[Stuttgart] Kurzübersicht über die Proteste gegen den Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober

oct3-Flyer

In diesem Jahr wird Stuttgart von den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit heimgesucht. Unter dem Motto „Zusammen einzigartig“ versinkt die Stadt in (un)verkrampftem Nationalstolz. Am 2. und 3. Oktober wird es eine Fanmeile für Deutschland geben: Hauptverkehrsstraßen werden gesperrt, es gibt Festakte und Stände, bei denen Regierung, Bundesländer und Ministerien mit den Bürger*innen auf Tuchfühlung gehen wollen. Etwa 500.000 Menschen werden zum schwarz-rot-goldenen Freudentaumel erwartet – tausende Bullen sollen für den reibungslosen Ablauf des Spektakels Sorge tragen.

 

 

Was ist los?

Wir haben hier einige Fakten und Infos der Veranstalter*innen rund um die Tage zusammen getragen:

  •     Motto: “Zusammen einzigartig”
  •     Offizielle Website
  •     Es werden rund 500.000 Besucher*innen erwartet
  •     Die Festlichkeiten werden wohl die gesamte Innenstadt in Beschlag nehmen
  •     Die Theodor-Heuss-Straße (Hauptverkehrsstraße) wird etwa eine Woche lang, auf Grund der dort entstehenden Ländermeile, für den Autoverkehr gesperrt.
  •     Der finanzielle Beitrag der Stadt Stuttgart liegt bisher bei 300.000 Euro, wobei jedoch mehr benötigt wird.
  •     Pressesprecher der Polizei: „Wir werden für diesen wichtigen Einsatz wohl ein paar zusätzliche Hundertschaften brauchen“

 

Proteste

Ein Bündnis von undogmatischen Kommunist*innen und Anarchist*innen hat sich gegründet, um zusammen ein breites und buntes Programm an Gegenaktivitäten zu organisieren. Geplant ist dabei, neben einer Demonstration und kreativen Aktionen, auch inhaltliche Arbeit wie z.B. ein Kampagnen-Reader, Vorträge, Workshops und ein Kongress ins Leben zu rufen.



Kurzaufruf

Kein Grund zum Feiern – Gegen Staat, Nation und Kapital


In diesem Jahr finden in Stuttgart die zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit statt. Unter dem Motto „Zusammen Einzigartig“ wird die Stadt am 2. und 3. Oktober in (un)verkrampftem Nationalstolz versinken. Es wird eine Fanmeile für Deutschland, zahlreiche Festakte und Stände geben, damit sich Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung und Bundesländer mit „Politik zum Anfassen“ profilieren können. Etwa 500.000 Menschen werden zum schwarz-rot-goldenen Freudentaumel erwartet – tausende Sicherheitskräfte sollen – falls nötig, auch gewaltsam – für den reibungslosen Ablauf des Spektakels Sorge tragen.

Zwei Tage, in welchen Stuttgart sich im absoluten Ausnahmezustand befinden wird und die Deutschen ihr Vaterland feiern. Doch welchen „Nutzen“ haben wir abhängig Beschäftige, Mieter*innen, Schüler*innen, Arbeitslose oder Rentner*innen, eigentlich von dieser Nation? Das kapitalistische Alltagsleben, in dem wir uns befinden, ist geprägt von harten Interessensgegensätzen: Arbeiter*innen müssen immer länger und immer schneller schuften – zu Gunsten der Konkurrenzfähigkeit von Unternehmen. Von dem ohnehin schon kargen Lohn, muss ein immer größerer Teil für Miete ausgegeben werden – weil aus dem Wohnraum in dem wir leben, Andere ein Geschäft machen.

Eigentlich ist es absurd: National gedacht sind alle gleich und können sich unter „schwarz-rot-goldenem“-Banner singend in den Armen liegen. Die von Staat und Kapital produzierten und zementierten Interessensgegensätze wirken für kurze Zeit wie ausgehebelt, Konkurrenzkampf und Ausbeutung weichen der „nationalen Schicksalsgemeinschaft“.

Wir meinen: Die Bundesrepublik und ihr Nationalismus ist überhaupt kein Mittel für unsere Interessen, sondern sie verwaltet unsere Armut, um ihre Interessen zu gewährleisten und ist ein Angriff auf die Idee eines schönen Lebens. Solange es Nationen gibt, stehen diese miteinander in Konkurrenz. Die Folgen dieser Konkurrenzsituation sind vielfältig und für alle spürbar: militärische und wirtschaftliche Interventionen (z.B. in Form von Spardiktaten) oder die Ausgrenzung derer, die sich in ihrem Aussehen, ihrer Herkunft, ihrer Kultur oder ihrer Geschlechtsidentität von der hier vorherrschenden weißen, deutschen Mehrheitsgesellschaft unterscheiden.

Deshalb gibt es für uns nie einen Grund Nationen zu feiern – nicht am 3. Oktober und auch an keinem anderen Tag!
Wir rufen zu Aktivitäten gegen die Einheitsfeierlichkeiten auf.

Lieber „gemeinsam unartig“ als „zusammen einzigartig“!
Für eine Welt ohne Staat, Nation und Kapital.

 


Bündnis

      Bündnisse und Netzwerke

          Anarchistisches Netzwerk Südwest*

      Lokales Bündnis

 

 


Kontakt

E-Mail: oct3@riseup.net

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undogmatischen Kommunist*innen und Anarchist*innen?? und dann "ZK" mit im Bündnis?!

ZK Stuttgart soll sich zu den Vorfällen in Berlin und Magdeburg positionieren! Es ist eine Farce mit den Gruppen in einem Bündnis zu sein deren Mitglieder sonst von ihren Genossen auf die Fresse bekommen würden.

Ich denke zwar nicht, dass ZK-Stuttgart eine dogmatische Gruppe ist, AnarchistInnen verprügelt und kleine Kinder frißt aber eine Stellungnahme zu den Vorfällen in Berlin wäre echt längst überfällig.

Wieso eine Stellungnahme? In Hamburg haben sogenannte Israelsolidarische Afas mit dem Staatschutz zusammen gearbeitet um angebliche DogmatikerInnen zu verpfeifen.

 

Aber ja ZK sind ja antisemiten,sind Araber auch antisemiten nur weil sie sich wehren , von irgendwelchen Mitteschichtkiddies ,als Ziegenficker bezeichnet zu werden?

1. Was hat Hamburg mit ZK zu tun? Trottel...

2. Was es an ZK auszusetzen gibt, ist bekannt, werd ich jetzt hier nicht noch extra runterleiern.

3. Der Umstand das du manche Strömungen der Linken nicht magst rechtfertigt keine Gewalttätigen übergriffe auf diese.

4. Eine Linke die anderen Linken die Opfer von Gewalt werden nicht helfen (wollen) und sich teils direkt, teils indirekt mit den Tätern solidarisieren, negativ anzukreiden wenn sich dann die Opfer zwangsweise sich an die Polizei wenden, hat den Namen nicht verdient, weil sie dann nichts weiter als ein asozialer, antiemanzipatorischer Sumpf ist.

 

@Bündnis: Es ist ein Armutszeugnis, das ihr mit dieser Gruppe zusammen arbeitet. Schade, dabei habe ich die meisten Bündnisgruppen bisher eigentlich als äußerst progressiv wahrgenommen.