ALF: "Solange es Käfige gibt, werden wir sie zerstören."

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Aktivist_innen der Animal Liberation Front (ALF) haben im März eine Zuchtfarm für Hasen in Banning, Californien (USA) angegriffen. Bei der Aktion wurden zehn Hasen befreit, alle Käfige zerstört, Autos, Ställe und das Haus des Züchters mit Farbe verschönert. Die Aktivist_innen kündigten an wieder zu kommen um auch die zurückgebliebenen Hasen zu befreien.

 

In einem Bekenner_innenschreiben veröffentlichten sie ihre Beweggründe und drohten zugleich dem Betreiber der Farm, zurück zu kommen.

 

Deutsche Übersetzung:

"In den frühen Morgenstunden des 1. März gab es eine Attacke gegen eine Züchtereistation in Banning, Californien.

Insgesamt wurden dabei 10 Hasen befreit. Die meisten Hasen hatten zu lang gewachsene Krallen, Infektionen und andere Krankheiten; aber durch die Hilfe von Freunden können sie jetzt überleben.

 

Unglücklicherweise konnten wir nur 10 Hasen befreien, aber um auch denen zu helfen die zurück bleiben mussten, zerstörten wir die Käfige, besprühten die Autos, die Ställe und das Haus des Züchters mit Farbe. Diese Aktion ist allen weltweit gewidmet, die Tag und Nacht für Gerechtigkeit kämpfen. Genau wie für die zurückgeblieben "Pelztäger_innen". Wir werden zurück kommen.

Solange es Käfige gibt, werden wir sie zerstören.

Keine Gerechtigkeit? Wir tun unser Mögliches.

WB ALF & AC ALF"

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Ich frage mich immer was mit den befreiten Tieren passiert. Freilassen kommt bei den meisten nicht infrage, da sie nur die Gefangenschaft kennen und in der freien Natur keine guten Überlebenschancen hätten. Bei ALF-AktivistInnen halten geht schon alleine wegen der Zahl nicht und Gefangenschaft ist ja ein NoGo, also, was passiert mit den Tieren?

Was bringt eine solche Aktion denn überhaupt? Der/die Züchter_In wird sich neue Tiere kaufen und weiterzüchten. 
Durch diese Aktionform wird rein gar nichts gewonnen.

Solange Tiere als Ware begriffen werden und das werden sie, solange es Kapitalismus gibt, werdet ihr niemanden durch solche Aktionen zum Nachdenken anregen.

... und was ist dann deine konsequenz aus dem was du da schreibst?

solange es kapitalismus gibt, bitte keine politischen aktionen mehr durchführen, weil das alles symptomatisch  ist und den kapitalismus nicht abschafft???

- klar werden tiere nachgezüchtet (und das ist kein rein kapitalistisches problem, sondern ein speziesistisches. tierausbeutung, gab es im sozialismus/sog. kommunismus, planwirtschaft, monarchie, anarchos essen z.t. auch fleisch etc.. das wäre  als würdest du behaupten, dass es mit der abschaffung des kapitalismus keinen rassismus oder keinen sexismus mehr gäbe. schön wärs, das ist aber leider zu verkürzt gedacht.)

- klar bringen solche aktionen menschen zum nachdenken

- klar treiben solche aktionen die versicherungsprämien für tiertausbeutungsbetriebe und die kosten für überwachung in die höhe ("Der" kapitalismus wird so mit seinen eigenen waffen angegriffen, auch wenns nur ein tropfen auf den heißen stein ist...)

- klar haben solche aktionen eine wirkung, und zwar in erster linie für die befreiten individuen, die aus ihrem horror in der tierfabrik befreit werden.

so siehts aus...

und was tust du?

was mit befreiten tieren passiert ist eine frage, die bei sehr vielen alf-artikeln gestellt wird. hier mal wieder eine mögliche antwort:

 

du hast schon recht...

- es gibt tiere die können einfach rausgelassen werden und die in der lage sind selbst zu überleben z.b. aus wildgehegen (rotwild, dammwild), aus pelzfarmen (am besten nur nicht alle an einem ort), insekten, teils auch vögel, ...

- es gibt tiere die leider ohne menschen kaum überlebensfähig sind z.b. tiere aus labors, klassische (domestizierte) haustiere wie hunde, schweine, hühner, ...

- es gibt tiere bei denen es möglich ist, dass sie auch ohne menschen überleben, wo allerdinges die umgebung eine rolle spielt in der sie freigelassen werden z.b. pferde, hasen, vögel,

 

klar gehört zu einer befreiungsaktion mehr als tiere einfach nur rauszulassen, das hilft meist wenig.

klar ist es auch wichtig darauf aufmerksam zu machen, dass an einer tierbefreiungsaktion meist jahrelange arbeit und ein riesiger finanzieller aufwand hängt. die tiere müssen sicher und möglichst anonym untergebracht werden, an einem ort, wo sie frei von mord und ausbeutung bis zu ihrem natürlichen ende leben können und versorgt werden.

das kann nicht oft genug betont werden.

bei solchen aktionen ist also erstmal nachdenken angesagt, blinder aktionismus hilft niemandem!!!

 

trotzdem bleibt es dabei ... until every cage is empty

 

ps. wenn du genauere infos willst, kannst du gerne bei den geposteten artikeln zu tierbefreiungsaktionen die kommentare lesen (ist zwar viel schrott und gedisse dabei, aber manchmal auch brauchbares) oder dich bei tierbefreier.de informieren. der tierbefreier e.v. hat zwar mit aktionen nichts zu tun, aber es gibt jede menge infos und pressearbeit bzw. lobbyarbeit für befreite tiere...