Bezugsgruppenbroschüre

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Die Idee zu diesem Papier entstand in der Vorbereitung des Aktionsbildes für die Blockupy-Aktionen 2013 in Frankfurt/Main. Aus verschiedenen Protesten in den letzten Jahren haben wir einige Schlussfolgerungen gezogen, die uns bewegt haben uns zu der Rolle der einzelnen Bezugsgruppen im Blockupy-Protest zu äußern. Dies sind Erfahrungen von der leichten Zerschlagbarkeit fester Demostrukturen, von dem geringen Potential Dynamiken in Stillstand- oder Pattsituationen zu entwickeln, von schleppender oder ausbleibender Kommunikation in critical masses, sowie vom Konsumverhalten gegenüber den vorbereiteten Strukturen und Aktionen.

 

Wir hoffen, dass die Tipps in dieser Broschüre Menschen in Bezugsgruppen dabei unterstützen, sich auf Protestsituationen vorzubereiten und Aufgaben innerhalb der eigenen Gruppe produktiv zu verteilen. Vor allem aber soll dieses Papier helfen, vor Ort schnell, dezentral und kollektiv Handlungspotential zu entwickeln und die Verantwortung im Protest / in der Aktion gemeinsam zu tragen. Unser Aufschlag soll als Ausschnitt aus dem Diskussionsprozess verstanden werden, ist sicherlich weder vollständig noch eine notwendige Voraussetzung, um als Gruppe oder Einzelperson bei den Protesten in Frankfurt/Main mitwirken zu können. Allerdings können unsere Ideen vielleicht auch in anderen Momenten der eigenen Passivität helfen, diese zu durchbrechen und mit anderen kollektiv an einem Strang zu ziehen. Gutes Gelingen beim Ausprobieren, Ergänzungen und Weiterentwicklungen sind gerne gesehen.


Passt auf euch auf, das Autor_innen-Kollektiv Rumpelstielzchen
(engagiert im Blockupy Prozess)

 

Inhalt:
DOs and DON‘Ts für Blockupy
Bezugsgruppen-Basics
Unterwegs von A nach B Teil1
Human Mic
Unterwegs von A nach B Teil2
Polizeikessel
Entscheidungsfindung vor Ort
Aktionsformen für unterwegs
Krisenprofiteure markieren
Aktionskonsens Blockupy

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Hier gibt's auch noch einen älteren Bezugsgruppenreader:

https://bezugsgruppenreader.so36.net/cgi-bin/wiki.pl

Das ist der Bezugsgruppenreader, der auch in der Broschüre als Grundlage zum Bezugsgruppen gründen genannt wird. Danke fürs verlinken.

auch wenn's in der broschüre erwähnt wird, es kann meiner meinung nach gar nicht genug betont werden, wie wichtig eine ausführliche vorbereitung mit allen beteiligten ist! zumindest wenn mensch noch nicht (oder noch nicht so oft) als bezugsgruppe zusammen unterwegs war, bringt das ausführliche ausloten persönlicher grenzen, no-gos usw. im vorherigen gespräch unheimlich viel. mensch ist dann bei der eigentlichen aktion sehr viel schneller in der entscheidungsfindung, flexibler und damit auch aktionsfähiger, als wenn nur mal kurz "wie heißen wir? wann gehen wir?" vorher abgesprochen wird. see you on the streets!