...we call it Bezugsgruppe

Bezugsgruppe G8 2007 Westtor

Für den 11. Juli 2009 ist in Freiburg eine unangemeldete antikapitalistische Demonstration geplant. In letzter Zeit nimmt auch in Freiburg die Repression und Polizeigewalt auf Demonstrationen und Aktionen merklich zu. Es ist inzwischen üblich, dass ("spontane") Demonstrationen in einem mehrreihigen Spalier aus behelmten und vermummten Polizeieinheiten durch die Innenstadt gelotst werden.

 

Bei fast jeder dieser Demonstrationen werden durchschnittlich mindestens drei Leute festgenommen, teils schwer verletzt und später mit zweifelhaften Anklagen überzogen. Leider sind diese Entwicklungen inzwischen alltäglich und keine Einzelfälle mehr. Um uns in Zukunft gegen diese gewaltätigen Übergriffe und Freiheitsentzüge besser schützen zu können, ist es wichtig, dass ihr Bezugsgruppen bildet!

Knowing me, knowing you! Was ist eine Bezugsgruppe und was sind ihre Aufgaben?

Bestimmt haben sich manche schon mal gewundert, weshalb einige Leute auf Demos sich immer komische Begriffe zurufen wie „Sterni“ oder ähnliches. In diesem Fall seid ihr jemandem begegnet, die/der zu einer Bezugsgruppe gehört und z.B. versucht, ihre/seine BegleiterInnen wiederzufinden. „Sterni“ ist dann das Codewort dieser Bezugsgruppe, damit jedeR weiß, dass es etwas Wichtiges zu tun oder zu besprechen gibt. Der Vorteil besteht darin, dass ihr nicht die richtigen Namen eurer FreundInnen rufen müsst, was ja etwa auch für die Bullen von Interesse sein könnte.

Aber was macht eine Bezugsgruppe im Wesentlichen aus?

Zunächst ist zu sagen, dass Bezugsgruppen grundsätzlich nur aus Personen bestehen sollten, die sich gut kennen. Merkt euch die Namen, Geburtsdaten und Wohnorte eurer BezugsgruppenmitgliederInnen, um sie im Falle einer Festnahme dem Ermittlungsausschuss (EA) mitteilen zu können.

Eine Bezugsgruppe kann etwa aus 5-10 oder auch mehr Personen bestehen. Allerdings gibt es unterschiedliche Funktionen und Aufgaben in so einer Gruppe, die, wenn möglich, auch von jemandem wahrgenommen werden sollten und daher die Minimalgröße von 5 Personen erklären.

When all is said and done. Organisation einer Bezugsgruppe

Im Vorfeld von Demonstrationen oder Aktionen solltet ihr euch alle gemeinsam treffen um eure "Daten" und Informationen auszutauschen. Wichtig sind immer auch Stadtpläne, z.B. mit der Demonstrationsroute, möglichen "Zielen", sowie die Telefonnummer des EA.

Sprecht darüber, was ihr machen wollt, wie ihr euch den Tag vorstellt und vor allem, was ihr euch zutraut. Grundsätzlich ist es notwendig, tatsächlich konkrete Aktionen, Möglichkeiten und Ziele zu diskutieren, da jede Bezugsgruppe eigenständig handeln muss. Dabei sollte immer gelten, dass jedes Mitglied der Gruppe die Entscheidungen mittragen kann und niemand in eine Situation kommt, in der er/sie sich völlig überfordert fühlt oder ein mögliches Risiko nicht eingehen will. Es sollte das Prinzip des schwächsten Glieds gelten – das schwächste Glied einer Kette ist das stärkste – an ihr reißt die Kette!

 

...we call it Bezugsgruppe

 

And action. Was kann eine Bezugsgruppe machen?

  • Bezugsgruppen schützen sich und andere vor gewalttätigen Übergriffen von PolizistInnen oder Nazis
  • Eine Bezugsgruppe hält zusammen und passt aufeinander auf
  • Im Falle von Repression teilen die anderen MitgliederInnen deiner Bezugsgruppe deine Daten dem EA mit
  • Bezugsgruppen können dezentral agieren und somit politische Inhalte außerhalb eines Polizeikessels transportieren und somit polizeiliche Maßnahem erschweren
  • Wichtig ist es, immer eine Person dabei zu haben, welche im Falle von Verletzungen erste Hilfe leisten kann

Wozu eure Bezugsgruppe fähig ist, ist das was ihr draus macht!

Kommt zum Beispiel am 7. Juli zur "Out-of-control"-Vorbereitung um 18 Uhr in die KTS, um eure Aktionen zu planen und zu koordinieren.

Lasst euch nicht erwischen, Repression in die Tonne kloppen!
It's time to organize!


Ermittlungsausschuss (EA) Freiburg
0761/ 409 72 51 | ea-freiburg[at]linksunten.ch | www.kts-freiburg.org/ea

Anarchistische Gruppe [:ag] Freiburg

www.ag-freiburg.org | kontakt[at]ag-freiburg.org

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guter artikel.

innerhalb einer bezugsgruppe empfiehlt es sich sehr buddies zu bilden. also, dass immer zwei menschen innerhalb der gruppe nochmal besonders aufeinander aufpassen. das hat den vorteil, dass in unübersichtlichen situationen, in denen ich nicht nach 8 anderen menschen schauen kann immer jemand bei mir ist und ich nie allein bin. auch wenn sich die gruppe im gewühl verliert mein buddy ist da. außerdem ist es sehr auffällig wenn am rande der demo kleine gruppen junger menschen (meist noch schwarz angezogen) umher schleichen. es lohnt sich also immer zu zweit zusammen zu bleiben, die anderen aus der bezugsgruppe nicht aus den augen zu verlieren und so in mini-grüppchen unauffällig durch bullen etc. durch zu sickern, zur not aber trotzdem nicht allein ist, sondern die anderen in einiger entfernung trotzdem da sind. dieses konzept hat sich vor allem bei naziaufmärschen als sehr praktikabel erwiesen, denn die bullen achten gerade dort auf 5-10er grüppchen. allerdinges kommen zwei versprengte leute mit einkaufstüten ganz gern mal durch.

 

das buddy-konzept ist bei der rebel clown army geklaut.

 

Das ganze gibts jetzt auch als Flugi:


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