[FR] Piusbrüdern entgegentreten!

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Wie die Badische Zeitung berichtete, findet am Sonntag, den 10. März, eine Filmvorführung der Piusbruderschaft in der Freiburger Harmonie statt. Gezeigt werden soll der Film “Lefebvre – ein Erzbischof im Sturm der Zeit”. Marcel Lefebvre, über dessen Leben und Wirken der Film erzählt, war ein Erzreaktionär, der sich von der offiziellen Lehre der katholischen Kirche abgrenzte, nachdem diese im 2. Vatikanischen Konzil u.a. das Judentum und andere Religionen anerkannte.

 

Die Piusbruderschaft steht noch heute in dieser antisemitischen und ultra-reaktionären Tradition. Ihre Anhänger_innen vertreten strikt antimoderne Positionen, setzen sich offen für die Errichtung eines christlichen Gottesstaates ein und bekämpfen jegliches Selbstbestimmungsrecht von Frauen über ihren Körper.

 

In Freiburg tritt die Piusbruderschaft jährlich nach Ostern mit einem sogenannten “Marsch für das Leben” in die Öffentlichkeit, bei dem wiederholt geschichtsrevisionistische Thesen, z. B. die Gleichsetzung von Abtreibung und Holocaust geäußert wurden. Desweiteren bedrängten Anhänger_innen der Bruderschaft immer wieder Frauen, die sich bei ProFamilia beraten ließen und hetzten gegen Homosexuelle.

 

Vor diesem Hintergrund sind wir entsetzt, dass das Freiburger Kino Harmonie einer solchen Gruppierung ein Forum für die Verbreitung ihrer Inhalte anbietet. Wir haben uns deshalb dazu entschlossen unseren Protest gegen die Piusbrüder auf die Straße zu tragen und rufen zu einer Kundgebung vor dem Kino Harmonie (Grünwälderstr. 16) auf. Los geht`s um 11:15, seid pünktlich.

 

http://piusentgegentreten.blogsport.de/

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Der Ermittlungsausschuss (EA) ist nachher über 0176/97 56 22 69 erreichbar. Die Demo-Sanis erreicht ihr über 0162/153 19 79

Vor Ort sagte der Harmonie-, Friedrichsbau- und Kandelhof-Kinobetreiber und -Schatzmeister Michael Wiedemann, dass die Veranstaltung abgesagt worden sei und er in diesem Zusammenhang nichts von Pius-Brüdern gewusst hätte. Der Badischen Zeitung hingegen sagte er am Freitag folgende belastende Sätze:

"Er räumt aber ein, gewusst zu haben, dass dahinter die Pius-Brüder stecken. 'Ich hätte aufpassen müssen. Ich habe nicht gedacht, dass die an die Öffentlichkeit gehen.'"

und:

"So habe er sein Kino während des Papstbesuchs im September 2011 auch nicht an Papstgegner vermietet, die in seinem Kandelhof-Kino eine Anti-Papst-Veranstaltung planten. 'Ich wollte Katholiken, die auf dem Weg zum Flugplatz am Kandelhof vorbeikommen, nicht verletzen.'"

 

Das Problem war also mal wieder die Öffentlichkeit. Sonst hätte Wiedemann wohl gerne die Piusbruderschaft auf einen gemütlichen Film bei sich eingeladen. Seine verlogene Aussage heute Morgen gegenüber den Gegendemostrierenden nichts weiter als Schadensbegrenzung und nicht ernst zu nehmen.

Damit hat er sich und seine Kinovorherrschaft bei Linken und emanzipatorischen Menschen ziemlich ins Abseits gestellt.

Gute Infos zum Thema gibts auch im AIB 83 (2.2009) im Artikel: "Sakralisierung der Holocaustleugnung- Die Junge Freiheit, die Piusbrüder und der Papst"

Online unter:

https://www.antifainfoblatt.de/artikel/sakralisierung-der-holocaustleugnung