[B] KvU – Es brennt noch Licht!

KvU bleibt!

Am 1.1.2013 liefen die Mietverträge der KvU aus. Seitdem hat sich jedoch nichts verändert. Alle Veranstaltungen finden wie üblich statt. Die KvU, ein Überbleibsel der DDR-Opposition sollte zum 1.1.2013 ihre Räume in der Kremmener Str. 9-11 in Prenzlauer Berg verlassen. Voraus ging eine Nichtverlängerung des Mietvertrages. Dies war seit geraumer Zeit bekannt. Gespräche mit der Eigentümerin, der Immowert Arkonahöfe Berlin GmbH , einer Untergruppe in einem äußerst undurchsichtigen Firmengeflecht von AGs, GmbHs und sogar einer Stiftung, scheiterten daran, dass sie sich auf kein Gesprächsangebot seitens der KvU einließen. Auch Anfragen des Anwalts der KvU und der Politik blieben unbeantwortet.

 

Der Name „Immowert Arkonahöfe Berlin GmbH“ leite sich aus dem Namen „Arkonahöfe“ des Gebäudekomplexes ab. Es wurde also extra für dieses eine Objekt eine Firma gegründet. Dies ist bei der dahinterstehenden Unternehmensgruppe so üblich, wie man etwa auch an der Immowert Berlin Greifswalder Str. 224 GmbH, oder der Immowert Berlin Zillestr. 107 GmbH

die zu dem selben Geflecht gehören, sehen kann. Vermutlich dient dies dazu eine eventuelle Pleite eines einzelnen Projekts abfangen zu können ohne die anderen Bauvorhaben zu gefährden.

 

Zwar signalisierte die Berliner Politik sich für den Erhalt der KvU einzusetzen und fasste sogar entsprechende Beschlüsse in den Bezirksverordnetenversammlungen (BVVs) Pankow und Mitte. Jedoch gilt dies für den Erhalt am derzeitigen Standort. Diese Formulierung, einst von den Nutzer_innen der KvU für eine gute Idee gehalten, wird jetzt ins Gegenteil verkehrt. Da ein Erhalt am derzeitigen Standort wohl nicht möglich ist – schließlich leben wir im Kapitalismus und der Eigentümer kann mit dem Gebäudekomplex machen was er will - geht es auch die Politik nichts mehr an, was weiterhin mit der KvU passiert.

 

So verwundert es auch nicht, dass ein der KvU seitens der GSE (Gesellschaft für Stadtentwicklung) angebotenes Ausweichobjekt nicht mehr zur Verfügung steht. Dieses müsse, da vorher andere Nutzer von der GSE geplant waren, erneut durch Beschluss an die GSE übergeben werden. Doch ein Beschluss dazu wird zeitnah nicht gefasst. Eigentlich sollte darüber am 10.1.2013 im Finanzausschuss der BVV Pankow beraten werden. Doch, Überraschung, es ist mal wieder nichts dergleichen in der Tagesordnung vorgesehen.

Es handelt sich dabei um das Kulturhaus Peter Edel in Weißensee, welches seit einigen Jahren leer steht. Dazu folgender Text, den die Vollversammlung der KvU veröffentlicht hat:

 

Wir werden selbstverständlich weiter an unserem Forderungskatalog festhalten. Dieser beinhaltet unter anderem Kiezbezogenheit, Lage innerhalb des S-Bahnringes und Unterkellerung für Konzerte.
Obwohl das Kulturhaus „Peter Edel“ diesen Kriterien nicht gerecht wird, stellt es für uns eine Ausnahme dar, da das Gebäude im Ganzen dem Spekulationsmarkt entzogen werden würde und uns aus dem Stadtteil signalisiert wurde, dass wir willkommen sind.
Daher würden wir gerne in Verhandlungen treten, um die Eignung des Kulturhaus „Peter Edel“ für uns zu prüfen. Die Suche nach weiteren Objekten und Optionen werden wir dennoch nicht aufgeben.

Wir fordern die Politik auf uns vorrangig beim Standorterhalt zu unterstützen!
Sollte dies scheitern, fordern wir Unterstützung bei der Suche nach einem, unseren Forderungen entsprechendem, Objekt.“


Aus diesem Grund wird es, auch wenn es mal wieder kein Gespräch zu diesem Thema geben wird, vor dem Finanzausschuss der BVV Pankow am 10.1. eine Kundgebung geben.



Geplant ist seitens der Eigentümerin den Komplex „Arkonahöfe“ in schicke Eigentumswohnungen umzuwandeln. Offiziell. Allerdings scheint bisher kein Antrag für den notwendigen Umbau beim städtischen Bauamt eingegangen zu sein. Und das, obwohl der Komplex zum 1.1. eigentlich leer sein sollte.

Mittlerweile ist es ruhig geworden in den Arkonahöfen. Außer der KvU, einem Künstler_innenatelier und vermutlich einem weiteren Mieter, haben alle weiteren einstigen Mieter_innen ihre ehemaligen Räume abgegeben oder sind am ausziehen. Die KvU denkt jedoch nicht daran das Licht auszumachen und ihre Räume abzuschließen. Jedenfalls nicht solange sich nicht andere Räume gefunden haben, die den Anforderungen eines offenen, emanzipatorischen Jugendprojektes entsprechen. Und was das in Berlin bedeutet, ist wohl den geneigten Leser_innen klar.



Inzwischen gab es seitens der Vermietung die Aufforderung am 11.1. die Schlüssel zu übergeben und, sollte man die Räume nicht verlassen, den Hinweis dass eine ortsüblich Miete fällig wäre. Was das bedeutet ist noch unklar. Fakt ist, die Wohnungsmieten liegen um ein vielfaches über dem was die KvU bisher zahlt.

Das bedeutet es werden weit mehr Veranstaltungen stattfinden müssen, um die Miete zusammen zu bekommen, sollte sich herausstellen, dass eine derartige Forderung tatsächlich bestand hat.



Wir, Freundinnen und Freunde der KvU, fordern euch auf die KvU zu unterstützen! Macht (Info)Parties, organisiert ruhig mal ein Konzert in der KvU, seid laut, seid bunt, seid kreativ!

Jede Art der Unterstützung ist willkommen!



KvU bleibt! Alle anderen auch!

Kundgebung am 10.01. um 16:30 Uhr vor der BVV, Fröbelstr. 17, Haus 6



weiterführende Infos:

 

 

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geht es auch die Politik nichts mehr an, was weiterhin mit der KvU passiert.

 

Gut ihr seit endlich Autonom geworden xD

Wie wir erfahren haben, wird der Finanzausschuss doch darüber reden, was mit dem Kulturhaus Peter Edel geschehen soll. Als Optionen gibt es die Übergabe an die GSE, was in unserem Sinne wäre, oder aber eine Übertragung an den Liegenschaftsfond (buuh!). Der Punkt wird leider in nichtöffentlicher Sitzung behandelt, so dass wir nicht dabei sein können. Schade es wäre doch interessant, was die Damen und Herren dazu zu sagen haben...

 

Wir sehen uns auf der Kundgebung!