Über 100 Nazis konnten durch Weißenfels laufen, weil kaum Antifas vor Ort waren, um Blockadeversuche erfolgreich durchzuführen. Es kann in Magdeburg am 12.1. nur besser werden. Schon um kurz nach 9 Uhr kreiste sogar ein Polizeihubschrauber über Weißenfels. Weil aber kaum Antifas da waren, drehte er nur ein paar Runden. (Lag es daran, dass die Info erst wenige Tage vorher auf linksunten stand und es kaum Personen in der linken Szene gibt, die sich jeden Samstag versuchen komplett freizuhalten, weil es könnte ja evtl. doch sein, dass die Nazis irgendwo bockiert werden sollen?) 200 Polizeieinheiten verbrachten ihren Arbeitstag hier, weil der/die Nazi-AnmelderIn 500 Personen angemeldet hatte. Größenwahn halt.
Nur sollte das auch langsam mal die Polizei erkennen, weil so etwas sehr viel Steuergelder frisst. Die Nazis kamen aus Weißenfels, Berlin, Brandenburg, Weimarer Land, Halle, Leipzig, Erfurt und Jena.
Speziell die Brandenburger und Berliner dürften sich heute übers Laufen gefreut haben, haben die doch kaum etwas in ihren Bundesländern zu melden. Trotz der perfekten Ausgangslage für die Nazis gab es trotzdem 3 Strafanzeigen wegen Zeigen verfassungswidriger Kennzeichen.
Die Innenstadt war kein Teil der Naziroute. Angekündigt hatten die ja 6 Stunden zu laufen, doch dann läufst du mindestens zweimal Weißenfels komplett ab. So endete der braune Spuk schon nach 2 Stunden, was aber auch der geringen Teilnehmer*innenzahl geschuldet war.
Deren Demo war übrigens eine Reaktion auf die Antifademo vom 03.11.2012 im gleichen Ort.[1]
Das Ordnungsamt belegte die Mahnwache vom "Weißenfelser Bündnisses für Toleranz - gegen Rechtsextremismus und jede Gewalt" [2] gegen die Nazis mit unglaublichen Auflagen. 8 OrdnerInnen für 60 Nicht-Nazis.
Ballons wurden verboten, denn das könnten sich Demonstrant*innen vors Gesicht halten, um ihre Identität zu verbergen. Für die Rechten dürften dann die gleichen Auflagen gelten, auch wenn das mit der Quoute bei den OrdnerInnen kaum hin hauen dürfte, weil mensch darf ja nicht vorbestraft sein.
Dafür konnte die Anlage dermaßen weit aufgedreht werden, dass die Rechten sich nicht mal unterhalten können. Bei ca. 150 Metern Abstand (Saale war dazwischen) sagt das Einiges. Die Musik musste nur dann mal leiser gedreht werden, damit auch die Nazis ihre Auflagen ansagen konnten.
Außer gesangloser Technomusik mussten sich die Faschos z.B. egotronic – tolerante Nazis gefallen lassen. Zitat: „National, du kannst mich mal“. Auch durfte eine Feuertonne aufgestellt werden und das war auch bitter nötig bei diesen Temperaturen.
In diesem demokratischen Bündnis sitzt übrigens auch die Polizei. Das Ordnungsamt versuchte sich bei den Linken einzuschleimen, in dem sie Nazisticker kurz vorher noch von Laternenpfählen entfernten. Wer aber mal durch Weißenfels geht, dem dürfte auffallen, dass sie das Abreißen zum ersten Mal gemacht haben. Unter einer Brücke haben Nazis "BRDigen" rangesprüht,...
Zu Essen gab es während der Kundgebung Kartoffelsalat (und leider auch Würstchen) und zu Trinken warmen Tee.
Um kurz nach 14 Uhr marschierten die Nazis wieder Richtung Bahnhof. Nach ein paar Rufen wie „Alerta Alerta Antifascista“ , "Ihr habt den Krieg verloren" und "Nazis raus" kamen die Enten zu uns und nicht zum braunen Pack. Dafür gab es ein fettes Danke in Form von Brotstücken. Und die Nazis schrieb schon, die Antifas wären unkreativ gewesen... Die Kampagne den deutschen Volkstod voranbringen wurde mit vielen Mittelfingern übrigens auch fortgeführt, aber das verschweigt ja gerne mal der NS-Mob in deren Berichten.
Kurz danach gingen ca. 20 Nazis nach Hause, was bedeutet, dass die in Weißenfels wohnen. (Lutz Battke, Nazi und neuerdings arbeitslos, ebenfalls auch.) Das muss mensch erwähnen, weil die Mainstream-Medien ständig meinen, alle Nazis kommen ständig von außerhalb.
Das Auto mit dem Kennzeichen BLK-NE-965 ist noch zu erwähnen, denn dessen Fahrer und sein Mitfahrer fuhren mehr als komisch durch die Gegend. Zivis!
Weiterer Bericht auf: http://www.netz-gegen-nazis.de/dokument/17122012-presseschau-8353#news-10
[1] http://nbzaufmischen.blogsport.de/category/news/
[2] http://www.toleranzbuendnis-wsf.de/
Super Arbeit!
Satzaufbau und korrekte Rechtschreibung lassen grüßen.
Sinnvollerweise beginnen Artikel, die über Neonazidemonstrationen (egal in welchem Scheiß Kaff) berichten, auch mit einer „Einleitung“, damit mensch zunächst einen Überblick darüber bekommt, was denn überhaupt an diesem Tag passiert ist, bevor es ins Detail geht.
Aber davon ist in diesem Artikel genauso wenig zu erkennen wie von einem richtigen Satzbau. Eure Kritik muss mensch sogar zweimal lesen, um zu wissen, was ihr eigentlich meint. Sicherlich ist sie angebracht, jedoch stellt sie eine heftige Unterstellung und eine Ausblendung der Verhältnisse dar. - „viele“ AntifaschistInnen würden ihr Wochenende lieber im privaten verbringen, anstatt etwas politisches zu machen (im genauen ist hier das Blockieren von Neonazis in einer Stadt gemeint, in der Polizisten Minderjährige Antifaschistinnen sexuell nötigen, ein Unterstützungskonzert für den NSU ermöglichen und finanziell unterstützen, eine Stadt in der eine Kameradschaft gröhlend und saufend durch die Straßen zieht, Bilder von Hitlers Stellvertreter an Wände schmiert und, wenn es ihre Gruppengröße zulässt, andere Menschen zusammenschlägt, während „ganz normale“ BürgerInnen zusehen, sich freuen und bei ihrem Lieblings-NPD-Bäcker weiter ihre nationalen Brötchen holen). Was wollt ihr in so einer Stadt bewirken, in der jeder Keim von Widerstand plattgetrampelt wird? Was fordert Ihr von den Menschen, die nur zurecht das Weite suchen, um ihr Leben in ihrer Vorstellung, im Rahmen des „erlaubten“, selbst zu gestalten?
Der Anmelder war übrigens Michael Fischer, der „Führer“ von Weimar, dessen popelnde Horde am 03.11. Unterstützung bei der Suche nach Fremdwörtern bekommen hat, um mit einem Transparent in der Stadt aufzutreten, die ihr blockieren wollt.
„Weil aber kaum Antifas da waren, drehte er nur ein paar Runden.“ – Habt ihr mit den Cops gesprochen, oder woher wisst ihr, dass der Heli deswegen abgezogen wurde?
„Nur sollte das auch langsam mal die Polizei erkennen, weil so etwas sehr viel Steuergelder frisst.“ – WTF? Was kümmern euch die Steuergelder? Wie überall muss natürlich auch in einer aktiven Linken über Geld gesprochen werden, obwohl sie doch so antikapitalistisch ist. Mein Geld ist es nicht, deswegen ist mir auch herzlich egal, wieviel Kohle da ausgegeben wird. Wenn ein Castor geschottert, der G8-Gipfel blockiert oder in Dresden und Hamburg Barrikaden brennen, kann nicht genug Widerstand dagegen aufgebracht werden, und dieser Widerstand sollte sich nicht an „unsern Steuergeldern“ orientieren, oder darauf achten dass auch ja keine teuren Container angezündet werden. Nächster Punkt: Woher wisst ihr, dass es eine Reaktion auf eine Antifademo war? Aus der MZ, die titelte „das Bündnis Intervention statt Ignoranz habe ein Treffen veranstaltet, bei dem durch massives Polizeiaufgebot ein aufeinanderprallen von Links und Rechts verhindert werden konnte“? Welches Bündnis wird angesprochen, bei dem die Cops drin sitzen? Das Interventionsbündnis, oder ein anderes? Was tut es zur Sache, dass es Kartoffelsalat zu essen gab, jetzt mal ehrlich!
„Kurz danach gingen ca. 20 Nazis nach Hause, was bedeutet, dass die in Weißenfels wohnen“ – tatsächlich, ist das so, dass, wenn mensch nachhause geht, mensch auch da wohnt?
Battke ist übrigens nicht arbeitslos, er verlor lediglich seine Lizenz in alle Haushalte zu dürfen. Er ist weiterhin Schornsteinfeger in den Haushalten, die seiner schriftlichen Ankündigung nicht widersprochen haben.
Herzlichen Glückwunsch für diesen informativen Artikel, da hätte mehr draus werden können!
schöner Bericht
Ein schöner Bericht. Einmal anders geschrieben, was mich immer wieder zum Schmunzeln brachte.
Weiter so!