Jetzt Hausbesetzung in Hamburg St. Pauli in der Bleicherstr. 14 im Innenhof

Hausbesetzung in Hamburg St. Pauli in der Bleicherstr. 14 im Innenhof

Jetzt Hausbesetzung in Hamburg St. Pauli in der Bleicherstr. 14 im Innenhof
Wir haben heute beschlossen, die Eigentumsfrage auf unsere Weise zu beantworten. Wir haben heute Mittag das leer stehende Wirtschaftsgebäude, einer ehemaligen Hufschmiede, im Innenhof der Bleicherstr. 14 in Hamburg St. Pauli besetzt. Wir enteignen einen kleinen Teil des Besitzes von Eckart von Seydlitz, dem auch die Vorderhäuser Nr. 12 und 14 gehören und natürlich noch viel, viel mehr.


Er steht als einer von Vielen für den Wandel im Sinne der Besitzenden, hier auf St. Pauli, und anderswo.
Er ist nicht nur einer der unverschämt Reichen, die Häuser an sich reißen, um sie für Ihre knallhart kalkulierte Gewinnmaximierung umzuwandeln und die alten BewohnerInnen dabei zu verdrängen, nein, er gibt sich als ein wohlwollender Investor mit sozialem Gewissen aus und trampelt dabei Erhaben auf den Bedürfnissen der Menschen herum.

Wir scheißen auf diese heuchlerischen Verlogenheit.
Wir scheißen auch auf den Sanierungsbeirat der Steg, die solchen Gestalten eine Plattform gibt und eine Mitbestimmung vor heuchelt, die es nicht gibt.

Es ist kein Zufall das der Prokurist/Verwalter seiner WPB- Holding Markus Schreiber ist. Als ehemaliger Bezirksamtschef Mitte ist dieser mit den besten Kontakten in die Politik und Wirtschaft ausgestattet. Seine „Law and Order“ Politik ist zwar an Grenzen gestoßen, teure Zaunkonstruktionen gegen die Unterschichten konnten durch anhaltenden Widerstand zu Nichte gemacht werden, seine Einstellung zu den Menschen aber ist geblieben.

Heute vor 25 Jahren standen die Barrikaden auf der Hafenstraße und den die Häuser umgebenen Straßen von St. Pauli.
Sie waren Ausdruck der Entschlossenheit im Kampf um die besetzten Häuser.
Sie wurden gebaut von so Vielen, die wussten „Es Reicht“ .
Ein Teil von uns war an diesen kämpfen beteiligt und bildeten mit Vielen aus den Vierteln, aus anderen Städten und Ländern, einen Gegenpol, der den Erhalt erzwingen konnte.
Die Ambivalenz/Doppelwertigkeit des Vertragsabschlusses, als Erfolg der organisierten Stärke, war zugleich Schwäche und ein langfristig angelegtes Konzept der Entpolitisierung und hat damals wie heute viel Widerspruch erzeugt.

Die wenigsten Träume aus dieser Zeit haben sich wohl erfüllt.

Wir schätzen die Nischen der Subkultur, eine kraftvolle Einmischung in „Das Ganze“ was läuft, ist von dort derzeit nicht zu erwarten, es ist wie in anderen Projekten ähnlich, weit entfernt von den gegebenen Möglichkeiten.

Wir haben heute nicht die selbe Stärke, es gibt jedoch immer noch Viele, die wissen „Es Reicht“ . Mit diesen Menschen fühlen wir uns verbunden und werden auch in Zukunft versuchen, uns mit Ihnen zu verbünden, zu organisieren.

Wir sagen frech: Der Reichtum und die Besitzverhältnisse sind angreifbar und es ist nicht selten ein Akt der Selbstverteidigung und Befreiung.

„Es Reicht“, ist Motivation an dieser Stelle, ein kleines Zeichen zu setzen, die Veränderung nicht einfach hinzunehmen. Sowie heute Viele gegen den ausufernden Mietenwahnsinn auf die Straße gegangen sind.
S.O.S. Ist für uns in diesem Sinne aber nicht der richtige Ansatz, weil er eine Hilfe von außen erwartet und erhofft. Wir können uns nur selber helfen.

Wir können uns hier in diesem Gebäude einen Sozialen Treffpunkt für das Viertel vorstellen, den es braucht, eine offene Werkstatt für kleine Träume, der Häusliche Ersatz für die abgebrannte Freebox am Paulinenplatz, Räumlichkeiten die für alle Nutzbar sind, ob zum feiern oder nachdenken, ohne Chef, dem Adel und dem kapitalistischen Wahnsinn entrissen.

Wir freuen uns über jede erdenkliche Art der Unterstützung, insbesondere die de der AnwohnerInnen.Der Schatten möge das Antlitz der Herrschenden verdunkeln und Sie sollten sich nirgendwo in Sicherheit wissen. JustizsenatorInnen ihren Standort zu vergraulen hat nichts mit einer Blockwart-Mentalität zu tun, sondern folgt der Gesetzmäßigkeit von Freund und Feind, von oben und unten.

Wir grüßen
die Gefangenen
die Flüchtigen, die an den Grenzen der Staaten scheitern, und die, die durchkommen,
die Unterschichten,
die Kinder und Jugendlichen denen es so schwer gemacht wird,
alle die sich gegen alten und neuen Faschismus zur Wehr setzen,
alle die sich Mühe geben menschlich zu agieren,
alle die noch hoffen, nicht aufgeben
die Hoffnungslosen,
alle die dem Krieg ausgesetzt werden,
alle die Unterdrückung spüren,
alle Hungernden,
alle WiderständlerInnen

was noch kommt, ist kein auferlegtes Schicksal und veränderbar...

empört euch, wehrt euch.

Hamburg- St. Pauli, 10 NOVEMBER 2012

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ist von 12 gewahrsamnahmen zu lesen, viele copz überall drumrum...

http://mobil.abendblatt.de/hamburg/article110892988/Polizei-nimmt-zwoelf...