In Thüringen existiert eine Reihe neonazistischer Vertriebsstrukturen. Der wohl derzeit erfolgreichste und bedeutendste rechte Szeneladen mit Internetshop “Ansgar Aryan” aus Oberhof widerlegt jetzt ein weiteres Mal das rechte Saubermann-Image. Die Landesregierung hat zum Geschäft zwei Kleine Anfragen der Landtagsabgeordneten Katharina König, Sprecherin für Antifaschismus der Linksfraktion, beantwortet. Darin werden u.a. Strafverfahren gegen den Betreiber Daniel K. aufgelistet, aus denen hervorgeht, dass gegen ihn mehrfach ermittelt und dieser schließlich wegen Drogenhandel zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde.
“Der Neonazi-Händler verstieß offenkundig von 2003 bis 2005 gegen das Betäubungsmittelgesetz, wurde dann zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt und profilierte sich nach seiner Haftentlassung in der rechten Szene mit dem Vertrieb einer eigenen rechten Modemarke, die mittlerweile bundesweite Bedeutung hat”, konstatiert Katharina König.
Bemerkenswert sind vor allem dessen Verbindungen zur NPD. Die Landesregierung listet diverse Verkaufsstände seiner Marke auf, die scheinbar der Firmeninhaber persönlich in den letzten beiden Jahren betrieb. Bei den Orten handelt es sich fast ausschließlich um NPD-Veranstaltungen, wie dem jährlichen NPD-Rechtsrock-Konzert in Gera “Rock für Deutschland” oder dem Pressefest der NPD-Parteizeitung “Deutsche Stimme”.
“Besonders perfide erscheinen diese Erkenntnisse vor dem Hintergrund der rassistischen Äußerungen der Thüringer NPD, die erst vor wenigen Monaten in einer ihrer Zeitungen vor einer angeblichen “vietnamesischen Drogenmafiabande” warnte, welche den Thüringer Drogenmarkt kontrolliere und deswegen abgeschoben werden sollte”, so die Abgeordnete. “Dass im Umfeld Thüringer Neonazi-Händler nicht nur rechte Szenebekleidung veräußert wird, sondern auch volksverhetzende Musik, verbotene Symbole und Waffen verkauft wurden, ist hinlänglich bekannt. Dass jene Neonazis sich nun auch durch Drogenhandel finanzieren, verdeutlicht nur ein weiteres Mal deren kriminelle Verstrickungen”, so König. Die Abgeordnete informiert darüber, dass erst vor wenigen Wochen ein Neonazi-Drogenhändlerring in Sachsen aufgeflogen war.
Das Unternehmen “Ansgar Aryan” aus Oberhof existiert seit Juli 2008 und gehört mittlerweile zu den bedeutensten Neonazi-Versänden in Deutschland. “Ansgar Aryan” unterstützt nicht nur das größte deutschsprachige Neonazi-Portal “Altermedia” und ein Leipziger Neonazi-Zentrum. Verkaufserlöse fließen offensichtlich auch in diverse Neonazi-Bands aus Thüringen und in andere Bundesländer. Im Frühjahr 2012 wurden das Geschäft durchsucht und 178 Jacken mit verfassungsfeindlichen Symbolen beschlagnahmt.
Der Landtagsabgeordneten Katharina König liegen darüber hinaus Auszüge aus einem internen Bereich des Neonazi-Forums Thiazi.net vor, aus denen hervorgeht, dass der Firmeninhaber von Ansgar Aryan das Portal finanziell unterstützte. [hier anschauen]. Das Bundeskriminalamt ermittelt seit Juni 2012 gegen die Betreiber.
Ansgar Aryan wirbt mit Werbebannern auf dem Portal und gewährt den Betreibern Sonderkonditionen von bis zu 40 Prozent beim Einkauf von Neonazi-Textilien, über die er zur Verschwiegenheit mahnte. Ein Moderator des Forums bewertete die Werbepartnerschaft des Oberhofer Neonazi-Händlers mit dem bundesweiten Neonazi-Forum gar als möglicherweise “finanzielle Rettung” des Portals im Jahr 2009. Die Seite wurde vor einigen Monaten geschlossen, das BKA ermittelt nun gegen 26 Beschuldigte wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung. “Netzwerke der Neonazis zu erkennen und zu durchschauen, um gegen diese vorzugehen bedeutet, Strukturen und Unternehmen abseits der NPD in den Blick zu nehmen und insbesondere Verbindungen der so genannten “Freien Netze” und Kameradschaften offenzulegen”, so König abschließend.
Die Antwort zur Kleinen Anfrage kann hier heruntergeladen werden: Download Teil 1 und Download Teil 2.
* Verboten nach dem BtMG sind Verkauf, Besitz, Ein/Ausfuhr, Anbau und Herstellung von Betäubungsmitteln ohne Erlaubnis; bei dem vorliegenden Strafmaß knapp unter der Höchsstrafe ist davon auszugehen, dass K. die Betäubungsmittel in einer bestimmten Größenordnung nicht zum Eigenbedarf nutzte, sondern damit aktiven Handel betrieb
Weitere Informationen und Bilder zum Betreiber gibt es auch bei den Antifagruppen Südthüringen (Link) und Infos zum Neonazi-Drogenhändlerring im Umfeld des “Freien Netzes” in Sachsen beim Antifa-Newsflyer Gamma in Leipzig (link). Veröffentlicht auf www.haskala.de.
Drogen freigeben!
Klar passts nicht zu deren Argumentation, aber dass auch Nazis Drogen nehmen (von Alk bis...) war schon immer klar.
Zudem jetzt hier Drogen und Drogenhandel generell als böse durchscheinen zu lassen (klar ist in der BRD verboten, also kriminell), ist genauso wie sich zu freuen, wenn ein Nazi Gewalt oder Knast erleben muß...all das hat Nix mit evtl libertärer oder emanzipatorischer Politik zu tun, ist voll bürgerlich und führt in die falsche Richtung...
Drogen legalisieren, Knäste abschaffen, Nazis therapieren!
Es geht nicht darum
dass Drogen hier kriminalisiert werden sollen, sondern darum, die Heuchelei der achso "sauberen deutschen" Nazis darzustellen, welche -allen vorran die NPD- in der Öffentlichkeit davon stets nichts wissen wollen. Dass Nazis auch koksen und mit Drogen dealen kommt sicher öfter vor, im Fall von Delitzsch und Oberhof sind das aber eine der wenigen Fälle, in denen sowas mal schwarz auf weiss offiziell belagbar wird.
NSU Verbindung ?
Dies erinnert an den Mord an der aus Thüringen stammenden Michele Kiesewetter. Diese arbeitete als Polizeibeamtin in Baden-Würtemberg, beim LKA Baden-Würtemberg als V-Frau. Dabei soll es sich in den verdeckten Ermittlungen der Frau Kieswetter um Drogen gehandelt haben. Möglich das die Frau Kiesewetter eine Verbindung von Drogen, deren Profite in Nazi Arbeit zu schleusen, Finanzierung von Rechtsterrorismus erkannte, dabei gewesen ist dies aufzudecken, zumal offiziell der Staat behauptete es gibt keinen Terror von Rechts. Das würde auch einen Sinn ergeben, weshalb eine bereits schwer befwaffnete NSU, fleißig Mobil bis nach Heilbronn gefahren sind um Frau Kiesewetter dort vor Ort zu töten. Später sagte die Justiz Frau Kiesewetter sei getötet worden, um an ihre Dienstwaffe am Körper zu kommen. Die im Kofferraum sich befindende Maschinenpistole, Hecker & Koch Modell MP5 wurde nicht entwendet. Dier Mord in Heilbronn geschah zufällig unter den Augen des Landesamtes für Verfassungsschutz Baden-Würtemberg und dem amerikanischem Militärnachrichtendienst DIA (Quelle: dia.mil, http://de.wikipedia.org/wiki/Polizistenmord_von_Heilbronn, http://www.stern.de/politik/deutschland/heilbronner-polizistenmord-waren...). Diese Zusammenarbeit zwischen LfV Baden-Würtemberg und DIA hatte damit zu tun, daß an diesem Tag des Volksfestes ein Mann welcher als Terror verdächtig galt bereits länger obserivert worden ist, weil er einen Betrag von zwei Millionen Euro in bar bei der Bank einzahlt hat, man wissen wollte in welche Kanäle das Geld fliesst. Als die Schüsse fielen wurde durch die US Militäragenten gefunkt, daß es zu einem Schusswaffeneinsatz auf die Polizei gab. Es soll von den amerikanischen Behörden, welche die Obervationsmaßnahme überwacht haben, an die sich in vor Ort in Heilbronn befinden US Militäragenten der Befehl an die US Militäragenten der DIA, sich schnell zurück zu ziehen, da dies zu öffentlich ist.