[LB] Aufruf zum Rock gegen Rechts veröffentlicht

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Das dritte Rock gegen Rechts in Ludwigsburg wird dieses Jahr am 15. September 2012 stattfinden. Zahlreiche Gruppen aus der Region Ludwigsburg/Stuttgart unterstützen die Veranstaltung. Das Libertäre Bündnis Ludwigsburg - [LB]² und Antifa Neckar Enz rufen alle Antifaschist*innen zur Teilnahme an der Streetparade gegen Nazi-Gewalt auf. Im Anschluss an die Streetparade gibt es wieder ein Konzert im Scala Biergarten.

 

Wir veröffentlichen an dieser Stelle den Aufruf des RGR-Bündnisses. Der Aufruf wird von folgenden Gruppen unterstützt: Antifa Neckar Enz, attac LB/Besigheim, Demokratisches Zentrum (DemoZ), DGB Jugend, GEGEN_KULTUR Stuttgart, GEW, Grüne Jugend LB, IG Metall Jugend LB, IG BCE, Jusos LB, Libertäres Bündnis Ludwigsburg – (LB)², Linksjugend [’solid] LB, RASH Stuttgart, Mauthausenkomitee Stuttgart, Stolpersteine LB, VVN-BdA LB.

 

15 UHR ANTIFA STREET PARADE (Treffpunkt Bahnhof Ludwigsburg)
17 UHR OPEN AIR PARTY (Scala Biergarten)

 

LINE UP:

17:00 - 18:00: Fields Of Lentils (Blues/Rock)
18:30 - 19:30: Hedgehog's Garden (Folkrock)
20:00 - 21:00: Fetzer & The Turbochargers (RockNRoll)
21:30 - 22:05: Murder Disco X (Hardcore Punk)


 

Gemeinsam auf die Straße zum ROCK GEGEN RECHTS 2012!


Auch in diesem Jahr veranstaltet das Rock gegen Rechts Bündnis bestehend aus verschiedenen politischen Gruppen und Einzelpersonen ein Konzert und eine Demonstration gegen Neo-Nazis und „rechtes Gedankengut“. Wie die im vergangenen November bekannt gewordenen Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds zeigen, stellt der Rechtsradikalismus weiterhin eine sehr große und lebensbedrohende Gefahr dar. Der Umgang der Behörden, die ihre Ermittlungen nahezu komplett auf das Umfeld der Opfer konzentrierten und einen rechten Hintergrund ausblendeten, spricht dabei Bände. Dies ist unseres Erachtens nicht mit bürokratischen Fehlern zu entschuldigen.

 

Die vor allem von konservativen PolitikerInnen propagierte „Extremismustheorie“, die uns weismachen will, dass Rechts und Links irgendwie das Gleiche wären, stellt NazigegnerInnen mit Rechtsradikalen auf eine Stufe. Zu diesem Konstrukt sagen wir NEIN DANKE!

 

Im Landkreis Ludwigsburg sind Neo-Nazis ebenfalls präsent. Immer wieder kommt es zu Hausdurchsuchungen in der Neo-Nazis Szene, so z.B. in Bezug auf die Standarte Württemberg (eine Neo-Nazi Kameradschaft) oder in Bezug auf den Mordanschlag in Winterbach. Die Rechtsrock Band Kommando Skin, verlegt auf dem Neo-Nazi Label RACords, ist ebenfalls hier ansässig. Weiterhin taucht immer wieder rechte Propaganda in Form von Aufklebern und Sprühereien im Stadtbild von LB und Bietigheim, sowie den umliegenden Orten auf!

 

Gemeinsam wollen wir klarmachen: Auch im Kreis Ludwigsburg ist kein Platz für „rechtes Gedankengut“! Wir wollen ein breites Bündnis von Menschen aus vielen verschiedenen Gruppen der Gesellschaft, das eine klare Grenze gegen Parolen und Aktionen der Neonazis zieht. Wir wollen gemeinsam demonstrieren und wir wollen gemeinsam feiern.

 

Mehr Infos auch auf Facebook unter www.facebook.com/rgrludwigsburg

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Was soll an der Veranstaltung "gegen Rechts" sein? Ob ein Konzert Menschen daran hindert, sich von der nationalistischen oder rassistischen Ideologie dieser Gesellschaft zu überzeugen?

Ob Jugendliche, die am Konzert teilnehmen, danach einfach so gegen rechtes Gedankengut "geimpft" sind?

 

Mich wundert (nicht), dass die Jugendorganisationen verschiedener Parteien dazu aufrufen. Parteien, die sich für einen stärkeren Staat "gegen Rechts" einsetzen, die noch mehr Kontrollen, Macht und Gewalt fordern, um die Rechtsextremen aus dem öffentlichen Erscheinungsbild zu treiben; nach dem NSU-Skandal"schämen wir uns für das Bild Deutschlands in der Welt", und dieses Bild muss wieder hergestellt werden. Parteien, die außerdem die imperialistische Interessen Deutschlands durch Kriegs... , pardon, Friedenseinsätze der Bundeswehr durchsetzen wollen.

 

Aber verständlich ist es doch, schließlich geht es nicht darum, dem Nationalismus und Rassismus argumentativ und offensiv entgegen zu treten, sondern um Feiern, Trinken und Tanzen. Und wenn euch ein Neonazi über den Weg laufen sollte, dann soll er im besten Falle "geküsst" werden, damit er sich für die Zukunft gut überlegt, ob er sich äußerlich durch Glatze und Springerstiefeln oder Thor Steiner-Klamotten erkennen lässt.

Neben dem Konzert gibt es eine Mobilisierung, den Kontakt mit Medien und eine antifaschistische Straßenparade,, bei der die verschiedenen Gruppen die Möglichkeit bekommen Redebeiträge zu halten und dadurch TeilnehmerInnen und anwohnende Bevölkerung mit ihren Inhalten und ihrer Kritik zu erreichen. Zudem gibt es auf dem Konzertgelände die Möglichkeit sich an Infoständen auszutauschen und Materialien mitzunehmen. So betrachtet ist das ganze eben mehr als nur ein reine Musikveranstaltung - es hat einen konkreten politischen Anspruch in einem abschüssigen Landkreis, der klar machen will, dass es hier Menschen gibt, die sich klar gegen faschistisches, rassistisches und antisemitisches Gedankengut stellen.

 

Wir wollen hier auch nochmal klar kommunizieren, dass wir versuchen werden unseren Gästen die beste Sicherheit zu gewährleisten. Sollten sich Neo-Nazis auf das Gelände trauen, ist für entsprechenden Schutz gesorgt. Insgesamt gilt, dass für Nazis, RassistInnen, AntisemitInnen und NationalistInnen jeglicher Coleur der Zutritt zu Streetparade und Konzert unerwünscht ist.

 

Außerdem geht es bei solchen Veranstaltungen nicht um eine "Impfung", es geht also nicht um eine autoritäre Indoktrination mit politischen Einstellungen, sondern um die Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, sich über Möglichkeiten der Organisierung zu informieren und selbstgesteuert und selbstorganisiert die Möglichkeit zu nutzen seine Einstellungen zu ändern auf Grundlage eines Austausches auf gleicher Augenhöhe. Wer hat denn überhaupt den Anspruch als antifaschistische Organisierung Menschen kollektiv zu impfen? Es geht neben Kultur genauso um Aufklärung, Austausch, Solidarität und Freundschaft!

 

Mit antifaschistischen Grüßem

Liebe Schreiber_in,

 

schön, dass Du das ultimative Rezept im Kampf gegen Nazis in den Händen zu halten scheinst. Lass uns doch bei Gelegenheit daran teilhaben.

 

1. Das RgR hat meines Wissens nie zum Ziel gehabt, durch ein Konzert Menschen von rassistischen und antisemitischen Einstellungen abzubringen.

2. Mit allen Mitteln, auf allen Ebenen: ob Comics, Flyer, Aufkleber, Konzerte, Jugendfreizeiten, Workshop, Demonstrationen, Sampler... gegen Rechts. Der Kampf gegen Nazis wird nicht nur militant auf der Straße gewonnen. Wer sich darauf konzentriert, scheitert.

4. Wirklich plausibel, dass Du vom Charakter einer Institution (in dem Fall der Parteien) auf den Charakter jedes einzelnen Mitgliedes schließt.