Am 7. Februar und am 14. Februar protestierten jeweils bis zu 150 Menschen am Düsseldorfer Flughafen gegen die Sammelabschiedungen vornehmlich von Roma nach Serbien und in den Kosovo. Am 31. März 2012 soll die nächste Sammelabschiebung vom Düsseldorfer Flughafen stattfinden, dieses Mal nach Mazedonien. Flüchtlingsinitiativen mobilisieren schon heute für diesen Tag – und auch die Kampagne AirBerlinschiebtab bereitet sich jetzt schonmal drauf vor.
Die Fluggesellschaft AirBerlin (in Eigenschreibweise: airberlin) arbeitet Hand in Hand zusammen mit der europäischen "Grenzschutzagentur" Frontex und ist mitverantwortlich dafür, dass Familien auseinandergerissen werden und Menschen zwangsweise in eine ungewisse Zukunft geschickt werden. AirBerlin verdient daran, dass Menschen gewaltsam verschleppt werden, tut aber alles dafür dass diese Geschäfte nicht öffentlich werden.
Inspiriert von den Online-Protesten gegen die Fußball-EM in der Ukraine und Polen, die immer wieder auf den Umgang von Straßentieren in den Ländern hinwiesen, hatten wir die Idee, diese Form des Protests auch im Fall AirBerlin anzuwenden. Wir riefen über die diversen Internetportale zum zivilen Ungehorm im Internet auf: Die Facebookseiten von AirBerlin sollten mit Kommentaren über die Abschiebungen vollgeschrieben werden.
Nach kurzer Zeit kündigte AirBerlin offiziell auf seiner Facebook-Seite an, dass man sich die Pinnwand nicht vollschreiben lässt. Diese sei „keine Plattform für politische Diskussionen“ und „Beiträge, die falsche Tatsachen behaupten, beleidigend oder diskriminierend sind oder eine politische Diskussion anstoßen wollen“ würden umgehend gelöscht werden. Wie schwer es AirBerlin wirklich fällt gegen unliebsame Meinungsäußerungen über diese menschenfeindlichen Verbrechen vorzugehen, zeigten mehrere Nachmittage, bei dem das Webteam über Stunden nicht hinterher kam, im Sekundentakt veröffentlichte Beiträge auf der Facebook-Pinnwand zu löschen. Die Erfahrung zeigt also wie erfolgreich und praktikabel es ist, sich online in Kleingruppen abzusprechen um dann zeitgleich miteinander auf die Abschiebungen aufmerksam zu machen. Schnell sorgte diese Form des Protestes für noch mehr Aufmerksamkeit und wurde z.B. vom Freien Radio "Dreyeckland" aus Freiburg thematisiert. Dieses brachte ein Interview mit der Düsseldorfer Flüchtlingsinitiative Stay – diese berichtete über die Abschiebungen der vergangenen Wochen und den Protest – sowohl am Flughafen als auch online – dagegen.
Zum Download des Radioberichtes vom Freien Radio Dreyeckland
http://www.rdl.de/images/stories/audio_mp3/20120217-airberlinsc-15243.mp3
Wir halten fest: Jeder, auch AirBerlin, scheint großen Gefallen an der Kampagne AirBerlinschiebtab zu finden. Auf jedenfall trudelte bei unserem Bloganbieter ein Schreiben der Fluggesellschaft samt Unterlassungserklärung ein. Demnach hat unser Blog urheberrechtliche Vorschriften verletzt.
Daher war der Bloganbieter gezwungen diesen Blog vorübergehend zu sperren. Rechtlich gesehen bestand da kein Spielraum: Das Logo der Fluglinie ist geschützt und darf nicht ohne Zustimmung verwendet werden. Wir würden uns daher freuen wenn euch das neue Design der „airhauptstadt“ gefällt. Eines ist auf jedenfall klar: Die Reaktion von airberlin zeigt das die Proteste ankommen. Daher rufen wir weiter dazu auf die Facebookseite von airberlin mit Kommentaren über das Abschiebegeschäft der Fluglinie zu fluten. Nutzt weiterhin auch die veröffentlichten Telefonnummern und Adressen, um der Fluglinie im direkten Gespräch zu zeigen was wir davon halten, wenn mit dem Leid von Menschen Geld verdient wird.
Und beteiligt euch bitte auch weiterhin an der Online-Petition gegen die Abschiebungen von Roma:
http://openpetition.de/petition/online/keine-abschiebung-von-roma-nach-s...
31.03. Düsseldorf und Dortmund
Von der Mobilisierung der Flüchtlingsinitiativen für den 31. März spürt man leider bisher nur sehr wenig.
Antirassitischen Protest bitte breiter bewerben!
Am selben Tag findet in Dortmund die antifaschistische Demonstration "Rechte Gewalt unmöglich machen!" statt.
Beginn: 15 Uhr | S-Bahn Universität
http://dab.nadir.org
Vom Bahnhof Düsseldorf Flughafen bis Dortmund Universität (70 Minuten Fahrtdauer) fährt die S1 zeimal innerhalb einer Stunde.
?
Von der Mobilisierung des DAB zu den Protesten gegen Abschiebungen am Düsseldorfer Flughafen spürt man leider bisher auch nur sehr wenig, die S1 fährt meines Wissens auch umgekehrt von Dortmund bis Düsseldorf Flughafen. Auf der Homepage des DAB jedenfalls ist nichts zu finden, weder zu der zukünftigen Mobilisierung noch von den letzten zwei Terminen gegen Abschiebungen.
Antirassistischen Protest bitte breiter bewerben!
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Woran das wohl liegen mag?
Meines Winssens wird bisher auf keiner Homepage der Protest gegen die künftige Abschiebung beworben.
Dazu fehlen konkrete Angaben wie Uhrzeit, Treffpunkt usw..
Zumindest die AUDO machte via twitter auf den letzten Protest gegen die Sammelabschiebung aufmerksam.
https://twitter.com/#!/antifaunion/status/169085409777811458