Erneuter Nazianschlag in Fürth

Erneuter Nazianschlag in Fürth

In der Nacht vom achten auf den neunten Januar 2012 ist in Fürth erneut ein Nazianschlag verübt worden. Dabei wurden die Reifen des Autos der Sprecherin des Fürther Bündnisses gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit aufgestochen. Dieser Übergriff ist bereits der dritte Anschlag auf die antifaschistisch engagierte Familie und reiht sich nahtlos in die neonazistische Anschlagserie der letzten Wochen ein.

 

So wurde erst Ende November das Auto eines jungen Fürther Antifaschisten von Neonazis angezündet, wobei ein Totalschaden an dessen Auto entstand. Seither wurde außerdem der Nürnberger Stadtteilladen „Komm e.V.“ entglast und das Auto von Michael Helmbrecht, Vorsitzender der Allianz gegen Rechtsradikalismus in der Metropolregion, beschädigt. Diesen vier Anschlägen geht eine Mehrzahl von weiteren neonazistischen Anschlägen voraus. Keiner dieser Anschläge, welche mittlerweile, allein in Fürth, einen Gesamtschaden von rund 40000 €  verursachten, wurde seitens der Ermittlungsbehörden aufgeklärt.

Auffallend, hinsichtlich der jüngsten Anschlagsserie, ist, dass diese kurz nach der Haftentlassung von Matthias Fischer aus Stadeln begann. Fischer ist führender Kopf der Nazikameradschaft „Freies Netz Süd“ (FNS) und unterhält rege Kontakte zu Naziterroristen wie Martin Wiese und Ralf Wohlleben. Letztgenannter sitzt seit den Ermittlungen bezüglich der faschistischen Mordserie verübt durch den sog. „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) in U-Haft. Der Internetseite des FNS ist zu entnehmen, dass im letzten Jahr in Fürth sowohl eine Veranstaltung mit Martin Wiese, der ein Bombenattentat auf die Grundsteinlegung des jüdischen Zentrums in München plante, stattfand, als auch ein Vortrag mit Peter Naumann. Dieser verübte mehrere Sprengstoffanschläge auf Sendemasten des öffentlichen Rundfunks, um die Ausstrahlung der Sendung „Holocaust“ zu verhindern.

Eine Sprecherin der Antifaschistischen Linken Fürth zu dem heutigen Nazianschlag:

„Die Nähe des FNS zum Rechtsterrorismus ist offensichtlich, sei es zu der mordenden NSU oder zu Martin Wiese bzw. Peter Naumann. So erscheint es auch nicht verwunderlich, dass die Nazis des FNS einen Anschlag nach dem anderen begehen. Insbesondere wenn von Seiten der Ermittlungsbehörden mit keinerlei Konsequenzen zu rechnen ist. Was nun die Entwicklungen der letzten Wochen für aktive AntifaschistInnen in Fürth bedeutet, ist klar: Wir werden uns noch entschlossener den Nazis in den Weg stellen! Klar ist auch, dass wir unter einem konsequenten Antifaschismus auch die Organisierung eines Selbstschutzes verstehen.“

Mehr Infos folgen die Tage. Achtet auch auf Ankündigungen in den nächsten Tagen, hier auf linksunten oder auf der HP der ALF: antifa-fuerth.de.vu

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Das BgR hat ein Spendenkonto für Opfer von rechter Gewalt eingerichtet:

Kontonummer: 201014684
BLZ: 76260451
Begünstigter: bsg-bündnis g. R.
Betreff: Solidarität