Am Abend des 12.10.2011 trafen sich Antifaschist_innen aus der gesamten Vorderpfalz in Haßloch zu einem Dorfspaziergang. Dieser wurde genutzt um im Dorf die zahlreich vorhandene Nazipropaganda zu entfernen. Schon im Mai diesen Jahres wurden die Bewohner_innen Haßlochs in Form eines Flugblattes über die Naziproblematik aufmerksam gemacht, doch die Faschist_innen konnten Haßloch auch weiterhin als Aktions- und Rückzugsort nutzen. Mittlerweile zieren etliche rechtsradikale Aufkleber und Hakenkreuzschmierereien das Stadtbild.
Seit Ende des Jahres 2010 versucht die neonazistische Gruppierung „Pfalzpatrioten“ mit auf gemäßigt getrimmten Flugblättern eine Anbiederung an die örtliche Bevölkerung. In regelmäßigen Abständen verteilt die Gruppe diese, um sich so weiter etablieren und die Bevölkerung an deren Anwesenheit zu gewöhnen.
Aber auch die NPD nutzt Haßloch und
Umgebung als Standort in der Vorderpfalz. So etablierte man einen
JN-“Stützpunkt“, um gezielt junge Mitglieder zu werben. Dies
versucht man zum Beispiel durch das Verteilen sogenannter Schulhofcds
oder durch Veranstaltungen wie "nationalen Fußballturnieren".
Am 1. Oktober wollte die NPD einen Infostand auf dem Haßlocher
Wochenmarkt aufbauen, der jedoch von der Verwaltung verboten wurde.
Dies umgingen die Nazis jedoch - und verteilten ihre Propaganda auf
dem Wochenmarkt.
Die Faschist_innen versuchen in Hassloch Fuß zu
fassen und zu einem Teil des Stadtbildes zu werden. Sie geben sich
bürgernah, doch was auch immer sie tun: Sie sind des selben Geistes
Kind wie die, die 1933-1945 die halbe Welt in den Krieg stürzten,
Andersdenkende verfolgten und ermordeten und den Holocaust planten
und durchführten. Doch die Gewalttaten der Nazis sind kein Problem
der Vergangenheit: Seit 1990 wurden mehr als 150 Menschen von Nazis
ermordet. Die Nazis versuchen stetig ein Teil der dörflichen
Gemeinschaft zu werden, um so ihre Interessen zu verwirklichen. Diese
Entwicklung in der Vorderpfalz trägt einen ähnlich
besorgniserregenden Charakter, wie die Entwicklung der NPD in
Ostdeutschland.
Organisiert euch und leistet Widerstand, wenn Nazis ihre Ideologie verbreiten, andere Menschen bedrohen oder ihre rassistische Propaganda verbreiten. Schaut nicht weg, sondern drängt die Faschisten zurück.
Nazis aus den Dörfern treiben – Kein ruhiges Hinterland!