Pressemitteilung vom 03.08.11
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde das politische Kunst-, Kultur- und Wagenkollektiv Kommando Rhino in der Vauban durch ein martialisches Polizeiaufgebot geräumt. 200 Fahrzeuge, schweres Räumgerät und mehrere Hundertschaften inklusive vermummter Spezialeinheiten wurden zusammengezogen, um die gewaltsame Räumung des Geländes durchsetzen zu können.
Unabhängig vom Geschehen auf dem Platz wurden durch Kleingruppen bereits ab 2 Uhr nachts in Solidarität mit Rhino Barrikaden errichtet, die teilweise brannten. In Bezug auf diese Ereignisse muss betont werden, dass das Kollektiv Kommando Rhino Gewalt gegen Menschen ablehnt und im Vorfeld der Räumung ein gewaltfreier Konsens gefasst wurde. Wir, die ehemaligen Bewohner_innen des M1-Geländes und weitere Unterstützer_innen, versammelten uns auf der Straße vor M1, um gewaltfreien Widerstand zu leisten, der aber durch eine Übermacht der Polizei im Keim erstickt wurde. Entgegen einigen Presseberichten befanden sich zum Zeitpunkt der Räumung keine Personen auf dem verbarrikadierten Gelände.
Im Stadtteil Vauban herrschten besatzungsähnliche Zustände: Viele Vauban-Bewohner_innen konnten sich nicht mehr frei im Viertel bewegen, der Stadtteil war komplett nach außen abgeriegelt und es gab viele Personenkontrollen.
Es kam zu willkürlichen Festnahmen mit teils brutalem Vorgehen, unter anderem gegen einen Vertreter der Presse, und auch abseits des Geschehens. Als Beispiel für das rücksichtslose Vorgehen der Polizei wären z.B. das unrechtmäßige Betreten des Geländes des SUSI-Wohnprojekts durch eine Spezialeinheit der Polizei und das aggressive Verhalten eines mit einem Brecheisen bewaffneten Polizisten gegenüber einem Mitglied der Unabhängigen Listen zu nennen. In diesen Situationen machte es den Eindruck, als hätte die Einsatzleitung keinerlei Kontrolle mehr über das Verhalten ihrer Hundertschaften, oder aber sie nahm solches bewusst in Kauf.
Nach der Abriegelung des Geländes wurden sämtliche Gebäude auf dem Gelände abgerissen, die für zwei Jahre Begegnungsstätte und kultureller Veranstaltungsort waren. Alle verbleibenden Wohnwagen wurden beschlagnahmt, wodurch Wohnraum zerstört und uns unser Lebensraum genommen wurde. Dieses Vorgehen in Kombination mit dem absolut übermächtig wirkenden Polizeiaufgebot hinterließ bei den ehemaligen Bewohner_Innen des Geländes und den anwesenden Unterstützer_Innen ein Gefühl der Ohnmacht. Dazu äußert sich Wagenbewohnerin Olga folgendermaßen: „Ich muss zusehen, mit welch brutaler Gewalt die Stadt hier unseren Lebensraum und unkommerzielle Kultur zerstört, um ihre Interessen zu durchzusetzen – das ist furchtbar!“
Durch die gewaltsame Räumung wurde der Konflikt um Kommando Rhino nicht gelöst, sondern im Gegenteil nur verschärft. Trotz des Verlusts unseres Lebensraums verschwinden wir nicht von der Bildfläche und suchen nach wie vor ein Ausweichgelände in Freiburg, wo wir leben und unser Kunst-, und Kulturkollektiv weiterführen können. Ab sofort werden wir verstärkt durch Aktionen im öffentlichen Raum präsent sein, unter anderem mit einer lautstarken und kraftvollen Demonstration am Wochenende in der Innenstadt.
Rhino bleibt in Freiburg!
Kommando Rhino
Gegen die Hetze – für mehr Wagenplätze
Um einer gezielten Hetze entgegenzuwirken sieht sich das Kunst, Kultur und Wagenkollektiv Kommando Rhino gezwungen die Berichterstattung der Presse im Bezug auf die Ereignisse in der Nacht der Räumung des Projektes zu kommentieren. Bewusst wird versucht den Fokus der Öffentlichkeit vom eigentlichen Konflikt, der polizeilichen Räumung unseres Projektes, auf die sogenannten „Ausschreitungen“ zu verschieben, um somit einer konstruktiven Auseinandersetzung mit der Thematik „Wagenleben“ zu entgehen.
Viele der in diesem Zusammenhang veröffentlichten Pressemeldungen stützen sich nicht auf Fakten sondern sind hauptsächlich Spekulation und Übertreibung. Exemplarisch wollen wir einige der Aussagen, über die uns ausreichend Informationen vorliegen, kommentieren.
In verschiedensten Pressemeldungen war die Rede von Molotow Cocktails, welche zuerst auf Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr geworfen worden seien. Dies wurde später von der Feuerwehr dementiert. Darauf folgende Behauptungen, Molotow Cocktails seien gegen Einsatzfahrzeuge der Polizei geworfen worden, wurden von dieser nicht bestätigt. Inzwischen wird nur noch von einer aufgefundenen „Abfüll-Station“ für Molotow Cocktails gesprochen. Auch dies ist reine Spekulation. Eine Richtigstellung wurde in der Presse bis zu diesem Zeitpunkt nicht veröffentlicht.
Vier Personen seien während der „Krawalle“ festgenommen worden. Drei der betroffenen Personen befanden sich zum Zeitpunkt ihrer Festnahme allerdings nicht in der Nähe des M1 Geländes. Eine weitere Person, die während der Räumung in den frühen Morgenstunden in Gewahrsam genommen wurde, war ein Pressevertreter. Alle Festnahmen fanden weit nach den Vorfällen der Nacht statt und können somit nicht in einen direkten Zusammenhang mit ebendiesen gebracht werden.
Auch die Meldung, bei Eintreffen der Polizei hätten sich 150 Menschen auf dem M1-Gelände verbarrikadiert trifft nicht zu. Bewusst haben wir uns dazu entschieden uns nicht auf dem, sondern uns vor und um das Gelände aufzuhalten, um einer weiteren Eskalation entgegenzuwirken.
Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass die gewaltsame Räumung und das martialische Polizeiaufgebot keine Reaktion auf die Vorfälle von Dienstag Nacht waren, sondern das repressive Vorgehen einer Stadtverwaltung, um jeglichen Protest gegen die Räumung eines politischen und kulturellen Kollektivs im Keim zu ersticken.
Das M1-Gelände kann nun besenrein an die Stadtbau übergeben werden und das Wagenkollektiv Kommando Rhino ist ohne Wohn- und Lebensraum.
Doch wir lassen uns unsere Ideen und Vorstellungen weder von einer intoleranten Stadtverwaltung, noch von repressiver Polizei, noch von einer hetzerischen Presse zerstören und kämpfen weiterhin für einen Selbstverwalteten Wagenplatz und Freiräume für Kunst und Kultur.
Wir werden in der Innenstadt präsent sein und demonstrieren, dass wir nicht einfach aus der Stadt verschwinden.
Für Politik, Kunst und Kultur und ein selbstbestimmtes Leben!
Kommando Rhino bleibt!
Kritik!
Wenn Ihr allein um Akzeptanz eines autonomen unkommerziellen Wohn- Lebens- und Kulturraum kämpft, müsst ihr die Spielregeln der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft befolgen. An einem der Grundpfeiler (Eigentum) zu sägen ist bei eurer Kritik total kontraproduktiv!
Warum soll die Stadt, wenn ihr nicht die Eigentumsfrage stellt, euch ein Grundstück zur verfügung stellen? Wie könnt ihr das rechtfertigen?
Ich denke, wenn ihr keine fundamentale Kritik an den bestehenden Verhältnissen übt (was ich nirgends in euren letzten PMs), solltet ihr euch drauf beschränken diese Grundstücknutzungsgesetze anzugreifen, sodass man einfacher "experimentelles Wochnen" drauf machen kann.
Ach und nochwas: eurer verbalradikalismus ist bei dem Inhalt eurer Kritik und auch euren Handlungen sowas von nangebracht und stresst nur die Leute bei denen ihr um akzeptanz buhlt!
Ich fühle mich so hin und hergerissen weil euer Profil so dermaßen verschwommen ist.
Ich weiss es nicht ob es sich lohnt euch mit autotnomer Politik zu unterstützen, denn den Marsch durch die Institutionen kriegt ihr bestimmt ganz gut alleine hin!
p.s.: dann wäre es auch sinnvoll rechtliche Schritte einzuleiten, weil, wenn mich nicht alles täuscht hätten die erstmal ne räumungsklage machen müssen vor der räumung weil nach einem Jahr besetzung ihr die besitzer seid!
auch nicht ganz einverstanden
Freiburg im August 2011
Der Wagenplatz im Vauban-Eingangsbereich wurde geräumt. Hier wird von der städtischen Baugesellschaft (FSB) demnächst ein Betonklotz mit ökologischem Anstrich stehen, bei dem einige von sogen. Behinderten in einem Hotel sich ausbeuten lassen dürfen (analog dem Diakonie-Modell im Dörfchen Himmelreich bei Freiburg - Nomen est Omen).
Das „Kommando Rhino“ gibt eine Erklärung nach dem Abschluss der gewaltsamen Räumung ab.
Es ist ihnen natürlich unbenommen, ihre Sicht der Dinge darzustellen.
Es werden einige Punkte erwähnt, andere aber auch sehr stark vernachlässigt, oder es ist ein Ausdruck ihrer begrenzten Sichtweise:
die Stadt Freiburg und ihre kommerziellen Interessen, die von der grünen Mehrheitsfraktion überwiegend vorangetrieben werden. Andere Fraktion sind da allerdings nicht weit hinterher... Es war von daher kein Wunder, dass es eine Ablehnung der sogen. Alternativen Lebensformen gab (seit einem Beschluss von 1995), und dies auch so bleiben soll. Allerdings ist aus anderer Sichtweise durchaus eine wesentlich stichhaltigere Argumentation notwendig: die Zukunft der Stadt liegt in der Verwertung von Grund und Boden für die begüterte Gesellschaft. Da dies knappe Waren sind, wird der Preis entscheiden. Und an dieser Schraube dreht die Stadt wissentlich mit. Die Zergliederung der Stadt unter dem Stichwort „gentrifizierung“ ist in den letzten Jahren häufiger thematisiert worden. In der Stadt Freiburg gibt es noch zusätzlich ein paar Besonderheiten: in früheren Zeiten haben einige, die heute sehr unterschiedliche Ziele verfolgen, durchaus noch eng miteinander kooperiert. Daher ist die Kritik an diesen Zuständen auch sehr eingeschränkt. (hierüber sollte noch genauer geredet werden)
die Medien in Gestalt der bürgerlichen Presse und dem swr-Sender, auf der anderen Seite alternative Medien wie radio-rdl und linksunten.indymedia. Die Empörung über die Hetze der Monopolzeitung ist altbekannt, und ihre Funktion auch nicht weiter überraschend. Diese Situation wird schon seit 30 Jahren beschrieben, und hat sich kaum gebessert. Gleichwohl haben einige aus der Alternativ-szene durchaus enge Beziehungen in diese Monopolzeitung und nutzen ihre persönlichen Kontakte, obgleich die gleichen Personen auch jetzt wieder an der Hetze beteiligt sind. Auch das dürfte zum genaueren Nachdenken führen.
Die Bullerei ist mal wieder aufgetreten, wie es auch nicht besonders originell war und ist. Interessanterweise erinnert sich der OB Salomon an eine Zeit aus dem Jahr 1987 – der sogen. Pfingstrandale. Es wäre mal schön, im Archiv für Soziale Bewegungen mal unter dem Stichwort „Was allen Freiburgern gerade noch gefehlt hat“ nachzulesen; damals ging es um das Sanierungsgebiet 'Im Grün' und darin besetzte Häuser. Dass die Bullerei - damals wie heute – so auftritt, sollte daher auch nicht überraschen. Eher von unverstandener Wut und Empörung zeugt die Reaktion jetzt darauf: es ist im kapitalistischen System eine Aufgabe, den „Laden“ am Laufen zu halten, also die profitablen Geschäfte (und Investitionen) zu sichern. Dass es zwischen Aktionen der Unterdrückten und herrschender Gewalt zu unterscheiden gilt, ist nicht neu; es soll hier aber nicht rechtfertigen, wenn für Radfahrer_innen plötzlich Stahlseile als Hindernis auftauchen, an denen man sich schon schwer verletzen kann....
Kommando Rhino ist ein Wagenprojekt, mit einem Anspruch, der sich in der letzten Zeit immer weiter relativiert hat. Sie haben zuletzt erklärt, dass auch sie Teil der Stadt sein möchten. Und hier wird schon wieder „selbstbestimmtes Leben“ eingefordert. Man hätte sich vorstellen können, dass Rhino sich mindestens verbal auf solche Leistungen wie Hartz IV, Stadtbauverkauf, Rassismus in der Stadt und noch einigem anderen mehr verhält und nicht nur einen (Wagen-)Platz für sich fordert. Das eine ist legitim, aber macht mehr Sinn, wenn es in den Zusammenhang zu anderen Widersprüchen dieser (städtischen) Gesellschaft hingestellt wird. Auch ist die Frage, ob die Vauban-Ecke tatsächlich ein idealer Platz für derartige politische Interessen ist, da es dort teilweise mit einem Publikum konfrontiert ist, dass sich bereits anders eingerichtet hat....
Rhinos zu wort bitte!
fänds cool, wenn rhino, oder zumindest einer der rhinos zu den oben beschriebenen problemen stellung nehmen würde!
übrigens musst du über mir einen text den du in words geschrieben hast erstmal in nen editor reinkopieren, sonst hast du die komischen zeichen am anfang und ende!
FSB ist die Stadt
die stadtbau ist 100% tochter der Stadt Freiburg - und das elände wurde vor anderthalb Jahren "verkauft". Insofern ist der tatsächliche mangelnde Wille an einer Lösung mitzuwirken nicht unerheblich. Das Verwertungsargument so gesehen hinfällig - spätestens wenn aus der Stadtratsmitte Grundstücke selbst zur Zwischennutzung willkürlich abgelehnt werden.
Der Stadtratsbeschluss von anno dazumal war selber nicht ganz besenrein und enthällt einen passus der ein Gremium vorschlägt wie man in zukunft mit Wagenburgen umgehen möchte - bzw. diese Lebensform konstruktiv einbettet. Dieses Gremium hat nie getagt. Existierte quasi nicht - und unterstreicht noch einmal mehr die Law and Order Politik.
Ein Bürgermeister der sich erinnert fühl an Zeiten wo er noch auf der anderen Seite der Polizeiketten stand - jaja, 200.000 Euro für die eigene Küche und grünes Freiburg trägt ganz modern Blaulicht.
die grund- und bodenfrage
'mangelnde wille' an einer lösung mitzuwirken nicht unerheblich?
mit ein bisschen gutem willen und bildung und fortschritt?
keine verwertungslogik?
kein ahnung, wie man zu dieser einschätzung kommen kann und soll.
vermutlich nur dann, wenn man ein paar hintergründe ausblendet...
fdp-gayling und sein angebot - der gute graf von ebnet(freiburg)... es dürfte sich ergeben, dass auch dieser graf nicht auf der seite der wohnungslosen steht. er hat immerhin so ein kleines schlösschen und befindet sich damit - auch im gemeinderat - in guter gesellschaft...
stadtratsbeschluss von damals - offenbar hat sich bis heute (also ca. 15 jahre) niemand um diese arbeitsgruppe gekümmert,
oder man nimmt seine eigenen beschlüsse dann nicht so ganz ernst (oder es war nur ein zückerchen für die opposition damals)?
und ob der dieter salomon damals auf der andere seite stand, würde ich direkt bezweifeln.
dort waren - jedenfalls bei diesen aktionen - nur wenige solcher dabei, die heute als immobilien-vertreter ihr süppchen kochen.
das ist aber auch egal, und man wird hier keine persönliche geschichte reinbringen müssen.
es geht um die allgemeine entwicklung einer städtischen gesellschaft und ihrer verwertungslogik (die man wohl nicht als hinfällig abtun sollte!), und die richtung dieser mittelstädt. perspektive mit den bekannten fakten wie innenstadt-revonierung (theaterplatz), überteuerten mieten und eigentums-wohnungen aufgrund einer extraprofit-logik, und den bildern von 'green citty', forschungs- und fortschritts-bestimmung (mit kriegsforschung, das nur am rand), und bürgerlicher herrschaftsdominanz in scheinbar idyllischer atmosphäre (gleich ums eck der schrottreaktor).
insofern sollte hier doch sehr ernsthaft mal mehr von diesen fragen einbezogen werden.
Demo?
Auf der Homepage der BZ steht:
"Die ursprünglich für Samstag geplante Demonstration in der Innenstadt aber sagten die Rhinos ab, "aus Angst, dass Leute verletzt werden"."
Ist das wahr? Wird es keine Demo geben?
Solidarische Grüße
demo?
ja, würde mich auch Interessieren. Keine Demo? kann doch nicht sein oder ?
Hier demo:
linksunten.indymedia.org/de/node/44644
Stimmt leider - Demo fällt aus!
Aus Angst vor weiterer Repression und zum Schutz der Demoteilnehmer_innen wurde die bereits angekündigte Demo wieder abgesagt. Das ist Schade, denn gerade auch nach den Vorfällen der letzten Nacht (z.B. Razzia KTS) wäre es nötig auf die Straße zu gehen. Eigentlich müsste jede/r selbst entscheiden können, ob sie/er es zu gefährlich findet auf eine Demo zu gehen.
autonom und selbstbestimmt
dann mach doch du einfach eine sponti, ich bin dabei (vielleicht) aber den segen von rhino brauchst du nicht!
Kommunikation nur mit BZ?
Man kann nicht auf einer Räumung Flyer verteilen, die zu einer Demo (mit festem Ort und Uhrzeit) aufrufen und dann stillschweigend diese Demo canceln. Die Info, dass die Demo ausfällt scheint exklusiv die BZ erhalten zu haben, also genau die Zeitung, die seit Tagen hetzt. Auf der rhino-Seite finde ich nichts dazu, bei RDL nichts, auf Linksunten nichts, nur diesen einen Kommentar hier und eben den Artikel bei der BZ von heute. Also, was jetzt. Morgen die angekündigte Demo, oder nein? Dann bitte Statement auf der Rhino-Seite, warum nicht.
typisch Rhino
Was ist das denn bitte für eine PM?
Typisch Rhino. Keine Agumente und standpunkte haben und sich dann an einer absolut billigen Rhetorik bediehnen um noch irgendwie zu rechtfertigen das man zwar keine ahnung hat aber dennoch ein aufregendes leben führen will bei dem man viel zu melden hat.
"Im Stadtteil Vauban herrschten besatzungsähnliche Zustände: Viele Vauban-Bewohner_innen konnten sich nicht mehr frei im Viertel bewegen, der Stadtteil war komplett nach außen abgeriegelt und es gab viele Personenkontrollen.
Es kam zu willkürlichen Festnahmen mit teils brutalem Vorgehen, unter anderem gegen einen Vertreter der Presse, und auch abseits des Geschehens. Als Beispiel für das rücksichtslose Vorgehen der Polizei wären z.B. das unrechtmäßige Betreten des Geländes des SUSI-Wohnprojekts durch eine Spezialeinheit der Polizei und das aggressive Verhalten eines mit einem Brecheisen bewaffneten Polizisten gegenüber einem Mitglied der Unabhängigen Listen zu nennen. In diesen Situationen machte es den Eindruck, als hätte die Einsatzleitung keinerlei Kontrolle mehr über das Verhalten ihrer Hundertschaften, oder aber sie nahm solches bewusst in Kauf."
Genau, denn wäre der Polizei einsatz "friedlicher" verlaufen, wären die Rhinos ja auch zu frieden damit gewesen.
Aber glück für die Rhinos das die Polizei so agiert hat wie beschrieben, denn jetzt hat man dann doch einen grund gefunden, um sich als armes opfer darzustellen.
"Nach der Abriegelung des Geländes wurden sämtliche Gebäude auf dem Gelände abgerissen, die für zwei Jahre Begegnungsstätte und kultureller Veranstaltungsort waren. Alle verbleibenden Wohnwagen wurden beschlagnahmt, wodurch Wohnraum zerstört und uns unser Lebensraum genommen wurde. Dieses Vorgehen in Kombination mit dem absolut übermächtig wirkenden Polizeiaufgebot hinterließ bei den ehemaligen Bewohner_Innen des Geländes und den anwesenden Unterstützer_Innen ein Gefühl der Ohnmacht. Dazu äußert sich Wagenbewohnerin Olga folgendermaßen: „Ich muss zusehen, mit welch brutaler Gewalt die Stadt hier unseren Lebensraum und unkommerzielle Kultur zerstört, um ihre Interessen zu durchzusetzen – das ist furchtbar!“
Und das wäre bei einer friedlichen lösung wie von den Rhinos gewollt, natürlich nicht passiert.
dann wären die 2 jahre harte arbeit natürlich erhalten geblieben.
Und das nur wegen der Stadt freiburg, da sie als einzige stadt so fies ist ihre interessen durchzusetzen.
man personifiziert sich hier also einen feind, der aus reiner profitgier ( natürlich könnte er auch anders) sich gegen das wagenleben verschwört.
als ob wagenplätze nicht unter andern umständen genauso wertschaffend seien könnten und in diesen fällen eben auch gedultet werden.
nein das ist eine verschwörung gegen wägler, und nicht ein ganzer normaler kapitalistischer alltag.
mit dem haben die rhinos ja auch kein problem denn sie haben ja selbst angeboten auch miete zahlen zu wollen.
Wo bleibt die kritik an den bestehenden verhälltnisen die rhino ja so einzigartig und wunderbar machen ??
bis jetzt zeigen sie nur das die gesellschaftlichen verhälltnise und ihre eigene rolle darin, ja nicht einmal verstehen.
das sie genauso wie jeder andere, der aus seiner wohnung fliegt, teil des kapitalistischen alltags sind, den die stadt nur versucht zu managen, denn ohne geld kann sie nicht arbeiten.
das ist nichts das die freiburger stadt und ihre polizei einsätze besonders schlecht macht.
warum stellt wagenleben denn diese verhälltnisse in frage ??
die bestehendesn wagenplätze gibt es doch nur, da sich soviele eben mit diesen verhälltnissen aragieren.
und die forderung "wagenplätze überall" ohne nebenbei die entsprechende gesellschafts kritik würde doch nur bedeuten,
das die menschen ihre wohnform verändern und diese eben nach und nach verwertbarer eingerichtet wird.
was unterscheidet das wagenleben denn jetzt von dem wohnen in häusern, abgesehen davon das es platzaufwendiger ist und nicht genügend wohnraum für alle bieten kann.
natürlich: man kann sich gerade als teil dieser szene radikal fühlen. und ist irgendwie ganz besonders unterdrückt.
und unkommerzielle kunst ??
sehr revolutionär.
sämtliche ressourcen der menschheit werden verwertet und stehen nicht allen zur verfügung
der konkurenz druck zwingt die menschen dazu andere hungern zu lassen oder ihnen nicht die nötigen medikamente zu geben.
aber wir brauchen unbedingt unkomerzielle kunst ( die es auch nirgendswo gibt, vorallem nicht in freiburg). um diese missgeschicke zu ändern
fail!
DANKE
auf den Punkt gebracht.
OB verliest Polizei-Pressemitteilung
OB Salomon verliest Polizei-Pressemitteilung:
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/diskussionen-um-die-rhino-raeumung-dauern-an
demo!
ich wäre ganz klar dafür eine Demo zu machen! jetzt muss ein Zeichen gesetzt werden!
mensch muss selbst wissen oder er sich der "Gefahr" ein solchen Demo aussetzt oder nicht!
ich denke das sollte nocheinmal durchdacht werden.
Würg
"Also WIR hier sind ja gewaltfrei" zum kotzen dieses Kollektivgehabe...
Hoffentlich gibts bald Rhino-National-Flaggen zum verbrennen...irgendwas mit bunten hippiefarben wär schick.
FU
Was ist daran abzulehnen, wenn sie selbst lieber Gewaltfrei agieren wollen? Ich hoffe doch das du nicht nicht für autonom hälst, den du willst hier wohl anderen Vorschreiben wie sie zu agieren haben und das hat mit autonom sein nichts mehr zu tun!
Flaggen verbrennen
Ist das deine Aktionsform? Flaggen verbrennen und dann drauftreten und irgendwas schreien? Mannomann du bist ja ein richtiger Rebell!
...
"Hoffentlich gibts bald Rhino-National-Flaggen zum verbrennen...irgendwas mit bunten hippiefarben wär schick."
Keine Ahnung wie der Kommentar tatsächlich gemeint ist. Man könnte ihn aber durchaus als ironische
Anspielung auf das Verbrennen von Flaggen im Rahmen der letzten Fußball-WM verstehen.
Und das wurde von gewissen linken Gruppen praktiziert.
Somit wäre dein ironischer Kommentar dann wohl auch auf diese zu beziehen: Mannoman, das sind ja richtige Rebellen....
Flaggen verbrennen
...ja danke. Das Verbrennen von Flaggen hat noch nie geholfen, sonst wäre die USA schon lange platt. Lieber mal einen Apfel essen und nachdenken was man eigentlich bewirken will.
Still h8ing Gewaltdebatte und weiteres
Sry,zwar beinhaltet der Text Richtigstellungen (Molli) jedoch hört es sich an als ob diese zum eigenen Schutz erscheinen.
So steht für mich immer noch die, taktisch wohl besser verwertbare, Aussage der distanzierung der Aktionsorientierten Menschen(Barris) im Raum.
Sehr traurig, viele Menschen setzten sich einem hohen Risiko aus um dann später aus den "eigenen"Reihen" als etwas schlechteres bezeichnet zu werden.
Solidarität gild für den zerstörten Freiraum und Einzelpersonen. Das Label Rhino hat für mich jeglichen anspruch verloren.
Nochmal
was willst du sagen? geht das auch so das man es versteht? Und schön, dass Rhino für dich ein Label war - klingt irgendwie kommerzialisiert....sorry :-)
boa eh
dann ließ den kommentar nochmal in ruhe durch, immer noch nicht verstanden?
also es ist deprimierend für eine revolutionäre (ja viele haben rhino so verstanden) Sache zu kämpfen und dann aus den eigenen reihen messer in den rücken zu bekommen weil man sich lieber an die bürgerlichsten öko-spießer anbiedern will!
das ist scheiße und unsolidarisch. aber wir haben verstanden!
Welches Messer?
Ich habe jetzt alle Presserklärungen und Indyartikel durchgekuckt, und nirgends eine klare Distanzierung des Kommando Rhino zu den Barrikaden oder zu Krähenfüssen oder Strassensperren gefunden. Das schreibt einzig die Badische Zeitung in mehreren Artikeln/Videobeschriftungen, aber ich glaube dass die eine PM des Rhino falsch verstanden hat:
Kommando Rhino schrieb:
....
Unabhängig vom Geschehen auf dem Platz wurden durch Kleingruppen bereits ab 2 Uhr nachts in Solidarität mit Rhino Barrikaden errichtet, die teilweise brannten. In Bezug auf diese Ereignisse muss betont werden, dass das Kollektiv Kommando Rhino Gewalt gegen Menschen ablehnt und im Vorfeld der Räumung ein gewaltfreier Konsens gefasst wurde. Wir, die ehemaligen Bewohner_innen des M1-Geländes und weitere Unterstützer_innen, versammelten uns auf der Straße vor M1, um gewaltfreien Widerstand zu leisten, der aber durch eine Übermacht der Polizei im Keim erstickt wurde.
....
http://linksunten.indymedia.org/de/node/44631
Der Abschnitt des PM heisst für mich in erster Linie: Die BewohnerInnen des KR haben FÜR SICH entschieden gewaltfrei Widerstand zu leisten. Dagegen gibts meiner Meinng nach auch gar nix einzuwenden. "Gewalt gegen Menschen" abzulehnen ist natürlich eine schwammige Formulierung, ich kenne einige Leute für die Steine auf gut gerüstete Bullen (oder auch Mollies auf Räumpanzer) keine Gewalt gegen Menschen ist, da die Gegenseite sowieso fast unverwundbar sei.
Ich persönlich empfinde die Formulierung als einen sehr unglücklichen Versuch, sich eben NICHT zu distanzieren, aber dennoch klar zu machen dass das Kollektiv KR selbst damit nix zu tun hatte. Dieses Vorgehen finde ich legitim, aber man sollte sich definitiv mehr Mühe geben, dies so zu formulieren dass die eigenen GenossInnen sich hinterher nicht verarscht fühlen. Ausserdem verstehe ich nicht, weshalb die Rhino-Leute sich von der Presse so in die Ecke drängen lassen. Anstatt permanent das Mantra vom "verlorenen alternativen Lebensraum" zu wiederholen, könnte man das Level der Eskalation auch als Ausdruck der Wut und des Frustes darstellen, die durch das Ende eines Freiraumes unweigerlich (und unkontrollierbar) ausbricht. Mit anderen Worten: Anstatt der Frage nach der erfolgten Methoden der Verteidigung auszuweichen, subtil darauf hinweisen, dass dies eine Folge der städtischen Politik war, die selbige durch die Räumung in Kauf genommen hat.
Aber sowasvon!
hier:
http://rhino.blogsport.de/2011/08/05/solidaritaet-ist-eine-waffe/
is zwar wieder revidiert worden, weiss auch nich wie lang das da stand, is mir aber scheißegal ob es einige oder das kollektiv waren die das sogenannte Messer genommen haben.
Fakt ist: es stand wohl lang genug auf ihrer Homepage um dass es für eine weitere Hetzaktion der BZ gerreicht hat.
Der Witz dabei: Die Rhinos können sich selbst damit nicht glaubhaft disatanzieren in den Köpfen der Menschen...haha!
Das einzige was was gebracht hätte wäre die vorbereiteten Ankettaktionen, damit hätte man gezeit: Die da draußen brennen Barris ab und wir ketten uns an. Damit wäre durch das Schaffen von Fakten klar gewesen was das "Kollektiv" für richtig hält und jedes Wort über die Barris hätte man sich sparen können.
Ach und übrigens: Wenn Bullen die Eigentumsverhältnisse wiederherstellen müssen indem sie Zecken prügeln, kriegt man so oder so aufs Maul, das war euch davor schon klar. Deshalb halte ich euren Abbruch für gelinde gesagt infantil!
nochmal
Danke habs kapiert was du meinst. Verstehe trotzdem nicht warum du sowas sagst. Gewaltfrei sollte immer der Weg sein.
Fotos
http://www.flickr.com/photos/agfreiburg/sets/72157627361147192/
rhino
rhino hat einen großen clash in der szene erzeugt, nun sind klärungsprozesse notwendig, wenn diese nicht bald in gang kommen, ist rhino nicht mehr ernst zu nehmen und damit auch für zukünftige revolutionäre arbeit ein zu hoher risikofaktor.
spaltung
Spaltung ist doch genau das was die Polizei / Stadt bezwecken will. Die Vollversammlung am SO ist eine Möglichkeit die unterschiedlichen Meinungen in eine gemeinsame und / oder koordinierte Aktionsform zu bringen.
soso
ich weiß nicht, welche verschwörungstheorie deinen ausführungen zugrunde liegt, aber die bestrebungen (und der erfolg) zur spaltung gehen eindeutig von rhino aus. deine theorie kommt ohne informationen daher, ich kann dir bei wunsch gerne meine vorlegen.
na dann
bin ich mal gespannt, wie du zwei so unterschiedliche meinungen, wie man politische prozesse in gang bringen will, zu einer aktionsform verschmelzen lassen kannst.
Ne!
es geht doch nict darum irgendwas zu verschmelzen.
in der einladung kann man nichts von kollektivgehabe oder einheitsgetue herauslesen, da heisst es lediglich: "gemeinsame oder zumindest koordinierte Aktionsformen erarbeiten"
und darum geht es doch bei emazipatorischer politik, die individualität der menschen, aktionsformen und meinungen zu respektieren und nicht durch erwürgtem konsens den anderen vorzuschreiben was und wie sie was zu tun haben. koordination ist was anderen, find ich gut. noch viel wichtiger ist der ausstausch, der nun sowas von scheiße war die letzten wochen.