Sarrazin in Kreuzberg - Not welcome!

Bündnis gegen Rassismus und Sozialchauvinismus

Nach der sogenannten "Vertreibung" des Rassisten und Ex-Senators Thilo Sarrazin aus Kreuzberg, ruft nun ein Bündnis verschiedener Gruppen zum öffentlichen Ausbuhen des Rassisten während der Ausstrahlung des zugehörigen ZDF Beitrages auf.

 

Letzte Woche stattete Thilo Sarrazin, ehemals Berliner Finanzsenator und offener Rassist, Kreuzberg einen unerwünschten Besuch ab. Seinen Angaben zur Folge hätte er nur mit den Bewohner_innen des Bezirkes das Gespräch suchen wollen und hatte deshalb auch Termine im Restaurant Hasir und bei der alevitischen Gemeinde. Doch daraus wurde nichts: Die Gemeinde zog den Termin zurück und empfing ihn stattdessen mit lautstarken "Hau Ab!" Rufen und einer Rede, in welcher das Verhalten politisch begründet wurde. Auch der Besuch im Hasir endete nach wenigen Minuten mit einem Rauswurf Sarrazins.

 

Nach den geplatzten Gesprächen inszenierte Sarrazin sich als Opfer von "intoleranten Türken", welche ihn in einer undemokratischen Manier aus dem Kiez vertrieben hätten. Der entsprechende Tenor wurde auch schnell in den Massenmedien, insbesondere der Springer Presse, aufgenommen. So titelte etwa das Boulevard Blatt BZ: "So wurde Sarrazin von Türken aus Lokal verjagt" und auch die bürgerliche Presse wie der Tagesspiegel stimmt in das Jammern ein: "Sarrazin sucht in Kreuzberg das Gespräch und wird verjagt". Bekannte Berufsrassisten wie der Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowksy beteiligten sich sofort fleißig an der verbalen Medienhatz. Erst in den vergangenen Tagen fanden auch einige kritische Stimmen Gehör, nachdem sich gemäßigtere Politiker_innen und Organisationen der Betroffenen zu Wort gemeldet hatten.

 

Insgesamt kann die Mediendebatte um die Achtung der „Meinungsfreiheit“ des rassistischen SPDler nur verwundern. Schließlich zeigt das Setting der sarrazynischen Kieztour klar auf, dass es sich hier keinesfalls um den Versuch eines gemeinsamen Dialoges handelt, sondern um eine geplante Provokation. Es ist verständlich, dass die Betroffenen der rassistischen Hetze und Beleidigungen Sarrazins kein Interesse an einem Gespräch mit dem Akteur dieses inszenierten Diskurses haben. Deshalb ist der Ex-Senator mit einem Kamerateam des ZDF unterwegs, um die Bilder zu produzieren, welche er für Argumentation seiner rassistischen Thesen benötigt. Sein Verhalten reiht sich nahtlos in die traditionellen Eskalationsstrategien von Rechtspopulisten ein. Hier wird meist versucht mit einer klaren Provokation gezielte Gegenaktionen zu erreichen, welche dann wiederum für die Legitimierung der eigenen Ideen herhalten müssen.

Umso ärgerlicher ist es, dass sich das ZDF-Kulturmagazin "Aspekte" bereitwillig für die rassistische Propaganda Sarrazins einspannen ließ und dies nun am 22.07 ausstrahlen wird. Aus diesem Anlass ruft das "Bündnis gegen Rassismus und Sozialchauvinismus" heute am Freitag, den 22.07, ab 21 Uhr zu einer Kiezveranstaltung in Berlin-Kreuzberg am Heinrichplatz auf. Dort sollen Akteur_innen aus Kreuzberg zu Wort kommen und bei einem "Public Buhing" die ZDF Ausstrahlung des Sarrazin Besuches live übertragen werden.

 

Internetseite des veranstaltenden Bündnisses: www.bgrs.de.vu

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kann mensch lesen bei "Pro Zion NRW". Diese Gruppe hypt in ihrer Islamophobie gerade diesen Typen. Diese Seite fordert "Muslimische Mitbürger" zur "Selbstauflösung" auf. Bebildert ist das Ganze mit einem Salzsäure - Kanister.

 

Und diese Sarrazin - Freunde unterschreiben auch gerne mal Flugblätter mit "LAK Shalom Berlin", "Jusos Berlin" und anderen (siehe Homepage von BAK Shalom). Aber von dieser Seite denkt man wohl jeden scheiss machen zu können.

Folgende Gruppen unterschrieben 2010 mit den Sarrazin - Freunden und Rassisten von "Pro Zion NRW" ein Flugblatt gegen den "Al Quds - Tag" (Protest sicher berechtigt, aber doch nicht gemeinsam mit Rassisten und Rechten!):

 

Initiativkreis:

- Jüdische Gemeinde zu Berlin
- Anti-Defamation Center – Bildungswerk für Demokratie und Kultur gemn. e.V. (ADC Bildungswerk)
- Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA)
- Green Party of Iran – Deutschland
- Stop the Bomb
- Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) – Arbeitsgemeinschaft Berlin und Potsdam
- Mideast Freedom Forum Berlin (MFFB)
- Bund der Verfolgten des Naziregimes Berlin e.V. (BVN)
- Amadeu-Antonio-Stiftung, Berlin

Unterstützer (Stand 27.08.2010)

- Honestly Concerned e.V
- Pro Zion NRW
- I Like Israel e.V. (ILI),
- Hamburg für Israel,
- Stefan Hensel (Vizepräsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft DIG),
- Antifa Belzig,
- Israelis in Berlin,
- Jugendforum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin-Potsdam,
- Clarification of Fact,
- Redaktion haOlam.de
- LAK Shalom der Linksjugend ['solid] Berlin
- Eleonore Weider, Angelique Rode, Harald Rode (soltau)
- Lea Rosh, Vorsitzende Förderkreis “Denkmal für die ermordeten Juden Europas.V.”,
- Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern e.V.,
- Prof.Dr.Roland Hornung, Regensburg,
- Chana Steinwurz, Berlin, Sprecherin des JFDA,
- Dr. Elvira Grözinger
- Prof. Dr. Karl E. Grözinger
- WADI e.V.
- Pro-Israel-Initiative NEVER AGAIN
- SPME, Germany,
- Harald Eckert / Christen an der Seite Israels e.V.
- [moskito] Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus – Für Demokratie und Vielfalt
- Jusos Berlin,
- Regionalgruppe Berlin/Brandenburg des Arbeitskreises Jüdischer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten,
- FL24 TV / Joachim Wolff,
- Margot Winkler, Berlin, Verwalt.Ang. ÖD,
- Judith Schwieder,
- P.G. Winfried Hochgrebe, Diplom-Politologe