# Über 600 Menschen feiern ausgelassen durch Duisburg # Kampagne ‘DU it yourself’ hoch erfreut: „Wir alle haben ein Zeichen gesetzt!“ # Auftakt in einen heißen Sommer – weitere Aktionen werden kommen #
Am vergangenen Samstagabend, den 30.04.2011, veranstaltete die Freiraum-Kampagne ‘DU it yourself’ eine Nachttanzdemo, um auf die politischen wie kulturellen Missstände in Duisburg und anderswo im Ruhrgebiet aufmerksam zu machen. Dies war auch gleichzeitig die Auftaktveranstaltung in einen aufregenden Sommer – denn weitere Aktionen werden nicht lange auf sich warten lassen
Die Duisburger Verhältnisse zum Tanzen bringen
Unter dem Motto „ Die Verhältnisse zum Tanzen bringen – Selbstverwaltete Freiräume erkämpfen!“ begann die Demo am Hauptbahnhof mit Redebeiträgen der ‘Aktion Freifahrt’ aus Düsseldorf und dem von Schliessung bedrohtem JUZ Papestraße in Essen. Schon hier zeichnete sich ab, dass die erwarteten 300 TeilnehmerInnen weit übertreffen werden sollten.
Mit ca. 500 Menschen zog die Demo dann um kurz vor 20.00 Uhr gaaanz langsam los in Richtung Innenstadt. Unterstützt von 3 Soundsystemen (eigener DU.i.y.-Lauti, Beatplantation aus Oberhausen und Feel Vergnügen aus Bochum) tanzten die Menschen zur ersten Zwischenkundgebung: der Kulturkneipe Djäzz. Diese stellt ein ‘gutes’ Beispiel für die Kulturpolitik der Stadt Duisburg dar. Funktionierende Nischen einer alternativen Kulturszene sind hier einfach nicht erwünscht und werden einfach platt gemacht. So fiel der Redebeitrag der Gruppe ‘I love Djäzz’ auch nicht gerade freundlich aus.
Von Duisburg bis Hamburg: Freiräume erkämpfen und verteidigen
Weiter ging’s über den Dellplatz (hier befinden sich Teile der wenigen Ausgehmöglichkeiten in dieser Stadt), wo nach einem kurzen Redebeitrag von ‘DU.i.y.’ sich weitere Menschen spontan der Demo anschlossen. Ab durch die geisterhaft leere City tanzte die Demo weiter zum Standort des ehemaligen Unabhängigen Zentrums ‘T5’, das vor 2 Jahren auch nach Druck des städtischen Bau und Ordnungsamtes schliessen musste. Die Betreiber ‘Mustermensch e. V.’ hielten einen kurzen Redebeitrag; anschließend gab’s noch ein Grußwort aus Hamburg von der Kampagne ‘Flora bleibt unverträglich’.
Mit nun fast 600 TeilnehmerInnen feierte die Demo weiter Richtung Hochfeld, dem ehemaligen Arbeiterviertel südlich der Innenstadt. Mittlerweile war es dunkel geworden – so war das Feuerwerk am Eingang zum Stadtteil, bestehend aus Bengalos und Raketen ( wie mensch es manchmal im Fußballstadion sieht), noch schöner anzuschauen. Auf diesem letzten Drittel der Route wurde die Demo nochmal richtig laut und kämpferisch. Auch die anwesenden Damen und Herren der Polizei, welche sich bis dahin durch rechtswidriges Abfilmen einer friedlichen Demo hervortaten und ansonsten artig den Verkehr regelten, schauten nicht schlecht. Die ebenfalls anwesenden Herren vom Staatsschutz verdienten sich ihr Geld an diesem Abend auch nur mit blöd in die Gegend glotzen und Kaffee trinken. Schön, dass nicht nur wir Clowns dabei hatten.
Pünktlich kurz vor 22.00 Uhr erreichte die feiernde Masse den Ort der Abschlusskundgebung an der Pauluskirche. Die letzten Redebeiträge wurden gehalten: von der FAU Duisburg zu sozialpolitischen Aspekten eines Freiraums, AktivistInnen vom EuroMayday Dortmund und Grüßen aus dem AZ Köln. Eine spontane Rede der Menschen, die normalerweise auf dem Kirchvorplatz ihre Tage verbringen, durfte auf Druck der Polizei nicht mehr gehalten werden. Es war ja bereits Zeit für die Nachtruhe.
No sleep’til Freiraum!
Anschließend zog ein großer Teil der Demonstration weiter zu einer unangemeldeten Party in einem nahe gelegenen Park. Diese war spontan von weiteren AktivistInnen organisiert und per Mundpropaganda weiterverbreitet worden.
Die Kampagne ‘DU it yourself’ ist hoch erfreut über den Verlauf der Demo und die Teilnahme so vieler Menschen aus den unterschiedlichsten Zusammenhängen hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Dieser Mix zeigte, dass Duisburg bei weitem nicht nur durch politische Sekten und innerlinke Spaltungen auffallen muss. Auch konnten wir viele PassantInnen am Wegesrand über unsere Forderungen informieren und teilweise auch für die Teilnahme begeistern.
Für mehr als 3 Stunden hatten wir uns einen Freiraum ertanzt – das macht richtig Lust auf mehr!
Wir sagen Danke und freuen uns auf weitere Aktionen mit euch!
Freiräume erkämpfen, nicht erbetteln! In Duisburg und anderswo!
No sleep ’til Freiraum!
Weitere Infos zu Aktionen gibt es auf der Seite der Kampagne "DU it yourself!"
Presseartikel in denen die Demo erwähnt wird:
http://hafenstadt.blogsport.de/2011/05/01/nachttanzdemo-in-der-hafenstadt/
http://www.xtranews.de/erfolgreiche-nachttanzdemo-am-30-april-in-duisburg/
http://neues-deutschland.warenform.de/artikel/196625.auferstanden-als-ru...
http://www.radioduisburg.de/Lokalnachrichten.1381+M54600361aa9.0.html
http://www.radioduisburg.de/Lokalnachrichten.1381+M50bd3580a88.0.html
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Richtig gute Sache. Bitte nicht aufgeben und immer weiter machen. Unsere Solidarität und Unterstützung habt ihr!
Für mehr Freiräume - in Duisburg, Essen, Köln und sonstwo!