Der 1. Mai steht vor der Tür und weltweit werden wieder Millionen Menschen auf die Straße gehen, um gegen kapitalistische Zumutungen und für ein besseres Leben zu demonstrieren. Dieser Kampftag der Unterdrückten und Ausgebeuteten hat Tradition und zeigt die Notwendigkeit gesellschaftlicher Veränderung immer wieder aufs Neue. Eine echte Perspektive für die Überwindung des Kapitalismus kann der 1. Mai aber nur bieten, wenn wir ihn zum Anlass nehmen, eine radikale Kritik an den Grundsätzen kapitalistischer Gesellschaften zu formulieren. Und das heißt auch, gerade an diesem Tag die Überwindung der Lohnarbeit zu fordern.
Für ein Ende der Lohnarbeit
Gerade sozialdemokratische Organisationen, seien es Parteien oder Gewerkschaften, stellen am 1. Mai reformistische Forderungen in den Mittelpunkt und feiern diesen als "Tag der Arbeit" ab. Die Forderungen nach einem Mindestlohn, nach Vollbeschäftigung oder der Protest gegen die Rente mit 67 beziehen sich zwar auf die unmittelbaren Auswirkungen von Sozialabbau, neoliberaler Politik und Kapitalismus. So legitim die Forderung nach einer Verbesserung der Lebensqualität der Menschen aber ist, so oberflächlich und wirkungslos bleibt sie, wenn die kapitalistische Gesellschaft nicht von Grund auf kritisiert wird.
Kapital und Lohnarbeit sind zwei Seiten derselben Medaille, beide Produkte des Kapitalismus und somit auch Zielscheiben unserer Kritik. Wer Vollbeschäftigung und "gute Arbeit" in dieser Gesellschaft als erstrebenswerte Ziele anpreist, ignoriert den grundsätzlichen Zwang zur Lohnarbeit, die Konkurrenz der Menschen untereinander und letztlich die Unfreiheit der Klasse der Lohnabhängingen unter der Herrschaft derer, die das Kapital verwalten. Solange Menschen ihre Arbeitskraft verkaufen müssen, weil sie ansonsten keine Mittel haben, um zu überleben, kann Lohnarbeit keine "gute Arbeit" sein. Sie wird dann weder selbstbestimmt, noch nach freier Entscheidung ausgeführt, sondern weil wir schlicht dazu gezwungen sind. Essen, Wohnung, Gesundheit und gelegentlich auch Spaß, sind im Kapitalismus nämlich nicht kostenlos zu haben.
Für schlechte Bezahlung, Arbeitsbedingungen oder Kündigungen sind scheinbar allein die Verwalter_innen des Kapitals, die sogenannten "Arbeitgeber", verantwortlich. Aber auch sie handeln unter dem Druck der Konkurrenz, also wie es der Markt ihnen vorschreibt, mit dem Ziel, einen möglichst hohen Profit zu erwirtschaften. Wollen sie in der Konkurrenz nicht untergehen, bleibt den Kapitalist_innen gar nichts anderes übrig. Ihr Untergang bedeutet ohnehin nur, dass andere ihren Platz einnehmen. Eine Kritik des Kapitalismus, die die Kapitalist_innen für dessen Übel verantwortlich macht, greift also nicht nur zu kurz, sie ist schlicht falsch. Die Zustände haben sich längst verselbstständigt, wir alle – Lohnarbeiter_innen, Kapitalist_innen, Arbeitslose – reproduzieren sie tagtäglich durch unser Verhalten. Trotz alledem sind wir keine hilflosen Opfer des Systems. Wir alle produzieren den gesellschaftlichen Reichtum. Statt ewige kapitalistische Krisen zu reproduzieren, könnten wir Gesellschaft auch neu gestalten und so dafür sorgen, dass es endlich ein gutes Leben für alle gibt. Dieses erreichen wir aber nicht durch die Bildung autoritärer Parteien oder die Eroberung des Staates, sondern nur durch eine Vergesellschaftung der Produktionsmittel und einen revolutionären Transformationsprozess.
Nationalistischen Krisenlösungen entgentreten
Der Zwang zur Arbeit bringt auch die permanente Unterdrückung unserer eigenen Bedürfnisse und Wünsche mit sich. Die Wut darüber, sich jeden Tag aufs neue in die sinnlose Konkurrenz stürzen zu müssen, entlädt sich aber immer mehr auf alle, die vermeintlich faul und unproduktiv sind. Auf sie werden die unterdrückten Bedürfnisse projiziert. Die Strategien, gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auszuspielen, haben Erfolg, weil die auf Lohnarbeit basierende Gesellschaft die dafür nötigen Denkmuster ständig und überall produziert. Nur deshalb können die Kampagnen der nationalen 'Eliten' so breite Wirkung entfalten und Thilo Sarrazin weiter Rekordverkäufe seines Buches feiern. Sein Hass auf „unproduktive Fremde“ ist die Verbindung aus Arbeitsfetisch und Rassismus.
Die nach wie vor virulente Krise des globalen Kapitalismus, die ihren Höhepunkt angesichts des drohenden Bankrotts zahlreicher europäischer Staaten möglicherweise noch gar nicht erreicht hat, verschärft diese Mechanismen noch zusätzlich. Nationalismus hat in der Krise Hochkonjunktur. In dem Glauben, nur der Erfolg der eigenen nationalen Wirtschaft könnte ihnen in den schärfer werdenden globalen Verteilungskämpfen ein Stück des Kuchens garantieren, flüchten die Lohnabhängingen sich unter die Fittiche ihrer Nationalstaaten. Dieser Glaube ist zugleich richtig und falsch. Richtig ist er unter den Bedingungen des Kapitalismus, in der die Konkurrenz tatsächlich nur Sieger_innen und Verlierer_innen hervorbringen kann. Falsch ist er, wenn wir eine Perspektive jenseits von Konkurrenz und Ausbeutung wollen und falsch ist er auch, weil jeder vermeintliche Sieg nicht nur die Konkurrent_innen zu Verlierer_innen macht, sondern auch von den Sieger_innen Opfer fordert: Mehr Arbeit, weniger Lohn, weniger soziale Sicherheit, alles nur, um „konkurrenzfähig“ zu bleiben.
Angesichts der tausenden nordafrikanischen Flüchtlinge, die unter menschenunwürdigen Bedingungen unter anderem auf der italienischen Insel Lampedusa in Lagern eingesperrt sind, wächst die "Angst" vor einer Flüchtlingswelle. Auf die vollkommen unzureichende Ankündigung der italienischen Regierung, manche Flüchtlinge mit befristeten Aufenthaltstiteln ausstatten zu wollen, reagierte der bayerische Innenminister Herrmann mit der Drohung, die Grenzkontrollen zu verschärfen. Während vor der europäischen Küste massenhaft Flüchtlinge ertrinken, scheinen die europäischen Staaten nicht an deren Rettung, sondern vor allem an deren "Abwehr" interessiert zu sein. Dabei fliehen die Flüchtlinge doch vor Zuständen, für die nicht zuletzt der europäische Kolonialismus und der imperialistische Kapitalismus verantwortlich sind. Die Angst davor, "die Arbeitsplätze weggenommen zu bekommen" lässt aber eine Solidarisierung nicht zu.
Nazis am 1. Mai blockieren!
Noch schärfer als die deutsche Mehrheitsgesellschaft antworten die Nazis mit rassistischen Unterscheidungen auf den kapitalistischen Konkurrenzdruck. Alle Jahre wieder gehen auch die Nazis am 1. Mai auf die Straße. Die rechte Szene im süddeutschen Raum hat sich 2011 Heilbronn als "Arbeiterstadt" ausgesucht, um ihre Propaganda zu verbreiten. Hauptthema dieses Jahr ist die neue "Regelung zur Arbeitnehmerfreizügigkeit", nach der auch Arbeiter_innen aus Osteuropa auf dem gesamten EU-Arbeitsmarkt ihre Arbeitskraft verkaufen dürfen. Die Nazis sehen dies als Steilvorlage für populistische Hetze und fordern "Arbeit zuerst für Deutsche".
Nicht Solidarität zwischen den Menschen, sondern "Volk gegen Volk" ist die Reaktion der Nazis auf die Zumutungen des Kapitalismus. Das ist in ihrer Ideologie folgerichtig, da sie den Kapitalismus nur verkürzt und personalisiert bestimmten Personengruppen zuschreiben und nicht als gesamtgesellschaftliches Zwangsverhältnis begreifen. Für die Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse des Kapitalismus suchen sich die Nazis Sündenböcke wie das "jüdische Finanzkapital". Mit fundierter Kapitalismuskritik hat das nichts zu tun. Die nationalsozialistische Ideologie ist damit die Zuspitzung der Denkformen, die der Kapitalismus selbst überall und ständig hervorbringt. Wir als Antifaschist_innen können dem nur wirkungsvoll begegnen, wenn wir den Arbeitsfetisch selbst angreifen.
Wie gefährlich diese Ideologie ist, musste die Welt von 1933 bis 1945 erfahren. Auch heute belegen aktuelle Vorfälle immer wieder das Gefärdungspotential, das von Nazis ausgeht. So überfielen Nazis im April 2011 etwa im Rems-Murr-Kreis eine Gruppe Jugendlicher, die sie als "Ausländer" erkannt haben wollten, und zündeten das Haus an, in dem sich die Jugendlichen versteckt hatten. Nur durch Glück überlebten diese mit schweren Verletzungen. Nicht nur in diesem Fall folgen der rassistischen Propaganda der Nazis konkrete Taten. Umso wichtiger ist es, ihren Aufmärschen entschlossen entgegenzutreten. Ein bloßes Lippenbekenntnis gegen Rechts reicht dabei nicht aus. Um die rassistische Hetze der Nazis zurückzudrängen, müssen wir ihre Aufmärsche verhindern und sie aus den Straßen jagen – wo immer sie mit ihren Parolen auftauchen. Deshalb rufen wir dazu auf, am 1. Mai gemeinsam mit dem Bündnis "Heilbronn stellt sich quer" den Naziaufmarsch zu blockieren und somit bewusst den gesetzlich vorgegebenen Rahmen zu übertreten.
Für Solidarität und Klassenkampf! Für einen revolutionären 1. Mai!
Samstag, 30. April
16 Uhr Kundgebung für einen revolutionären 1. Mai, Paradeplatz Mannheim
19 Uhr Antifa-Strassenfest, Uniplatz Heidelberg
Sonntag, 1. Mai
Den Naziaufmarsch in Heilbronn blockieren!
Aus Mannheim fährt ein Bus,
Tickets über den Infoladen im JUZ
AK Antifa Mannheim, April 2011
Heraus zum antifaschistischen und revolutionären 1. Mai 2011
Kampf der Lohnarbeit!
Für eine Gesellschaft ohne Rassismus, Ausbeutung und Unterdrückung!
Für die soziale Revolution!
Gäääähn
Einfach nur ein langweiliger Text mit demselben blabla wie immer. Die Kapitalisten haben nur ein falsches Bewusstsein... Wir müssen nur alle zusammen wollen, dann wird alles gut. Wir müssen es nur einsehen, Proletariat und Bourgeois, dann kommt Luxus für alle (Westeuropäer und Amis) und die veganen Brathähnchen fliegen uns direkt in den Mund. Aber wie gesagt: Einfach nur langweilig.
Du bist genauso langweilig
Nur Leben wir immernoch in der selben Gesellschaft wie immer, also was bitteschön soll da so falsch sein? Oder geht es ausschließlich um den Inhalt, und wenn ja, was soll daran so falsch sein? Was würdest du stattdessen Vorschlagen? Ein Vorgehen ala Rote Khmer?.
Das einzig Negative ist der Eurozentrismus, aber den gibt es hierzulande bei so fast allen Gruppen auch bei der Antiimp"Hoch die Internationale" -Fraktion
Klasse gegen Klasse
Ich schlage die Diktatur des Proletariats vor, eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Alle klassenkämpferischen Linken unterschreiben das - weltweit. Wie genau die rganisierung, also die Partei des Proletariats aussehen wird, da werden wir uns sicherlich einig werden, sonst gibt es keine Revolution. Immer dran denken: Das Sein bestimmt das Bewusstsein und nicht umgekehrt! Alles andere ist idealistischer Humbug.
Selber denken wäre doch auch ganz nett?!
Deine "klassenkämpferischen Linken" können mich mal, deine "Partei des Proletariats" führt zum Gulag, aber bestimmt nicht zur sozialen Revolution, wie ich sie mir vorstelle. Die ist nämlich ohne Freiheit nicht machbar, aber das begreift ihr autoritätshörigen Kommis einfach nicht.
???
Woher weißt du denn, ob ich ein Kommunist bin. Ich sehe mich eher als Anarchist. Überprüf mal deine Vorurteile. Und übrigens wie schon in meinem 1. Beitrag geschrieben. Die soziale Revolution hängt nicht von irgendwelchem Wünschen, Wollen, Träumen und Vorstellen ab. Sie wird nur mit revolutionärer Theorie und Praxis erkämpft werden können und zumindest die erstere Vorraussetzung scheint bei dir schonmal zu fehlen, sonst würdest du mich nicht pauschal als "Kommi" in eine Ecke rücken. Ohne revolutionärer Organisation der Massen wird gar nix laufen. Und dann müssen wir unseren politischen Gegnern in Politik, Militär, Polizei und Kapitlistenklasse unseren Willen aufzwingen, es sei denn dir gelingt es, sie für die soziale Revolution zu überreden.
Auf zu neuen Ufern
Ist ja schön, dass du dich als Anarchist siehst, aber ich messe dich nicht an irgendwelchen Vorurteilen, sondern an dem, was ich unter deinen altbackenen Formulierungen verstehe, die du von dir gibst. Natürlich kann es sein, dass du "Diktatur des Proletariats" weder als Diktatur (deren Tscheka sich immer auch gegen AnarchistInnen gerichtet hat) begriffen haben möchtest, noch das Proletariat als revolutionäres Subjekt begreifst. Und vielleicht meinst du mit Partei auch keine hierarchische Organisation. Aber dann solltest du mal deine Sprache überprüfen, denn die prägt sowohl dein Denken und mein Verständnis deiner Gedanken. ;)
Fehler
Kleiner Fehler: Du sprichst von bürgerlicher Freiheit, die abgeschafft werden muss. Du willst doch nur diese Freiheit ausdehnen und dir ist nichtmal klar, dass der Trikont wegen der bürgerlichen Freiheit in Bürgerkrieg, Hungersnot und Elend versinkt. Das ist Eurozentrismus. Wähl doch einfach die Grünen, such dir nach dem Studium einen guten Job oder arbeite für den VS und lass dich gut bezahlen. Dann hast du die Freiheit, nach der es dir strebt.
Das verstehe, wer will
Wo hast du das denn her? Hast du auf den falschen Beitrag geantwortet oder irgendwas abstruses in den vorherigen Kommentar reininterpretiert?
ohje
Und wann hat deine "Diktatur des Proletariats" durch eine "Partei des Proletariats" jemals zur Überwindung des Kapitalismus und zu einer freien und emanzipierten Gesellschaft geführt?? Kein einziges Mal, und nicht nur das, in den meisten Fällen ging es sogar noch in die völlig andere Richtung! Zu Glauben das man mit einer Partei bzw noch schlimmer mit einer Diktatur (welcher Art auch immer) ein freies und gutes Leben für alle ermöglichen könnte ist der größte idealistische Humbug der letzten 150Jahre!
Klassenkampf? Haha wie soll das aussehen? Alle "Proletarier" boykottieren McDoof gehen stattdessen zum kleinen Imbiss nebenan McDoof geht Pleite, die Klassenkampflinke feiert weil sie denkt sie sei dem Ende des Kapitalismus ein Stück näher kurze Zeit später schaut sie dumm aus der Wäsche, weil der kleine Imbiss von neben an so groß wie McDoof geworden ist und nun die gleich Scheiße macht! Eig traurig das es heute noch Linke gibt die an diesem Klasse gegen Klasse Schwachsinn festhalten, erinnert mich doch eher an den "Antikapitalismus" von Recht ("Wir die guten schaffenden gegen die bösen Raffenden").
genau so
stellen wir uns das vor, ja.
jetzt mal ehrlich; so ein bullshit - vergesellschaftet wird alles.
es geht um kämpfe in den betrieben, kämpfe um bessere arbeits- (ja lohnarbeit ist scheiße dennoch sollten die bedingungen ihrer ausübung - solange wie sie notwendig ist - wenigstens etwas weniger beschissen sein [oh shit.bin ich jetzt reformist?!]) und lebensbedingnungen.ganz konkret mit demos gegen sozialabbau, streiks,auklärungsarbeit, zerlegung bürgerlicher propagandamaschinerien, die uns glauben machen lassen, dass es zu dem system hier keine alternative gibt.
du schlägst dabei fast in die selbe kerbe, indem du die tatsächlichen und vor allem - im gegensatz zu irgendeinem wert-&ideologiekritik-quatsch - greifbaren(!) ansatzpunkte einer revolutionären umwäzung diskreditierst.
der kampf um eine bessere gesellschaft (selbstverständlich für uns; der/die kapitalistIn findet es natürlich scheiße, dass seine/ihre kohle weg ist - ein notwendiges übel) ist mehr als nur eine wage träumerei oder etwas was schon kommt wenn wir es uns nur stark genug wünschen.
noch kurz zu dem text des AK UFO :D - die armen, armen kapitalisten; haben so zu leiden hier!im gegensatz zu den proletarierInnen haben sie jedenfalls nicht unter existentzangst zu leiden, denn selbst wenn sie untergehen - wenigstens die rente ist gesichert.
und diesen satz hätte ich gerne erklärt:
lächerlich.wie denn dann; bzw wie soll denn die vergesellschaftung stattfinden?durch liebes bitten?durch deterministisches warten auf ein besseres leben?oder dadurch, dass ihr mit eurer propaganda die massen gewinnt - die ihr ja eigentlich auch garnicht nicht wollt, da sie eh alle "reaktionär" sind und garnicht mal so ein unglaublich emanzipatorisches bewusstzsein haben wie ihr?
hört auf zu träumen und begebt euch zurück auf den boden der tatsachen.nicht alles ist so einfach wie man es gerne hätte.
hier geht es um kampf;
kampf der lohnabhängigen um ein besseres leben - DAS ist klassenkampf.
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Dass der Text als langweilig empfunden wird, ist wohl eher ein stilistisches als ein inhaltliches Problem. Zumindest bemüht er sich um eine Analyse des Systems, und die habe ich bisher bei den meisten anderen süddeutschen Aufrufen mit ihrem endlos wiedergekäuten Klassenkämpfer-Mantra vermisst. Um mit der Logik des Kapitalismus zu brechen, muss man erstmal begreifen was ihn ausmacht. Phantasien von Unterwerfung und Dominanz, über die die bestehenden Verhältnisse nicht hinausweisen, sondern sie reproduzieren, erinnern an die dunkelsten Verwirrungen linker Geschichte, und dominieren leider ihrerseits einen nicht geringen Teil der Pamphlete mit denen man in unseren Gefilden konfrontiert wird.
Infoveranstaltung zum Naziaufmarsch in Heilbronn
Morgen, am 21.04.2011, findet im Rahmen des Antifa Abends eine Infoveranstaltung zum geplanten Naziaufmarsch statt.
Referent_innen des Blockadebündnisses "Heilbronn stellt sich Quer" werden euch über die aktuelle Lage und Konzepte informieren.
Im Anschluss zum Vortrag gibt es eine Soliparty für den 1. Mai mit DJs und leckeren Cocktails!
Beginn:
ab 19:00 Uhr, im JUZ "Friedrich Dürr" Mannheim
Weitere Infos:
Antifaschistische Jugend Ludwigshafen/Mannheim
geht doch
Ist ja cool das sich in Mannheim doch noch alle linksradikalen Gruppen mal zusammen rauffen können.
Ein paar Einwände
Auf jeden Fall ist es positiv zu betrachten, dass die relevanten Mannheimer Gruppen am 1 Mai was gemeinsam machen. Auch wenn ich das der mobi nach so verstanden hab, dass die mannheimer aktionen von den beiden anderen gruppen ausgehen und der AK nur bei der Demo am 30. als Unterstützer fungiert (steht zumidnest so in der Terminspalte)
Der AK hat sich mit seinen postantideutschen Inhalten auch weitesgehend selbst von der süddeutschen und auch bundesweiten und vor allem internationalen linken inhalten isoliert.
Zum Aufruf:
In einer kommunistischen Gesellschaft ist die Lohnarbeit abgeschafft und es wird nach den Bedürfnissen aller gemeinsam gearbeitet und jeder arbeitet nach seinen Möglichkeiten,Fähigkeiten und Bedürfnissen. Der Weg dorthin ist jedoch der Knackpunkt für die gegenwärtige revolutionäre linke. Der AK verschließt sich in seinem Aufruf dieser Frage und schwebt in Luftschlössern. Eine radikale Kritik die niemanden auf der Straße erreicht, sondern die höchstens in der Bewegung an sich diskutiert wird, ist unsinnig. Ich behaupte nicht, dass ein mehr klassenkämpferischer Aufuf, der sich auch mit den aktuelllen Lebensbedingungen und Realitäten der Menschen auseinandersetzt automatisch von den Menschen diskutiert und gelesen wird, jedoch hat edieser es sicher leichter von Menschen wahrgenommen zu werden, spricht er doch Auszüge aus dem alltäglichen Leben an.
Diese klassenkämpderischen Aufufe, von denen es viele aus Süddeutschland gibt verschließen sich hingegen nicht der Tatsache, dass KapitalistInnen nicht die Drahtzieher kapitalistischer Systematik sind. Das wird diesen Gruppen einfach unetrstellt, weil sie sich in ihren Aufrufen auf Arbeits und oziale Kämpfe spezialisieren. Desweiteren ist das Konzept dieser Gruppen, die Verstreuung der revolutionäre linken aufzuhalten, bzw. ihr etwas entgegenzusetzen, schon allein organisatorisch viel relevanter als ihrgendwelche vereinzelte autonome Grüppchen. Für ein Ende der Lohnarbeit heißt für den Kommunsimus. Und dazu brauchts nunmal einen revolutionären Aufbauprozess. Wer sich nicht daran beteiligen will, sondern lieber in studentisch etwas als emanipatorische Speerspitze daherschwafeln will, nun gut!
der 1 Mai ist sicherlich für revolutionäre antifaschisten nicht der Tag der Arbeit, sondern eben der antifaschistische und revolutionäre 1 mai - ArbeiterInnen/Klassen Kampftag. Auch wird in diesen Aufrufen sicherlich ein Zusammenhang von konkreten Forderungen und eben den revolutionären forderungen gespannt. Das mag bei den meisten Gewerkschaftsaufrufen nicht so sein, jedoch ist gerade dann die Forderung revolutionärer Intervention in die Gewerkschaften und vor allem deren Jugendorganisationen noch wesentlich aktuell. Die Kapitalisten sind die die das Kapital verwalten und die Menschen die ihre Arbeitskraft verkaufen müssen sind das Proletariat. das wird schwammig erwähnt, jedoch nur um einen Absatz später beide gleichzusetzen als Unterdrückte des Kapitals. als Unetrdrückte ihres Zwanges. Jedoch ist das keine qualitative und auch keine quantitative Gleichheit. Die Kapitalisten verwalten das Kapital und profitieren von diesem Wirtschaftssystem. Den meisten wird das auch bewusst sein, zumndest bewusster als die Unterdrückte Klasse mit ihrer historischen Rolle umgeht. Der Klassenkampf von oben walzt und dem muss entgegengetreten werden.
Was ist euer Vorschlag und was ist eure Perspektive und damit meine ich nicht eure Luftschlösser. Ihr schreibt in der gegenwart über die entferntere Zukunft ohne die unmittelbare als Weg zur kommunistischen zu begreifen. Also als Kampffeld.
Am Ende des ersten Abschnittes wird gesagt, man erreiche eine befreite Gesellschaft nicht in dem man den Staat erobere oder Parteien bilde (die ohne Erklärung und neuen Ideen zum Aufbau einer revolutionären partei vereinfach als autoritär an sich dargestellt werden), sondern durch die Vergesellschaftung der prdouktionsmittel und einen revolutionären Transformationsprozess.
Also was sagt ihr da denn bitte schön? Zum einen sagt ihr wie man dicht frei werden könne, da das alles irgendwie eine Reproduktion kapitalitsicher Verhältnisse wäre, weitere Erläuterungen habt ihr nicht im Reperteure. Ohne den Unterschieden historischer KPs und eben den unterschiedlichen Ideen zu Konzepten revolutionärer parteienorganisation geltung zu schenken, werden diese einfach als pauschal faslch und autoritär dargestellt. Der angebliche gegenvorschlag in diesem schwarz weiß gebilde ist die vergesellschaftung der Produktionsmittel. Klar das wollen die bösen revolutionären antiimp gruppen auch, nur machen die sich auch gedanken wie man dahinkommt ohne das einfach mal abstrakt revolutionären transformationsprozess zu nennen, ohne eben diesen näher zu erläutern. Traut man sich nicht?
Bitter ist das Ende. Die angebliche Kapitalismuskritik der Nazis als solche anzunehmen, jedoch als verkürzt, ist doch das eigentlich armutszeugnis. Nazis machen keine Kapitalismuskritik und im NS gab es keinen Bruch mit dem Kapitalismus oder einzelnen KapitalistInnen. Bitter ist die Formulierung, wo sie doch im textlichen Zusammenhang eine Gleichheit oder Verwandschaft von gewerkschaftskämpfen und der angeblichen kapitalismuskritik der nazis impliziert wird. Der angeblcihe Antikapitalismus der Nazis ist ein propaganda Element dieser. Gerade wenn man sonst so gerne historisch argumentiert, wenn es um die Wege zum kommunismus geht, sollte man gerade hier historisch ein wenig geschulter sein.Wenigstens wird hier nicht wie von Hardcore Antideutschen Gruppen antifa Protest als prodeutscher Aufgefasst, der die brd international als weltoffen darstellen soll. Solchen antiantifa Hirngespinsten muss nämlich offensiv entgegengetreten werden. Also schön dass ihr wenigstens noch aktiv gegen Faschos vorgeht. Wir sehn uns in Heilbronn!
Letztendlich ist dieser Aufruf schlicht weg unrelevant. Ein paar wenige linke szene leute werden ihn lesen. EIn paar sachen gut finden, ein paar sachen schlecht finden. Politisch ist dieser Aufruf schlichtweg unrelevant und aufgebraucht, hoffen. Eine radikale Linke sollte keine politik für sich selbst machen, sondern sich an innerlinken diskursen beteiligen um nicht zum identitätsstiftenden Szenegrüppchen zu werden. Genau das macht dieser Aufruf jedoch nicht und will es anscheinend auch nicht. Autonome Kleingrüppchen für Autonome kleingrüppchen.
Der diesjährige erste mai hingegegn ist konzeptionell einer der relevantesten der letzten Jahre, ist er doch teil einer bundesweiten Bewegung zum erstarken der revolutionären linken, in zeiten in denen international die protestbewegungen wieder zunehmen.
Dennoch, die Demo am 30.04 wird sicher eine klassenkämpferische, wenn man sich die beiden Gruppen anschaut, die eigentlich als Hauptorrga fungieren.
Also auf jeden Fall vorbeikommen und zusammen kämpfen! Wir kommen!
Klassenkämpferische Grüße aus dem nicht allzuweiten Süden
Super Text!
Finde ich sehr gut deine Ausführungen.
Wir sehen uns in Mannheim!
Schön,
dass ihr den Weg zur Revolution gefunden habt, kannst du den Aufruf dazu hier verlinken? Würde ihn morgen früh gerne zum Daimler-Werkstor bringen, nicht dass die die Revolution verpassen.
super!
finde die aufrufe beider gruppen (antifajugend und ak) inhaltlich gelungen! auch schön zu sehen das aus mannheim für den ersten mai gemeinsame sache geht!
Besserer Aufruf
Wer einen Aufruf zum revolutionären 1. Mai lesen will, der zumindest teilweise von aktiven revolutionären Gruppen verfasst wurde, die mehr zu bieten haben also ideologiekritisches Blabla, wird eher hier fündig:
http://www.3a.blogsport.de
Der AK Antifa Ma und auch ein paar andere Antifagruppen aus Ba-Wü zeigen mit ihrer diesjährigen 1. Mai Mobilisierung dass sie eigentlich schon Geschichte sind - unfähig zu sinnvollen Mobilisierungen die über die kleiner werdende Szene hinaus Akzente setzen oder überhaupt jemanden interessieren, (wenn überhaupt) nur eine schwache und lahme Mobilisierung gegen den geplanten Großaufmarsch der Nazis in Heilbronn, dafür kopflastiges wirres und teilweise reaktionäres Gelaber vom Ende der Klassengesellschaft...
Es ist wirklich höchste Zeit, dass die kommunistischen und revolutionären AktivistInnen und Gruppen aus den Startlöchern kommen, sich von antikommunistischen Dogmen emanzipieren und Quatsch a la "die Diktatur des Proletariats führt zu Gulags" von Seiten der Bild-Zeitung, der CDU und den dogmatischen linksradikalen (Pseudo)Anarchos, offensiv eine kommunistische Theorie und Praxis entgegensetzen. Die Entwicklung ist dahin schon recht positiv und alle können sehen, welche Gruppen eine sinnvolle politische Praxis organisieren und welche nicht.
guck mol do
Schau mal auf die Seite der RotenAktionMannheim. Die mobiliesieren mit dem Aufruf des 3a Bündnisses und dem der Jugenantifa zum 30.4.
Für alle Revolutionäre aus BaWü gilt am 30., RAUS AUF DIE STRAßE! Kommt zu den Demonstrationen in Stuttgart und Mannheim!
Klasse gegen Klasse!
Was soll denn das bitte?
Das ist also die erste Mai mobi des Ak? Zum Glück gibt es mittlerweile ein paar organisiertere Strukturen in der Quadratestadt! Noch vor 2 Jahren glaubte man ja MA hätte seine revolutionäre linke selbst abgeschafft. Jugend voran!
Rotfront aus Freiburg
Würg
Sonst alles klar? Die Straße frei, den braunen Batallionen der roten Jugend?
Aaalso
Auch den Aufruf der Jugendantifa besser. Dennoch schön zu sehen, dass die drei Gruppen was zusammen machen. Und die real Antids machen ja gar nicht erst mit, weil erster Mai ist ja eh reaktionär und so. Who Cares? Der Tag steht ohnehin für linke Inhalte!
Für einen revolutionären Aufbauprozess! Klasse gegen Klasse!
See ya in MA!
Wenigstens..
Alles in allem ist der AK Antifa Mannheim immer noch eine der wenigen Antifagruppen in der BRD die gecheckt hat dass man ZUSAMMEN KÄMPFEN sollte statt sich gegenseitig auf die Füße zu treten.
In diesem System kommt kein Individuum weiter wenn es alleine agiert.
Schon damals..
Schlusssatz aus „Lohn, Preis und Profit“ von Karl Marx:
„Gewerkschaften tun gute Dienste als Sammelpunkte des Widerstandes gegen die Gewalttaten des Kapitals. Sie verfehlen ihren Zweck zum Teil, sobald sie von ihrer Macht einen unsachgemäßen Gebrauch machen. Sie verfehlen ihren Zweck gänzlich, sobald sie sich darauf beschränken, einen Kleinkrieg gegen die Wirkungen des bestehenden Systems zu führen, statt gleichzeitig zu versuchen, es zu ändern, statt ihre organisierten Kräfte zu gebrauchen als Hebel zur schließlichen Befreiung der Arbeiterklasse, d.h. zur endgültigen Abschaffung des Lohnsystems.(!!!!!)“
Der Aufruf hat meiner Meinung nach sein Zeil nicht verfehlt
Soso
Daher revolutionäre Intervention in die Gewerkschaften rein! Was willst du jetzt damit sagen? Es ist weit bekannt, dass die derzeitigen Gewerkschaftsführungen eine Sozialpartnerschaftspolitik machen. Das muss jedoch nicht auf die Basis zurückfallen. Der Widerstand an der Basis gegen solche Gewerkschaftspolitik ist wichtig und notwendig. Für eine kommunistische Gewerkschaft! Desweiteren sagt carl ja nix davon, dass Gewerkschaften als Kampforganisation von grund auf falsch sind, sondern er betont sogar am Anfang (dein Zitat ist ja natürlich auch aus dem vorherigen Kontext herausgegriffen), dass Gewerkschaften ein guter Sammelpunkt sind gegen die Gewalttaten des Kapitals.
Das wesentliche was dieser Aufruf jedoch meiner Meinung nach verfehlt, ist eine revolutionäre Aufbauperspektive. Er erwähnt nunmal nichts in Richtung einer radikalen Intervention in Gewerkschaftsprozesse, sondern lehnt diese opportun ab. Als Lösungsansatz bietet er weitgegriffene Luftschlösser und ziemlich offen gelassene Worthülsen, wie "revolutionärer Transformationsprozess". Er lehnt ab und lehnt ab und lehnt ab, beteiligt sich jedoch nicht an einem revolutionären Aufbauprozess. Vor allem ist er gerade in seiner ablehnenden Haltung gegenüber einigen Organisationsprojekten linksrevolutionärer Arbeit einfach oberflächlich, wie zum Beispiel Gewerkschaften oder Kps gegenüber. Anstatt neue Ideen in Organisationsprozesse solidarisch miteinzubringen, nimmt er eine grundlegende Antihaltung ein, scheinbar um so an den wenig ausdefinierten Luftschlossambitionen festzuklammern.
Und an Genosse gagarin:
Klar muss zusammen gekämpft werden, aber es sind nicht wenige Gruppen die dieses Jahr einen gemeinsamen Kampf führen (3A Büdnniss, Klasse gegen Klasse Kampagne, revolutionäre Mobi BaWü). Vielleicht meinetst du eher, dass der AK zumindest eine der wirklich wenigen Gruppen aus der spätautonomen Zeit sind, die sich nicht ganz revolutionärer (Zusammen)arbeit verschließen. Positiver wäre jedoch natürlich, wenn sie sich mehr aktiv und solidarischer, oder überhaupt wieder, an den derzeitigen Entwicklungen revolutionärer Theorie und Praxis einbringen, als nur als kleines Szenegrüppchen sich zu isolieren. Ob das was wird? Abwarten und zweifeln...
Solidarische Grüße
Noch ein Aufruf aus Mannheim
Hier übrigens der Aufruf der Antifaschistischen Jugend Ludwigshafen/Mannheim:
http://linksunten.indymedia.org/de/node/37055