[HD] Freiraum-Bündnis setzt Nachttanzdemo durch!

NTD2009

Die von einem Bündnis linker Gruppen aus Heidelberg, Mannheim, Mainz und Worms initiierte Nachttanzdemo unter dem Motto „Träume brauchen Freiräume“ kann nun doch wie geplant stattfinden. Die Demonstration beginnt am Samstag um 18 Uhr auf dem Heidelberger Marktplatz, führt dann über den Uniplatz auf die Friedrich-Ebert-Anlage und dann über Bismarckplatz und Polizeipräsidium zum Hauptbahnhof. Nur wenige Tage vor der geplanten Demonstration hatte die Stadt Heidelberg versucht, den Veranstaltern Steine in den Weg zu legen, indem sie für die Demonstration zahlreiche Auflagen  erteilte.

 

Unter anderem wären hiernach aufwendige Umbauten an den LKW erforderlich gewesen. Andere bereits angemietete LKW hätten überhaupt nicht verwendet werden dürfen. Fragwürdig erscheint dieses Vorgehen nicht zuletzt deshalb, weil die Stadt bereits im Januar über die Demonstration informiert worden war.

 

Erst nachdem das Freiraum-Bündnis Klage beim Verwaltungsgerichts Karlsruhe eingereicht hatte, erklärte sich die Stadt Heidelberg bereit, den Bescheid in wesentlichen Punkten abzuändern. Die Nachttanzdemo kann somit wie geplant stattfinden! „So einfach lassen wir uns nicht ins Abseits drängen!“, so ein Veranstalter, „Wir brauchen mehr kulturelle und politische Freiräume, und die Nachttanzdemo morgen ist ein wichtiger Schritt in Richtung Rückeroberung des öffentlichen Raums!“

 

Von mehreren Wagen aus wird nun auch soundtechnisch alles auf die Straße wummern, was zum Tanzen anregt, von Dubstep über Drum'n'Bass, Minimal, Elektropunk und TechHouse bis hin zu Trash und Punkrock. In zahlreichen Redebeiträgen wird der Forderung nach Freiräumen, in denen das soziale, kulturelle, ökonomische und politische Leben der Beteiligten selbst organisiert werden kann, Nachdruck verliehen.

 

Die Pressemitteilung des Bündnis Nachttanzdemo Heidelberg 2011

 

Am kommenden Samstag wird in Heidelberg unter dem Motto „Träume brauchen Freiräume“ eine von linken Gruppen aus Heidelberg, Mannheim, Mainz und Worms initiierte Nachttanzdemonstration stattfinden, zu der über 1000 Menschen erwartet werden. Von mehreren Wägen aus wird von Dubstep über DrumAndBass, Minimal, Elektropunk und TechHouse bis hin zu Trash und Punkrock soundtechnisch alles auf die Straße wummern, was zum Tanzen anregt. Dies soll der Forderung nach Freiräumen Nachdruck verleihen, in denen das soziale, kulturelle, ökonomische und politische Leben der daran Beteiligten selbst organisiert werden kann. An drei Zwischenkundgebungsorten wird in Redebeiträgen darauf aufmerksam gemacht werden, dass es wichtiger denn je ist, sich zumindest vorübergehend Teile des öffentlichen Raums zu nehmen, um die Realisierung eines neuen selbstverwalteten Zentrums auf die städtepolitische Agenda Heidelbergs zu setzen.

 

Seit über zwölf Jahren, seit dem Abriss des Autonomen Zentrums in der Alten Bergheimer Straße, an der auch die Nachttanzdemo lautstark vorbeiziehen wird, gibt es in Heidelberg keinen Ort mehr, an dem das selbstorganisierte, selbstverantwortliche Planen, Vorbereiten und Durchführen unterschiedlichster Aktivitäten verwirklicht werden kann. Seit über zwölf Jahren gibt es kein größeres Gebäude mehr, in dem jenseits von sexistischen, rassistischen und nationalistischen Zwängen gewährleistet werden kann, dass alle die Möglichkeit haben, sich entsprechend ihrer Bedürfnisse frei zu entfalten. Seit über zwölf Jahren gibt es in Heidelberg kein linkes Kommunikationszentrum mehr, in dem parteiunabhängige Politik und wahrnehmbare Gegenkultur betrieben werden können.

Nachttanzdemos sind Versuche, solche Raumverbote für kritische Menschen öffentlichkeitswirksam zu durchbrechen, aktiven Widerstand gegen das Konzept der „sauberen Innenstädte“ zu leisten und eine Alternative zur gesamtgesellschaftlich durchgesetzten Verwertungslogik aufzuzeigen.

Zwar endete der langjährige und erfolgreiche Betrieb des Autonomen Zentrums mit dem Abriss des Gebäudes am 1. Februar 1999 ersatzlos, und Verhandlungsversuche werden seitens der Stadt regelmäßig abgeblockt. Doch wir werden weiterhin für Freiräume kämpfen und Raum schaffen, in dem selbstverwaltetes Leben möglich ist!

Die Nachttanzdemo beginnt um 18.00 Uhr auf dem Heidelberger Marktplatz in der Altstadt (direkt vor dem Rathaus), zieht dann kurz über die Hauptstraße, um dann - vom Uniplatz kommend - auf die Friedrich-Ebert-Anlage zu stoßen. Von dort biegt sie dann am Adenauerplatz Richtung Bismarckplatz ein, vor dem die erste Zwischenkundgebung abgehalten wird. Anschließend begibt sie sich auf die Bergheimer Straße, um dann von dort aus auf die Römerstraße zu gehen, wo auf der Höhe des Polizeipräsidiums die zweite Zwischenkundgebung stattfindet; und schließlich endet dann das Ganze direkt vor dem Hauptbahnhof.

 

Website der Nachttanzdemo Heidelberg 2011: http://rave-baby-rave.de

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