FASCHISMUS? RASSISMUS? NAZIS? WIR SAGEN NIE WIEDER!
Der heutige Tag ist der Gedenktag der Befreiung des Konzentrationslager Auschwitz, die am 27.Januar 1945 durch die rote Armee erfolgte. An diesem Tag wollen wir zum Innehalten anregen und zudem darauf aufmerksam machen, dass es Nazis auch noch hier und heute mitten unter uns gibt. Und es liegt an uns, dafür zu sorgen, dass ihrem menschenverachtenden Weltbild ein anderes entgegengesetzt wird. Ein menschenfreundliches Weltbild, in dem jede*r Platz hat und nicht aufgrund seiner/ ihrer kulturellen, sexuellen, religiösen Identität diskriminiert wird.
Trotz der deutschen Geschichte und obwohl uns der Nationalsozialismus für immer eine Lehre sein sollte, haben sich in den letzten paar Jahren wieder rassistische Thesen in der Bevölkerung verbreitet. Nachdem die ausländerfeindlich motivierten Pogrome in Rostock und anderen Städten, die in den 90er Jahren stattfanden, vergessen und/oder verdrängt wurden, darf mensch mittlerweile wieder ungeniert in seiner Stammkneipe über die unsozialen Migrant_innen in seiner Nachbarschaft ablästern.
Wir sagen NIE WIEDER!
Wer in seiner Schule die Worte „schwul“, „behindert“ / „Spast“ oder „Jude“ als Schimpfwort benutzt, wird nicht schiefangeguckt. Es wird ausgeblendet, dass Menschen, die homosexuell, behindert oder Juden waren, 1933 bis 1945 systematisch ermordet wurden. Sie wurden in den KZ’s wie Tiere gehalten, zur Arbeit gezwungen oder umgehend getötet.
Wir sagen NIE WIEDER!
Jahr für Jahr machen Bochumer Antifaschist*innen eine Demonstration in Gedenken an Josef Gera, der aufgrund seiner Homosexualität in Bochum von Nazis ermordet wurde. Doch es sind immer die gleichen, die demonstrieren und auf Geschehnisse aufmerksam machen. Der Rest der Stadt schweigt.
WIR SAGEN NIE WIEDER!
NIE WIEDER FASCHISMUS! RASSISMUS RAUS AUS DEN KÖPFEN!
Den heutigen Gedenktag zur Befreiung des KZ Ausschwitz wollen wir
nicht nur dazu nutzen, den Millionen Opfern des Nazi-Regimes zu
gedenken, sondern auch an jede_n einzelne_n Bürger_in apellieren, sich
der Verantwortung bewusst zu machen, an einem Gedenktag wie diesem
stehen zu bleiben.
Sie bleiben nicht nur stehen, sie helfen dabei mit, dass das Vergessen aufhört.
Was 1933 passiert ist, darf nicht vergessen werden. Was so vielen
Menschen angetan wurde, deren Familienmitglieder umgebracht und bis zum
äußersten gequält wurden auch nicht.
Die NPD sitzt wieder im Stadtrat und darf ihr menschenverachtendes
Weltbild verbreiten. Helfen Sie mit, dass Bochum trotz den Nazis, die
leider immer noch nicht aus der Geschichte gelernt haben, zu einer Stadt
wird, in der auch Menschen, die nicht in das Schema des „arischen“,
heterosexuellen, christlichen deutschen Mannes passen, sich akzeptiert fühlen.
An einem Novemberwochenende des letzten Jahres kam es zu mehreren
Schändungen jüdischer Grabstätten und Erinnerungsstätten an die Shoa in
Bochum.
Nazis beschmierten die Gedenktafel für die ehemalige Wattenscheider
Synagoge in der Passage zum Brauhof und die gläsernen Stelen für die
Opfer der Shoa am Nivellesplatz mit Hakenkreuzen.
Außerdem wurde der historische jüdische Friedhof in Wattenscheid an der Bochumer Straße geschändet. Etwa 25 Grabsteine wurden mit Farbe beschmiert und zum Teil umgestoßen. Auf den geschändeten Grabsteinen schrieben die Täter: „Juden raus“ oder malten Hakenkreuze und die Ziffer 88 ( 8.Buchstabe des Alphabet= HH = Heil Hitler).
Zudem wurde der Gedenkstein für die antifaschistischen Widerstandskämpfer*innen der Gruppe „Pöppe / Schmittfranz” auf dem Bochumer Hauptfriedhof mit Naziparolen beschmiert.
Eine Kundgebung gegen offen ausgelebten Antisemitismus und gegen rechten Vandalismus fand die letzten Monate nicht in Bochum statt. Auch in der Öffentlichkeit war das Motto einmal mehr „Wegschauen statt Wegmachen“.
Deswegen fordern wir, unabhängige Bochumer Antifaschist*innen: Mehr Intoleranz gegen Intoleranz!
Wahre Toleranz heißt nämlich NICHT alles hinzunehmen, sondern einen solidarischen Umgang der Menschen miteinander. Und Menschen, die das einfach nicht verstehen wollen, muss gezeigt werden, dass ihr Weltbild in die Mülltonne gehört! Für immer!
Sagen Sie NEIN zum Vergeben und Vergessen der von Deutschland ausgeübten Greueltaten!