Nazi-Outing im Kreis Heidenheim

01

Am Dienstag, den 18.01., war es für zwei Nazi-Kader der "AG Schwaben" aus dem Kreis Heidenheim mit der Anonymität vorbei.
In Heidenheim wurde Andreas Kolb (Nattheimer Steige 32/1) mit dutzenden Flugblättern in seiner Nachbarschaft geoutet. Kolb ist Admin der "AG Schwaben"-Seite und verantwortlich für zig dort veröffentlichte Hetzartikel. Zudem ist er als Aktivist des "Freien Widerstandes Süd" einer der Hauptorganisatoren der faschistischen Aufmärsche am 1. Mai in Süddeutschland.
Im beschaulichen Städtchen Giengen an der Brenz (Kreis HDH) erwischte es Tobias Sauer, ebenfalls "AG Schwaben-Aktivist" und derzeitiger Stützpunktleiter der "JN-Ulm/HDH". Nachdem die Nazi-WG um Sauer, Simon Hillmann, Peter Rutsch und Lars Gold in Langenau-Göttingen dank antifaschistischer Intervention der Vergangenheit angehört, hat es Sauer in den Lerchenweg 24 in Giengen verschlagen. Dort versammelte sich am Dienstag Abend eine Gruppe autonomer Antifas, um mit einer lautstarken Demonstration und Flugblattverteilung auf die braune Gesinnung Sauers aufmerksam zu machen. Als eine eilig herbeigerufene Polizeistreife eintraf, waren die AktivistInnen längst schon wieder im Dunkel der Nacht verschwunden.

Für die bundesweit aktiven Faschisten der "Ag Schwaben" ist der Heidenheimer Kreis ein Rückzugsraum in dem sie sich unbeobachtet glauben. Dass dem nicht so ist wurde hiermit untermauert - ebenso wie die Tatsache, dass jedes rechte Zucken in der Region antifaschistische Konsequenzen nach sich ziehen wird.

 


 

Texte der Flyer (unten auch als PDFs im Original):

ACHTUNG NEONAZIS!

Im alltäglichen Leben gibt sich Andreas Kolb gerne unauffällig und zurückhaltend, und wer ihn nur flüchtig kennt wird nicht vermuten, eine der Schlüsselfiguren der süddeutschen Neonazi-Szene vor sich zu haben.

Kolb, der in Heidenheim in der Nattheimer Steige 32/1 wohnt, gehört zu den Mitbegründern und führenden Köpfen des „Freien Widerstand Süd“, eines Zusammenschlusses von rechten Kameradschaften aus Bayern und Baden Württemberg. Die lokalen Vertreter dieses Neonazi-Netzwerkes organisieren sich zur Zeit in der „AG Schwaben“ bzw. im personenidentischen JN-Stützpunkt Ulm/Heidenheim. Beide Gruppierungen hat Kolb mitbegründet. Für die AG Schwaben betreibt er derzeit sogar eine Webseite, auf der regelmäßig Hetze insbesondere gegen politisch Andersdenkende und Migranten verbreitet wird. Auf einem Flugblatt zum 1. Mai forderte die AG Schwaben zuletzt offen die Deportation von in Deutschland lebenden „Ausländern“ in ihre „Heimatländer“.

Mit seiner rassistischen und nationalistischen Gesinnung geht Kolb in Heidenheim nicht offen hausieren und versuchte in der Vergangenheit sogar desöfteren, sich nach außen hin als vermeintlicher "Aussteiger" zu präsentieren. In der Heidenheimer American Bar "Jack's", wo Kolb gelegentlich verkehrt, durfte er bei größeren Veranstaltungen sogar schonmal den Türsteher spielen.

Auf rechten Aufmärschen, die Kolb bundesweit besucht, hält er sich zumeist im Hintergrund. Auf dem süddeutschlandweiten Aufmarsch am 1. Mai 2010 in Schweinfurt versteckte er sich die meiste Zeit vor den Kameras von Antifa- Fotografen im Lautsprecherwagen - vergeblich, wie beigefügtes Bild zeigt. Auch auf einer Neonazi-Demonstration in Bad Nenndorf bei Hannover wurde Kolb kürzlich in den Reihen der Demo-Leitung gesehen.

Seine Aktivitäten bestehen größtenteils im Aufbau rechter Gruppierungen und ihrer Vernetzung untereinander, ideologischer Schulung und dem Erstellen von Internet-Seiten für die rechte Szene. Darüber hinaus hat sich Kolb allerdings auch mehrfach an gewalttäigen Übergriffen beteiligt. Als im Jahre 2005 Neonazis aus ganz Süddeutschland versuchten, einen Fachtag gegen Rechts im Heidenheimer Rathaus zu stören, war Kolb in der ersten Reihe mit dabei, ebenso wie bei den anschließenden Auseinandersetzungen in der Innenstadt, bei der die Faschisten zum Teil mit Holzlatten und Gaspistolen (!) bewaffnet waren. Seite an Seite mit Kolb waren hierbei auch die Münchner Neonazis Hajo Klettenhofer und Philipp Hasselbach, mit denen er zuvor die rechten Aufmärsche in HDH organisiert hatte.

Auch in Duisburg, wo er derzeit Mediendesign studiert, setzt Kolb seine Aktivitäten fort und beteiligt sich am Aufbau der lokalen Nazi-Strukturen. Als Reaktion der Duisburger Antifa-Gruppen wurde Kolb bereits dort mit hunderten Flugblättern geoutet, und wir werden dafür sorgen dass er auch in Heidenheim seine faschistische Gesinnung nicht länger unter dem Deckmantel der Anonymität verbergen kann!

 


 

Seit einiger Zeit wohnt im Lerchenweg 24 in Giengen einer der führenden Aktivisten der süddeutschen Neonazi-Szene.

Der derzeitige Stützpunktleiter der "Jungen Nationaldemokraten Ulm- Heidenheim" ist bereits seit Jahren einer der aktivsten Neonazis in der Ulmer und Heidenheimer Region. Vor seinem Umzug nach Giengen bewohnte er gemeinsam mit den AG-Schwaben-Aktivisten Simon Hillmann und Peter Rutsch, sowie dem Landesvorsitzenden der JN-Baden Württemberg, Lars Gold, eine WG in Langenau.

Die Liste an gewalttätigen Übergriffen, an denen sich Sauer in der Vergangenheit beteiligte, ist lang: Bereits 2005 versucht er gemeinsam mit Gesinnungsgenossen aus ganz Süddeutschland einen angekündigten Info-Stand der Antifa im Heidenheimer Rathaus während eines Fachtages anzugreifen. Die zum Teil vermummten sowie mit Schlagstöcken und Gaspistolen bewaffneten Neonazis liefern sich Auseinandersetzungen mit Antifas in der Heidenheimer Innenstadt, und werden letztlich unter Polizeischutz aus der Stadt geleitet.


Am 27.7.2007 veranstalten ca. 15 Angehörige der JN-Baden Württemberg sowie der „Freien Nationalisten Ostalb“ um den Aalener Philipp Heuschmid einen „Wandertag“ im Rems Murr Kreis, in dessen Verlauf sie mit braunen Uniformen und Reichskriegsfahnen von Lorch nach Alfdorf und zurück laufen. Dabei kommt es auch zu einer kurzen Auseinandersetzung mit Jugendlichen aus der Region. Auch hier wird Sauers Auto gesehen.

Nach einer antifaschistischen Demonstration 2008 in Friedrichshafen versuchen Neonazis am Ravensburger Bahnhof heimfahrende Demonstrationsteilnehmer abzupassen – auch Sauer ist unter den Angreifern. Vorallem in Langenau tritt Sauer oftmals in Erscheinung: Während eines Vortrags der örtlichen SPD zum Thema Rechtsextremismus versucht er gemeinsam mit seinen Kameraden die Veranstaltung zu stören. Mehrfach bedroht er antifaschistisch gesinnte Langenauer Schüler und versucht Auseinandersetzungen zu provozieren.

Während einer Rosenmontagsfeier 2009 im Langenauer Jugendclub Kaos Keller liefert er sich gemeinsam mit seinen Kameraden (mit dabei u.a. auch Andreas Kolb aus HDH, Simon Hillmann und Peter Rutsch) eine Schlägerei mit Besuchern der Veranstaltung.

In Aalen, wo er beste Kontakte zur ansässigen Nazi-Szene pflegt, beteiligte sich Sauer an Schlägereien im Fußballstadion, des weiteren belästigten er und seine Kameraden im November 2008 die Besucher einer Mahnwache zum Jahrestag der Reichspogromnacht.


Sauer ist regelmäßig auf Nazi-Aufmärschen im gesamten Bundesgebiet anzutreffen, sei es am 1.Mai 2008 in Nürnberg, im Februar 2009 in Dresden oder am 1. Mai 2010 in Schweinfurt. Hierbei tritt Sauer zumeist als Mitorganisator in Erscheinung, fährt den Lautsprecherwagen oder hält Reden.

Nazis aus der Deckung reißen - kein Rückzugsgebiet für braune Ideologie!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Andreas Kolb administriert und gestaltet nicht nur die Website der AG Schwaben und des Freien Widerstand Süddeutschland, sondern gestaltet auch die Mobilisierungsseite des sogenannten "nationales und soziales Aktionsbündniss 1.Mai" für den 1. Mai 2010 in Heilbronn. Auch wenn er nicht als Verantwortlicher angegeben ist, hat Kolb einen administrativen Zugang für die Naziseite.

Andreas Kolb in NRW - Outings in der Nachbarschaft und an der Universität:

http://de.indymedia.org/2010/07/286218.shtml

http://de.indymedia.org/2010/08/287932.shtml

-

Auf dem Hitlergrußbild links neben Sauer ist Martin Munz zu sehen, ebenfalls "AG Schwaben"-Anhänger.

Flugblatt-Aktion: Angebliche Nazis in Giengen und Heidenheim am Pranger

 

Mit Flugblättern, die Auskunft über einen Giengener mit angeblich „brauner Gesinnung“ geben sollen, demonstrierte eine Gruppe autonomer Antifa-Aktivisten am vergangenen Dienstagabend am Lerchenweg in Giengen und zündete dabei Böller, um auf sich aufmerksam zu machen. Eine Zeugin rief die Polizei. Als die Streife eintraf, waren die Demonstranten allerdings wieder verschwunden. Die Pressestelle der Heidenheimer Polizei wollte auf Nachfrage unserer Redaktion keine Kommentare zum Inhalt der Flugblätter abgeben, nun outeten sich die Unbekannten selbst auf einer Internetseite als Angehörige der Antifa-Szene. Ähnliches soll laut Homepage ( www.linksunten.indymedia.org ) in derselben Nacht auch in Heidenheim und bereits Ende November in Langenau passiert sein. Ein Dorn im Auge scheint ihnen dabei die „AG Schwaben“ zu sein, angeblich eine Gruppe selbsternannter Nationaler Sozialisten, die auf ihrer Webseite unter anderem mit Videos und Liedern für ihre politische Einstellung wirbt.

 

Quelle: Heidenheimer Zeitung