Sinsheim-Hoffenheim: Aktuelles zum Nazi-Aufmarsch am 27.11.

Frauen mit Fahne

Der Aufmarsch, den die Nazis am 27.11. im Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim durchführen wollen, ist angemeldet und es wird über eine dilettantisch gemachte Internet-Seite mobilisiert.
Zu den bekannten Gruppierungen wie „Anti-Antifa Rhein-Neckar“ und „Freie Nationalisten Kraichgau“ gesellt sich nun in der Mobilisierung auch das neonazistische „Aktionsbüro Rhein-Neckar“.
Die Nazis wollen sich um 12 Uhr am Bahnhof in Sinsheim-Hoffenheim treffen.

 

Das „Bündnis für Toleranz Sinsheim“ hat für 11 Uhr eine Gegenkundgebung in der Ortsmitte angekündigt. Wie sich die Hoffenheimerinnen und Hoffenheimer diesmal verhalten, wenn ihre „Oberhäupter“ nicht wie letztes Mal die so genannte Zivilcourage beschwören, bleibt abzuwarten.

Die Stadt Sinsheim, allen voran der SPD-Oberbürgermeister Geinert, erwägt nun jedoch, eine Gegenkundgebung des Sinsheimer „Bündnis für Toleranz“ zu verbieten und verweisen auf die (unten zu lesende) Pressemitteilung der Antifaschistischen Initiative Heidelberg (AIHD), die angeblich zu Straftaten aufrufe.

Offensichtlich ist sich OB Geinert nicht bewusst, dass er noch kurz vor dem letzten Aufmarschversuch der Nazis am 18.09.2010 selbst per Postwurfsendung „an alle Haushalte in Hoffenheim“ zusammen mit dem Hoffenheimer Ortsvorsteher Heß dazu aufrief, „den Aufmarsch (...) zu verhindern“, also zu einer Straftat gegen eine genehmigte Versammlung unter freiem Himmel.
Im Verein mit der Polizeiführung begab sich der OB damals auf sehr dünnes Eis, was das Versammlungsrecht anbelangt. Der Aufmarsch konnte zwar verhindert werden, offensichtlich haben die Nazis jedoch aus den Erfahrungen vom 18.09. gelernt und sich Rechtsbeistand geholt. Es geht auch die Rede davon, dass ein Verfahren gegen den OB - angestrengt von den Nazis - laufe.

Oberbürgermeister Geinert muss sich jetzt fragen lassen, wo er nun eigentlich steht. In der Tradition einer Partei, seiner Partei - der SPD, die zahlreiche Opfer kurz vor und während der Zeit des NS-Regimes zu beklagen hatte, oder auf der Seite derer, die durch ihr Schweigen oder das Demonstrieren an fernen Orten dem Treiben der Nazis im Grunde tatenlos zusehen.
Sollte er sich auf die antifaschistische Tradition seiner Partei, die zumindest bei manchen SPD-Mitgliedern noch rudimentär vorhanden scheint, besinnen, ist er am 27.11. zusammen mit der Bevölkerung Hoffenheims und zusammen mit Antifaschistinnen und Antifaschisten auf der Straße, um den Nazis klar zu zeigen wo sie hingehören: in die Mülltonne der Geschichte.


Aktuelle Pressemitteilung der AIHD vom 24.11.2010:

Erneut Nazi-Aufmarsch in Hoffenheim geplant
AIHD ruft zu Gegenaktionen am 27.11. auf

Am 27.11.2010 wollen Neonazis erneut versuchen, im Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim einen Aufmarsch durchzuführen.
Nachdem es am 18.09. der Hoffenheimer Bevölkerung und AntifaschistInnen gelungen war, einen Aufmarsch von Nazis aus dem NPD-Umfeld erfolgreich zu verhindern, war mit einem solchen Schritt der rechten Szene zu rechnen.
Die Antifaschistische Initiative Heidelberg (AIHD) ruft zusammen mit dem Bündnis für Toleranz Sinsheim aus diesem Grund alle Hoffenheimer Bürgerinnen und Bürger, alle AntifaschistInnen und Antifaschisten dazu auf, sich am 27.11. den Nazis erneut in den Weg zu stellen und ihnen eindrucksvoll klar zu machen, dass sie nirgends, weder in Hoffenheim noch anderswo, gebraucht werden.
Die Nazis wollen ihren Aufmarsch ab 13 Uhr durchführen und sich bereits um 12 Uhr treffen. Aus diesem Grund sollten alle, die ich nicht mit einem Propagandamarsch der rassistischen Rattenfänger abfinden wollen, rechtzeitig - also ab ca. 11 Uhr - vor Ort sein, um sich den Nazis entgegenzustellen.
Die Stadtverwaltung hat im Vorfeld nicht erwogen, den Aufmarsch zu verbieten, offensichtlich auch aus dem Grund, da die Nazis aus ihrer letzten Schlappe gelernt haben: Die NPD-Anhänger haben sich im Vorfeld des 27.11. rechtlichen Beistand besorgt.
Nach den Ankündigungen des Sinsheimer Oberbürgermeisters Rolf Geinert vom 18.09., auch bei einem erneuten Nazi-Aufmarsch dagegen zu protestieren, wird sich der OB an eben dieser Aussage messen lassen müssen.
(OB Geinert nach dem verhinderten Aufmarsch am 18.09.2010, angesprochen auf einen etwaigen erneuten Versuch der Nazis, in Hoffenheim zu laufen: "Alle haben gesagt, wenn's nochmal kommt, wir sind wieder da. Wir sind wieder bereit, Zivilcourage zu leben und zu demonstrieren, dass wir das in Hoffenheim nicht wollen.")

Ob der OB auch diesmal wieder die Bevölkerung Hoffenheims per Postwurfsendung aufruft, sich den Nazis entgegenzustellen, bleibt offen. Gegenwärtig ist nichts bekannt, was in diese Richtung deutet.

Die AIHD ruft Oberbürgermeister Geinert auf, auch am 27.11. vor Ort Zivilcourage zu zeigen und diese auch von "seinen" Bürgerinnen und Bürgern einzufordern.
(OB Geinert am 18.09.2010: "Wir wollen die Rechten nicht hier in Hoffenheim und nicht in Sinsheim!")

In diesem Sinne:
Kein Fußbreit den Faschisten - nicht in Hoffenheim, Sinsheim oder anderswo!
Wer schweigt, stimmt zu!
Nazi-Aufmarsch am 27.11. verhindern!



Aufruf der AIHD zu Gegenaktionen

Text bei Indy zur verhinderten Nazi-Demo am 18.09.2010

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>Wo ist der Treffpunkt der Nazis? Ist schon mehr über diese Gruppierungen bekannt? nazis versenken!!!!

Ist bekannt wer der anmelder der Nazis ist?

 

ACAB

gibts evtl ne mitfahrgelegenheit von Stuttgart aus?

Was ist denn das für ne schlechte Frage?

Ganz bestimmt wird sich hier niemand dafür melden..

ist nicht frei von Widersprüchen.

Wie sagte schon der olle Rätekommunist Otto Rühle:

„Der Kampf gegen den Faschismus
 beginnt mit dem Kampf gegen den Bolschewismus!“

Auch nach 90 Jahren noch so aktuell wie 1920...

Will da jemand in den GULAG????

Hier eine Karte mit allen wichtigen Punkten für morgen:

 

Karte

 

Was ich nicht verstehe, warum wurde im Vergleich zum letzten Mal (18.09.) der Treffpunkt/Kundgebungsort so weit weg verlegt? Strategisch schlechter Platz. Es könnte angenommen werden, dass die Polizei einfach den Weg zur Hauptverkehrsstraße (B45) hin abriegelt. Dann sitzt man fest und kommt nicht Richtung Bahnhof, um zB wieder die Brücke zu blockieren.