[Freiburg] Wandzeitung #5

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Ab sofort an vielen Wänden in der Stadt, zum mitnehmen in der KTS oder hier zum herunterladen und selbst ausdrucken. Dieses Mal in der Wandzeitung:

  • Proteste gegen Nazikundgebung in Offenburg
  • Anarchistisches Netzwerk Südwest* gegründet
  • Termine in Freiburg und Umgebung
  • Gegen linke Bewusstlosigkeit – für einen konsequenten Antifaschismus!

Die Wandzeitung wird vom Wandzeitungs-Kollektiv der Anarchistischen Gruppe Freiburg herausgebracht. Wir wollen eine Gegenöffentlichkeit zu den bürgerlichen Medien schaffen, indem wir unsere Inhalte an die Wände kleistern.
Mail uns deine Beiträge, deine Kritik und dein Feedback!

 

Mail: wandzeitung[at]riseup.net
Web-Archiv: www.ag-freiburg.org/wandzeitung

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Sehr schlechte Ausgabe!

Macht halt mit pro Deutschland mit beim Antiislamismuskongress, wie es Justus Wertmüller auch machen wollte.

Es ist wenig sinnvoll in einer Situation sich verschärfender Ausländerfeindlichkeit, mit seiner Speerspitze des rechtsradikalen Antiislamismus, dort mitzumarschieren.

Es ist auch wenig sinnvoll, ein Konstrukt zu pflegen, wie "der Islam" und diesem dann alle antiemanzipatorischen Inhalte seiner radikalen Ausprägung unterzuschieben.

Ist es doch offensichtlich, dass gerade ein undifferenziertes Feindbild wie der "Islamismus" das Leben vieler in Deutschland lebenden Menschen erschwert und mit verantwortlich für die jüngsten rassistischen Morde ist.

Bitte hängt diese Zeitung nicht auf!!!

Gerade dann, wenn Rechte und Nationalist_Innen ihre stumpfe und rassistische Hetze ablassen, sollte man sich eindeutig Positionieren und zwar für die Emanzipation des Menschen von Religion, Volk, Nation und Kapital. Die antiemanzipatorischen Bestrebungen des politischen Islamismus zu verheimlichen oder herunter zu spielen, spielt den Rassist_Innen doch nur in die Hände. Desweiteren gilt es zu differenzieren zwischen gläubigen Muslim_Innen und islamistischen Fundamentalist_Innen. Und auch die rassistische Zuschreibung der Religionszugehörigkeit ist eine Frechheit und sollte sich für denkende Menschen sowieso verbieten!

 

Gegen Rassist_Innen und religiöse FundamentalistInnen, auf allen Ebenen, mit allen MItteln!

 

Rassist_Innen? Gendern kann auch peinlich sein, wenn man es so verwendet. Der Kommentar über mir ist aber auch ansonsten mehr als peinlich. Ich dachte, bei AnarchistInnen wäre Antireligiosität common sense und für KommunistInnen gelte weiterhin Marx' Aussage: "die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik".

 

Offensichtlich nicht so für popkulturelle MöchtegernanarchistInnen aus Freiburg, nach den antideutschen KommunistInnen die nächste große Verwirrung im Zuge der Nachwuchsantideutschenwelle. Da ist dann der Islam an sich ok, nur der "Fundamentalismus" - dieser Kampfbegriff der religiösen Mehrheit - stellt ein Problem dar. Begreift es endlich: Religion ist immer politisch und Religion ist immer ein Problem.

 

Ihr hingegen spielt den Nazis und der christlichen Mehrheitsgesellschaft in die Hände, von progressivem Antifaschismus keine Spur. Stampft die Zeitung ein, benutzt sie als Schmierpapier oder was auch immer, ihr bigotten Moralapostel(_Innen).

Warum sollte Gendern in diesem Zusammenhang peinlich sein? Gibt es nur männlichen Rassismus?

 

Desweiteren, natürlich ist alle religiosität politisch und abzulehnen, aber um kurz  aus dem Aufruf zu zitieren:

"Die an­ti­fasc­his­tisc­he Kri­tik des Is­la­mis­mus geht da­bei über eine – eben­falls not­we­nige – pa­usc­ha­le Kri­tik al­ler Re­ligi­onen hi­na­us. Sei es Chris­tentum, Budd­his­mus oder eben der Is­lam: Denn de­ren „ein­fa­cher“ Gla­ube ist zwar Irr­sinn und steht wirk­li­cher Eman­zi­pati­on im Weg. Aber so­lan­ge Mens­chen da­mit nur ihr eige­nes Le­ben einschränken und an­de­re Vors­tel­lungen zu­las­sen, stel­len sich einer Lin­ken he­ute größere Prob­le­me. An­ders ist das bei christ­li­chem Fun­da­men­ta­lis­mus, der selbstverständlich als Prob­lem wahr­ge­nom­men wird. Bru­tale Gla­ubens­kri­ege, an­ti­eman­zi­pato­risc­he Mo­ral­vors­tel­lungen und Fortschritt­sfe­ind­lic­hke­it mit dem Ans­pruch auf ge­sell­schaft­li­che Gültig­ke­it sind – völlig zu Recht – schon lan­ge im Fo­kus lin­ker Kri­tik und Pra­xis an­ge­kom­men. Doch was so­mit bei wahn­sin­ni­gen Evan­ge­lika­len noch zum gu­ten Ton bürger­li­cher und ra­dika­ler Lin­ker gehört, wen­det sich mit Blick auf die Ha­mas oder das ira­nisc­he Re­gime me­ist in Schwe­igen, Ak­zeptanz oder gar Verständnis."

 

Welche Aussage zur derzeitigen Debatte fändest du denn richtig?

Zum Gendern: Rassist_innen oder RassistInnen macht Sinn, Rassist_Innen nicht.

Die Erklärung zu den anderen Religionen ist angesichts des Fokusses des Artikels nichts anderes als Heuchelei: wer kritisiert denn bitte hier den christlichen Mainstream? Es geht immer nur um "Fundamentalismus" und nie um Religionskritik an sich. Der Aufruf verlegt sich damit auf Symptombekämpfung und fällt damit um über 150 Jahre hinter linke Basisbanalitäten zurück.

Eindeutig positionieren für die Emanzipation und gegen jede Religion, ja. Aber so wie ihr das macht, nein.

Zu ähnlich sind die Parallelen zum modernen rassistischen Antiislamismus. Wer die antiemanzipatorischen Aspekte von Religionen thematisieren will, der_die muss das anders und zwar umfassender machen.

Denn es spricht für sich, dass von gewissen Teilen der (ehemaligen) Linken gerne "der Islam" dämonisiert wird, aber andere (fundamentalistische) Religionen auser Acht gelassen werden.

Es bleibt dabei: Ein Antiislamismus wie der eurige spielt den Faschisten in die Hände!

Wo siehst du denn die Parallelen? Das möchte ich gerne wissen. Wie sollte man es anders und umfassender machen? In dem Text wird kritisiert, dass Linke mit Islamisten paktieren, Bündnisse bilden und den Islamismus nicht in Frage stellen (was ja auch in einer umfassenden Religionskritik geschehen kann). Das einzige was hier dämonisiert wird und zwar von dir ist eine Kritik an einer islamistischen Bewegung.  Diese wird von dir lediglich als Opfer von Rassismus wahrgenommen, was neben Ungläubigen, Gläubigen eben auch antiemanzipatorische Arschlöcher treffen kann),

"Rassistisch ist es, davon auszugehen, dass fuer die Menschen in diesen Gegenden klerikalfaschistische oder panarabische Diktaturen die angemessene Lebensweise darstellen und der Islam nun mal ihre Kultur sei."

Deshalb hat ja auch genau die Gruppe, die diesen Text geschrieben hat, Menschen aus eben diesem "islamischen Kulturkreis" (welch schwachsinnige Titulierung) bei ihren Protesten gegen die KOllaboration mit dem Regime im Iran unterstützt. Ein Großteil der Linken hatte plötzlich nicht mehr viel zu tun mit internationaler Solidarität usw. richtete sich doch der Protest gegen ein Bündnispartner der von der deutschen Linken gerne abgefeierter "Volksbefreiungsbewegungen" im Nahen Osten

Ihr seit so zum kotzen, es ist zum Steine werfen!