Am 21. Oktober haben die Wiener Polizei und das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung die Wagenburgtruppe Treibstoff in der Baumgasse geräumt. Seit Jahren versuchen unsere Freunde und Freundinnen in Wien eine adäquaten Platz zu finden, die Politik hält jedoch ihre Augen und Ohren verschlossen.
Wie in vielen anderen Städten, so auch in Freiburg, tun sich die Behörden damit schwer, alternative Wohnformen und kollektive, solidarische Gesellschaftsvorstellungen zu akzeptieren. Dabei kommt es immer wieder zur Stigmatisierung eines „bösen Unbekannten“.
Auch hier wird der Kampf um Wagenburgen spätestens 2011 wieder aufflammen, denn die Stadt wird es mit dem Ende der Verträge der Plätze am Flugplatz und im Rieselfeld zu tun haben. Auch wurde für nächsten Sommer die Räumung der Wagenburg Kommando-Rhino angekündigt. Dabei gibt es auch Beispiele wie die der Wagenburgen in Tübingen oder Bremen-Leesum, wo statt konfrontativer Nulltoleranz eine Unterstützung alternativer Wohnformen möglich scheint...
Doch jeder Staat und jede Stadt braucht „innere Feinde“, die ja zur Not auch gebastelt werden können. So ist Wagenleben schnell mal Terror und das wohnungslos-machen von Menschen im Winter schnell mal eine Maßnahme zur Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit. Gestern wurden die rund 20 Karren der Wagenburg Treibstoff erstmal abgeschleppt. Das Vorgehen der Wiener Politik erinnert an das der Freiburger Behörden im Winter 2006. Damals wurden unsere non-konformen Wohnungen im Zuge einer demonstrativen Besetzung des Fahnenmastplatzes auf Vauban geräumt und für sechs Wochen beschlagnahmt.
Wir appellieren an die Wiener Politik, sich nicht auf ein solch absurdes Vorgehen einzulassen und fordern die sofortige und kostenfreie Rückgabe der Fahrzeuge der Treibstoff-Truppe!
Wir rufen dazu auf, die Besetzungs-Tage in Wien zu unterstützen und sichern unseren Freunden und Freundinnen der Treibstoff-Truppe aktive Solidarität zu!
1.000 Wagenplätze für Wien!
Gebt die Wagen her, sonst werden wir sie uns holen!
gez. Schattenparker