DHL erneut im antimilitaristischen Visier ?

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In verschiedenen Städten, darunter in Berlin, Köln, Tübingen und Wuppertal wurden in der letzten Woche zahlreiche Paketstationen umlackiert und die Deutsche Post DHL als weiterhin amtierende Deutsche Heeres Logistik gekennzeichnet.

 

Das Kriegsgeschäft brummt. Für viele Unternehmen ist das vielschichtige Geschäft mit dem Krieg das zentrale Zugpferd in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Das gilt auch aktuell, wo die Produktion in manchen Branchen (zunächst) wieder anzieht. Aber was hat das mit der Deutschen Post zu tun - war die DHL nicht längst „ausgestiegen“ aus dem Kriegsgeschäft?
 
Erinnern wir uns: Im November letzten Jahres zog die DHL ihre Bewerbung um den Milliardenauftrag der Bundeswehr zurück. „Die mit dem Auftrag verbundenen Risiken galten als zu groß“ (!) Es verblieben zunächst nur noch zwei Bewerber im Rennen um den Zehn-Jahresauftrag: (A) ein Gemeinschaftsunternehmen aus dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS und dem Logistikunternehmen Hellmann sowie (B) die Deutsche Bahn Tochter DB Schenker in Kooperation mit dem Rüstungsspezialunternehmen ESG. Im Frühjahr diesen Jahres sollte feststehen, wer künftig 16 Materiallager mit rund 2000 zivilen Bundeswehr-Angestellten betreibt und den weltweiten Transport der Bundeswehr-Kriegsgüter in die nächsten Auslandseinsätze übernimmt. Der Startschuss für die Übergabe sollte bereits zum 1. Juli erfolgen.

Doch die Guttenbergschen Transformationspläne für die Bundeswehr stellen die Auswahl und Anzahl der Logistikzentren in Frage und werfen damit die Vertragskonditionen für den umfassenden Kriegshilfeauftrag über den Haufen. Die Ausschreibung muss neu erfolgen. Fest steht lediglich, dass einem neuen Auftrag noch größere Bedeutung zukommen wird, denn trotz Reduzierung der Truppenstärke sollen mehr SoldatInnen der Bundeswehr an mehr Auslandseinsätzen beteiligt sein. Mehr Flexibilität, mehr Kriegseinsätze, mehr Kriegslogistik.

Doch die Neuformulierung des Logistikauftrags wird noch eine Weile auf sich warten lassen. Die Pläne für eine tief greifende Restrukturierung des Bundeswehrapparats liegen zwar auf dem Tisch. Auf der militärischen Führungsebene reagiert man mit jedoch mit Widerwillen auf die „zu radikalen“ Transformationsabsichten. Möglichst weitgehende Bestandssicherung für den „eigenen“ Truppenteil lautet die Devise und das sorgt für innere Reibung beim Kürzungsvorhaben.    

Derweil ist hinsichtlich der laufenden Kriege alles beim alten. Die DHL versorgt sowohl die Bundeswehr als auch die anderen NATO-Truppen mit Ausrüstung und Kriegsgerät in Afghanistan und ist ebenfalls im Irak größter Kriegs- und „Wiederaufbau-“ Logistiker. Die Verträge der Deutschen Post DHL mit der Bundeswehr über die Lieferung leichter Ausrüstung sowie der Feldpost bestehen ebenso weiter wie das Großkunden-Ressort „Military Affairs“. Ein Ausstieg aus dem Kriegsgeschäft sieht anders aus!


Die Karten für einer weitere Privatisierung der Kriegslogistik sind neu gemischt !
(Bereits vor einem neuen Vergabeverfahren) DHL weiter auf die Finger (sc)hauen !

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Tipp: Sprüht auf die Tasten und in die Schlitze für Geld, Karten und Schlüssel!