Aachen: 300 Menschen auf Tanzdemo „Recht auf Stadt“ - unser Fazit

Recht auf Stadt

Heute haben sich ca. 300 überwiegend junge Menschen an unserer Tanzdemo unter dem Motto „Für das Recht auf Stadt!“ beteiligt. Wir als Organisator*innen sind sehr zufrieden und motiviert, weitere Aktionen zu organisieren! Los ging es um 14 Uhr am Aachener HBF. Hier gab es zum Start einen Redebeitrag vom Bündnis Antirassistische Offensive Aachen, in dem deutlich gemacht wurde, dass Rechte Probleme wie beispielsweise fehlende bezahlbare Wohnungen versuchen für rassistische Hetze zu instrumentalisieren. Ein antirassistischer Kampf sollte deshalb auch soziale Forderungen aufstellen und Betroffene einbinden.

 

Die erste Zwischenkundgebung war am Frankenberger Park, der bei dem guten Wetter gut besucht war. Hier wies die Gruppe Diskursiv Aachen darauf hin, dass Faschist*innen wie die „Identitäre Bewegung“ gezielt versuchen, im eher alternativ geprägten Viertel zu provozieren. Das dürfe nicht hingenommen werden.
Am Willy-Brandt-Platz hielten wir (Recht auf Stadt Aachen) einen Beitrag, in dem wir unsere Forderungen erklärten: Für guten und bezahlbaren Wohnraum – Für soziale und kulturelle Freiräume – Für mehr Grün – Für Teilhabe – Gegen Rassismus und andere Diskriminierungen – Für das Recht auf Stadt!
Im Anschluss kritisierte eine Aktivistin der Linksjugend ['solid] Aachen die alltägliche sexistische Außenwerbung, aber auch kommerzielle Werbung im allgemeinen.
Unsere nächste Station war der Elisenbrunnen. Hier gab es einen Beitrag von Diskursiv Aachen zur „Alternative für Deutschland“. In dem Beitrag wurde deutlich, dass die AfD keine Alternative für Mieter*innen, Lohnabhängige oder sonstwie benachteiligte Menschen ist – sie vertritt eine knallhart neoliberale Agenda.

Der letzte Zwischenkundgebungsort war der Theaterplatz. Hier kritisierte ein Aktivist die Pläne, gegenüber des Theaters ein Hotel aufzubauen. Die Abrissarbeiten dafür haben bereits begonnen. Stattdessen könnten dort beispielsweise günstige Wohnungen entstehen.
Im Anschluss erklärte eine Aktivistin von Diskursiv Aachen, warum Sexismus in der kapitalistischen Gesellschaft ein fester Bestandteil ist.
Zuletzt sprach Die Linke.SDS Aachen und berichtete über die Situation unter Studierenden – seitdem das Studierendenwerk im letzten Jahr die Mietpreise der Wohnheime drastisch erhöhte sei die Situation für viele Betroffene noch kritischer geworden.

Zum Abschluss gab es am Autonomen Zentrum noch drei Redebeiträge:
Aktivist*innen vom Autonomes Zentrum Aachen erklärten, warum selbstverwaltete Freiräume wichtig sind und erklärten sich solidarisch mit teils bedrohten Projekten in anderen Städten.
Die Gruppe Antifa en détail Aachen rief dazu auf, im Juli nach Hamburg zu fahren und mit Protesten und Blockaden gegen den G20-Gipfel vorzugehen.
Das Bündnis „Containern ist kein Verbrechen!“ (Aachen containert) hatte in der Nacht zuvor erfolgreich Lebensmittel gerettet und sie am Autonomen Zentrum zum Mitnehmen ausgebreitet. In einem Redebeitrag wurde kurz kritisiert, dass so viel weggeworfen wird, erklärt, dass dies eine direkte, logische Folge des Konkurrenzsystems sei und kritisiert, dass Containernde vom Staat verfolgt werden.
Im Anschluss ging das Programm vom AZ Fest 2017 weiter.

Heute haben 300 Menschen gezeigt, dass sie bereit sind aktiv für eine lebenswertere Stadt zu streiten. Das Format der Tanzdemo brachte den Teilnehmenden sehr viel Spaß und wurde von Außenstehenden positiv angenommen. Viele Menschen zeigten mit dem Daumen nach oben, winkten uns zu oder zeigten anders ihre Sympathie. Einige haben sich auch spontan angeschlossen. Im Verlauf der Demo wurden alle 1000 kopierten Flyer verteilt.

Wir bedanken uns bei allen Menschen, die mitgeholfen haben: Beim Ordner*innendienst, den DJs, unserem LKW-Fahrer und vielen mehr, die Zeit und Kraft in die Demo gesteckt haben.

In den nächsten Monaten werden weitere Aktionen folgen. Wer sich mit in Planung und Orga einbringen möchte, kann am Montag, 15.5. um 18 Uhr ins Café Mundo vom Welthaus (An der Schanz 1) zu unserem Offenes Bündnistreffen kommen oder sich auf unseren Newsletter setzen lassen.

Bilder der Demo folgen in den nächsten Tagen.

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