Nach der Silvesternacht 2015/2016 in Köln, gab es in ganz Deutschland kaum ein anderes Gesprächsthema, als die ekelhaften Übergriffe auf Frauen rund um den Kölner Hauptbahnhof. Wir alle waren und sind schockiert von dem Ausmaß, in dem diese stattfanden. Wie konnte es dazu kommen? Wer trägt die Verantwortung? Politiker, Medien und Faschisten sagen bis heute: „Die Ausländer“, oder noch besser „die Flüchtlinge“ waren der Grund für diese Übergriffe und zahlreiche weitere im Laufe des Jahres. Wir sagen: „Kampf dem Sexismus“ und „Kampf dem Rassismus“! Gewalt gegen Frauen wird nicht nur von Ausländern verübt, sondern von Männern, egal welcher Herkunft, überall auf der Welt!
Sexuelle Übergriffe auf Frauen sind keine Einzelfälle.
Mindestens jede dritte Frau, die man fragt, ob sie schon mal eine Vergewaltigung oder sexuellen Missbrauch erlebt hat, muss diese Frage mit „Ja“ beantworten! Das geht in 93 % der Fälle von Tätern aus dem näheren sozialen Umfeld aus. Schon das zeigt, dass es absurd ist zu sagen, es sind die Ausländer schuld. Was erleben wir denn auf den Feiermeilen Kölns? Was erleben wir denn auf dem Oktoberfest? Jede Frau kennt es. Man möchte einfach nur feiern gehen und mit seinen Freunden Spaß haben. Kaum geht man los und der Abend beginnt, fangen aber auch schon die unangenehmen Anmachen oder gar das angegrapscht werden an. Wenn Frauen sich zur Wehr setzen, wird auch noch gesagt „Wenn du das nicht willst, lauf nicht in so einem kurzen Rock rum“. Kölns Bürgermeisterin Frau Reker machte es durch ihren „mütterlichen Rat“, Frauen sollen doch besser „eine Armlänge Abstand“ zu Fremden halten auch nicht besser. Nein! Wir Frauen wollen nicht ständig aufpassen, wo wir hingehen und ob uns jemand zu nahe kommt! Die Männer sollen uns einfach gefälligst nicht ungefragt anpacken! Wir wollen heute und auch an jedem anderen Tag dazu aufrufen, dass Frauen sich weiter zur Wehr setzen. Aber egal was behauptet wird, Frauen sind NIE selber Schuld daran, wenn sie belästigt oder vergewaltigt werden! Die Verantwortung tragen einzig und allein die Täter.
Wir lassen uns nicht für ihren Rassismus benutzen
Die Wochen nach den Silvesterübergriffen
zeigten deutlich wie scheinheilg die Besorgnis um die Sicherheit von
Frauen seitens der Regierung ist. Sie waren geprägt von Diskussionen
über Ausländerkriminalität und mündeten in Gesetze, die sich
gegen Asylsuchende richten.
Die
diesjährige Silvesternacht hat
noch einmal in der Praxis gezeigt, was das Jahr über gesagt wurde.
Die gesamte Domplatte wurde zu einer eingezäunten Sicherheitszone,
alle Besucher mussten Schleusen passieren. Alle Menschen, die von der
Polizei als Nordafrikaner identifiziert wurden, wurde raus gezogen,
kontrolliert, nach Hause geschickt, festgenommen etc. . Als sich eine
Gruppe vermeintlicher Nordafrikaner im Zug auf dem Weg nach Köln
befanden, kamen sie gar nicht erst bis in die Stadt, sondern wurden
schon in Deutz aus dem Zug geholt und von der Polizei eingekesselt.
Diejenigen, die doch zum Hauptbahnhof kamen, wurden durch einen extra
Ausgang direkt in den
Polizeikessel gebracht. Bis heute leugnet die Polizei, dass ihre
Kontrollen auf
racial Profiling basiert haben, sie sagen sie
waren lediglich Konsequent. Jeder Mensch konnte sehen, dass
rassistisch gehandelt wurde und ein Generalverdacht gegen alle
Menschen die scheinbar aus dem nordafrikanischen Raum kommen.
Die
Faschisten nutzen das nach ihren „Bürgerwehrspaziergängen“ im
letzten Jahr auch jetzt weiterhin für ihre Hetze. Dieses Jahr
beginnt mit Aufmärschen der AFD, der
identitären Bewegung,
verschiedener Hooligangruppen und
Neonazis.
Auch
hier können wir uns nur wiederholen. Sexismus ist keine Frage der
Herkunft! Wir lassen uns nicht für diese Hetze missbrauchen!
Frauen wehren sich!
Sexismus ist kein Problem, welches Migranten mitgebracht haben. Betroffen sind Frauen jeder Herkunft! Deshalb wollen wir uns als Frauen zusammenschließen und gemeinsam wehren! Am 20.01.2017, wollen wir uns ab 17:30 Uhr am Bahnhofsvorplatz (Köln HBF) treffen und zeigen, dass wir weder sexuelle Übergriffe, noch die rassistische Hetze dulden.
Kommt zahlreich und lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass Sexismus und Rassismus keinen Platz in Köln haben!
Kämpferische Frauen aus Köln
UnterstützerInnen
Zora
Kommunistischer
Aufbau
Young Struggle
West Antifa Connection
Rote
Aktion
Wer den Aufruf teilen und unterstützen möchte ist herzlich dazu eingeladen sich bei „Zora“ zu melden
Facebook: z0ra (Mit einer Null geschrieben)