Die fremdenfeindliche Partei „Der III. Weg“ führte am 4. Dezember 2016 eine Aktion im sozialen Brennpunkt „Kalkofen“ in Kaiserslautern durch. Während dieser verteilten die Neonazis Gebrauchsgegenstände (u.a. Kleidung) und Suppe. Die Veranstaltung fand in einem städtischen Sozialwohnungsbau und in dessen Innenhof statt.
Auf der offiziellen Internetseite der Neonazipartei wurde ein Bericht zu der Aktion veröffentlicht, die Teil der Kampagne „Deutsche Winterhilfe“ sei. Auf einem Bild wird ein Plakat der Partei „Der III. Weg“ gezeigt, auf dem der Geranienweg 30 als Veranstaltungsort angegeben wird.
Im Innenhof wurde ein Zelt mit der Bezeichnung „Deutsche Suppen-Küche“ aufgebaut und im Inneren des Gebäudes wurde Kleidung usw. verteilt.
Im Astern- und Geranienweg, umgangssprachlich „Kalkofen“ genannt, befinden sich mehrere städtische Sozialbauten und seit 2014 zwei Unterkünfte für Geflüchtete. Die Stadt plante, die AnwohnerInnen in anderen Sozialwohnungen unterzubringen und die veralteten Gebäude abzureisen. Dazu ist es aber nicht gekommen. Unterschiedliche fremdenfeindliche Gruppierungen versuchen seitdem die schwierigen Lebensumstände für ihre Zwecke zu nutzen. Sie behaupten, dass die Geflüchteten an der Situation der AnwohnerInnen schuld seien. Der tatsächliche Grund war jedoch, dass die finanziellen Mittel der Stadt Kaiserslautern nicht für die Sanierung der Gebäude ausreichten.
In den Jahren 2015 und 2016 wurde dann durch den Fernsehsender „VOX“ eine zweiteilige Dokumentation über den „Kalkofen“ ausgestrahlt, was zu einer Welle der Hilfsbereitschaft führte. Neben zahlreichen Spenden, boten auch Einzelpersonen und Unternehmen ihre Mithilfe bei den Gebäudesanierungen an. Dadurch haben sich die Lebensumstände verbessert.
Die Neonazis behaupten, dass die Verbesserungen auf ihre öffentlichen Aktionen zurückzuführen seien. Dies entspricht aber nicht der Wahrheit, denn ausschlaggebend war u.a. die Fernsehdokumentation. Es war nicht die Absicht der Neonazis, die soziale Lage der AnwohnerInnen zu verbessern, sondern sie gegen die Geflüchteten aufzubringen. Dies beweisen sie damit, dass sie in keinem anderen Stadtteil mit einer hohen Armutsrate aktiv sind.
Hiermit stehen sie wieder einmal in historischer Tradition zur NSDAP, die während ihrer Herrschaftszeit u.a. mit „Suppen-Küchen“ versuchte, die arme Bevölkerung an sich zu binden. Doch die Nazis haben Tausende als „Asoziale“ in den Konzentrationslagern umgebracht und somit deutlich gemacht, dass sie nicht die Freunde der armen Bevölkerung sind.
Ihre „sozialen“ Aktionen dienen nur der Verbreitung ihres rassistischen Gedankengutes.
Die Folgen dieses Handelns sind in Teilen des Geranienweges und Umgebung zu sehen:
- 01.05.2014: Während einer NPD-Demonstration kommt es aufgrund rechter Sympathisanten zu Übergriffen auf Gegendemonstranten.
- 14.03.2015: Aus dem Geranienweg 30 greift während einer NPD-Demonstration eine Gruppe männlicher, rechter Sympathisanten Gegendemonstranten mit Reizgas, Baseballschlägern und Ähnlichem an. Es kommt zu mehreren Verletzten, die teils im Krankenhaus behandelt werden müssen.
- 05.03.2016: Bei einer Demonstration der Partei „Der III. Weg“ sammelt sich im Geranienweg eine Gruppe von Neonazis und greift GegendemonstrantInnen an.
- Sommer 2016: Am Geranienweg 30 werden Fahnen und Banner des „Deutschen Reiches“ angebracht.
Bilder
Vor dem Gebäude und gegenüber:
Im Gebäude:
Im Innenhof:
Resignation
Als "guter Demokrat" beginnt man irgendwann zu resignieren und zu akzeptieren. Wenn Parteien wie die AfD 20% und mehr bekommen, der "Rechtsruck" ganz breit und von ganz unten über die "breite Mitte der Gesellschaft" bis ganz oben "Common Sense" oder zuguterschlechtest einfach wahlrelevant mehrheitsfähig wird, kann man schön langsam die Koffer packen.... Warum macht man sich im Kampf für eine bessere Welt regelmäßig zum Affen, zur Zielscheibe, zur... such dir einen Deppentitel der Wahl aus, wenn's zum Schluß doch nichts ändert.
Doch, Du kannst was ändern !
Wenn du nicht resignierst. Stelle dich mit deinen verfügbaren Mitteln dageben.
Naja
Was kann man denn alleine noch machen ?
Organisieren!
Einiges, doch das gesellschaftliche Denken muss geändert werden und dafür müssen wir uns zusammenschließen. Du kannst in einer sozialen Initiative oder großen Organisationen (z.B. eine Gewerkschaft) aktiv werden. Solltest du aus Lautern kommen, gibt's da einige Möglichkeiten. Komm einfach mal auf eine Veranstaltung vorbei und quatsch mit den Leuten.
Die Bürgis nicht an Rechts verlieren....
Der Mist ist, die Rechten schaffen hier ganz biederbürgerlich die Nischen zu besetzen, wo Sozialsysteme, Solidarität, Nachbarschaftshilfe* sonst wegbrechen. Dann hast du die Bürger*innen an die "braven Jungs und Mädels, die doch nur helfen wollen" schon fast verloren. Ich fürchte, die meiste "klassische", = irgendwie auf Revolution gebürstete Antifa hat auf DAS keine wirkliche Antwort (und ich red mir in unseren Zusammenhängen immer den Mund fuselig, daß "wir" aufpassen müssen, die große Mehrheit der Bürgis anstatt sie mit für sie unverständlichen Aktionen nur zu vergraulen, irgendwie mitzunehmen - SozPäd-Sprech "da abzuholen, wo sie stehen" - sonst gehen wir - erhobenen Hauptes zwar - zu guter Letzt irgendwo baden, ohne die Gesellschaft, das System, die Welt (such's dir aus) ungestürzt, verändert, verbessert,... zu haben...
Daher meine gelegentlichen Anfälle von Resignation....
* Ach ja, an dieser Stelle vielen Dank auch an Birnes "blühende Gärten" und das Abwracken der annektierten DDR (Wiedervereinigung auf Augenhöhe hätte anders gehen müssen) und ja, dann noch an Agenda-Gerd und seine SPD in Rotgrün und in der GroKo für HartzIV und Europas besten Niedriglohnsektor in einem Europa und einer Welt der erbarmugslosen Ellenbogenkonkurrenz....