Am Freitag, den 16.12.2016 wurde um 18:45 Uhr bekannt, dass sich Dortmunder Neonazis auf dem Turm der Reinoldikriche in der Innenstadt befinden. Begleitet wurde das Schauspiel von Feuerwerk und dem Verteilen von Flyern auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt. Die Polizei beendete die Aktion nach einer guten Stunde, elf Nazis landeten vorübergehend in Haft, insgesamt waren knapp 30 Neonazis aus Dortmund und anderen Städten an der Aktion beteiligt.
Mit einem Banner, auf dem „Islamisierung stoppen!“ zu lesen war, standen acht Neonazis aus Dortmund, Chemnitz, Wuppertal und Düsseldorf auf dem Turm der Reinoldikirche. Die Aktion fügt sich damit nahtlos ein in eine Reihe von gut geplanten „PR-Aktionen“ der Neonazis ein, welche ihnen vor allem – mitunter auch bundesweite – Öffentlichkeit bescheren. Ob die Aktionen dabei erfolgreich oder einfach nur peinlich sind, spielt zunächst keine Rolle, da das Ziel der Selbstdarstellung immer erfüllt wird. Die jüngste Aktion der Dortmunder Neonazis, erinnert an eine ähnliche Tat der extrem rechten Gruppierung „Die Identitären“ in München eine Woche zuvor. Unklar ist, ob es sich hierbei um einen Zufall handelt oder um eine gezielte Nachahmung. Jedoch fand die Aktion in Dortmund mit Unterstützung von Neonazis aus anderen Städten statt, was wiederum für eine längere Planung sprechen könnte.
Unter den aus Dortmund stammenden Nazis die es auf den Turm schafften, waren nach unseren Recherechen u.a. Alexander Deptolla, Christian Meier sowie Marina Liszczewski. Ebenso war der aus Chemnitz stammende Florian Göthling beteiligt. Die Verbindung zwischen Dortmunder und Chemnitzer Neonazis wurde zuletzt auf dem Internetportal „Indymedia Linksunten“ detailliert zusammengefasst. Außerdem in Gewahrsam genommen wurden der ehemalige Dortmunder Feuerwehrchef Klaus Schäfer, der eine spontane Kundgebung vor der Kirche anmelden wollte, sowie der aus Marl nach Dortmund gezogene Jungnazi Tom Neubert.
Beachtet man die laufenden Verfahren und noch ausstehenden Gerichtsurteile gegen Dortmunder Neonazis, so ist es wenig verwunderlich, dass nun auch Neonazis aus anderen Städten hinzugezogen werden müssen, um die hohe Frequenz von öffentlichen Aktionen aufrecht zu erhalten. Zusätzlich generieren sich die Dortmunder Neonazis erneut als vermeintliche Opfer von Polizeigewalt. Auch dies passt ins Bild der Aktion, da sich die letzte Demonstration in diesem Jahr der Partei „Die Rechte“ am 31.12. in Dorstfeld gegen die erhöhte Präsenz und Kontrolle der Polizei im Stadtteil richtet.
Die strafrechtlichen Konsequenzen der Aktion dürften jedoch überschaubar bleiben, dementsprechend wurden alle festgesetzen Neonazis schnell wieder aus dem Gewahrsam entlassen. Gerade bei solchen Aktionen muss davon ausgegangen werden, dass sich im Vorfeld schon mit AnwältInnen abgesprochen wurde. Dass die Nazis sich bei der Aktion „Hakenkreuze“ auf die Stirn malten konnte allerdings nicht bestätigt werden. Auf Bildmaterial ist lediglich zu erkennen, dass Teile der Neonazis Mützen der griechischen Neonazi-Partei „Golden Dawn“ trugen, welche ein dem Hakenkreuz ähnliches Symbol als Logo besitzt.
Fotos (mit weiteren Infos zu den Personen via linksunten):
Alexander Deptolla:
https://linksunten.indymedia.org/search/apachesolr_search/Alexander%20Deptolla
Christian Meier:
https://linksunten.indymedia.org/de/search/apachesolr_search/Christian%20Meier
Tom Neubert:
https://linksunten.indymedia.org/de/search/apachesolr_search/Tom%20Neubert
Klaus Schäfer:
https://linksunten.indymedia.org/de/search/apachesolr_search/Klaus%20Sch%C3%A4fer
Marina Liszczewski:
https://linksunten.indymedia.org/de/search/apachesolr_search/Marina%20Liszczewski
Dortmund ist so ...
"Beachtet man die laufenden Verfahren und noch ausstehenden Gerichtsurteile gegen Dortmunder Neonazis, so ist es wenig verwunderlich, dass nun auch Neonazis aus anderen Städten hinzugezogen werden müssen, um die hohe Frequenz von öffentlichen Aktionen aufrecht zu erhalten" - Na, vielleicht kommen die Nazis aus anderen Städten auch nach Dortmund, weil sie da so unbelästigt von Antifas und Bullen sind und immer "was geht".
"Nach unseren Recherchen" - Echt jetzt, habt ihr es geschafft die Nazifotos und -videos aus dem Internet in den letzten vier Tagen auszuwerten? Gut das das jetzt schneller geht als nach dem Überfall auf die Hirsch Q. Da habt ihr ja fast ein Jahr gebraucht.
Scoda
Bei eurer Recherche habt ihr den Hauptprotagonisten Sven Scoda aus Düsseldorf vergessen, welcher oben fast eine Stunde lang ins Megafon große Reden schwing, die unten aber leider keiner hören konnte, da auch ohne Glockenleuten viel zu leise.
Koch
Ahja der auf dem Bild ist nicht Florian Göthling aus Chemnitz sondenr Kevin Koch aus Wuppertal . Leider haben sich einige Fehler in euer Recherche eingeschlichen .
wie geil ist das denn?
jetzt schaffen die es noch nicht mal informationen zu den einzelnen dortmunder nazis zu schreiben,
sondern setzen links zu linksunten nach dem motto "ergoogelt euch die informationen" selbst.
soviel recherche kann jeder!
fazit: schlecht, schlechter - antifa union.
o.O
fand ich ganz praktisch da man so sofort an mehr als nur ein Foto kommt, aber ist ja geschmackssache.
Armutszeugnis
Wenn eine Gruppe sich nicht die Mühe macht, die betreffenden NS-Akteure zu porträtieren, dann merkt man wie halbgar das Ganze ist. Entweder haben sie keine Ahnung von den Strukturen, oder sie nehmen sich nicht die Zeit diese entsprechend darzustellen. Das eine zeigt ihre Unkenntnis, das andere ihre Überheblichkeit. Vermutlich pendelt sich die Wahrheit irgendwo dazwischen ein.
Die Notwendigkeit dieser Pressenotiz ergibt sich aus der Tatsache das mittlerweile andere Personen über Dortmund mehr veröffentlichen als diese Gruppe. So muss im Getümmel der gewohnt inhaltlich flachen Berichterstattung von den Autoren Weiermann, Laurin, Huesmann u.a. der neoliberalen Ruhrbarone, sowie B-Schreiberlingen wie Arndt oder dem bürgerlichen RN-Autor Bandermann eine pseudo-autonome Duftmarke auf dem gleichen Niveau gesetzt werden.
Das Linksunten nach fast 10 Jahren als eine Art Archiv funktioniert ist gut. Die Qualität eines Archivs ist aber nur so gut, wie dieses Archiv gespeist wird. Generell sollte für gute Recherche-Artikel und Berichte gelten, dass die wichtigsten Informationen dargestellt werden. Verweise sind dann hilfreich, wenn sie Sachverhalte vertiefen, andere Quellen erschlossen werden und/oder zu weiteren Recherchen eine Handreichung sind.
Links, die die Leser_Innen explizit dazu auffordern sich selbst Quellen und Informationen zu erschließen, sind eine Frechheit und ein Armutszeugnis für die Autor_Innen.