Im Sommer 2015 fand im bayerischen Elmau der G7 statt, den wir nicht auf unsere politische Agenda gesetzt haben. Das hatte gute Gründe und obwohl diese immer noch vorhanden sind, mobilisieren wir nun zu einem sehr ähnlich gelagerten Event, nämlich dem G20 Gipfel in Hamburg. Daher möchten wir im Folgenden fünf Essentials darlegen, warum wir im Unterschied zu 2015 nun gegen ein Gipfeltreffen mobilisieren:
1. Beyond Genova
Gipfelproteste werden oft und zu Recht mit der Antiglobalisierungsbewegung assoziiert. In diesem Zusammenhang waren sie für die Radikale Linke wichtig und wirken bis in die Gegenwart nach, wie z.B. in Bezug auf Bündnispolitik, Ausdrucks- oder Organisierungsformen. Allerdings sind sie dabei auch an ihre Grenzen gestoßen, bzw. wurden weiterentwickelt und es sind neue inhaltliche und praktische Ansätze daraus entstanden. Außerdem muss klar sein, dass es nichts bringt die Repräsentant*innen der Welt für ihre schlechte Repräsentation durch den Zaun der roten Zone hindurch zu kritisieren, sondern die Vision einer Gesellschaft, in der es keine Repräsentation mehr braucht, stark zu machen. Daher werden wir nicht für einen besseren, sozialeren oder grüneren Kapitalismus auf die Straße gehen sondern artikulieren uns in der Sprache, die das Kapital versteht; der Unterbrechung der kapitalistischen Infrastruktur.
2. Beyond Hamburg
Der G20-Gipfel wird der erste große Gipfel seit Genua, der im Zentrum einer Großstadt stattfinden wird. Im Gegensatz zu Elmau werden viele Menschen von der Show, die der Staat da abziehen wird, betroffen sein. Außerdem stehen linksradikale Strukturen in Hamburg in dem Ruf sich in besonderer Weise dem staatlichen Zugriff zu entziehen und diesen Status erhalten zu können. Es ist absehbar, dass im nächsten Sommer ein zumindest vorübergehender, massiver Angriff darauf stattfinden wird. Allein schon aus Solidarität mit den selbstverwalteten Strukturen in Hamburg lohnt es sich nach Hamburg zu fahren und diese während des Gipfels mit zu verteidigen.
3. Beyond Europe
Die G7 Proteste in den bayerischen Alpen waren sehr deutsch. Gerade die aktuellen Verheerungen des Kapitalismus (Finanzkrise in den kapitalistischen Zentren und gleichzeitige Barbarisierung der Peripherie etc. pp.) zeigen, dass diese nicht vor (Staats-)Grenzen Halt machen und daher auch nur eine Antwort im transnationalen Rahmen gegeben werden kann, wenn diese nicht den Reaktionären in die Hände spielen will. Gleichzeitig wären Proteste, die im nationalen Rahmen verbleiben nicht nur inhaltlich falsch, sondern auch ein Rückfall hinter unsere Praxis der letzten Jahre. Im nächsten Sommer wird das anders, weil es jetzt schon ein großes Interesse von Genoss*innen quer über den Kontinent und beyond gibt.
4. Beyond Chitchat
Der G20 Gipfel wird natürlich nicht das erste transnationale Zusammenkommen von Aktivist*innen sein und ebenso gibt es schon diverse transnationale Verbindungen. Aber nach dem letzten großen transnationalen Mobilisierungen 2015 am 18.03. nach Frankfurt und am 01.05. nach Milano sind mit der Niederlage der Anti-Austerity-Bewegung teilweise Absichtserklärungen und Prozesse im Sand verlaufen und lose Kontakte wurden nicht weiter gepflegt. In Hamburg haben wir die Chance nicht nur – wie auf Konferenzen oder sonstigen internationalen Treffen – mit Genoss*innen aus anderen Ländern zu diskutieren, sondern zusätzlich dazu zusammen auf die Straße zu gehen. Dadurch dass wir gemeinsam kämpfen ermöglicht uns das viel engere Bezüge und Kontakte zu den Genoss*innen herzustellen. Wir laden euch ein diese Erfahrung mit uns zu machen und danach nicht wieder in euren Alltag zurückzukehren und so weiterzumachen wie zuvor, sondern diese Erfahrungen und Kontakte mitzunehmen.
5. Beyond Isolation
Machen wir uns nichts vor: Es ist unwahrscheinlich, dass der Gipfel (wie 2009 in Bangkok) wegen Protesten abgebrochen werden wird und auch ansonsten bringt uns eine eingeworfene Haspa und eine Barrikade vor der Flora nicht näher an den Kommunismus. Es sollte klar sein, dass sich politische Arbeit nicht auf ein einziges Wochenende in Hamburg beschränken kann und darf. Trotzdem sollte die Wirkung der Gipfelproteste nicht unterschätzt werden. In Hamburg werden wir Tage des Widerstands erleben, die keineswegs Organisierung ersetzen, die uns aber Kraft und Inspiration für unseren oftmals frustrierenden Alltag geben. Sie können uns zeigen, dass wir doch nicht so wenige sind, wie wir in unseren Alltagskämpfen oftmals den Eindruck haben. Sie können uns zeigen, dass wir doch etwas reißen können. Und sie können uns zeigen, dass es sich lohnt zu kämpfen. Der G8 Gipfel in Heiligendamm hat die Radikale Linke in der letzten Dekade in Deutschland stark geprägt. Dies sowohl auf einer individuellen Ebene, da sich viele Aktivist*innen dadurch politisiert haben, als auch auf einer strukturellen Ebene, was sich an den verschiedenen Organisierungen zeigt, die daraus entstanden sind. Lasst uns Hamburg zu dem Heiligendamm einer neuen Generation von Aktivist*innen machen!
LevelUP – kommunistische Gruppe
Ihr seid herzlich willkommen!
Ihr seid herzlich willkommen mit uns zusammen den Gipfel zum Desaster zu machen! Die Aktionskonferenz am Wochenende war der Hammer! 500(!) Leute sprühten vor Ideen, ob Hafenblockade, Copfreie Zone oder der klassische dezentrale sportliche Ansatz! Hamburg im Juli 2017, das Wetter wird schön, es ist schon warm, eine leichte Seebrise sorgt für Abkühlung und unvergessen für alle wird sein wie wir gemeinsam den kapitalistischen Normalzustand zum umkippen bringen werden! G20 blockieren, meutern, entern kappern und am Schluss wird die ganze Sosse in der Elbe versenkt! Wer nicht kommt um das mitzuerleben ist selbst schuld!
Wir bieten euch Schlafplätze, ein super Frühstück mit Krabbensalat und Abends Freibier um den Erfolg zu feiern; wir freuen uns auf euch!
Schon bekannt?
Wieviel eingeschleuste Zivi-Bullen mischen bei der Orga wieder mit? Zahl schon bekannt?
.
Bisher nur drei.
!
Kein Krabbensalat für die drei eingeschleusten Zivi-Bullen die bei der Orga mitmischen.
da fehlt die argumentation
"fand im bayerischen Elmau der G7 statt, den wir nicht auf unsere politische Agenda gesetzt haben. Das hatte gute Gründe und obwohl diese immer noch vorhanden sind, mobilisieren wir nun zu einem sehr ähnlich gelagerten Event, nämlich dem G20 Gipfel in Hamburg."
Kann mir jemand erklären was denn nun die guten Gründe waren? Ich habe nicht festgestellt, dass darauf in diesem Text in irgendeiner Weise eingegangen wird. Kein Bock auf Drecksarbeit und lieber auf die Kacke hauen? Sieht mir ganz danach aus...
Klar!
Keine Bayerische Bullenstrategie. War schon immer das Problem mit der Mobilisierung in Bayern. Alle lassen sich von den Bazis einschüchtern.
Unsinn
Wenn der G8 in München gewesen wäre und nicht auf diesem Bergschloß hätte es die G20-Hamburg Choreografie ein bisschen abgespeckt in Bayern gegeben.
Wird schon nen guten Grund geben warum der G20 nicht auf Rügen, sondern zwischen Roter Flora und Reeperbahn stattfindet.
Alle hier freuen sich auf ne brennende und zerschlagene Innenstadt, und merken gar nicht das sich da andere noch viel mehr drüber freuen ;-)
Also das soll kein Apell werden in HH die Füße still zu halten, das wird so oder so in einem wilden Tumult enden, die Frage ist eigentlich nur noch wer damit besser umgehen wird.
Thema verfeht, setzen, 6!
1. Plattitüge
2. Cool, in Hamburg könnenwir mehr Riots machen als in Elmau!
3. Selbsterfüllende Prophezeihung
4. Wie halt immer bei Gipfelprotesten
5. siehe 1.
Peinlich!
Is ja wirklich supertoll dass ihr zum Gipfel in Hamburg mobilisiert, warum ihr aber nicht nach Elmau mobilisiert habt liest sich in dem Text allerdings wie eine richtig schlechte Entschuldigung. Steht doch einfach dazu: G7 habt ihr verpennt, war ja nur Bayern und so, jetzt wo es in HH Riots gibt seit ihr mit am Start. Ist ok, aber halt nicht viel mehr als Eventhopping.
Für das Ende des Machbaren!
Ich kann mich da nur einigen Menschen hier im Forum nur anschließen. Die Proteste in Garmisch waren genauso durchmischt mit AktivistInnen aus ganz Europa wie eh und je, auch gab es eine zwar schwache abrer dennoch stattgefundene europäische Unterstzüterebene. Natürlich schmälert sich ein entsprechendes Bündnis wenn bestimmte Zusammenhänge und Organisationen dem ganzen fern bleiben -> Folgewirkung durch taktisch unkluge Entscheidungen. Es besteht beim G 20 überhaupt kein Unterscheid zu Elmau. Das konntet ihr nicht erklären und habt es nicht erklärt. Es ist ein großer Fehler gewesen. Es ist umso notwendiger, auch in Bayern, wenn eine gigantomanische Polizeiarmee (20 000 Bullen), LKA; BKA; VS, Sicherheitsdienste, Verbote und Repression ihren Polizeistaat zur Show stellen einen entsprechenden Wiederstand zu entwickeln. Garmisch oder Hamburg. Was soll dies Provinzionalismus. Geht es uns heute darum ob es einen passenden Kiez gibt in den man sich ein dreitägiges Wohlfühlwochenende gönnt? Ihr spinnt doch! . Es ist dämlich, unsolidarisch und strategisch schwach diese Effektpolitik zu rechtfertigen. Auch wenn diese Grüppchen nicht dazu gearbeitet haben, wäre eine kurzfristige Mobilisierung in den jeweiligen Städten bundesweit eine Selbstverständlichkeit gewesen. Der Erfolg liegt nicht in einer Scherbendemo in Hamburg in der Linker sowieso den kürzeren ziehen wird (tausende Strafverfahren, Verletzte, wütende Bürgerschaft und eine mediale Hetze sondersgleichen) sondern um das setzen der Inhalte in der Öffentlichkeit um denen es uns gehen sollte. Wünsche uns allen viel Kraft, Stringenz und Durchhaltevermögen für Hamburg.
Lifestyle-Antifa
Herzlichen Glückwunsch, ihr habt ganze Arbeit geleistet um so ein inhaltsleeres Stück abzuliefern.
Ich fasse zusammen:
"Lass Hamburg fahren und Steine werfen, aber vorher noch ein pseudo-intellektuellen Text bei Indy veröffentlichen wieso wir nicht zu den Bergbauern gemacht haben!"
Peinlich.
Gründe
Von Garmisch nach Elmau hoch wären es 400 Höhenmeter gewesen.
Das war uns sternisaufenden Berlinern einfach zu viel.
Außerdem hätte ich dann aus meinem Kiez rausgemusst...ich fahr ja noch nichtmal ans andere Ende von Berlin.
hahaa
die gruppe kommt aus tübingen...
nix berlin
haha²
wir Kommentarschreiber*innen sind aus Berlin.
Also komm mir nicht mit irgendwelchen Spätzeesser*innen.
Aber schön, wenn die in Tübingen bleiben und nicht auch noch nach Berlin kommen.
Soso
Garmisch Protest war also sehr deutsch und HH gibt uns Kraft für den Alltag? Welch hohles Geschwätz! Aber natürlich sollten die europäischen Genossinnen am besten 3x im Jahr nach Brd fahren um unsere Hypes zu unterstützen. Und das auf dem Camp und auf der Demo viele türkische und kurdische GenossInnen waren, das ....ja was ist dann das? Deutsch weil sie hier leben oder international wegen Pass und Name?
Ihr hättet besser einfach den Mund gehalten und wäret nach HH gefahren.
Autsch.
Soll das eine Art Entschuldigung sein, dass ihr weiter bei ...ums ganze mitspielen dürft, die fleißig nach Hamburg mobilisieren?
Inhaltlich überragend schlecht und mega peinlich. Happeningpolitik at it's best.