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Kurzfristig wurde bekannt, dass die faschistische Partei „der III. Weg“ am Samstag den 19. November Nachmittags einen Infotisch in Radolfzell am Bodensee abhalten will. Spontan wurden daraufhin Proteste von AntifaschistInnen organisiert, gleichzeitig rief ein bürgerlicher Zusammenschluss dazu auf die Faschisten „abzuschirmen“.

Am Samstag versammelten sich ab 15 Uhr zahlreiche AntifaschistInnen in der Fußgängerzone am Rande der Markthallenstraße.

Weder war Polizei anwesend noch war von dem von 16 Uhr bis 18 Uhr angekündigten Stand von „der III. Weg“ etwas zu sehen. Erst kurz vor vier tauchten in einer Nebenstraße drei Mitglieder der faschistischen Partei inklusive ihrem Infotischmaterial auf. Stiegen jedoch sofort in ihr Auto als sie einige engagierte AntifaschistInnen bemerkten welche sich ihnen näherten. Das Auto mit dem Villinger-Schwenninger Kennzeichen wurde von dem in der letzten Woche öffentlich vorgestellten Faschist Stefan Günther gefahren.

Nach dem der Auftakt ihres Infostandes eher fluchtartig endete, warteten sie vor dem Polizeirevier anschließend auf Verstärkung.

Ab 16 Uhr stießen nun zahlreiche bürgerliche GegendemonstrantInnen zu den anwesenden AntifaschistInnen dazu. Mittlerweile war auch Polizei vor Ort.

Erst mit einer halben Stunde Verspätung kamen die Aktivisten von „der III. Weg“ unter dem Schutz der Polizeikräfte mit dem Auto von Stefan Günther zurück und bauten ihren Stand auf.

Dieser wurde durchgängig von lautstarken Protesten begleitet und komplett abgeschirmt. Den Faschisten gelang dadurch nicht auch nur einen einzigen Flyer an PassantInnen zu verteilen, dennoch ließen sie es sich nicht nehmen sich eineinhalb Stunden lang die Beine in den Bauch zu stehen.

Bei der Abreise der Faschisten war die Polizei sichtlich überfordert und reagierte zunehmend gereizt. Während Stefan Günter und anderen mit seinem Auto und ihrem Material unter Polizeischutz weg fuhren, machten sich Nadine Hanser, Karl-Heinz Statzberger und Zwei weitere zu Fuß auf den Weg zu ihrem Auto. Dabei wurden sie von einem Großteil der GegendemonstrantInnen begleitet, welche im Anschluss eine spontane Demonstration zum Wohnhaus von Nadine Hanser in der Wiesengasse 3 durchführten.

Die Anhänger von „der III. Weg“ wussten mit der Situation der anwesenden GegnerInnen nicht so recht umzugehen. Bisher waren ihre Infotische im Voraus nicht bekannt geworden und konnten so ungestört abgehalten werden. Auch in Radolfzell rechneten sie augenscheinlich nicht mit Protesten, schafften es nicht sich auf die Situation einzustellen und zogen stur ihr Programm durch obwohl sie dabei keinerlei Außenwirkung erreichen konnten. Im Gegensatz zu der eigenen Darstellung ihrer Aktionen auf der Homepage der Partei oder in den sozialen Medien wirkten die Faschisten am 19. November nicht gerade souverän.

Trotz dessen, dass der Infostand alles andere als ein Erfolg für „der III. Weg“ war , hat der Nachmittag deutlich gezeigt wie wichtig der Aufbau antifaschistische Strukturen vor Ort ist.

Denn trotz des Wissen über die Pläne der Faschisten von 16 Uhr bis 18 Uhr in Radolfzell zu sein, konnten sie zuvor im nahen Singen am Hohentwiel ihre Aktion ohne Widerstand durchführen. Dass die Faschisten vor dem Infostand in Radolfzell noch in einer anderen Stadt auflaufen könnten, ließ die bekannte Uhrzeit jedoch vermuten.

Auch in Radolfzell selbst wäre unter anderen Voraussetzungen ein deutlich stärkeres Signal möglich gewesen.

Es gilt den antifaschistischen Teilbereich weiter zu stärken und antifaschistische Strukturen aufzubauen. Gemeinsam und konsequent können wir die rechten Hetzer und Faschisten in die Schranken weisen.

Anwesend waren acht Faschisten, einer davon ist nicht auf den Bilder zu sehen.