Fellbach: Nazis marschieren unter Polizeischutz – Massive Gegenaktionen

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Zum vierten Mal seit Juni versammelten sich heute Nazis an der Fellbacher Lutherkirche. Anders als davor wurde dieses Mal bereits im Vorfeld ein Aufmarsch durch Fellbach angekündigt. Dem Häufchen von 22 Faschisten stellten sich erneut mehr als 300 Menschen entgegen, die einer Mobilisierung antifaschistischer Gruppen und Bündnisse gefolgt waren.

 

Die Gegenproteste begannen bereits um 14 Uhr, eine Stunde vor dem Aufmarsch der Faschisten. An allen Eingängen zum Kundgebungsplatz der Nazis sammelten sich AntifaschistInnen und erschwerten die Anreise der Rechten erheblich. Auf der Hauptkundgebung an der U-Bahnendstation wurden mehrere Reden zu dem antifaschistischem Widerstand, dem Rechtsruck und Fluchtursachen von Teilen der Bündnisse „Gemeinsam gegen Rechts“ und „Rems-Murr Nazifrei“ gehalten.

 

Auf Seiten der Rechten versammelten sich gerade einmal 22 Personen. Einige davon traten mit Reichsfahnen und eindeutig faschistischen Parolen ganz offen als Nazis auf. Dies stellt eine Veränderung im Vergleich zu den letzten Aufmärschen von „Fellbach wehrt sich“ dar. Das Außenbild war ganz klar faschistisch geprägt, was sicherlich auch an der Mobilisierung von „Karlsruhe wehrt sich“, einem faschistischen Nachfolgeprojekt der Pegida-Aufmärsche, in Karlsruhe lag. Maßgeblich unterstützt und geprägt wurde „Fellbach wehrt sich“ von der selbstdarstellerischen Ester Seitz, die unter anderem enge Verbindungen mit der Nazipartei „Die Rechte“ hat.

 

Die aktive und offenbar gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen Nazis und Polizei zeigte sich dieses Mal besonders deutlich, als die Rechten sich zum Aufmarsch formierten. Sowohl sie, als auch die Polizeikräfte stellten sich erst in eine Richtung auf, um dann plötzlich gemeinsam umzudrehen und an einer anderen Stelle den Platz zu verlassen.

Auch im Anschluss zeigten sich die zu Hunderten anwesenden Polizeikräfte fest entschlossen, den Naziaufmarsch durchzuprügeln. Von Beginn an wurden AntifaschistInnen von BFE-Einheiten mit Schlagstöcken, Pfefferspray, Tritten und Schlägen angegriffen. Auch eine Reiterstaffel war im Einsatz, welche sich nicht davor scheute, offensiv in AntifaschistInnen hinein zureiten.

Dennoch wurden die Faschisten durchgehend mit Protesten konfrontiert und sahen sich Angriffen mit Steinen und Pyrotechnik ausgesetzt. Auch kam es vielfach zu Materialblockaden auf der Strecke. Nach einer Route durch Wohngebiete vorbei an einer Flüchtlingsunterkunft, liefen sie wieder zum Auftaktkundgebungsplatz, indem die Polizei die antifaschistische angemeldete Hauptkundgebung überrannte. Dort angekommen honorierte Ester Seitz den gewalttätigen Einsatz der Polizei ausdrücklich.

 

Insgesamt hat dieser Tag wieder einmal gezeigt, dass die staatlichen Repressionsorgane vor nichts zurückschrecken, wenn es darum geht den Nazis den Weg frei zuprügeln – knapp 50 Verletzte und 8 Festnahmen bestätigen dies. Trotz all dieser Umstände gelang es den AntifaschistInnen „Fellbach wehrt sich“ mit erheblichem Widerstand zu begegnen!

 

 

- Ein gemeinsamer Bericht des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Stuttgart&Region und der Antifaschistischen Jugend Rems-Murr -

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Wieder hat es von diversen rechten Gruppen einen Boykott-Aufruf gegeben.

Such dir doch lieber ein anderes Hobby, Ester.

Um es mal aus neutraler Sicht zu beschreiben, haben die Bullen sich hier einiges geleistet, dass nicht gerade zur Deeskalation dazu beiführt. Schon während der Kundgebung wurden friedliche Demonstranten (Darunter auch ältere Damen) von den Bullen gestoßen, angerempelt und zur Seite geschoben. Auch kamen hier Polizeipferde zum Einsatz, die ohne weiteren Grund in einen Demonstrationsblock hineingeritten sind. Bei der Eskalation im Stadtpark sind die Hundertschaften auf alles los, was sich bewegt hat, mit Schlagstöcken und Pfefferspray ohne Rücksicht auf Verluste, darunter Frauen, Kinder und Unbeteiligte. Und dann will man einem doch allen ernstes klar machen, dass die Polizei immer neutral handeln würde. Kampf den Bullenschweinen!

Oh nein, da haben die Bullen doch ernsthaft gewagt Frauen anzugreifen. Komm mal aus deiner mitteralterlichen Geschlechterperspektive heraus. Scheiß auf die Bullen, aber scheiß auch auf solche Ansichten!

...war unter anderem Michael Stecher, wohnt mit seiner Lebensgefährtin Elke Bayer im 1. OG eines Mehrfamilienhauses, 70736 Fellbach, Eichendorffweg 11, ist unter der Mobilrufnummer 01747085635 zu erreichen.

Bei den Beobachternews gibt es einen großen Foto- und Videobericht.

http://www.beobachternews.de/2016/10/23/entsetzen-ueber-roten-teppich-fu...