Am heutigen Dienstag, 2.8.2016 versammelten sich gegen Mittag etwa 30 antirassistische und antikapitalistische Aktivist*innen aus Kiel, Neumünster und Hamburg vor der Griechischen Botschaft in Hamburg, um gegen die andauernde Repression gegen selbstorganisierte Projekte von Refugees und linksradikalen Unterstützer*innen in Thessaloniki zu demonstrieren.
In der vergangenen Woche kam es dort im Nachklang des No Border-Camps zu mehreren Räumungen von besetzten Häusern, die von Refugees und Anarchist*innen als Wohn- und Organisierungsorte genutzt worden sind. Betroffen waren das Nikis-Squat, das Orfanotrofeio und das erst kürlich neu besetzte Hurriya-Squat. Dabei kam es zu zahlreichen Festnahmen. Die dort untergebrachten Refugees wurden zu Militärcamps bzw. in einen Abschiebeknast gebracht. Infolgedessen stehen auch in dieser Woche verschiedene Prozesse gegen Aktivist*innen an, denen eine Beteiligung an den Besetzungen vorgeworfen wird, darunter auch je ein*e Genoss*in aus Kiel und Osnabrück. Die Vorwürfe lauten „Störung öffentlicher Ordnung“ und Sachbeschädigung. Auch in den letzten Tagen setzten sich derweil die Repressionsschläge gegen widerständige Refugees und Supporter*innen in in der nordgriechischen Hafenstadt und darüber hinaus fort.
Während der etwa 30-minütigen unangemeldeten Kundgebung unmittelbar vor dem Konsulat, die bereits eine halbe Stunde vor der angekündigten Uhrzeit von drei Wagenladungen Bullen erwartet wurde, wurden zwei Redebeiträge zur Situation in Thessaloniki gehalten und solidarische Grüße an die betroffenen Genoss*innen geschickt, Parolen skandiert, Transparente gezeigt und Flugblätter verteilt. Vom offenen Fenster des Konsulats aus wurde das Geschehen offensichtlich aufmerksam verfolgt, zudem wurden auch im Konsulat selbst Flugblätter ausgelegt. Die Bullen ließen die Kungebung weitestgehend gewähren und waren lediglich akribisch darauf bedacht, dass Straße und Bürgersteige nicht allzu sehr blockiert werden.
Im Anschluss an die Aktion führten einige Aktivist*innen zudem noch eine kurze Spontankundgebung auf der deutlich belebteren innerstädtischen Einkaufsmeile Mönckebergstraße durch. Hier wurde abermals ein Redebeitrag gehalten und Flugblätter an die Passant*innen verteilt.
Zu der kurzfristig anberaumten Kundgebung hatten vor allem antirassistische und antifaschistische Gruppen aus Kiel mobilisiert.
3 kritisch solidarische Anmerkungen
30 Minuten fand ich doch ziemlich kurz, 1 Stunde hätte man dort schon präsent sein müssen und ein wenig nerven. Auch wenn es eine Scheiß Ecke in der Hamburger Innenstadt ist, und sich dort niemand für unser Anliegen und unsere Inhalte interessiert.
In dem verteilten Flugblatt ist leider von " Die linke SYRIZA-Regierung....." die Rede, das geht natürlich gar nicht. Auf der HP der Antifa Kiel ist zum Glück auch nur noch von Syriza die Rede und nicht mehr von " Dei linke SYRIZA-Regierung".
Danke an die Freunde aus Kiel die die Solidaritätsaktion organisiert haben. Danke auch an die Freunde aus Kiel und Neumünster die extra angereist sind.
Wo war eigentlich die außerparlamentarische Linke aus Hamburg an diesem Tag? Fusion ist schon gewesen. Semesterferien sind auch. Der Rest alles Arbeiterklasse?
Der Kampf geht weiter !
grüsse aus gr
ΤΟ ΠΑΘΟΣ ΓΙΑ ΤΗ ΛΕΥΤΕΡΙΑ ΕΙΝΑΙ ΔΥΝΑΤΟΤΕΡΟ ΑΠ'ΟΛΑ ΤΑ ΚΕΛΙΑ ! Ⓐ
Arbeiterklasse
Ja,in der Tat soll es Menschen mit linken Gedankgut geben, die in der Woche zur Mittagszeit werktätig sind.
Ich wäre gerne gekommen und hätte mich solidarisch gezeigt,aber ich gehöre nämlich zu eben Diesen.
Wen Du ansprichst in puncto "nerven" entzieht sich meiner Kenntniss.Ziel einer solchen Solidaritätsbekundung sollte doch wohl eher "Aufklären" und "Agitieren" sein.
Zumindest war das früher in der Bewegung Ziel eines solchen Zusammenkommens.
Das in dem verteiltem Flugblatt von einer "linken Syriza Regierung" geschrieben wird finde ich sinnvoll, den es zeigt doch auch die Widersprüche auf in denen linke Bewegungen und ehemalige Ideale sich wiederfinden können.So bitter diese Erkenntniss auch ist...
Kalispera,
ich gebe dir grundsätzlich Recht mit dem Aufklären und Agitieren. Ich weiß nicht ob du die Ecke kennst in der sich das Griechische Konsulat befindet. In der kleinen Seitenstr. in der Hamburger Innenstadt kannst du niemanden aufkären und agitieren, dort ist keine Öffentlichkeit. Ab un dzu kommt da mal ein Anzugsträger vorgei. Ich bin da heute hingefahren um mich solidarisch mit den Freunden in GR zu zeigen. Denen geben die vielen Solidaritätsaktionen in GR und international Power. Es gab z. B. auch im baskischen Bilbo eine Kundgebung mit 150 Menschen. Der zweite Grund warum ich vor dem Griechischen Konsulat gewesen bin, ja um den griechischen Konsul und die Konsulatsmitarbeiter ein wenig zu nerven, die hatten ein Fenster die ganze zeit weit offen. Deswegen fand ich es auch schade das wir nur 30 Minuten vor Ort waren.