Rigaer 94 bleibt bunt und munter! Rigaer 94 bleibt unbeugsam!

Gestern kamen über 5.000 Menschen auf der Demo „Rigaer 94 verteidigen! Investor*innenträume platzen lassen!“ zusammen. Die Bullen schreiben von einer der „gewalttätigsten und aggressivsten Demonstrationen in den letzten fünf Jahren“ - während sie, wie immer, in die Menge prügeln und Menschen mit Repression überziehen.

Wir haben gehört, dass es zahlreiche Angriffe auf die staatlichen Gewalttäter*innen gab und freuen uns über die unglaublich starke Solidarität von Nachbar*innen, Gefährt*innen und Freund*innen.

 

Danke, dass ihr alle da wart – der Kampf geht weiter!

Wir lassen uns nicht unterkriegen!

Solidarität mit den Betroffenen von Repression und Bullengewalt – ihr seid nicht alleine!

 

 

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Alles in Allem eine entschlossene Demo, die den Bullen gezeigt hat, was wir von ihnen halten. Bei der BZ gibt es eine nette Chonologie zur Demo und dem folgenden out of control.

Henkel hat's sicher gefallen, Danke an Alle Beteiligten!

Henkel wollte sein Vietnam nun bekommt er es auch wer wochenlang lang die leute terrorisieren tut muss sich nicht wundern wenn die leute die schnauze voll haben

Und einen rat an diesen senkel lege dein amt nieder und hohle deine robocops aus der rigaer raus.

wenn euch keine intelligenter Weg zur Erhaltung der Riga einfällt und ihr nicht bereit seit diesen schwierigeren Weg zu gehen. 

Bullen und Secus in der Rigaer sind, gibt es keinen anderen Weg.

Diesmal stand ein Kleintransporter am Platz der Vereinten Nationen in Friedrichshain in Flammen. Am Weichselplatz sind mehrere Bagger angezündet worden Gegen 3 Uhr wurden fünf PKWs in der Robert Lück- Straße angezündet

 

B.Z.: Krawall-Nacht in Berlin: Mindestens elf Fahrzeuge angezündet

 


Demonstration – Polizei zieht Bilanz
Polizeimeldung vom 10.07.2016
Friedrichshain - Kreuzberg
Nr.1765


Die Polizei betreute gestern Nachmittag, am Abend sowie in der Nacht neben anderen Veranstaltungen im Stadtgebiet einen Aufzug in Friedrichshain und Kreuzberg.

Gegen 21 Uhr begann, mit ersten Redebeiträgen am Wismarplatz, in Friedrichshain ein Aufzug mit dem Titel „Kiezdemo gegen Verdrängung“ mit zunächst zirka 500 Personen. Der Demonstrationszug setzte sich gegen 21.15 Uhr mit rund 1.500 Teilnehmern in Bewegung. Bereits kurz nach Abmarsch kam es durch Versammlungsteilnehmer an der Aufzugsspitze zu Vermummungen. Gegen 21.25 Uhr brannten unbekannte Täter im Bereich der Grünberger Ecke Scharnweber Straße Pyrotechnik auf den Dächern ab. In dem auf ca. 2.000 Personen angewachsenen Aufzug herrschte bereits frühzeitig eine sehr aggressive und polizeifeindliche Stimmung, einzelne Teilnehmer an der Aufzugsspitze begannen damit, die vorderen und seitlichen Transparente zu verknoten und warfen Flaschen und Steine auf Polizeifahrzeuge.
Durch weitere Steinwürfe in der Voigtstraße wurde gegen 21.30 Uhr ein Polizist verletzt, weitere Steinwürfe in der Voigtstraße folgten. Daraufhin wurde der Aufzug ab zirka 21.35 Uhr durch Einsatzkräfte seitlich begleitet. Nach massiven Angriffen aus dem Aufzug auf die Beamtinnen und Beamten erfolgte eine Verstärkung dieser begleitenden Kräfte.
Im Bereich Rigaer Ecke Voigtstraße warfen Versammlungsteilnehmer erneut Steine, Flaschen und Pyrotechnik auf die Einsatzkräfte, etwa 30 Teilnehmer rissen dort einen Bauzaun nieder und nahmen Steine auf. Gegen 21.45 wurden die Einsatzkräfte derart massiv mit Steinen beworfen, wodurch mehrere Polizisten verletzt wurden.
Die Teilnehmerzahl wuchs in der Rigaer Straße auf etwa 3.500 Personen an, dort warfen unbekannte Täter an zwei geparkten Pkw Scheiben ein. Die Einsatzkräfte mussten mehrmals Pfefferspray einsetzen, um Durchbruchsversuche und Angriffe auf die Beamtinnen und Beamten zu unterbinden.
So setzten die Beamten gegen 22 Uhr im Bereich Liebigstraße Ecke Weidenweg Pfefferspray ein, nachdem dort erneut Flaschen und Steine aus kürzester Entfernung auf die Einsatzkräfte geworfen wurden.
Weitere Stein- und Flaschenwürfe auf die Polizeibeamten folgten in der Proskauer Straße Ecke Bänschstraße, wobei die Beamten Pfefferspray und den Rettungsmehrzweckstock einsetzen mussten. In der Liebigstraße kam es erneut zu massiven Angriffen auf die Einsatzkräfte, wodurch zwei Beamte verletzt wurden.
Gegen 22.15 warfen in der Bänschstraße unbekannte Täter aus dem Aufzug heraus erneut Steine auf die eingesetzten Kräfte, wobei mehrere Polizeibeamte verletzt wurden.
Im Bereich Rigaer Straße Ecke Zellestraße versuchten gegen 22.30 Uhr Demonstrationsteilnehmer einen Beamten in den Aufzug zu ziehen, was durch andere Einsatzkräfte und dem Einsatz von Pfefferspray verhindert werden konnte. Danach wurde Pyrotechnik abgebrannt und Polizeifahrzeuge mit Steinen beworfen.
Im weiteren Verlauf griffen Teilnehmer des Aufzuges gegen 22.40 Uhr mit Fußtritten und Faustschlägen die Einsatzkräfte an, die den Aufzug seitlich begleiteten. Dabei wurde ein Beamter verletzt, der nach ambulanter Behandlung vom Dienst abtreten musste.
In der Frankfurter Allee bemerkten die Polizisten Pyrotechnik, eine sogenannte Kugelbombe, die von Kriminaltechnikern mitgenommen wurde.
Der Aufzug wurde im Bereich Warschauer Straße Ecke Revaler Straße von der Anmelderin gegen 23.10 Uhr beendet.

Auch nach Beendigung des Aufzuges wurden die Einsatzkräfte gegen 23.15 Uhr von unbekannten Tätern im Bereich Warschauer Straße mit Flaschen und Steinen beworfen.

Gegen 23.40 brannte ein Pkw in der Oderbruchstraße in Prenzlauer Berg. Im Bereich Spittelmarkt in Mitte wurden gegen 1 Uhr aus einer maskierten Personengruppe heraus Kleinpflastersteine gegen die Schaufensterscheiben des Gebäudes geworfen, wodurch diese beschädigt wurden. Kurz nach 1 Uhr brannte ein Pkw in der Kleinen Kurstraße in Mitte. Das Feuer griff auf ein dahinter abgestelltes Auto über. An der Kreuzung Landsberger Allee Ecke Friedenstraße in Friedrichshain brannte gegen 1.25 ein VW Caddy. Gegen 1.30 Uhr bemerkten Einsatzkräfte einen brennenden Pkw am Platz der Vereinten Nationen in Friedrichshain fest. Am Comeniusplatz in Friedrichshain wurde gegen 1.45 Uhr ein weiterer brennender Pkw festgestellt.

Am Mariannenplatz in Kreuzberg wurden Polizeibeamte gegen 2 Uhr aus einer Gruppe von etwa 100 Personen heraus mit Steinen beworfen. Im Bereich Weichselplatz Ecke Fuldastraße in Neukölln brannten kurz nach 2 Uhr drei Bagger. Aufgrund der örtlichen und zeitlichen Nähe prüft das Landeskriminalamt, ob Tatzusammenhänge zu dem Aufzug bestehen.

Von den rund 1.800 Einsatzkräften und den davon etwa 700 Unterstützungskräften wurden während des Einsatzes 123 Polizeibeamte, davon 40 Unterstützungskräfte verletzt. Die Polizisten leiteten über 100 Strafverfahren unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte, Anlegen von Vermummung, versuchter Gefangenenbefreiung, gefährlicher Körperverletzung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz ein. Insgesamt 86 Personen wurde, meist kurzfristig, die Freiheit entzogen. Drei Personen sollen wegen schweren Landfriedensbruchs einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Nach dieser Bilanz ist festzustellen, dass es sich um die aggressivste und gewalttätigste Demonstration der zurückliegenden fünf Jahre in Berlin handelte.

War es nicht der aggressivste Polizeieinsatz der letzten Jahre? Muss ein friedlicher Demonstrant jederzeit damit rechnen von der Polizei verprügelt zu werden.

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Ja, war es. Dennoch haben wir uns aber gewehrt wie lange nicht. Niveau halten!

Und ja muss er. Ist aber nicht neu, sondern in der kompletten Geschichte der BRD schon so. Und garantiert auch schon vorher.

Es wurde mehr gefangen als ausgeteilt. Die eskalierende und gewaltsame Polizeistrategie sollte stärker nachbereitet und kritisiert werden um Futter für die politische Auseinandersetzung zu liefern. Verletzte und Festnahmen sind ja nicht Teil irgendeines politischen Erfolges.

Soliatlas Rigaer Straße

In Vorbereitung auf den "schwarzen Juli" und um die Planungen für kommende TagX-Aktionen zu unterstützen wurde ein Solidaritätsatlas erstellt. Dieser soll Mut machen und zeigen, was in den letzten zwei Wochen bundesweit gelaufen ist. Wo der Ort den Meldungen zu entnehmen war, sind die Aktionen auf Straße und teilweise auch Hausnumer genau eingetragem. Ziehts euch rein: http://u.osmfr.org/m/93586/

Hey Leute,
wurden gestern gegen 22:30 von einem Freund auf der Demo getrennt, als die Polizei in die Menge stürmte. Seit dem haben wir nichts mehr von ihm gehört und er ist auch nicht aufgetaucht.

Meine Frage nun an wen wir uns am besten wenden sollten? bei EA kommt nur das Band, Hotline und mail  von der Rigaer Seite funkt nicht mehr und zur Polizei wollten wir als letzes gehen.

Danke für jede Rückmeldung

lg

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da gibts leider nicht so viele möglichkeiten, entweder ihr wendet euch direkt an die anwält_in eures vertrauens, dann kontaktaufnahme von anwätlicher seite an die bullen mit nachfrage mit den daten eures freundes oder wenn ihr euch auf den EA stützen wollt, dann heißt das leider warten bis der EA den anrufbeantworter abgehört hat und die erste auswertung durch ist, danach werden die menschen vom EA sich schnellstmöglich bei euch melden, wenn ihr kontaktdaten hinterlassen habt.

 

ansonsten, viel glück und solidarität an euren freund!

Sein Anwalt hat uns heute abgerufen, er wurde tatsächlich verhaftet und sitzt jetzt mal 1-2 Wochen. Yay

Wendet euch für Unterstützung an die Rote Hilfe oder den EA. Von Projekten aus dem Nordkiez gab es außerdem im letzten Update Artikel zur Demo das Angebot sich im Fall von Repression zu melden: https://linksunten.indymedia.org/en/node/184419.

Ja das war er, der aggressivste Polizeieinsatz der letzten Jahre.

Und jaaa auch ein friedlicher Demonstrant muss jederzeit damit rechnen einfach mal so von der Polizei verprügelt zu werden. Das ist Realität.

Das kriegen wir ständig zu spüren. Sollen wir uns besser panzern? Arm und Beinschoner anziehn und uns der Bullengewalt noch radikaler stellen, das das aufhört? Sollen wir wieder Helme auf Demos tragen? Nach der Aktion gestern...null Toleranz...

Auszug eines Demoberichts zur Demo vom 9.7.2016: „Rigaer 94 verteidigen! Inverstor*innenträume Platzen lassen. Carré Sama-Rigaer verhindern!“ - „Kiezdemo gegen Verdrängung“(1)

Wir waren sehr gerne als Gäst*innen mit anderen Freund*innen anderer Projekte auf der Demo am 9.7.2016 in Berlin Friedrichshain - „Rigaer 94 verteidigen! Inverstor*innenträume Platzen lassen. Carré Sama-Rigaer verhindern!“ - und wir wollen darum hiermit, nachdem wir zusammengesessen und auf und gegen das sogenannte Gefahrengebiet getrunken haben, kurz von unseren Demoeindrücken Berichten: Mit einer kurzen Verzögerung ging es rasch und geschlossen los. Hochtranspis und Seitentranspis gab es nur ein paar vorne, aber dafür mal wenigstens ziemlich passende. Fahnen gab es bis auf ein paar schlichte schwarze und oder rote, erfreulicherweise nur sehr wenige. Die Stimmung war am Anfang sehr gut, bisweilen ausgelassen und trotzdem zornig. Die Demo bunt gemischt aber trotzdem ziemlich einheitlich in schwarz. Sprechchöre in der ganzen Demo, von vorne bis hinten und andersrum. Die häufigste Parole darin: „Bullenschweine raus aus der Rigaer“! Genau darum ging es diesmal, genau darum waren wir auch da. Viele Frauengruppen und organisierte Kleingruppen waren mit dabei, ein sehr erfreuliches Bild. Als erste Provokationen von Seiten der Staatsgewalt ist vor der Demo schon das willkürliche Durchführen von Vorvorkontrollen zu sehen. Außer mit der Tram kam kein Mensch, die/der nicht Stino aussah und einen Turnbeutel, Jutebeutel, Rucksack o.ä. dabei hatte, in die Nähe des Wismarplatzes, der Rundrum abgeriegelt war. In der Colbestraße lasen die Bullen noch um ca. 20Uhr mit ihrem eigenen Räumtrupp Pflastersteine und größere Brocken von einer nahen Baustelle auf (siehe Bilder). Schweres Gerät, mit genug Ausrüstung für die nächsten willkürlichen Angriffe auf Häuser und Projekte, war daneben in der Nähe positioniert. Das sollte Einschüchtern, aber es hat gewaltige Wut ausgelöst und das war auch richtig so. Dieser Zorn wurde den Bullen direkt gezeigt, als sich ihre ersten Angriffstrupps, wie Greiftrupps, hinter der Scharnweberstraße, an der Frankfurter Straße, bei ein paar Wannen, vor dem Netto, zeigten. Diese hatten bereits einen ersten Angriff auf die Demo vorbereitet. Gründe wären genug herbeifabuliert worden. Es flogen ein paar Steine in Richtung der Bullen, die sich schnell in die Hauseingänge zurückzogen und die Sprechchöre wurden auf der Voigtstraße bis zur Rigaer wieder lauter. Dort, am Carre-Sama-Riga, vor dem Lidl, zeigten sich erfreulicherweise mal keine Bullen und so konnte die Demo erstmal ohne weitere dumme Provokationen weiterlaufen. Schön war auch die gute Aufnahme der Demo durch Anwohner*innen und Passant*innen die z.T. zu den Sprechchören mit Applaudierten und Klatschten sowie die Anwohner*innen die die Demo durch lautes Topfschlagen u.a. unterstützten und begrüßten. Die Außenwirkung der Demo, während ihres Verlaufs, kann also durch die große Schwungmasse der Teilis und die Lautstärke als gut eingeschätzt werden. Weil keine auffälligen Parteikader o.ä. dabei waren und sich nicht in den Vordergrund zu drängeln versuchten war unser Gefühl sogar ein Gutes dabei. Leider kam es aber auch immer wieder dazu daß Deppen die Demo mit ihren Handys abfilmten und denen zugerufen werden musste, daß sie die Geräte wegpacken sollen. Außerdem gab es einen Vollidioten Macker der beinahe ein paar Steine kassiert hätte, weil er sich dummdreist auf die Ruine vor dem CSR stellte und der Demo zugewandt frontal vor den Leuten pisste, mit erhobener linker Faust, der besoffene Trottel. Am Bezirksamt, gegenüber der Schule, allerdings wollten die Bullen dann angreifen. Eine ihrer Einheiten wurde aber so mit Steinen eingedeckt, daß sie sich wieder nach unten zurückziehen mussten. Auf der Proskauer an der Baustelle vor dem ehemaligen Bambiland sammelten sich dann wieder ein paar Bulleneinheiten zum Angriff, sie waren aber noch zuwenige und konnten noch keine sog. „Störer“ ausmachen, darum hielten sie sich noch zurück. Am Forcki gingen leider viele Leute quer aus der Demo, durch den Park, ohne vielleicht die Seitenstraßen, Bänschstraße und Zellestraße, zum Gegenabriegeln, gegen die Bullen, zu nutzen. Im Park waren aber schon Bullen postiert die wiederum die Leute die vielleicht nur pissen gehen wollten, was wenn dann höchstens eine sogenannte Ordnungswidrigkeit gewesen wäre, angriffen und u.a. ins Gesicht schlugen. Viele körpergepanzerte Bullen waren auch schon sehr eng an der Liebigstraße, vor der ehemaligen Liebig 14, gegenüber der XB-Liebig (34) und rund um die Ecke, an der Rigaer 94, postiert. Äußerst provokativ hatten sie Wannen auf den Dorfplatz gestellt um die Demo (vorübergehend oder ganz) zu stoppen. Das ließ sich aber mit der Demo und da schon fast 5000 Leuten nicht mehr machen. So kam es zum kurzen Schlagabtausch, wobei die Bullen freudigsten Gebrauch vom von der bürgerlichen Gossenpresse BZ sogenannten „Rettungsschlagstock“ machten (der Mehrzweckschlagstock Tonfa ist allerdings nur zum schnellen und starken Schadenzufügen entworfen worden. Es werden also billigend schwerste Körperverletzungen in Kauf genommen, die in keinem Verhältnis zur möglichen Gegengewalt stehen, zumal die staatlich legitimierten Gewalttäter* bestens zum Schädigen und nicht zum Retten ausgebildet und bezahlt sind. Zum „Retten“ wäre der Tonfa o.ä. Schlagstock höchstens als Letztes, im Ernstfall vielleicht noch als Tragehilfe zu gebrauchen. Aber kein_e Sani o.ä. würde je sowas benutzen müssen, wenn es viel einfacher mit einem Tuch o.ä. Stück Stoff geht). Viele von uns mussten da von den äußerst brutalen und vollgepanzerten Robocop-Bullen einstecken und sich die Augen spülen lassen. Denn eine (die) große Schwäche der Demo (der meisten heutigen Demos) war und ist allerdings, daß es keine geschlossenen Ketten und keine richtige enge Formation von der Spitze bis mindestens zum Lauti sowie zu wenige fest entschlossene und mutige Leute bis zur Mitte hin gab. Transpis zum Verdeutlichen der eigenen Meinung, politischen Aussagen und zum Schutz, waren nach dem ersten Block leider auch Fehlanzeige. Mehr individuelle und kreative Vorbereitung ist also sehr wünschenswert. So wurde die Demospitze von den seitlich und von vorne hereinpreschenden Bullen erstmal zerschlagen, d.h. zerprügelt. Die Organisierten konnten sich zum Glück rasch wieder sammeln und eine neue Demo bilden. Negativ viel auf, daß es aus vielen vermeintlichen Bezugsgruppen heraus zu frühe Signale von Panik und unorganisiertes (gehetztes) Gerenne gab. Versuche von älteren Gruppen die Leute zusammenzuhalten und zu beruhigen, scheiterten leider bei den Unerfahrenen. (Demotrainings sind sehr wichtig!) Allerdings war es auch der sehr groben Brutalität der Bullen geschuldet, da diese mit Panzerhandschuhen in Steilformation alles, bis auf fünf Reihen aus dem Weg schlugen. Wer aus versehen noch auf der Straße stehen geblieben war bekam Pfeffer, CS und die Panzerhandschuhe ins Gesicht. Wir waren schnell genug, drehten uns weg, duckten uns in die Mitte der Straße, leider auch ein Fehler, eine einfache Bullenkette von zehn Mann (nur Männer), über die halbe Straßenbreite, untergehakt, mit vorgestreckten Panzerhandschuhen rannte uns über den Haufen. Wir konnten uns selbst nur schwer fangen und zusammenbleiben. Der Rest der Demo stob auseinander bis auf wenige Reihen am Lauti. Selbst dahinter war die Menge schon zurückgewichen, aber es kam nix, kein Gegenangriff. So standen viele konfus am Rand bis es bitter notwendige Durchsagen gab ruhig zu bleiben. Die Lage beruhigte sich erst langsam wieder. Die Schweine hatten erreicht was sie wollten. Die überraschte, weil unerfahrene Menge war auseinandergetrieben, verunsichert. Gegenschläge an der Stelle nicht möglich. Greiftrupps (BFE) an allen Ecken. Geworfen wurde auch nicht mehr, es hätte auch die eigenen Leute treffen können. In dem Tumult gelang es ihnen schon mehrere Festnahmen zu machen. Es wurden keine ernsthaften Versuche unternommen Leute zu befreien. Einige von uns standen noch unter leichtem Schock. Selbst wenn Mensch älter ist, geht das nicht spurlos an dir vorüber. Bullenroboter mit gezogenen Tonfas standen vor der 14 im Spalier. Keine Chance also für einen nahen Rückschlag mit dieser leichten Meute. An der Stelle hätte sich die Demo auflösen können und es wäre ein leichtes für ein paar 50er Möbchen gewesen den Bullen enormen Schaden zuzufügen. Schade drum. Glücklicherweise war die Demoleitung sehr erfahren und besonnen und teilte mit, daß die Demo nicht aufgelöst ist und es weitergeht. Mehr Durchsagen von Seiten der Demoleitung bzw. vom Lauti wären aber trotzdem wünschenswert gewesen. Daneben war ein schwarzgekleideter Clownidiot mit hochgeschnürten Springerstiefeln (Goth-Look) mit Megaphon am Rand unterwegs auf dessen Schreierei, blöde verwirrende Ansagen und hitzigen Parolen gerne, bis auf Wenige, hätte verzichtet werden können. Schnell war den meisten Leuten aber klar, daß der nix mit der Leitung und dem Demoverlauf zu tun hat. Besser so. So kamen dann auch alle wieder aus ihren Gebüschen und sammelten sich auf der Straße, aber leider immer noch nicht in Ketten. In der Rigaer ab der Liebig erwarteten uns dann wieder die Bullen von der Seite im Spalier und mit Beleuchtung. Sie hatten ab dort, wo es dunkel wurde, sehr provokativ fette Mehrfach-LED-Schlagstocktaschenlampen auf die Demoteilnehmenden gerichtet und filmten mit mehreren Kameras, z.T. mit Nachtsicht, alles ab was sich auf der Straße bewegte, egal wo, egal ob Versammlungsteilnehmer*in oder nicht, egal ob an den Fenstern oder auf der Straße oder auf dem Gehweg. Den Bullen wars sowieso scheißegal, sie waren auf noch mehr Schlägerei aus, schubsten und traten alles was ihnen in die Quere kam und wo sie wenig Gegenwehr oder Masse zu erwarten hatten, geübt im Ausnutzen schwacher Momente und von Schwächen ihrer Gegenüber. An ihrer Mimik war abzulesen daß von dummer Panik bis abgrundtiefem Haß und stupider Gewalt so ziemlich alles mit dabei war was in eine Uniform zu pressen ging. Die Demo hatte sich bis zur Proskauer wieder gefangen und es ging mit neuer Wut im Bauch weiter. Phasenweise gab es auf diesem Teilstück wieder Gesänge und Sprechchöre gegen die Bullen, die sich in der Enge ebenso sichtlich unwohl fühlten. An der Frankfurter Allee war dann auch wieder die Niederbarnim abgeriegelt, damit die Demo oder Ausbrecher*innen nicht zur Simon-Dach Partymeile laufen konnten und da hätten vielleicht Wutentladen, Schäden o.ä. anrichten können, die die Bullen zu verantworten hatten. Auf der Frankfurter zogen sich die Bullen dann bis auf ein Seitenspalier an den parkenden Autos rechts zurück. Auf die Warschauer ging es ohne größere Zwischenfälle, in der Mitte und rechts begleiteten die Bullen aber wieder enger und wurden dafür dann auch wieder etwas offensiver und gefestigter angegangen. Dafür erwarteten die Bullen die Demo schon (wieder) auf bzw. an und vor der Warschauer Brücke, vor der S-Bahn Station, vor der Oberbaumbrücke und hatten den Weg nach Kreuzberg rüber komplett dichtgemacht. Ab dem Kaisers und an der Revaler, vor dem RAW Gelände, vor der Videothek standen dann auch schon wieder ihre Greiftrupps bereit und schlugen zu. Sie prügelten Brutalst die Demospitze weg (siehe z.B. sogar am Ende des BZ-Videos von Hubber.me) und zogen unter der besseren Beleuchtung an der Tramstation danach, vor und nach der Auflörung, unter schadenfrohen, ekligen Durchsagen von ihrem Leitwagen, alles von der Straße was ihnen irgendwie Gegenwehr leistete oder versuchte Paroli zu bieten. Jede kleine Rangelei oder ein Spruch wurde sofort mit einer Festnahme beantwortet. Es war allerdings zu der Zeit schon ein Fischen im Trüben für die Bullen, weil sie da eigentlich fast nur noch unbescholtene Bürger*innen und Partygänger*innen sowie Tourist*innen erwischen konnten, die witzigerweise auch keinen Bock auf diese „Bullenscheiße“ hatten und sich enorm von der Abriegelung der Auf- und Abgänge zum RAW gestört fühlten. - (Viele dumme Bullenaktionen werden sich darum sicher bald auf Fratzenbuch finden. Gefilmt von den Smartphones der Technostricher*innen.) - Der Rest hatte sich nämlich schlauerweise schon aus dem Staub gemacht um woanders für ein dickes Mehr auf der Rechnung von Henkel und Co. zu sorgen. Nur wenige schenkten dem Verirrten Beachtung der mit seinen privaten Durchsagen vorgab es gäbe später noch eine angemeldete „Sponti“ Richtung Kreuzberg, in den nächsten Bullenkessel (am Schlesi oder so). Gut so. Besser so. Noch besser. Out of control. Die Nacht hats ja dann anscheinend doch noch gebracht, wenn Mensch mal so quer durch die Neofaschistenpresse kiekt, wo sich ihre Aufreger* selbst wieder mit Gewalthetze (nebst „Sex & Crime“) überschlagen. Henkels Vietnam is burning and it burns damn good. Let's burn it down to the ground, for a better world for us all. Die schlimmste Gefahr hier sind und bleiben die Cops. Vgl. Demobericht einer jungen Frau von gestern und wie Beispielhaft mit ihr umgegangen wurde.
Alles in allem müssen wir aber also trotz alledem sagen, daß die Demo, von uns allen aus, eine der Schönsten seit langem war und feststellen, daß sie trotzdem ziemlich gut, schnell und voller netter Leute war. Es hat uns gefreut. Nicht nachlassen. Weiter so! Nix un niemensch wird fargeßn.

Freiräume verteidigen und ausbauen

Investor*innen verjagen!
Bullen und Schweine raus aus der Welt!

Für freie Menschen in freien Vereinbarungen. Für die Freiheit, für das Leben:
Kapitalismus abschaffen. Nazismus entwurzeln. Faschismus bekämpfen.
Für den anarchistischen Kommunismus.#

Die alte Welt mit ihren Mauern und Ketten die uns knechten einreißen
Die freie Welt auf den Grundmauern einer neuen Idee errichten
Weg mit dem Alten Tand
Erheben wir uns


(1: http://www.xhain.net/polizeiticker/2016/rigaer94-demo-bilanz-der-polizei )


PS: Wir haben erfahren, daß die Räumung der Kadterschmiede und einiger Wohnungen der Rigaer 94 (R94), „illegal“ war (2). Ok. War eh klar. Was hilft uns das? Wenig. Aber es ist wieder mal eine kleine Bestätigung, dessen was hier immer schon unter (kapitalistischer) Herrschaft passiert (2). Darum waren wir, darum sind wir und darum werden wir immer da sein und etwas dagegen tun. Solange die Scheiße passiert. Bis die Scheiße aufhört. Und darüber hinaus.

Also: Tu wat! Kapitalistische Herrschaft überwinden.

(2 vgl. http://taz.de/Illegale-Raeumung-in-der-Rigaer-Strasse/!5323456/ )
(3 vgl. Erklärung der R94 dazu: https://linksunten.indymedia.org/en/node/184980 )


Siehe auch:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/185024
http://taz.de/Polizeieinsatz-in-der-Rigaer-Strasse/!5323486/
http://taz.de/Kommentar-zu-Henkel-und-Rigaer-Strasse/!5319068/
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1018644.raeumung-ohne-grundlage...
https://twitter.com/rigaer94
https://twitter.com/hashtag/rigaer
https://twitter.com/rigaer_united
https://twitter.com/hashtag/r94
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1018513.reden-sie-mit-uns-herr-...
http://jungle-world.com/artikel/2016/26/54356.html
https://www.jungewelt.de/2016/07-14/006.php?sstr=rigaer
http://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-friedrichshain-teilraeumung-in-...
http://www.tagesspiegel.de/berlin/live-blog-zur-rigaer-strasse-in-berlin...
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/rigaer-strasse-anwohnertelefon-ein...
https://linksunten.indymedia.org/de/node/184980