Europa-Aufmarsch der Identitären stoppen!

Patrioten sind Idioten

+++Die IB verlegt ihre Demo. Aber wir wollen die in ganz #Berlin nicht. Daher: Freitag 17 Uhr Neustädtische Kirchstr/Dorotheenstr+++

Europa-Aufmarsch der Identitären stoppen!

 

Berlin-Friedrichshain bleibt "Gefahrengebiet" für Nazis!

 

Keinen Meter!

 

Kommt Alle!

 

P.S.: Genau Uhrzeit steht noch nicht!

 

facebook.com/events/753959694719253

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Am 17. Juni 2016 will die neurechte „Identitäre Bewegung“ in Berlin einen europaweit mobilisierten Aufmarsch vom Strausberger Platz zum U-Bhf. Stadtmitte durchführen. Dieser soll Auftakt ihres "Sommers des Widerstandes" gegen das "EU-Regime" sein. Sie beziehen sich auf ganz Europa, das sie angeblich befrieden und vor der Geflüchtetenpolitik des "EU-Regimes" schützen wollen. Mit dem historischen Datum 17. Juni knüpfen sie nahtlos an die Kundgebungen der NPD und ProDeutschland 2012 an gleicher Stelle an. Die Identitären versuchen mit antifeministischen, rassistischen und Islamfeindlichen Aktionen vor allem in Frankreich und Österreich durch scheinbar „hippe“ und coole Aktionen eine weitere Verschiebung nach Rechts in der Gesellschaft zu bewirken. In Verbindungen mit der AfD und der Jungen Alternativen (JA) scheinen sie auch in Deutschland aktiver zu werden.

Die Berliner Idenitären
Eine der ersten Aktion der „Identitären Bewegung Berlin“ war eine Art „Flashmob“ am Brandenburger Tor Anfang 2013. Hier versammelten sich knapp 15 Männer mit Schildern und Fahnen mit dem „Lambda“ Zeichen. Im Sommer 2013 versuchten ca. fünf Aktivist*innen der „Identitären Bewegung“ das „Lambda“ Zeichen auf die Warschauer Brücke zu malen. Dabei wurden sie von Antifas entdeckt und aus Friedrichshain hinaus vertrieben. Im Jahr 2013 wurden immer wieder vereinzelt Aufkleber der „Identitären Bewegung“ in verschiedenen Bezirken Berlins entdeckt. Die „Identitäre Bewegung“ blieb aber vor allem in Deutschland und Berlin ein Internetphänomen.
Im Juni 2015 stürmten ca. sieben Aktivist*innen der „Identitären Bewegung“ ein SPD Bürgerbüro in Oberschöneweide mit einem Banner „Stoppt den großen Austausch“. Es tauchten jetzt auch vermehrt Aufkleber in diesem Bezirk auf. Ebenso nahmen immer wieder Aktivist*innen an den Veranstaltungen von Bärgida teil. Bärgida ist der Berliner Ableger, der rassistischen und geflüchtetenfeindlichen Demonstrationen in Dresden (Pegida).

Dieser „neue“ Aktivismus ist seit Beginn 2016 in Berlin deutlich spürbar. Schwerpunkt (Aufkleber) ist zur Zeit Steglitz-Zehlendorf. Als hier eine Person Aufkleber der „Identitären Bewegung“ abkratzte, wurde sie von vier „Identitären“ beobachtet und anschließend gejagt. Bei einem ersten Stammtisch der „Identitären Bewegung“ nahmen ca. 20 Personen teil. Im Mai folgten mehrere kleine öffentliche Aktionen dicht hintereinander (eine Spendenrunde für „deutsche Obdachlose“, eine Pfefferspray-Verteil-Aktion an „deutsche“ Frauen, eine Kundgebung vor der türkischen Botschaft, und im Görlitzer Park tauchte ein Graffito auf).
Neben der rassistischen und aktuell geflüchtetenfeindlichen Ideologie profitiert die „Identitäre Bewegung Berlin“ von einer Zunahme eines antimuslimischen Rassismus in der Gesellschaft. Diese Hetze wird seit ein paar Monaten aktiv von der Alternative für Deutschland vorangetrieben und wurde in deren Bundesparteiprogramm festgeschrieben. Ebenso beflügelte die Berliner „Identitären“ das verstärkte und medienwirksame Dürchführen von Aktionen ihres österreichischen Ablegers.

Die „Identitäre Bewegung“ ist insbesondere für die intellektuelle Rechte und vor allem Jugendliche, die aktionsorientiert sind, attraktiv. Sie bekommen Zulauf und Beifall aus dem Milieu der Burschenschaften, deren theoretische Grundannahmen sich gegenseitig beeinflussen. Enge Verbindungen gibt es zur „Bibliothek des Konservatismus“ in Charlottenburg-Wilmersdorf und zur AfD. Darüberhinaus bestehen zahlreiche personelle Überschneidungen zur Jungen Alternativen (JA), der Jugendorganisation der AfD. Anführer der Berliner Indentitären ist beispielsweise Jannik Brämer, der nicht nur im Vorstand der Berliner Jungen Alternative ist, sondern auch noch von der AfD Charlottenburg zum Kandidaten für die Bezirksverordnetenversammlung aufgestellt wurde.

Zusammen mit dem „Berliner Bündnis gegen Rechts“ stellen wir uns aktiv dagegen: unser Berlin ist ein solidarisches! Ein Berlin des Miteinander! Ein Berlin ohne Rassist*innen und Antifeminist*innen! Lasst uns gemeinsam den Rechten der „Identitären Bewegung“ zeigen, was wir von ihnen halten: Patrioten sind Idioten - Identidioten stoppen!

Freitag, 17.06., 18 Uhr: Aufmarsch der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ in Friedrichshain und Mitte – UPDATE: Protestkundgebung ab 17 Uhr

Die "Identitäre Bewegung" versucht sich über ihre Social Media-Auftritte und ihre Ästhetik als zeitgemäße Jugendbewegung darzustellen. Dahinter verbergen sich Rechtsextreme - am Jahrestag des Aufstands in der DDR von 1953 wollen sie durch Friedrichshain und Mitte marschieren. Das Berliner Bündnis gegen Rechts ruft ab 17 Uhr zu Protesten auf dem Strausberger Platz auf.

Der Aufmarsch soll um 18.00 Uhr auf dem Strausberger Platz in Berlin-Friedrichshain beginnen und bis 20.00 Uhr andauern, er ist für 400 Personen angemeldet. Die voraussichtliche Route ist in der untenstehenden Karte einzusehen.

Das Berliner Bündnis gegen Rechts ruft zu einer Gegenkundgebung auf, die um 17.00 Uhr auf dem Strausberger Platz beginnt, ihr Motto lautet: „Berlin besser ohne Nazis – Für eine solidarische Stadt“. Das Berliner Bündnis gegen Rechts ist ein Zusammenschluss aus Initiativen, Organisationen und Verbänden, die „in einer Stadt leben“ wollen, „in der für die gegenwärtige rassistische und antifeministische, für jegliche menschenverachtende Hetze kein Platz ist: Wir stehen für ein solidarisches Miteinander“, heißt es in deren Grundsatzerklärung. Im Aufruf zu den Protesten gegen gegen die „Identitären Bewegung“ ist u.a. zu lesen:

Am 17.06.2016 will die „Identitären Bewegung“ in Berlin eine Demonstration durchführen. Diese soll Auftakt ihres „Sommers des Widerstandes“ sein. Ihre Demonstration und ihre geplanten Aktionen beziehen sich auf ganz Europa, das sie angeblich befrieden und vor der Geflüchtetenpolitik des „EU-Regimes“ schützen wollen. Wie schon bei einer Störaktion in der Kreuzberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Dezember 2013 greifen sie bewusst die „Multikulti-Kultur“ an.

Mit antifeministischen, rassistischen und Islamfeindlichen Aktionen versuchen sie, in ganz Europa durch scheinbar „hippe“ und coole Aktionen eine weitere Verschiebung nach Rechts in der Gesellschaft zu bewirken.

Auf Twitter kursiert darüber hinaus ein Nachbarschafts-Aufruf, der zu Protesten gegen den Aufmarsch der „Identitären Bewegung“ auffordert.

Zur Frage, wer sich hinter der „Identitären Bewegung“ verbirgt, hat die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) Berlin auf netz-gegen-nazis.de einen Beitrag veröffentlicht, darin heißt es u.a.:

Erstaunlich viel Aufmerksamkeit erregen derzeit bundesweit kleine Gruppen, die sich „Identitäre“ nennen. Sie warnen vor Überfremdung und Islam, vor Einwanderung und Identitätsverlust. Sie bedienen sich des Vokabulars der Neuen Rechten und versuchen sich mit popkulturellen Anleihen als zeitgemäße Jugendbewegung darzustellen.

Was in vielen Kommentaren als neu bezeichnet wird, ist die Übernahme von gängigen popkulturellen Aktionsformen und Symbolen: Flashmobs, Harlem Shake, Guy-Fawkes-Masken und nicht zu vergessen „Lambda“, das Symbol spartanischer Krieger, bekannt geworden durch den Film „300“. Dabei ist die Tatsache, dass (neo)nazistische Gruppen und Bewegungen Symbole übernehmen und umdeuten keineswegs neu.

Das spartanische Kriegerideal ist im Übrigen immer wieder Bezugspunkt faschistischer und rechtsextremer Ideologie. 1944 benannte die SS eine Selbstmord-Fliegerstaffel nach Leonidas I., dem spartanischen König und Feldherren. Auch der Neonazi Michael Kühnen lobte Sparta als „bedeutendstes Beispiel (…) für den soldatischen Bereich“.

Die „Identitären“ leugnen, rassistisch und rechts zu sein – mit Argumenten, die bereits 30 Jahren früher von Vordenkern der Neuen Rechten wie Alain de Benoist vorgebracht wurden. Und damals wie heute ist der Ethnopluralismus, den sie vertreten, lediglich eine Modernisierung rassistischer Ideologie. Statt von Rassen reden die „Identitären“ von Kulturen und Völkern, die sich nicht vermischen dürfen. Wie einst die Soldaten Spartas, sehen die „Identitären“ sich heute als letzte Verteidigungslinie einer „ethno-kulturellen Identität“ gegen „Überfremdung, Massenzuwanderung und Islamisierung“. Auch dies ist ein traditionelles Moment rechtsextremer Ideologie: Der ethno-kulturelle Untergang, andere Gruppen sprechen vom „Volkstod“, droht unmittelbar und kann nur durch Entschlossenheit und Besinnung auf das Erbe aufgehalten werden. Rassismus erscheint hier als Notwehr.

Falls sich bezüglich des rechtsextremen Aufmarsches oder der Gegenproteste in den nächsten Tagen etwas ändert, halten wir über die „Gegen Nazis“-Smartphone-App (kostenlos im Google Play- und Apple App-Store), Twitter und  Facebook auf dem Laufenden.

Der Hashtag für aktuelle Infos auf Twitter lautet: #b1706.

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Ich hoffe Bild/ Link und die beiden Texte werden dem Termin noch hinzugefügt!

 

Danke!

 

P.S.: Nochmal sorry für die Umstände!

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kann das bitte noch ein mod übernehmen, bitte!

Trés chic, trés hip, trés rechtsradikal

 

Sie sind wenige, aber sie wollen Aufmerksamkeit: Die "Identitären" - eine neurechte Gruppe, die irgendwo zwischen Neonazis, rechten Intellektuellen und Hipstertum agiert. Verfassungsschützer nehmen die Aktivisten nun verstärkt ins Visier. Doch wie stark sind sie wirklich?

Von Patrick Gensing, tagesschau.de

 

http://www.tagesschau.de/inland/identitaere-101.html

Rechtsextreme Allianz in den Osten

 

http://derstandard.at/2000038542175/Identitaere-Gruesse-aus-Moskau-Recht...

Die rechtsextreme "Identitäre Bewegung" pflegt enge Kontakt nach Russland.

Bei allen Kontinuitäten ist der deutsch-österreichische Rechtsextremismus weit davon entfernt, ein statisches Phänomen zu sein. Vielmehr wird er dauernd an die hegemonialen Bedingungen angepasst – jedoch ohne dass dabei sein ideologischer Kern, das antiliberal-völkische Primat, aufgeweicht werden würde. ......

 

https://forschungsgruppefipu.wordpress.com/2016/06/10/neue-rechte-in-oes...

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deswegen ist eine klar ansage wichtig, hier, in fhain, bekommt ihr kackvögel keinen fuß auf die straße!

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Uhrzeit steht auch mit 17:00 Kundgebung am Strausberger Platz!

 

Die Strecke hat viel zu bieten also seit kreativ!

https://linksunten.indymedia.org/de/node/181768

 

Am gestrigen SAmstag, dem 11. Juni, hat die Identitäre Bewegung in Wien eine Demo abgehalten. Für den 17. Juni ist eine weitere in Berlin angekündigt. Wer oder was ist diese gewaltbereite, sexistische, rassistische, fremdenfeindliche, völkische - kurz faschistoide - Bewegung eigentlich?

 

Was ist die Identitäre Bewegung?



Geschichte – wo kommt sie her und wie hat sie sich entwickelt?

Der Ursprung diesen Übels liegt in Frankreich und dem „Bloc identitaire“. In den Jahren 2002/3 als Nachfolgeorganisation der verbotene „Unité radicale“gegründet, erlangte diese Gruppe durch zwei Ereignisse im Oktober 2012 europaweite Aufmerksamkeit. Zum einen wurde das Video „Génération Identitaire“ und damit einhergehend eine Kriegserklärung an die Multikulti-Gesellschaft der 68er veröffentlicht. Zum anderen wurde eine Moschee in Poitiers besetzt – von 60-80 Personen. Angefixt davon hat sich auf Facebook aus einer Fangruppe des Sarrazin-Buches „Deutschland schafft sich ab“ am 10. Oktober 2012 die Identitäre Bewegung gegründet. Ursprünglich nur ein reines Facebook-Phänomen hat sich die Gruppe vor allem in Österreich schnell verbreitet und wurde von verschiedenen Personen wie Stefan Juritz (Steiermark), Martin Sellner und Phillip Huemer (Wien), Alexander Markovic und Ruben Sudesch in örtlichen Strukturen aufgebaut. Schnell zog die IB Österreich viele junge Leute aus dem rechten Spektrum an und ist inzwischen neben der FPÖ die stärkste völkisch-nationale Kraft in Österreich.

In Deutschland konnte die IB sich nicht so schnell auf der Straße etablieren. Dazu ist das Netz an Burschenschaften, Kleinstparteien und Kameradschaften zu breit gefächert. Inzwischen nimmt die regionale Verbreitung aber stark zu. Für alle deutschen Regionen gibt es inzwischen Seiten und Verbände. Außerdem schließen sich immer mehr prominente Figuren aus der rechten Szene den Idis an. So ist Melanie Dittmer inzwischen Mitglied
bei der artverwandten Identitären Aktion, hat den neuesten Fotos nach zu schließen auch Busenfreundin Ester Seitz vom gescheiterten Widerstand Ost West rübergezogen. Bei Legida am 6.6. hielt Tatjana Festerling auf der Bühne die Fahne der Identitären hoch. Bedingt durch das sehr gute Corporate Design und dem schlüssigen Medienauftritt ist eine beträchtliche Steigerung der Mitgliedszahlen zu erwarten.7.

Zur Einordnung der Wichtigkeit in Österreich kurz ein Facebook-Likevergleich (Stand 8.6. 16:00):

IB Deutschland:
25.287
AfD: 274.124
IB Österreich: 22.666
FPÖ: 69.650
IB Schweiz: 3035

Deutschland: 81.770.000 Einwohner
Österreich: 8.700.000 Einwohner

Was will die IB?

Die IB sieht sich selber als Teil der neuen Rechten. Das heißt, sie lehnen offiziell das traditionelle Auftreten und Gebahren der Neonazis ab. Es geht (zumindest nach außen) nicht um eine Rückkehr des Deutschen Reiches oder der Wiedereinführung des Nationalsozialismus.
Dabei vermeidet die IB geschickt die Begrifflichkeiten klassischer rechter Gruppierungen und gibt sich unrassistisch. So wird sehr gerne der Begriff des Ethnopluralismus verwendet. So respektieren die Idis offiziell alle Kulturen und Ethnien und möchten, dass diese sich ihrer alten Traditionen und Bräuche bewusst werden und sich darauf berufen – aber bitte in ihrem ursprünglichen Gebieten. Auf deutsch: Die verschiedenen Völker und Stämme sollen gefälligst zu Hause bleiben und sich nicht vermischen. Deutschland soll deutsch sein, Polen polnisch und China chinesisch – so wie früher. Freie Entfaltung aller Menschen nach ihren eigenen Wünschen und ihrem Wunschort wird strikt abgelehnt.

Es wird explizit eine völkische Identität beschworen und diese als Idealbild dargestellt. Alle Völker haben demzufolge ihre eigene, traditionelle und unveränderliche Kultur. Dabei wird oft von einer tausend Jahre als Traditionslinie gesprochen. Ein weiterer zentraler Punkt ist die offensiv präsentierte Islamfeindlichkeit. Neben Multikulti, der Antifa und einem unvölkischen Lebensstil ist der Islam der ausgemachte Hauptfeind der Identitären.
Veranschaulicht wird dies unter anderem auch durch das Zeichen der IB, das Lambda. Dies ist ein Rückgriff auf das Zeichen der Spartaner im Kampf gegen die Perser. Diese Symbolik (und die des davon angeregten Filmes „300“) wird immer wieder benutzt. Ebenfalls sind die Idis dem Irrglauben des Umtausches anheim gefallen. Danach werden die Flüchtlinge bewusst nach Europa gelenkt und sollen die nationalen Identitäten auslöschen.

Ein wichtiger Faktor ist das Bild der „Festung Europa“. So sieht sich die IB auf eine völkische Art als pan-europäisch. Die europäischen Völker sollen ihre vermeintliche kulturelle Identität zusammen gegen den Feind von außen (gemeint sind Flüchtlinge und der Islam) verteidigen. Sie stehen für ein Europa – aber eines der nationalistischen Staaten. Dies ist ein klarer Gegensatz zur reichsdeutschen Großmannsucht vieler anderer rechter Bewegungen in Deutschland. Nach außen wirkt die IB dadurch auf den ersten Blick nicht rassistisch und fremdenfeindlich. Auf den zweiten Blick wird aber klar, dass sie dies nur mit neuen Begrifflichkeiten umformuliert haben.

Aktionsformen und Auftreten

Die IB bedient
sich bewusst und geschickt beim aktuellen Zeitgeistes. So ist das Auftreten im deutschsprachigen Raum durch ein extrem gutes Corporate Design geprägt. Die Verwendung der Farben gelb und schwarz erzeugt eine Signalwirkung und springt sofort ins Auge. Es wird eine klare Formsprache verwendet und wenig bis gar keine billige Optik genommen. Das Zeichen der IB, das Lambda, ist dabei nicht nur eine Anlehnung an die Spartaner. Auch das SA-Zeichen in schwarz-gelb hat eine zu große optische Nähe, um von einem Zufall zu sprechen. In den sozialen Netzwerken fällt ein sehr bewusstes Posten von Beiträgen auf. Während viele rechte Seiten mit haarsträubender Grammatik und Rechtschreibung aufwarten, sind hier sprachliche Fehler extrem selten. Auch die Videos sind gut produziert und qualitativ hochwertig. Da können viele Mobivideos rechts wie links nicht mithalten. Und der Aufruf zur Demo in Wien wird in mehreren Sprachen vorgetragen – eine absolute Seltenheit, selbst bei Antifa-Videos. Unlängst ist sogar ein Rap-Track von einem Act namens Komplott online gegangen. Der ist zwar qualitativ absolute Grütze, dürfte aber seinen Zweck als gemeinschaftsbildende Hymne durchaus erfüllen.

Insgesamt versucht die IB sich einen
zeitgemäß-intellektuellen Anstrich zu geben. So werden im eigenen Shop „Phalanx“ (wieder eine Anspielung auf die Griechen) nicht nur Klamotten angeboten. Es gibt auch Plakate und Sticker mit Zitaten rechter Philosophen und Autoren sowie zum Teil selbstverfasste Bücher zu kaufen. Ein Zitat von Nietzsche ist halt was anderes als ein Zitat von Holger Apfel. Dabei wird sich auch zeitgemäßer Sprache bedient. So gibt es durchaus mal ein „nais“ von Martin Sellner zu lesen. Einige Formulierungen könnten 1zu1 bei der Merkel-Jugend zu finden sein. Nur mit der exakt gegensätzlichen Zielrichtung. Der Shop wurde übrigens von den Sellner-Brüdern gegründet. Im Impressum wird Patrick Lenart mit einer Grazer Adresse als Unternehmer angegeben. Es ist aber zu vermuten, dass die Sellners direkt an jedem Verkauf mitverdienen. Zumal Martin Sellner auch ein Buch über diesen Shop vertreibt.

Es wird Wert auf politische Schulungen gelegt und gemeinsame Aktionen wie Feriencamps und Wanderungen organisiert. Dadurch wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und eine eigene Gruppendynamik geschaffen. Es werden auch Kampftechniken gelehrt und Wehrhaftigkeit trainiert. Wie qualitativ diese Ausbildung ist, ist schwer einzuschätzen. Ein veröffentlichtes Bild eines Trainings weißt allerdings mehrere Schwachstellen auf, die jeder halbwegs in den Kampfkünsten bewanderten Person sofort ins Auge springen. So wird das Handgelenk ungenügend fixiert und mit dem linken Bein müsste bei der Axelhöhle der Körper blockiert und der Arm am Schultergelenk gehebelt werden. So ein fehlerhaftes Promobild würde uns nicht unterkommen. Selbst wenn keine der abgebildeten Personen kämpferische Fertigkeiten hätte, würden wir sie so platzieren, dass dies nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist.

Allgemein greifen die Identitären stark auf völkische Motive zurück. So wird ein starker Bezug zu Heimat und Natur hergestellt – daher auch die Wanderungen und Lager.
Wer sich die Likes der IB-Seiten auf Facebook einmal anschaut wird sehr viele Natur- und Heimatseiten finden. Ebenso viele Pferdegestüte, Burschenschaften und völkisch-adelig angehauchte Seiten. Es wird eine angebliche deutsche Identität beschworen und sogar vermeintliche Regionalidentitäten ausgemacht. So ist die deutsche IB in regionale Gruppen unterteilt. Diese nehmen aber nicht die aktuellen Grenzen der Bundesländer, sondern ältere Grenzziehungen (siehe Bild). Neben den Schulungen, Wanderungen und sonstigen Seminaren werden oft Gruppentreffen, sogenannte Stammtische abgehalten.

Öffentlich in Aktion treten die Idis hauptsächlich durch geschickt gesetzte Propagandaaktionen. So wird mal Pfefferspray zum Schutz vor vergewaltigenden Flüchtlingen verteilt, dann wird ein Graffiti gesprüht, Türen von Organisationen der Antonio-Amadeu-Stiftung werden mit Stickern und Plakaten verziert und ähnliches. Am medienwirksamsten sind aber die Objektstürmungen. So wurden letztes Jahr zwei SPD-Büros gestürmt und dieses Jahr in Österreich einmal ein Parteibüro der Grünen und dann zwei Wochen später eine Theatervorstellung in Wien. Dabei kam es auch zu körperlichen Übergriffen. Vor kurzem machte der österreichische IB-Chef Martin Sellner mit Ankündigungen von Frauenhausbesuchen auf sich aufmerksam. Siehe dazu unser Beitrag:

Auch die Halal-Challenge geht auf die Kappe der Identitären.
Seit einem Jahr lässt sich eine starke Frequenzsteigerung der Aktionen beobachten. So wird in Berlin im Schnitt pro Woche eine medienwirksame Aktion gemacht und auf der FB-Seite publik gemacht. Dies ist eine viel höhere Frequenz als sie andere, auch mitgliedstärkere, Gruppen vorweisen können.

Gefährlichkeit der IB

Wir schätzen die IB als bedenkenswert gefährlich ein. Im Moment ist sie eine Art moderne HJ und bedient bewusst ein jüngeres Publikum. Sie sucht die Abgrenzung zu den (klischeehaft) dummen Faschoglatzen aus den 90ern, die nur Bier saufen, Hitlergrüße zeigen und Andersdenkende ins Krankenhaus oder Grab befördern. Die IB sieht sich selbst als völkische Avantgarde, also als stylische Bildungsnazis. Es wird durch die intellektuelle Unterfütterung ein Überlegenheitsgefühl geschaffen, mit Kampftraining gestärkt und durch die Promoaktionen verankert. Die IB sieht einfach besser aus als viele andere Akteure im rechten Sektor. Das sie im Gegensatz zu ihrer öffentlichen Selbstdarstellung alles andere als friedlich ist beweisen ihre jüngsten Aktionen. Diese werden immer offensiver und haben nichts mehr mit friedlichem Protest zu tun.

Durch ihr exzellentes Corporate Design und den guten Auftritt in den sozialen Medien sieht die Prognose für eine weitere Verbreitung in Deutschland gut aus,
in Österreich ist sie längst ein Machtfaktor und arbeitet mit der FPÖ zusammen. Vor allem auf Personen aus dem (Bildungs-)Mittelstand haben werden von dem Auftreten angesprochen. Wenn die Wahl zwischen Pegida (dumme Sachsen), der AfD (bäh, ne Partei), der NPD (alle viel zu dumm) und z.B. dem III. Weg (auch dumme Faschos) oder der IB besteht, da entscheide ich mich doch lieber für die coolen Kids. Deren Sprache und Auftreten ist elitär und das Gegenteil von stumpf. Korrekte Sache.

In den Zielen unterscheidet sich die IB aber gar nicht so sehr von anderen extrem rechten Parteien. Sie verpacken es nur besser. Im Moment mag das Wirken noch nicht explizit extremistisch sein, sie sehen sich aber selber als Phalanx, als erste Reihe der Verteidigung gegen die Invasion.
Wenn zudem Personen wie Melanie Dittmer Mitglied sind, dann ist die Frage nach Gewaltbereitschaft und Radikalität schnell beantwortet. Daher ist der IB überall entschlossen entgegen zu treten. Nur weil sie nicht so dumm-gefährlich wie der klischeehafte NPD-Anhänger aussehen, heißt es nicht, dass sie weniger gefährlich wären. Eher sogar das Gegenteil.

gehört nicht zur IB, wegen ihren Nazikontakten. Darüber hinaus ist sie ohnehin ein Fall für die Psychiatrie und nicht ernst zu nehmen. Bei der IB sieht das allerdings anders aus, die haben ein gewisses Wachstumspotential

wien hat's vorgemacht am samstag, wir erwarten dass ihr haberer in berlin was auf die beine kriegt!

VERTEILEN++++++VERTEILEN!!!!!!!!

 

Ob friedlich oder militant, wichtig ist der Widerstand!

 

https://www.youtube.com/watch?v=VDDzbEM2erA

Die Identitäre Bewegung ist eine Nazikleingruppe, die vor allem bei Facebook aktiv ist. Nun werden sie am 17. Juni ihre erste Demonstration in Berlin veranstalten, sie wird als europaweites Event angekündigt. In Österreich ist die IB der relevante rechte Akteur auf der Straße. In Deutschland ist die IB weitgehend marginal und arbeitet eng mit der AfD zusammen.


Lambda statt Hakenkreuz
Die IB orientiert sich in ihrer Außendarstellung an alten rechten Vorbildern wie dem Nationalsozialismus. Sie haben sich ein eigenes Hakenkreuz entwickelt und zwar ein gelbes Lambda. Im HJ-Style gehen sie gemeinsam mit großen Fahnen wandern oder versuchen Theatervorstellungen zu sprengen.
Sie hängen einer völkischen Ideologie an und nennen diese „Ethnopluralismus“. In ihren Videos und Texten sprechen sie von einem drohenden Weltuntergang. Sie haben offensichtlich ein Problem damit, dass Sexismus und Rassismus nicht mehr selbstverständlich sind und glauben in ihrem wahnhaften Denken das sei nun der Weltuntergang.
Normalerweise bildet sich nach der Pubertät eine eigene Persönlichkeit, eine Identität aus. Bei Menschen mit schwacher Persönlichkeit ist diese Identitätssuche aber nach der Pubertät häufig noch nicht abgeschlossen. Sie flüchten sich aufgrund einer einer fehlenden, individuellen Persönlichkeit in abstrakte Identitäten wie Volk oder Geschlecht um sich stark zu fühlen. Die Identitäre Bewegung hat diese Identitätssuche von charakterschwachen Menschen zu ihrem Programm gemacht. Dabei müssen die Rechten konsequent ausblenden, dass die Welt nicht so einfach einzuteilen ist in einsortierbare Identitäten.
Den Mangel an Verständnis für die komplexen Zusammenhänge in der Welt bemänteln sie mit groß klingenden Worten: Zukunft, Wald, Jugend, Boden, Phalanx, Heimat, Leuchtfeuer.
Die jungen Männer der IB kämpfen gegen den „großen Austausch“. Was sie genau damit meinen, bleibt unklar. Es wäre sicherlich schön ein paar Nazis umzutauschen oder auszutauschen. Es sind aber derzeit keine Gegenden bekannt, die diese Nazis entgegennehmen würden.

Insgesamt sehnen sie sich offenbar nach einer mythischen Vorzeit und verlangen nach einer neuen „Reconquista“, sie wollen also offenbar zurück ins Mittelalter. Am Lagerfeuer fühlen sie sich ganz romantisch wie HJ-Jungs. Gleichzeitig benutzen sie nicht Höhlenmalereien sondern das amerikanische Facebook als wichtigstes Kommunikationsmittel.
 

Ihre Utopie bleibt also etwas dubios, aber ihr daraus folgendes Programm ist klar: Ausgrenzung. Sie wenden sich gegen die Emanzipation von Frauen* und betreiben einen ekelhaften Rassimus. Die IB ist deswegen besonders bei jungen Männern beliebt. Sie wollen sich mit ihrem Rassismus und Sexismus über andere Menschen erheben, weil sie aufgrund ihrere schwachen Persönlichkeit sonst Angst haben keine Anerkennung zu finden. Es wäre für diese jungen Männer allerdings zielführender sich einen Freundeskreis aufzubauen oder eine Therapie zu machen, als mit Fantasiefahnen herumzuwandern und davon Fotos zu machen. Es wird sie bei ihrer Suche nach einer eigenen Indentität und Persönlichkeit nicht sonderlich weiterführen.

 

Ich habe eine Fahne

In Berlin-Brandenburg gibt es ca. 40 Anhänger dieser kleinen Nazisekte. Eine öffentlich beworbene Veranstaltung haben sie in zwei Jahren ihres Bestehens bisher nicht zustande gebracht.
Unter ihrem Chef Jannick Brämer haben sie im letzten Jahr ihre Aktivitäten in Berlin verstärkt. Zum einen bereiten sie sich auf gewaltsame Aktionen vor und machen Kampfsportübungen. Zum anderen versuchen sie Veranstaltungen von der SPD zu sprengen oder greifen Parteibüros von den Grünen an. Stolz berichten sie von jeder Aktion danach bei Facebook. Außerdem machen sie mit Unterstützung aus ganz Deutschland heimliche Kundgebungen.
Bei Kundgebungen verkleiden sich die jungen Männer manchmal als Islamisten. Auch dies ist psychologisch gut zu erklären. Sie wollen einerseits ihre Angst vor dem Fremden dadurch beherrschbar machen, dass sie sich selbst als das Fremde inszenieren. Andererseits haben sie auch eine große Faszination vor diesen anderen ultrakonservativen jungen Männern, die ebenfalls sexistisch und krass gewaltbereit eine Gesellschaft nach einer mythischen Vorzeit gestalten wollen.
Ein weiteres Aktionsmittel der IB ist die Fahne. Eine große IB-Fahne verkündet einerseits eine Zugehörigkeit nach außen und verköpert als klassisches Phallus-Symbol männliche Stärke. Auch dies ist äußerst attraktiv für junge Männer mit schwacher Persönlichkeit.
Den Fahnenträgerpreis für die meisten Demos mit der größten Fahne gebührt in Berlin Dietmar Gröper (nicht mehr ganz so junger Mann).
Die IB Berlin-Brandenburg hatte übrigens eine märkische Offensive verkündet, dort war besonders Karsten Verber präsent. Diese bestand darin z.B. nach Schönwalde oder in den Spreewald zu fahren und dort mit vielen Fahnen gewichtig Eindruck vor 90 rassistischen Rentner*innen zu machen. Die IB arbeitet eng mit den Resten der rassistischen Mobilisierung zusammen, wie z.B. in Rathenow als eine SPD-Veranstaltung gestört wurde. Viel dabei waren sie auch bei Bärgida, dem kümmerlichen rechten Haufen, dem es montags immer mal wieder gelingt mehr als 50 Idioten für einen Miniaufmarsch zusammenzukratzen.

 

Die SA der AfD
Deutschlandweit gibt es viele Belege für eine Zusammenarbeit der IB mit der AfD. So auch in Berlin. Der Chef der IB in Berlin Jannick Brämer ist gleichzeitig Schatzmeister bei der Jungen Alternativen und ist AfD-Kandidat für die BVV in Charlottenburg.
Die IB will quasi die SA der AfD werden mit Überfällen auf politische Gegner (wie zuletzt gegen die Amadeu Antonio Stiftung oder die SPD), mit Kampfsportübungen und einer klandestinen Organisierung. Davon sind die jungen Männer allerdings noch etwas entfernt. Es ist interessant, dass die AfD-Funktionäre und ihre rechten Freunde ganz offen Attacken gegen konkurrierende Parteien durchführen. Die persönlichen Verbindungen vor allem der Jungen Alternativen zur Identitären Bewegung sind äußerst eng, die Ideologie ungefähr deckungsgleich.

Nun wollen sie also eine Demonstration machen. Dabei kriegen sie Unterstützung aus Wien und der dortige IB-Chef Martin Sellner wird auch in Berlin reden. Die Berliner Demonstration ist Teil einer europaweiten Demonstrationsreihe der IB in Paris, Wien und Berlin. In Wien waren 400 Rechte auf der Demonstration, die allerdings blockiert werden konnte. Abends machten die IB einen unangemeldeten Aufmarsch mit 150 Leuten und wurden dabei von der Polizei behütet. Die Mobilisierung in den sozialen Netzwerken zur Demonstration in Berlin, ist bisher deutlich kleiner als in Wien. Sie haben dabei 400 Teilnehmer*innen in Berlin angemeldet, es ist aber eher mit 80-200 Rechten zu rechnen.

Interessant ist folgender Punkt in ihren internen Auflagen: „Mitglieder extremistischer Parteien und Organisationen sind unerwünscht und werden von der Demonstration ausgeschlossen.“   Das ist insofern bizarr, weil sie offensichtlich eine rechtsextremistische Organisation sind und so sogar vom Verfassungsschutz eingeschätzt werden. Sie müssten sich also selbst von ihrer eigenen Demonstration ausschließen.
Der IB-Aufmarsch findet am 17. Juni statt. Die IB knüpft dabei an das beliebte Denken der rassistischen Mobilisierung an, dass die BRD eine Diktatur ist und gewaltsam gestürzt werden muss.

Gegen den Aufmarsch der Identitären Bewegung werden Gegenproteste organisiert. Sie starten um 17 Uhr am Strausberger Platz. Wir sollten der Nazisekte bei ihrer ersten öffentlich beworbenen Aktion entschlossen entgegentreten. Emanzipation statt Identität!

Die IB verlegt ihre Demo. Aber wir wollen die in ganz #Berlin nicht. Daher: Freitag 17 Uhr Neustädtische Kirchstr/Dorotheenstr