Wir leben in Zeiten der sozialen Isolation: Wenn in unseren Leben noch Platz für etwas anderes als Arbeit und Konsum, Routine und Unterhaltung, Abstumpfung und Ablenkung bleibt, versuchen wir unserer Vereinzelung durch die Flucht in fiktive Gemeinschaften und digitale Parallelwelten zu entkommen. Zwar werden uns etliche scheinbar verschiedene Meinungen, Medien und Protestgruppen angeboten, für die wir uns als angeblich freie Individuen entscheiden können. Doch einen Weg zu finden, in dem wir nicht nur jemanden „liken“ und uns durch andere repräsentieren lassen, scheint für die meisten nicht greifbar zu sein. Wenn wir stattdessen selbst denken, schreiben, sprechen und uns mit anderen Menschen auseinandersetzen, können wir das „warum“ und „wie“ all dessen selbst bestimmen. Das bedeutet in der Konsequenz auch entsprechend zu handeln.
Anarchistische Initiativen, die im deutschsprachigen Raum am entstehen sind, versuchen dies umzusetzen. Im offensiven konflikt mit den Herrschenden gestalten sie ihre eigenen Wege und Möglichkeiten und kommunizieren ihre Ideen auf verschiedenste Art und Weise. All den existierenden Schwierigkeiten zum Trotz, ist Kommunikation die Basis für jede Auseinandersetzung und Diskussion, jede Kritik und Lebendigkeit. Die Verbreitung von Ideen in die eigene Hand zu nehmen und dies ohne die eigene Unabhängigkeit zu verlieren selbst zu organisieren, war seit jeher eine Grundlage anarchistischer Projekte und Kämpfe. Wir sind der Überzeugung, dass wir nur so heraus finden können, in was für einer Realität wir uns wirklich bewegen und wo sich potentielle Brennpunkte befinden.
Wir laden alle ein, die Interesse haben, über Ideen und Perspektiven der Herrschaftsfreiheit, über Mittel und Methoden in unseren Kämpfen, über Konsequenzen, Probleme und Hürden zu diskutieren und auch zu streiten. Alle, die die Ablehnung von Delegation und Zentralisierung, Bürokratie und technologischer Abhängigkeit, jeglichem Personenkult und jeglicher Kooperationen mit formellen Organisationen und Parteien teilen und deren Horizont eine Welt voll selbstorganisierter Solidarität und Selbstbestimmung umspannt.
Statt Dienstleistung und konsumierbare Veranstaltungen wollen wir Gedrucktes zugänglich machen, austauschen und verbreiten. Wir wollen uns kennenlernen, über Erfahrungen reden und uns ohne Angst vor Konflikten auseinandersetzen. Bringt euer Lesezeug mit und eure Programmvorschläge ein! Stellt eure Publikationen und die Gedanken dahinter vor, lasst uns Lebendigkeit in die Welt der Buchstaben bringen und Ideen zur Praxis machen!
PROGRAMM:
FREITAG 27. MAI 2016
16:00 – BUCHVORSTELLUNG: Encyclopédie des Nuisances: Tyrannei der Geschwindigkeit /// Encyclopédie des Nuisances – tyrany of velocity
18:00 – AUSTAUSCH: Fünf Thesen über die “Flüchtlingskrise”
20:00 – FOOD: lecker essen /// tasty food
20:30 – DISKUSSION: “Avalanche“ und Möglichkeiten internationaler Korrespondenz /// “Avalanche” and possibilities of international correspondence
ABEND /// EVENING: Bar
SAMSTAG 28. MAI 2016
ab 10:30 – BRUNCH: lecker essen /// tasty food
12:00 – DISKUSSION: Diskussion über anarchistische Straßenzeitung /// Discussion about anarchist newspaper
14:00 – DISKUSSION: Diskussion über Methodik und Notwendigkeiten
ABEND /// EVENING: Bar
SONNTAG 29. MAI 2016
ab 9:00 – BRUNCH: lecker essen /// tasty food
12:00 – DISKUSSION: Kommunikation im digitalen Zeitalter /// Communication in the digital era
14:00 – LESUNG + DISKUSSION: Eigenwilliger Ungehorsam /// Willfull Disobedience
Wann: 27. Mai - 29. Mai
Wo: New Yorck im Bethanien > Mariannenplatz 2a > Berlin-Kreuzberg
Alle Ankündigungstexte zu den Diskussionen und weitere Infos auf: h#mce_temp_url#
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anarcho demo:
https://linksunten.indymedia.org/node/179401