Hunderte Tote aufgrund von EU-Abschottungspolitik

Fight Fortress Europe

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNHCR sowie die Internationale Organisation für Migration (IOM) haben inzwischen bestätigt, dass sich im Mittelmeer zwischen der libyschen Hafenstadt Tobruk und der griechischen Insel Kreta eine Schiffskatastrophe ereignet hat. Beide Organisationen gehen nach Befragungen der 41 Überlebenden der Tragödie davon aus, dass dabei bis zu 500 Flüchtlinge den Tod fanden.

Dieser entsetzliche Verlust von Menschenleben ereignete sich fast auf den Tag genau ein Jahr nach der bislang größten Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer. Am 18. April 2015 waren vor der italienischen Insel Lampedusa 850 Flüchtlinge beim Kentern ihres Bootes jämmerlich ertrunken.

 

Doch während damals die Spitzen der EU noch ihr Bedauern geheuchelt und die Medien ausführlich über die Tragödie berichtet hatten, haben sie das neuerliche Unglück nur noch gleichgültig zur Kenntnis genommen. Zeitungen und TV-Nachrichtensendungen berichteten nur versteckt auf den hinteren Seiten oder kurz am Rande von dem Bootsunglück.

 

Dieses Schweigen über den Tod von 500 Flüchtlingen, die aus dem Sudan, Äthiopien, Eritrea und Somalia geflohen waren, um in Europa Schutz zu suchen, lässt sich nur dadurch erklären, dass ihr Ertrinken billigend in Kauf genommen wird. Der Tod auf dem Mittelmeer ist für die herrschende Elite in Europa nur ein Kollateralschaden ihrer brutalen Abschottungspolitik, mit dem Flüchtlinge gezielt abgeschreckt werden sollen.

 

Die Berichte der 41 Überlebenden, die Mitarbeiter des UNHCR und der IOM gesammelt haben, lassen erahnen, welche dramatischen Szenen sich während der Tragödie abgespielt haben müssen. „Zweihundertvierzig von uns legten von Libyen ab, aber die Schmuggler zwangen uns später auf ein größeres Holzboot von 30 Meter Länge umzusteigen, auf dem bereits mindestens 300 Menschen waren“, sagte Abdul Kadir aus Somalia.

 

Beim Umladen der nahe der libyschen Hafenstadt Tobruk gestarteten Flüchtlinge kenterte das größere Boot und versank rasend schnell im Meer. Bisher ist immer noch völlig unklar, ob das größere Schiff ebenfalls aus Libyen oder vom ägyptischen Alexandria aus gestartet war. Zumindest einer der Überlebenden erklärte, dass er die Überfahrt nicht von Libyen, sondern von Ägypten aus angetreten habe.

 

Die 41 Augenzeugen der Tragödie überlebten nur, weil sie entweder noch nicht auf das größere Boot umgestiegen waren oder weil sie es schafften, auf das kleine Boot zurückzuschwimmen. Dabei handelt es sich um 37 Männer, drei Frauen und ein dreijähriges Kleinkind.

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Dieses Schweigen über den Tod von 500 Flüchtlingen, die aus dem Sudan, Äthiopien, Eritrea und Somalia geflohen waren, um in Europa Schutz zu suchen, lässt sich nur dadurch erklären, dass ihr Ertrinken billigend in Kauf genommen wird. Der Tod auf dem Mittelmeer ist für die herrschende Elite in Europa nur ein Kollateralschaden ihrer brutalen Abschottungspolitik, mit dem Flüchtlinge gezielt abgeschreckt werden sollen.

Es sind keinesfalls nur die "Eliten", die das so wollen. Siehe die diversen Länder von Mazedonien über Ungarn bis Österreich, die die Grenzen geschlossen haben, das sind stabile Mehrheiten in Regierung und Bevölkerung, die das so wollen - Menschen mit "Refugees welcome" und "Open Boarders"-Einstellung sind jeweils Minderheiten, je nach Land sogar ziemlich kleine. Auch hier in der BRD wäre das Ergebnis einer Volksabstimmung vermutlich ähnlich...

Tragödie? - Nein! Als Tragödie wird eine Geschichte bezeichnet, in der es um ein unabänderliches negatives Schicksal geht. Der grausame Tot hunderter von Menschen im Mittelmeer ist aber kein unabhänderliches Schicksal! Er ist von Menschen herbeigeführt und wird von sehr vielen Menschen billigend in Kauf genommen oder ihnen ist er schlichtweg egal, weil es sind ja nicht sie und ihrer Kinder, die dort qualvoll sterben!

 

Für einen reflektierten Umgang mit Begriffen!

Der grausame Tot hunderter von Menschen im Mittelmeer ist aber kein unabhänderliches Schicksal! Er ist von Menschen herbeigeführt ...

Wer genau sind "von Menschen"?

 

- Schlepper*innen, die die Flüchtenden in seeuntaugliche Fahrzeuge einschiffen?

- Flüchtende oder auch Migrierende, die trotz aller Risiken so eine Reise unternehmen?

- Die deutschen Eliten?

- "Wir"?

- ...?

Diejenigen, welche die Route über die griechischen Inseln dichtgemacht haben, wo die Flüchtenden nur für ein paar Kilometer auf unsichere Boote angewiesen sind?