Antifa heißt Müll entsorgen

Antifa heißt Müll entsorgen 1

Während Wien fest im Tiefschlaf steckte, entschlossen sich tüchtige Aktivist*innen dazu das Stadtbild zu verschönern. Wochenlang quälten uns unsägliche Parteien wie die FPÖ mit ihrer Propaganda. Es konnte nicht mehr so weiter gehen! Irgendetwas musste getan werden. Sie packten Schraubenzieher ein und entfernten in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kurzerhand 50 Plakatständer der FPÖ um sie anschließend im Wald zu verstecken.

 

Diesmal traf es die FPÖ, weil vor allem sie dafür sorgt, dass sich das rassistische Klima in Österreich immer weiter verschärft. Es darf jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass ausnahmslos alle Kandidat*innen ihren Wahlkampf mit patriotischen, nationalistischen Inhalten führen.

Wahlen sind grundsätzlich ein Mittel einer geheuchelten Mitbestimmung, weil eine Veränderung der herrschenden Umstände nur von unten erkämpft werden kann. Wahlen ändern nicht das System, sie ermöglichen es!

 

Am kommenden Wochenende zieht eine Melange des Schreckens, in Gestalt von PEGIDA und FPÖ, durch Wien um einerseits gegen Flüchtlinge und Migrant*innen zu hetzen, und andererseits um ihre vermeintliche Hegemonie zu manifestieren. Rassimus lässt sich nicht mit einer Gegendemo bekämpfen, dessen sind wir uns bewusst, dennoch ist es notwendig den rechten Mob nicht unkommentiert aufmarschieren zu lassen.

 

Antifa ist und bleibt Handarbeit:

  • Samstag, 16.04.16 | PEGIDA unmöglich machen | 17 Uhr | Columbusplatz

  • Montag, 18.04.16 | FPÖ-Aufmarsch verhindern | 17 Uhr | U6-Station Floridsdorf

 

Die Brigade der MA161

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super sache lasste euch nicht erwischen

was soll das ? faschismus bekämpfen, ja, aber nicht mit so niveaulosen mitteln.
übel geil, dass ihr das gemacht habt! sehr gefällt auch die anarchafeministische flagge und das posing!

bringt solch eine Aktion?1

Ändert Ihr damit?

Wie im Kommentar "Dankeschön und Kritik" unten hervorgehoben, bringt eine solche Aktion eine Verschönerung des Stadtbildes und damit eine Verbesserung der Lebensumstände aller wie zum Beispiel auch Höflichkeit oder Rücksichtnahme im Alltag. Es ist natürlich nicht so, dass es besonders viel bringt, vielleicht ist es gar kaum zu bemerken, aber ganz subtil macht es einem den Tag ein wenig erträglicher, wenn man nicht so oft von dem etwas irren Blick eines versonnen lächelnden Faschisten traktiert wird. Das ist schon etwas wert.

 

Es ist auf der anderen Seite natürlich berechtigt zu fragen, warum man sich ausgerechnet gegen Wahlplakate wendet, während man sonst nicht müde wird zu betonen, dass Wahlen ja eh nix ändern, also das Wahlen (=das target der Aktion) schon bedeutungslos sind und damit die Aktion dagegen genauso. Nun ist es aber auch eine Sachbeschädigung und damit handfester wirtschaftlicher Schaden für die FPÖ, die ihren Einfluss eben nicht nur durch Wahlen, sondern auch durch ihre finanziellen Mittel stärkt. Das Schadensausmaß ist dabei natürlich wieder recht gering und kaum relevant, aber es ist doch positiv hervorzuheben, dass die Aktion wenigstens einem materialistischen Ansatz folgt.

 

Nunja, bleibt die Frage, warum es Sie so sehr stört, dass da eine Aktion gemacht wurde, die in Ihren Augen nichts nützt? Sie könnten sie ja auch einfach ignorieren. Was müssen Sie gerade rücken?

Ich möchte mich bedanken, dass ihr das Stadtbild wieder ein wenig verschönert und mir und vielen anderen damit eine unerwartete Freude bereitet habt. Die Vorstellung, dass die Faschos das aufmunternde Lächeln ihres Führerplacebos auch noch vermissen werden und das heutige gute Wetter in der Stadt damit ein wenig mehr mir als den Faschos gehört, ist mir auch eine angenehme. Jedoch!

 

Sich danach so in Pose zu werfen enthüllt eine Geltungssucht und einen Wunsch nach Anerkennung. Das ist dann doch bitter. Die durchaus sinnvolle Aktion wirkt wie ein Trostpflaster auf die tatsächliche Machtlosigkeit und Bedeutungslosigkeit der Linken und der Antifa. Wie die Aktion wird auch unsere schwarze Arbeitskleidung einmal mehr identitätsstiftend gebraucht. Aber es ist weder Identitätsfindung noch Zudeckung der beschissenen Zustände für die Antifaschismus zu tun ist. Man könnte natürlich versuchen, sich herauszureden, indem man mit den Fotos Stärke beweisen wollte, um das Dominanzstreben der Faschos ein wenig zu untergraben, aber es wirkt in der Gesamtheit wirklich nicht so. Das liegt womöglich an den politischen Identitätssymbolen, an der doch nicht besonders militanten Aktionsform (das ist kein Argument gegen die Aktion selbst), an der etwas lächerlich anmutenden triumphalen Gestik, da ja doch nur Wahlplakate für die irrelevanteste aller Wahlen hierzulande abgehängt wurden. Und wahrscheinlich am wichtigsten: Nur wenige kaufen uns ab, dass wir dem Faschismus wirklich etwas entgegenzusetzen hätten, sollte er zur Blüte kommen. Also ist Stärke behaupten irgendetwas zwischen Selbstbetrug und Ironie.

 

Das nächste Mal vielleicht ohne Photoshooting? Trotzdem danke!