[WÜ] Bericht zur türkisch-nationalistischen Kundgebung

Weg mit dem Verbot der PKK

Am Nachmittag des 1.4.2016 versammelten sich 30 bis 40 türkische Nationalist*innen am Unteren Markt in Würzburg. Die mit Hamburger Gittern eingezäunte Menge stellte übertrieben viele türkische Nationalfahnen zur Schau, einige zeigten offensichtlich den Gruß der faschistischen "Grauen Wölfe". Diese Gruppierung fiel in Vergangenheit öfters durch exterm gewalttätige Angriffe auf Kurd*innen auf, darunter auch Messerstechereien. Auch dadurch entpuppte sich der angestrebte Charakter der Kundgebung, nur gegen "den Terror" zu protestieren, als Farce.


Kurz vor Beginn der Veranstaltung sammelten sich um die Hamburger Gitter herum etwa 50 Gegendemonstrierende, die den Nationalist*innen entgegenstehen wollten und prokurdische Sprüche skandierten. So hörte mensch Statements wie "Nieder mit Erdogan- Freiheit für Kurdistan" und Solidaritätsbekundungen mit der von Türkei und ISIS bedrohten demokratischen Gesellschaft in Rojava.


Die Polizei filmte massiv die Gegenproteste ab, obwohl diese einen friedlichen Eindruck machten. Schon im Vorfeld wurden Zivilbullen beobachtet, die Handyfotos von potenziellen Gegendemonstrierenden anfertigten. Leider gipfelte die Unverhältnismäßigkeit der Polizei in der Festnahme eines Genossen, der friedlich ein legal erhältliches prokurdisches Plakat hochhielt. Während er vom Rest der Gegenproteste aussortiert und gewaltsam abgedrängt wurde, applaudierten die Nationalist*innen. Ihm wurde vorgeworfen, dass das hochgehaltene Plakat illegal sei, was jedoch de facto nicht wahr ist. Schlimm, wie mensch auch hier wieder erkennen kann, wie friedlicher Protest kriminalisiert wird und Vorwürfe konstruiert werden.


Nach weniger als einer Stunde löste sich die protürkische Kundgebung auf.

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