Keine ungewollte Modernisierung, keine Verdrängung // Friedel54 bleibt // Keine Kündigung des Kiezladens
Die Citec-Immobiliengruppe aus Wien investiert fleißig in Berlin. Sie hoffen auf Rendite, wir – die Mieter*innen und Nutzer*innen der Friedelstraße 54 in Berlin-Neukölln – erleben ungewollte Modernisierung, Mietexplosionen und drohende Verdrängung. Dazu wurde dem sozialen Zentrum, dem Kiezladen im Erdgeschoß, zum 30. April gekündigt.
Die Citec verweigert bislang jede Kommunikation. Wenn sie sich nicht bewegen, müssen wir das eben tun. Deswegen machen wir einen Ausflug nach Wien.
Demonstration in Wien:
Samstag, 19. März, 11:00 Uhr (pünktlich), Keplerplatz
Danach: Antinationaler Block auf der Demo „Flüchtlinge Willkommen! Nein zur Festung Europa!“
Keine Verdrängung durch die 'Citec Immo Invest GmbH'!
Friedel54 bleibt! Das Haus in die Hände der Bewohner*innen und Nutzer*innen!
Das soziale Zentrum in der Friedelstraße 54 in Berlin-Neukölln besteht seit knapp 12 Jahren und beherbergt über 15 Initiativen und Gruppen, die den Raum gemeinsam gestalten und verwalten. Es gibt Diskussionsveranstaltungen, Vorträge, Essen und Trinken gegen Spende, eine Siebdruckerei, Infomaterialien und einen Umsonstladen.
Ende Oktober vergangenen Jahres wurde dem Kiezladen per Gerichtsvollzieher die Kündigung zum 30. April 2016 zugestellt. Damit bestieg die Wiener Eigentümerfirma „Citec Immo Invest GmbH“ die nächste Stufe der Eskalation im Konflikt mit den Bewohner*innen und Nutzer*innen des Hauses. Diese wehren sich seit über 1,5 Jahren gegen ungewollte Modernisierungen, daraus resultierenden Mieterhöhungen von bis zu 200% und das schikanöse und respektlose Verhalten der Eigentümer. Ähnliches erleben zur Zeit viele in Berlin und anderen Städten. Die 'Citec' ist kein Einzelfall, sondern bestätigt die Regel des kalten kapitalistischen Alltags auf dem Wohnungsmarkt.
Immer mehr Menschen haben die Schnauze voll davon, in ihrem elementarsten Bereich – dem eigenen Wohn- und Lebensraum – angegriffen zu werden und hinnehmen zu müssen, dass Andere aufgrund abstrakter Besitzverhältnisse entscheiden können, wo und wie sie leben sollen. Sie haben die Schnauze voll davon, dass ihr Wohnraum eine Ware ist.
Häuser sollten von ihren Bewohner*innen und Nutzer*innen selbst verwaltet werden. Deswegen fordern wir die Übergabe des Hauses an die Bewohner*innen & Nutzer*innen, in einer Weise, die weder Mieterhöhungen noch den Verlust der eigenen vier Wände nach sich zieht. Wir sind in Wien, um die 'Citec Immo Invest' zur Kommunikation zu zwingen, die sie uns bewusst verweigert, sowie um wütende Grüße aus anderen 'Citec'-Häusern in Berlin auszurichten.
In Berlin ist die Solidarität mit der Friedel54 groß. Nun bitten wir euch in Wien um tatkräftige Unterstützung. Kommt zur Demo und haltet den Druck auf unsere Eigentümer hoch! Die Forderung auf ein 'Recht auf Stadt' ist universell und kein lokalpatriotisches Geschwafel. Auch deshalb werden wir uns im Anschluss unserer Versammlung an der Demonstration gegen die Asylgesetzesverschärfung „Flüchtlinge Willkommen! Nein zur Festung Europa!“ beteiligen. Denn wer für ein selbstbestimmtes Zusammenleben und für die Stadt von Unten streitet, darf weder von Lagern, noch von Abschottung schweigen.
Renditeobjekte zu Risikokapital!
Rebellische Nachbarschaftsstrukturen stärken!
Für solidarische Städte von Unten!
Blog: friedel54.noblogs.org
Facebook: Kiezladen Friedel54
Twitter: kiezladen_f5
Demoroute
Quelle: https://friedel54.noblogs.org/post/2016/03/17/demoroute-fur-den-19-03/
Demonstration durch das Zentrum Wiens. Dort befindet sich die Zentrale der Eigentümer der Friedelstraße 54 – der Citec Immobilien Gruppe.
Die Route:
Keplerplatz/ Ecke Gudrunstraße (Treffpunkt) – Favoritenstraße – Südtiroler Platz – Favoritenstraße – Wiedner Hauptstraße – Kärtner Straße – Ringstraße – Überquerung der Ringstraße auf Höhe Weihburggasse –
Zwischenkundgebung am Firmensitz der Citec Immobilien Gruppe am Parkring 12 –
Ringstraße – Zedlitzgasse – Schulerstraße-Stephansplatz – Stock im Eisen-Platz – Graben – Kohlmarkt – Michaelerplatz – Heldenplatz -Maria-Theresienplatz – MQ-Platz der Menschenrechte (Endkundgebung)
OpenStreetMap Wien (nicht eingezeichnet, aber zum nachschauen geeignet)
Danach schließen wir uns der Demo “Flüchtlinge Willkommen! Nein zur Festung Europa!” an.
Es gibt jetzt schon Presseberichte vorab zur Demo:
Neues Deutschland
Die Welt