Aufruf zur Demonstration am 18. März in Berlin. Heraus zum Kampftag für die Freiheit aller politischen Gefangenen!
18.03.2016 | 18:00 Uhr | Berlin-Neukölln | S-Bahnhof Sonnenallee (Siegfried-Aufhäuser-Platz)
Heraus zum 18. März - Kampftag für die Freiheit aller politischen Gefangenen - Demonstration in Berlin!
Wehrt euch und kämpft gegen bürgerliche Klassenjustiz und imperialistische Unterdrückung!
Freiheit für alle politischen Gefangenen…
Die Internationale Rote Hilfe – die bisher bedeutendste und größte
Solidaritätsorganisation der Arbeiter- und Volksbewegung – wurde von der
Kommunistischen Internationalen nicht umsonst am 18. März 1923 formell
gegründet. Es war der Jahrestag der Pariser Kommune von 1871 – dem
ersten Versuch der Arbeiterklasse die Macht zu erobern und umfassend
auszuüben, um die Gesellschaft umzugestalten. Die herrschenden Klassen
Frankreichs und Deutschlands verbündeten sich, um diesen Kampf der
Unterdrückten in Blut zu ertränken. 30 000 Männer und Frauen, Arbeiter,
Kämpfer und Revolutionäre wurden hingerichtet, 363 000 vor Gericht
gestellt. Um diesem Massaker zu gedenken und die Gefallenen zu ehren,
wird der Tag bis heute als internationaler Kampftag für die Freilassung
aller politischen Gefangenen begangen.
Und auch heute liegt es in der Natur der Sache, dass das weltweite
imperialistische Ausbeutersystem, welches massenhaft Elend, Armut und
Krieg produziert, den entschiedenen Widerstand der Ausgebeuteten und
Unterdrückten hervorruft. Um ihre Herrschaft und ihre Profite dagegen zu
sichern, greifen die bürgerlichen Staaten, ihre bewaffneten Organe und
ihr Justizapparat zu verschiedenen Formen der politischen Unterdrückung:
Einschüchterung, Bespitzelung, Hetze, Geldstrafen, verschärfte Gesetze,
Verbote, Prozesse, Knast, Isolation, konterrevolutionäre Gewalt,
Folter, Verschwindenlassen, Mord und Terror stehen auf dem Programm der
ach so „demokratischen“ Diktaturen der Bourgeoisie im imperialistischen
Kapitalismus.
… in Deutschland …
Dabei treffen die Angriffe der staatlichen Unterdrückungsbehörden vor
allem die fortgeschrittenen, organisierten und kämpferischsten Teile der
Arbeiter-, Jugend- und Volksbewegung. In der BRD wird aktuell mit den
Schnüffel- und Terrorparagraphen §129 (a & b) gegen die
demokratische Migrantenorganisation ATIK vorgegangen. 10 Mitglieder
sitzen seit dem 15. April 2015 in Haft und erwarten ihre Schauprozesse.
Ihnen wird vorgeworfen, die in der Türkei und Kurdistan gegen die
faschistische Herrschaft kämpfende maoistische TKP/ML unterstützt zu
haben oder ihr anzugehören. Das gleiche Schicksal trifft auch Gefangene
der ebenfalls in der Türkei kämpfenden Revolutionären
Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C), so unter anderem die in Berlin
einsitzende Revolutionärin Gülaferit Ünsal, und mehrere Gefangene der
kurdischen Nationalbewegung, die, teilweise zu langjährigen Haftstrafen
verurteilt, die Knäste der deutschen Imperialisten füllen. Aber der
Widerstand ist legitim. Und nicht dem deutschen oder dem türkischen Volk
drohte je irgendeine Gefahr von diesen Gefangenen – ihr demokratischer
und revolutionärer Kampf bedrohte nur die verfaulende Herrschaft eines
korrupten, volksfeindlichen Systems.
Seit einer Hausdurchsuchungswelle im Mai 2013 laufen zudem Verfahren
gegen Aktivisten aus Berlin, Magdeburg und Stuttgart, denen die Behörden
unter fadenscheinigen Gründen vorwerfen, Mitglieder der militanten
„Revolutionären Aktionszellen“ oder der „Revolutionären Linken“ zu sein.
Auch kämpferische Antifaschisten, wie beispielsweise der aktuell noch
immer in Untersuchungshaft sitzende Bremer Ultra Valentin, geraten immer
wieder ins Visier der Ermittlungsbehörden und werden benutzt, um
Exempel zu statuieren. Das offensichtliche Ziel ist es Aktivisten
einzuschüchtern und zu brechen, organisierten Widerstand präventiv zu
zerschlagen. Auch Fußballfans, Sprüher und Schwarzfahrer erfahren
verstärkt Unterdrückung und füllen die Gefängnisse dieses Staats. Wenn
diese Klassenbrüder- und -schwestern in der neu gegründeten
Gefangenengewerkschaft GG/BO für ihre demokratischen Rechte hinter
Gittern aktiv werden, werden aus sozialen ebenfalls politische
Gefangene, Gefangene des Klassenwiderstands – zum besonderen Ärger der
Herrschenden.
Auch wenn es in Deutschland derzeit keine großen, zugespitzten
Klassenkämpfe gibt, müssen die jüngsten Repressionsschläge als Formen
der „präventiven Konterrevolution“ angesehen werden, als Maßnahmen des
Kampfes gegen die Arbeiter- und Volksbewegung, noch bevor sich diese auf
höherer Ebene organisieren kann.
… und international!
Während der BRD-Imperialismus als Erfüllungsgehilfe der faschistischen
AKP-Diktatur Erdogans mit Rundumschlägen gegen türkische und kurdische
Migranten und ihre Organisationen vorgeht, hat die politische
Unterdrückung und Repression in der halbkolonialen Türkei/Nordkurdistan
ein noch hässlicheres Gesicht: vor dem Hintergrund des reaktionären
Kriegs gegen das kurdische Volk kamen zu den Zehntausenden politischen
und Kriegsgefangenen in den türkischen Knästen im letzten Jahr noch
einmal tausende Kommunisten, Revolutionäre, Patrioten, Kriegsgegner,
kritische Journalisten, Wissenschaftler, Künstler und demokratische
Aktivisten von jung bis alt hinzu. In den schmutzigen Verließen des
türkischen Regimes erwarten sie oft Folter und Misshandlung. Das ist
auch die allgemeine Antwort auf die sich entfaltenden Volkskämpfe im
Land. Und auch hier wird neben dem breiten Terror gegen die Volksmassen
versucht, vor allem die organisierten Teile des Volkes, wie z. B. die
Föderation für demokratische Rechte (DHF) zu bekämpfen.
In Indien sitzen ebenfalls über 10 000 politische Gefangene aus den
demokratischen Volks- oder nationalen Unabhängigkeitsbewegungen und
revolutionäre Gefangene des Volkskriegs der Kommunistischen Partei
Indiens (Maoistisch) in den Knästen der Hindu-Faschisten. Einige
Genossen, wie Saibaba oder Genosse Ajith, trotz neunzigprozentiger
Behinderung bzw. hohen Alters unter unwürdigsten Bedingungen. Neben den
hunderten Kriegsgefangenen und gefangenen Massen der Volkskriege auf den
Philippinen und in Peru, werden auch hier revolutionäre Führer der
Kommunistischen Parteien, wie seit letztem Jahr auf den Philippinen die
Genossen Benito und Wilma Tiamzon und Genosse Silva sowie seit 24 Jahren
in Peru der Vorsitzende Gonzalo in den Kerkern der Reaktion gefangen
gehalten.
Im besetzten Palästina sitzen mehrere Tausend Gefangene des nationalen
Widerstands hinter den Gittern der Zionisten, zu den berühmtesten gehört
gewiss der Generalsekretär der PFLP, Ahmad Sa´adat. Eng verbunden mit
dem Kampf des palästinensischen Volks ist auch der von den französischen
Imperialisten eingekerkerte langzeitgefangene Revolutionär Georges
Ibrahim Abdallah. Auch die Beispiele aus dem Baskenland und Nordirland
zeigen: hier sollen Kämpfer für Unabhängigkeit und Befreiung in den
Knästen verrotten. Ebenso wie antiimperialistisch-anarchistische
Stadtguerillaaktivisten in Griechenland. Oder auch Mumia Abu-Jamal und
Leonard Peltier, die seit Jahrzehnten vom US-Imperialismus als Geiseln
gehalten werden, während sich ihr Gesundheitszustand immer dramatischer
verschlechtert…
Auf die Straße!
Es gibt zu viele Einzelschicksale und zu viele rote Kämpferherzen hinter
Gittern, um sie hier alle aufzuzählen. Der menschheitsfeindliche
Imperialismus nimmt seine Gegner ernst. Überall auf der Welt geht er mit
aller Gewalt gegen den Volkswiderstand und vor allem die Kommunisten
und Revolutionäre vor, unzählige werden ermordet und landen in seinen
Kerkern. Das unterstreicht nur seine Angst vor der Revolution, und dass
sie eben kein Hirngespinst, sondern in vielen Gegenden gerade der
dritten Welt schon längst materielle Realität ist.
Die revolutionären Kriegsgefangenen und die politischen Gefangenen sind
Teil des weltweiten Kampfes unserer Klasse, sie führen ihn auch hinter
den Mauern des Feindes ihren Möglichkeiten entsprechend fort, obwohl er
mit aller Gewalt versucht sie zu brechen. Ihnen gehören unser großer
Respekt und unsere volle Unterstützung!
Deswegen wollen wir am 18. März unsere Solidarität mit den politischen
Gefangenen der weltweiten Widerstandsbewegungen der Völker und der
internationalen Arbeiterklasse auf die Straße tragen!
Stärken wir unsere Einheit gegen die bürgerliche Klassenjustiz und die
politische Unterdrückung durch den Imperialismus. Stehen wir im
Angesicht der Angriffe des Feindes Schulter an Schulter.
Wehrt euch und kämpft gegen bürgerliche Klassenjustiz und imperialistische Unterdrückung!
Solidarität heißt Widerstand – Freiheit für alle politischen Gefangenen!
18.03.2016 | 18:00 Uhr | Berlin-Neukölln
S-Bahnhof Sonnenallee (Siegfried-Aufhäuser-Platz)
Unterstützer:
Jugendwiderstand
ADHK Berlin
ADGH - Demokratische Jugendbewegung in Europa
Venceremos
FOR-Palestine
Özgürlük Komitesi Berlin
(Stand 05.03.2016)
Aufruf auch auf türkisch und englisch!
Auch das Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen mobilisiert mit ihrem Aufruf zu Aktionen am 18. März und zur Demonstration in Berlin!
Ergänzung
Auch die ILPS (Internationale Liga für Volkskämpfe), die Antikapitalistische nichtweiße Gruppe und das Samidoun Palestinian Prisoner Solidarity Network unterstützen nun den Aufruf zur Demonstration!
Alle auf die Straße - Solidarität heißt Widerstand!
Erngänzung zur Ergänzung
Red Liberation Cottbus und der Rebell Berlin unterstützen den Aufruf zur Demonstration jetzt ebenfalls.
Hoch die internationale Solidarität!