Seit geraumer Zeit findet im "Franky`s Club Restaurant" unweit des Duisburger Hbfs monatlich ein "AfD-Stammtisch" statt. Der starke Anstieg der Teilnehmer*innenzahlen war Grund genug dem Besitzer Frank Betke im Vorfeld (16.02) einen Brief zu schreiben. Trotz aller Warunungen stellte Herr Betke dem AfD-Kreisverband Duisburg gestern (25.02) erneut seine Räumlichkeiten zur Verfügung. Zur Dokumentation folgt der Brief:
Sehr geehrtes Team vom Franky`s Club Restaurant,
Sehr geehrter Herr Frank Betke,
seit einigen Monaten veranstaltet der Duisburger Kreisverband der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) seinen Bürgerstammtisch in Ihren Räumlichkeiten.
Die AfD vertritt spätestens seit ihrer Spaltung im Juni 2015 einen offen rechtsextremen Kurs. Nationalismus und rassistische Hetze, insbesondere gegen Geflüchtete, sind Kern ihrer Politik. Nahezu täglich drehen Funktionäre der Partei an der Eskalationsschraube im bundesweiten Diskurs über den Umgang mit Geflüchteten, zuletzt Frauke Petry mit ihrer Aussage, dass zur Sicherung der Grenzen auf Geflüchtete geschossen werden müsse. Diese brutale Linie ist dabei keineswegs neu: Schon vor Monaten vertrat der Landesvorsitzende der AfD in NRW dieselbe Position.
Diese Hetze bleibt nicht ohne Folgen. Die AfD stellt ihre bürgerliche
Fassade zur Schau, während sie gleichzeitig mit einer verrohten Rhetorik
die Stimmung schafft, in der sich andere ermutigt fühlen, zur Tat zu
schreiten. Durch ihr geistiges Brandstiftertum trägt sie
Mitverantwortung für die beispiellose Welle an Brandanschlägen auf
Unterkünfte für Asylbewerber_innen.
Kneipen und Restaurants, bei denen die AfD sich einmietet, fällt deshalb
eine ungewollte Verantwortung zu: Sie stehen vor der Entscheidung, die
Hetze zuzulassen oder die Rassist_innen aus ihren Lokalen zu weisen.
Dabei sollte sich der Blick nicht nur auf kurzfristige Einnahmeausfälle
richten, sondern auch auf die Frage, ob der Ruf, rassistischen
Hetzer_innen einen Ort für ihre Propaganda zu bieten, langfristig nicht
das größere Übel ist.
Wir fordern Sie deshalb entschlossen dazu auf, den kommenden Bürgerstammtisch der AfD Duisburg am 25. Februar 2016 abzusagen und auch in den kommenden Monaten diesen rechtsextremen Hetzer_innen keine Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Ansonsten sehen wir uns gezwungen, den Bürgerstammtisch der AfD bei
Ihnen öffentlich zu machen und mit größtmöglicher medialer
Aufmerksamkeit gegen diese Bürgerstammtische in Ihrem Restaurant
vorzugehen. Wir denken nicht, dass dies ihren sonstigen Gästen gefallen
dürfte.
Mit noch freundlichen Grüßen,
ihre Antifaschistische Aktion aus Duisburg
Falls sie zu den Vorwürfen unsererseits Stellung nehmen wollen, können sie sich gerne per Mail xy@xy
melden.
Ist das DER Brief oder gibt es mehr?
WAZ/Franky stellt das so dar.
http://waz.m.derwesten.de/dw/staedte/duisburg/duisburger-gastronom-erhaelt-drohbrief-wegen-afd-treff-id11618511.html?service=mobile
Deswegen meine Frage: Ist dieser Brief alles oder gibt es mehr?
Zur Doku
Einschüchterung: Duisburger Gastronom erhält Drohbrief wegen AfD-Treff
Von Oliver Kühn, 03.03.2016 | 16:09 Uhr
Frank Betke vor seinem Restaurant im Silberpalais. Hier trifft sich auch regelmäßig der Duisburger AfD-Kreisverband zum Bürgerstammtisch.
Duisburg. Frank Betke wird von Antifa-Gruppe bedroht, weil sich in seinem Lokal AfD-Anhänger treffen. Offenbar schon Farbanschläge gegen andere Gastronomen.
Gastronom Frank Betke hat einen Drohbrief von der "Antifaschistischen Aktion" erhalten. Anlass ist der Bürgerstammtisch des örtlichen AfD-Kreisverbands, der sich regelmäßig in "Frankys Clubrestaurant" im Erdgeschoss des Silberpalais' trifft. Die Antifaschisten geben der AfD durch "ihr geistiges Brandstiftertum" eine Mitverantwortung an Brandanschlägen auf Asylunterkünfte. Sollte Betke die Partei nicht ausladen, droht die Antifa, gegen diese Stammtische vorzugehen.
Frank Betke hat die AfD-Veranstaltung jedoch nicht abgesagt. "Ich lasse mich nicht erpressen", sagt er. Konsequenzen hatte diese Haltung bislang keine. SPD, CDU, Gewerkschaften und Karnevalsvereine treffen sich regelmäßig bei ihm an der Mülheimer Straße; die AfD komme bereits seit rund drei Jahren. "Das sind keine Rechtsextremisten, sondern ganz normale Bürger." Daher mache er klare Unterschiede zwischen der AfD und etwa der NPD. "Rechtsradikale lasse ich bei mir nicht rein", erklärt er entschieden.
Die Drohungen nimmt er dennoch ernst. Aus Gastrokreisen will Betke wissen, dass sie bereits Duisburger Lokale mit Farbbomben und Steinen angegriffen haben. Daher hat er umgehend die Polizei eingeschaltet. Derzeit laufen die Ermittlungen, heißt es aus der Behörde. Außerdem hatte die AfD zum Bürgerstammtisch Sicherheitsleute mitgebracht und der Sicherheitsdienst des Silberpalais' war ebenfalls informiert. Die Duisburger AfD will Frank Betke weiterhin bewirten.