[B] Bericht zur Demo gegen den Europäischen Bullenkongress und Frontex

FrontexVA

Es hätte ein guter Dienstag werden können, wäre da nicht dieser verdammte Bullenkongress. Bullenkongress?! In unserer Stadt?! Das geht natürlich nicht ohne Gegenprotest. Das dachten sich auch bis zu 200 Leute, die sich trotz massiver Bullenkontrollen zum Rosenthaler Platz aufmachten. Jedes Transpi wurde akribisch begutachtet und bei englischen Textstellen folgten amüsante Nachfragen bezüglich des Inhaltes. "Local repression - global resistance" könnte ja auch alles bedeuten. Außerdem wurden mitgebrachte Flyer und andere Druckerzeugnisse auf ein vorhandenes V.i.S.d.P. überprüft. In diesem Zusammenhang kam es zu einer Personalienfeststellung wegen des Verdachts Verstoß gegen das Pressegesetz. Und weil das so viel Spaß macht, wurden auch gleich noch alle Flyer für zu Hause abgezählt und einkassiert.

Gegen 17 Uhr setzte sich die Demo in Bewegung und war von Anfang an lautstark und kraftvoll. Das fehlende Mikro und die zusammengestellte Playlist, die die Demo begleiten sollte aber dann doch aufgrund der unzähligen Sprechchöre ausblieb, vermisste niemand. Unzählige Bullen sperrten mit Gittern das BCC ab und schützten das Gruselkabinett. Die komplette Straße war gesperrt und unter den aufmerksamen Blicken vieler Tourist_Innen und Passant_Innen erreichte die Demo den Endpunkt auf dem Alex zwischen Saturn und Sparkasse. Kaum waren alle auf dem Alexanderplatz wurden auch schon leicht hektisch die Gitter hinter uns geschlossen. Mit Freude stellten wir fest, dass sich vorm Alexa ebenfalls eine Menge Leute zu einer Gegenkundgebung versammelt hatten. Versuche, die Gitter als Podest zu nutzen und unsere Transpis somit noch einmal besser zur Geltung zu bringen, wurden von den Bullen unterbunden. Es folgten sinnlose Diskussionen, ob die Transpis über die Gitter durften oder nicht. Es wurde dennoch einfach gemacht und stellte dann scheinbar plötzlich kein Problem mehr dar. So lautstark, wie die Demo begann, endete sie dann auch. Kritische Sprechchöre machten unseren Protest gegen die Anzugträger_Innen nicht nur sichtbar sondern auch hörbar. Nachdem noch zwei passende Songs abgespielt wurden, wurde die Demo mit dem Hinweis auf die gegenüberliegende Kundgebung "Fähren statt Frontex" (für die nicht englisch sprechenden Bullen, die diesen Text lesen) aufgelöst. Fabrice Leggeri konnte somit nicht ohne kritische Begleitung für seine menschenverachtende Praxis werben.

Nicht nur heute sondern an jedem anderen Tag gilt:

"Europe, Frontex and Police - stop killing Refugees"

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Wer ist das und warum sind seine Ansichten menschenverachtend?

Geht aus dem Text leider nicht hervor.

 

Schade das es nur 200 Menschen auf der Demo waren! !!

!

Leggerie ist der derzeitige Direktor von Frontex.

 

Das nur 200 Leute auf der Demo waren ist zwar angesichts des Themas Schade, hat aber gute Gründe, die eigentlich inzwischen längst jedem bekannt sein sollten.

wenn ich sowas

Und weil das so viel Spaß macht, wurden auch gleich noch alle Flyer für zu Hause abgezählt und einkassiert.

lese wir mir wieder bewusst, wie schwach dieser demokratische Staat sein muss, dass er so viel Angst vor Kritik hat - zu solchen Mitteln greifen muss. Das viele "Freunde und Helfer" sich englische Texte übersetzen lassen müssen war zu erwarten, denn welcher gebildete Mensch wird schon Berufsschläger?

am coolsten fand ich, wie in Berlin neuerdings Demo und kreative Protest-Elemente zusammen gedacht werden. Das war schon ganz großes Kino, wie da erst die Plakate geadbustet wurden und dann auch noch ne gefälschte Pressemitteilung der GdP rumgeht.

Weiter so, Berlin! Den Randale-Meister gibts dafür zwar nicht, aber trotzdem cool.

http://maqui.blogsport.eu/2016/02/26/kommunikationsguerilla-mit-der-gdp-...