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In der Nacht vom 20. auf den 21.02. brannte in Bautzen das ehemalige Hotel Husarenhof aus. Die Polizei geht laut diverser Artikeln in den Medien von Brandstiftung aus. Der Husarenhof sollte in Zukunft als Unterkunft für geflüchtete Menschen dienen.

Dass rassistisch motivierte Aktionen gegen bereits bezogene oder geplante Flüchtlingsunterkünfte speziell in Sachsen gerade in Mode sind, dürfte sich mittlerweile weit über die Grenzen des Freistaates herumgesprochen haben. Dieses Szenario ist auch für die Brandstiftung in Bautzen nicht ganz von der Hand zu weisen.

Bereits im Dezember vergangenen Jahres belegten Bautzener Neonazis via Facebook, dass sie mit Brandsätzen experimentieren. Dies haben sie selbst in Bildern festgehalten und veröffentlicht. Unterlegt wurde ein Bild mit der Aufforderung „Aufstand wagen!“. Ein weiteres Bild trägt den Schriftzug „Feuer und Flamme – Unsere Stadt ist zu heiß für Zecken“. Veröffentlicht wurden die Bilder auf dem Facebook-Blog StreamBZ. Dafür verantwortlich ist der Bautzener Neonazi-Aktivist Benjamin Moses. Dieser betreibt darüber hinaus diverse andere Social-Media-Profile bei Twitter, youtube u.a.. Dass Moses und seine Gruppe sehr aktionsorientiert und gewaltbereit sind versuchen sie mit diversen selbstgedrehten Videos von Neonazirandalen (z.B. aus Dresden und Heidenau) darzustellen. Darüber hinaus versuchen sie aktuell massiv antirassistische Aktivist_innen in Bautzen einzuschüchtern und diese im Rahmen von Demonstrationen diverser Pegidaklone anzugreifen. Angefangen hatte StreamBZ ursprünglich eher als reine Foto-Seite, auf denen antifaschistische Demonstrant_innen abfotographiert wurden. Dafür nutzte er zumindest zeitweise auch einen gefälschten Presseausweis, um schneller durch Polizeisperren etc. zu kommen.

Dass speziell Benjamin Moses mit seiner Gruppe in Bautzen so penetrant als Neonazi-Aktivist auftritt, verwundert bei einem Blick auf seine Familie nicht weiter. Beide Elternteile sind teilweise jahrelang in der Neonaziszene aktiv und / oder teilen das menschenverachtende Weltbild ihres Sohnes. Auch seine 2 Jahre ältere Schwester Ariane ist seit Jahren in der braunen Szene aktiv. Als Liedermacherin „Aria S.“ war sie zunächst eher im Südwestdeutschen Raum aktiv. Liiert war sie damals mit dem stellvertretenden NPD Kreisvorstand (Neckar-Alb) Hagen Seimel. Mittlerweile lebt sie in der Region Ludwigshafen – liiert mit einem langjährigen Hammerskin-Aktivisten und rechtem Musiker. Musikalisch zeigt sich Ariane Moses dabei eher weniger kreativ. Üblicherweise covert sie Lieder anderer Neonazi-Bands. Ihr Bruder Benjamin entwirft für sie diverse Web-Banner und andere Werbematerialien.

Ein wichtiger Bezugspunkt für die Gruppe ist der Bautzener Sportverein Post SV – Abteilung Boxen. Hier trainieren einige StreamBZ-Aktivisten regelmäßig. Zuletzt am 15.11.2015 nahmen mit Philipp Frei, Max Mahr und Frederic Pöthig auch mindestens drei Bautzener Neonazi-Aktivsten aus den StreamBZ-Zusammenhängen und dem Umfeld an der Bautzener Boxnacht teil.

Ob tatsächlich die StreamBZ-Gruppe aus Bautzen mit dem Brand im Husarenhof in Verbindung steht, wird sich vielleicht noch zeigen. Vorausgesetzt, dass der Brand jemals aufgeklärt wird. Dies darf angesichts der sächsischen Zustände bei Polizei und Behörden als fragwürdig gelten.

Dass die Gruppe um Benjamin Moses die Motivation und das Potential für solche Taten besitzt, hat sie in den letzten Monaten aber mehrfach dargelegt.