Am Samstag, den 9. April 2016 wollen Faschist_innen und Rassist_innen unter dem Label „Gemeinsam Stark“ gegen Linke und Geflüchtete in Magdeburg aufmarschieren – doch wir zeigen Rassismus und Faschismus die rote Karte! Abpfiff ohne Verlängerung! Platzverweis für faschistische und rassistische Hetze!
Seit einem Jahr dauern nun schon die wöchentlichen Aufmärsche des lokalen ultranationalistisch geprägten „PEGIDA“-Ablegers mit dem eingängigen Namen „MAGIDA“ an. Großveranstaltungen der AfD, Versammlungen der neonazistischen Kleinstpartei „Die Rechte“ und anderweitige braune Events sind ebenfalls zur Regelmäßigkeit geworden. Dadurch haben die Faschisten soweit Oberwasser bekommen, dass sie nun Rassist_innen aus ganz Deutschland nach Magdeburg mobilisieren wollen.
Das Bündnis der „Hooligans gegen Salafisten“ (kurz: HoGeSa) ist ein Zusammenschluss verschiedenster rechter Gruppierungen, die sich nicht ausschließlich aber zum großen Teil, aus den Strukturen in den deutschen Fußballfanszenen rekrutieren. Der Anfang 2015 in Fulda gegründete Verein „Gemeinsam Stark e.V.“ (GSD) ging daraus hervor. Seine Mitglieder waren nach eigenen Angaben vorher bei den „Friedensmahnwachen“, „Hooligans gegen Salafisten“ oder „PEGIDA“ aktiv. GSD setzt sich aus dem rechten Fan-Milieu verschiedenster Fußballvereine, vor allem aber aus Bremen, Hannover, Braunschweig und Magdeburg zusammen. Der aktionistische Ansatz mobilisiert ausserdem viele schon ältere Rassist_innen aus der zerfallenden Kameradschaftsszene, der NPD und der Rechtsrock/RAC-Szene. Die „Wir sind Patrioten, keine Nazis“-Grauzonefraktion nicht zu vergessen. Hier kommen verschiedene Generationen und Szenen zusammen. Die Klammer, die sie vereint, heißt Rassismus.
Nach verschiedenen, teilweise kurz zuvor abgesagten, „HoGeSa“-Treffen, soll eine solche Veranstaltung nun in Magdeburg stattfinden. Nach Erfurt im Mai 2015 ist dies der zweite Versuch im Osten Fuß zu fassen. Gerade hier ist der Anteil rechter Stadionbesucher verhältnismäßig hoch und das Teilnehmerpotenzial für eine Versammlung dieser Art recht groß. Ausserdem machen die zentrale Lage Magdeburgs in „Mitteldeutschland“ und ein angekündigter Rechtsrock-Liveact das ganze zu einem attraktiven Nazi-Happening, fernab von Spaziergängen und den ewig gleichen Redebeiträgen ohne Action.
Magdeburg hat seit der späten 80er Jahren eine florierende Naziszene, die seit der Wende drei Menschen das Leben gekostet hat. Im Mai 1992 überfallen Nazihools aus verschiedenen Bundesländern, nach dem sie die Cops abgelenkt haben, eine Geburtstagsparty an der Elbe und erschlagen den Punk Torsten Lamprecht. Am Himmelfahrtstag im Jahr 1994 greift der Mob im Wahn mitten im Zentrum alles an, was nicht in sein Weltbild passt. Ein Aufschrei geht durchs Land. Selbst die junge Angela Merkel streut mit dem politischen Establishment Rosen auf den Weg, um das „Blühen“ der „Landschaften“ nicht zu gefährden. Die Faschist_innen verzeichnen weiter Zulauf. Im Frühjahr 1997 wird Frank Böttcher auf dem Heimweg aus einem Krankenhaus erstochen. Die darauffolgenden massiven antifaschistische Interventionen verbessern die Situation für einige Zeit. 2008 erschlägt ein frisch aus dem Knast entlassener Nazi Rick Langenstein vor einer Disco im Magdeburger Stadtteil Reform.
Im Zuge des momentanen rassistisch-nationalistischen Exzesses kommt es auch in der Elbestadt wieder vermehrt zu Übergriffen gegen nicht „Urdeutsche“ und politische Gegner. So wurden zuletzt Büros und Privatadressen von Linken und Grünen angegriffen und in großen Gruppen vermeintliche Vergewaltiger ins Krankenhaus geprügelt.
Die Radikalisierung und der Wille zum eigenständigen Handeln tritt
zunehmend offener ins Licht. Beispielsweise wurde PEGIDA von Anfang an
aus der Hooligan-Szene „Dynamos“ unterstützt. „Hooligans Elbflorenz“,
eine faschistische Hooligangruppe, stellt einen grossen Teil der
Ordnerstruktur und bekommen dabei oftmals Unterstützung anderer,
eigentlich rivalisierender, ostdeutscher Traditonsvereine. Die
Häufigkeit und Intensität der Übergiffe auf Antifaschist_innen und
Medienvertreter_innen nahm mit der Zeit zu. Mitte Dezember während einer
Kundgebung in Dresden Neustadt griffen große Gruppen Nazihools aus
einem Park heraus Gegendemonstrant_innen an. Ausserdem wurden
verschiedene linke Wohnprojekte und Adressen attackiert. Zuletzt ist der
Angriff auf die Wolfgang-Heinze-Strasse in Leipzig/Connewitz zu
erwähnen.
Die Angriffe ereigneten sich oft unter den Augen der
Sicherheitsbehörden, die nicht eingriffen oder aktive Hilfe leisteten.
Von einem Verfassungsschutz, der den NSU mitorganisiert hat, erwarten
wir generell keine Hilfe. Antifa bleibt Handarbeit!
Denn wenn bürgerliche Politiker mit Stammtischparolen gegen Geflüchtete
hetzen und Menschen im Mittelmeer ertrinken lassen, Nazis
Flüchtlingsheime anzünden und unter staatlicher Aufsicht mordend durchs
Land ziehen, ist dies die Fortsetzung der gleichen rassistischen
Denkweise.
Diese verschleiert den Blick auf das eigentliche Problem: die
kapitalistische Konkurenz und ihre menschenverachtende Verwertungslogik.
Dieser entgegnen wir mit solidarischem, emazipatorischem entschlossenem
Handeln und nicht mit Ausgrenzung und nationalem Rausch.
Erklären wir es Ihnen in der Sprache die Sie verstehen.
Blutgrätsche für „Gemeinsam Stark“ – den Naziaufmarsch mit allen notwendigen Mitteln unmöglich machen!
Für eine Welt Abseits von Nation, Kapital und Patriachat
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"Für eine Welt Abseits von Nation, Kapital und Patriachat"
und dann dazu eine Grafik mit einem aufgepumpten Typen mit Hassi auf. Gleich mit Photoshop noch den Bizeps vergrößert. Das ist die Reproduktion von patriachalen Strukturen! Es suggeriert, dass Militanz irgendwas mit nem starkem Auftritt und dicken Muckis zu tun hätte. So begegnet ihr Hools auf Hool-Niveau. Das ist inhaltlich Murks und taktisch können die damit umgehen. Nicht umgehen können die erfahrungsgemäß mit militanten, aber nicht von Ehre und Männlichkeit geprägten Strukturen. Das kennen die nicht und macht ihnen Angst. Außerdem dekonstruiert es deren Männlichkeit wenn sie von vermeintlich schwachen vorgeführt werden.
Trotzdem viel Erfolg!
Kurze Frage
Müssen jetzt alle schwach sein, um deren Männlichkeit vorzuführen? Müssen alle stark sein, nur weil es auf einem Foto der Fall ist? Nein, auch nicht.
Im Übrigen: Wenn hier alle schwach wären, dann hätten wir schon längst verloren. Abgesehen davon, dass in Konfliktsituationen erfahrungsgemäß ein stabiles Auftreten so gut wie immer nur Vorteile bringt.
"Erklären wir es Ihnen in der Sprache die Sie verstehen."
?????!!!!!!!!!!!
Als richtig derber Macka sag ich: Heul nicht rum...es heisst immer noch politischer Kampf und da ist - ÜBERRASCHUNG - eine physische Stärke durchaus LEBENSWICHTIG.
Wenn deine militant, aber nicht auf "Ehre und Männlichkeit" geprägten Strukturen (es sind wohl eher deine Vorstellungen, die, naja sagen wir mal, zu überprüfen wären) die täglichen Auseinandersetzungen erfolgreich führen... dann können ja alle Steinzeitlinken mit dem Männlichkeitswahn Sport in ihren Höhlen bleiben und länger trainieren. Oder wir erzählen uns ganz im Geheimen "Herrenwitze" oder so....oder einfach mal "das Maul halten" von Sachen, die du nicht kennst, nicht schon mal im Ansatz mitgemacht hast. Taktisch umgehen...hahaha - ne, is klar!