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ja, das bist du in meinen Augen und zwar aus mehreren Gründen:

Zum einen unterstelle ich dir, dass du Menschen, die ohne Strategie und ohne Gedanken an die Konsequenzen ihre Radikalität ausleben als "krank" bezeichnest oder zumindest die Nase rümpfend auf sie herab sehen würdest. Das ist jetzt vielleicht auch ein Vorurteil von mir, was durch die Schreibweise von "dass" ausgelöst wird. Wahrscheinlich Mittelschicht, wahrscheinlich selber Privilegien zu verlieren und dadurch immer ganz strategisch durchdacht, vorsichtig und ziemlich angepasst. Korregier mich, wenn ich mich irre.

Auch ich finde nicht, dass wir alle so handeln sollten, weil es immer auch Menschen im Kollektiv braucht, die sich Gedanken um Strategien machen und sehr umsichtig handeln. Das gibt ihnen und anderen aber NIEMALS das Recht, radikal subversive und kompromisslose Menschen zu degradieren! Du sprichst dem Betreffenden politisches Bewusstsein ab und handelst damit leider nicht anders als seine Wärter und die Justiz... (und die SPD und viele andere by the way...)

Es sollte dir zudem bewusst sein, dass das Pathologiesieren und Wegsperren oder sogar Töten von kritischen Menschen lange Tradition hat, welche nicht noch nicht mal mit den "Hexenverbrennungen" begonnen haben. Sind aber ein gutes Beispiel, wie ich finde.

Und selbst wenn Menschen tatsächlich - egal durch was bedingt - psychatrische Erkrankungen haben, ist das Wegsperren, Sedieren und Drangsalieren doch bitte keine Lösung, die ein fortschrittlicher Mensch vertreten sollte.

Ich bin nicht naiv und glaube, dass man Menschen vor einigen TäterInnen wirklich schützen sollte. Selbst hier ginge das aber viel humaner. Es handelt sich um so wenige (SerientäterInnen etc.), dass das gar nicht so schwer zu bewerkstelligen wäre.

Über die Ursachen der am weitest verbreiteten psychischen Erkrankungen ließe sich ja auch noch einiges sagen: Leistungsdruck, Konkurrenz, das Gefühl wertlos zu sein, anders zu sein, Traumata wegen bürgerlichen Familien-Idyll-Geschichten, .... sind ja auch alles Syptome der bürgerlichen Gesellschaft. Da drehen manche eben auch durch. Was bringt es, die weg zu sperren? Die Scheiße draußen geht weiter...

Ich schließe mich dem Buch "Irre! Wir sperren die Falschen weg!" (In dem Buch steht auch Quatsch, aber dieses Fazit finde ich super) an: in einer kranken Gesellschaft wie dieser sollte man sich wesentlich mehr Gedanken um die "Gesunden" machen!

Also, mach dir mal in die Richtung Gedanken. Viel Spaß dabei und nciht durch drehen ;)