Rückblick Akademikerball in Wien 2016

Burschis? Nein Danke

Im Sinne einer kritischen Nachbereitung der diesjährigen Proteste rund den WKR-Ball ("Akademikerball") finden wir es wichtig, einige Ereignisse aufzubereiten. Circa 200 Menschen folgtem dem Aufruf zum antinationalen Block. Schon vor Beginn der Demonstration bestand seitens der Polizei ein spürbarer Generalverdacht gegenüber schwarzgekleideten Personen.

 

Das bereits absurd große Sperrgebiet der letzten Jahre wurde noch einmal erweitert, zusätzlich wurden entlang der Demoroute alle Straßen abgesperrt und kein Durchkommen war möglich. Menschen wurden schon auf dem Hinweg zur Demonstration kontrolliert und ihre Identität festgestellt, so zum Beispiel auch ein Bus von Antifaschist_innen aus Linz. Ab dem Moment, als sich der Block auf der Demonstration formierte, wurde er von den neuen Kamerateams der Polizei abgefilmt und ständig beobachtet. Bereits nach wenigen Metern wurde der antinationale Block von einem dreiseitigen Wanderkessel begleitet, die Polizei versuchte immer wieder vergeblich in die Demo und den Block zu drängen. Zusätzlich wurde kontinuierlich versucht, die Antifaschist_innen abzufilmen - die Democlowns unterstützten den Block dies so wenig wie möglich zuzulassen.

 

Der Block löste sich kurz vor dem Stubenring auf, um massiven Repressionen zu entgehen. Am Stubenring gab es ein nur 3 Meter breites Nadelöhr, durch das die gesamte Demo gelotst und abgefilmt wurde. Direkt dort hätte der gesamte antinationale Block festgenommen werden sollen. Solidarität unter Antifaschist_innen kann also auch in Wien funktionieren.

 

Wieder einmal war ersichtlich, dass die Polizei auf dem rechten Auge blind ist und ignorierte und dementierte die Anwesenheit von Nazis seitlich der Demo in Gestalt von Hools und Identitären.

 

Nach offizieller Auflösung der Demo kam es zu vollkommen willkürlichen Identitätsfeststellungen. Auch gab es Berichte darüber, dass Antifaschistinnen im Gegensatz zu den Genossen unverhältnismäßig hart behandelt und kontrolliert wurden. Diese grundlose Gewalt kann nur als Taktik zur Abschreckung und als Provokation gedeutet werden.

 

Es wurde wieder einmal bewiesen, dass die Notwendigkeit eines antinationalen Blockes und einer radikaleren Kritik besteht, solange linke Bündnisse (Transpi-)Sprüche wie z.B. "Heimat für Alle", "Unser Südtirol geht euch nichts an", "Nazis vergasen" und "Wessen Hofburg - Unsere Hofburg" zulassen und propagieren. Verharmlosungen der Shoa und positiver Bezug auf "Heimat" zeigen, dass endlich eine Reflexion stattfinden muss.

 

Antifaschismus bleibt antinational!

 

Wie schon vorab thematisiert, ist der Akademikerball nicht mehr die wichtigste und dringlichste Aktivität der Rechten in Österreich, gegen die vorgegangen werden muss. Was die Demonstration wieder einmal verdeutlicht hat ist, dass die Kriminalisierung von antifaschistischem Protest seitens des Staates massiv betrieben wird. Antifaschismus bleibt unser aller Auftrag, nicht nur einmal im Jahr, sondern jeden Tag.

 

Kein Fußbreit dem Faschismus - bildet Banden!

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" Direkt dort hätte der gesamte antinationale Block festgenommen werden sollen."

 

Was meint ihr damit? Woher stammt diese Info?

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Vermutlich nur Mutmaßungen!

 

Jedoch nicht unwahrscheinlich, in Österreich wird sehr oft und gern gekesselt, der Block war zu diesem Zeitpunkt bereits von drei Seiten komplett zu und es wäre für die Bullen ein leichtes gewesen dort auch noch die letzte Seite zu zu machen! Das auftreten der Bullen hat ebenfalls vermuten lassen, dass sie den antinationalen Block nicht bis zum Ende mitlaufen lassen wollen. Zudem gab es im Vorjahr eine Polizeiauskunft an die OGR, dass "sollte sich ein schwarzer Block innerhalb der Demonstration bilden sofort ein Zugriff erfolgen wird"!

 

Das es gleich zu Festnahmen des gesamten Blocks gekommen wäre halte ich jedoch für nicht wahrscheinlich, vermutlich hätten sie einfach für ein paar Stunden den Kessel aufrecht erhalten und dann die Personen einzeln rauslassen, natürlich von allen Identität festgestellt!

 

Nachdem das nicht geklappt hat haben sie dan später halt einfach eine angemeldete Demonstration mit circa 100-200 teils sehr jungen Demonstrant_innen gekesselt.

"Auch gab es Berichte darüber, dass Antifaschistinnen im Gegensatz zu den Genossen unverhältnismäßig hart behandelt und kontrolliert wurden"

Welche Antifaschistinnen im Gegensatz zu welchen Genossen? Wurde weibliche Teilnehmerinnen härter kontrolliert?