Eine Replik auf den Vice-Artikel zu Köln

Feministisches Symbolbild

Zu den Vorfällen der Silversternacht in Köln wird allerhand Unsinn geschrieben. Der Vice-Artikel von Stefanie Lohaus und Anne Wizorek  hat mich dazu getrieben, auch etwas dazu zu schreiben.

 

Sachlich gesehen wurden in der Sylvesternacht in Köln in einer Menge von 2.000 Personen sexuelle Übergriffe begangen. Derzeit gab es dazu rund 150 Anzeigen, 2 wegen Vergewaltigung. Die Betroffenen schilderten die Täter vom Aussehen her, als Menschen mit arabischem oder nordafrikanischen Migrationshintergrund ein. Die Polizei stufte 1.000 Personen als Störer ein. Von rund 100 kontrollierten jungen Männern habe es sich auch um Flüchtlinge gehandelt.

 

Nicht nur im Vice-Artikel finden sich folgende Thesen:

  1. „Sexismus und Rape Culture sind hier genauso wie überall auf der Welt zu Hause.“ Richtig, aber es gibt zum einen auf der Welt qualitative Unterschiede, wie das Wahlrecht, das Recht Auto zu fahren und jeden Beruf zu ergreifen, als auch quantitative Unterschiede. Ohne Statistik behaupte ich, dass es in der feministischen Partei Schwedens weniger Rape Culture gibt, als auf dem Tahir Platz in Ägypten.

  2. „Die Empörung und Beschuldigung der betroffenen Frauen und ihr Anzeigeverhalten sind nur so groß, weil sie arabisch aussehende Menschen beschuldigen.“ Das finde ich schon schockierend unsolidarisch. Ich möchte gar nicht ausschließen, dass es im Einzelfall stimmt. Klar, es gibt Rassismus und das wirkt sich auch aufs Anzeigeverhalten aus. Trotzdem finde ich es sehr zynisch, einer Frau, die gerade sexuelle Gewalt erlebt hat, vorzuwerfen, dass es sie bei einem Deutschen nicht gestört hätte oder sie zumindest ihn nicht angezeigt hätte. Das hat mit Feminismus nichts zu tun.

  3. „Beim Oktoberfest ist das Alltag. Im Schnitt werden allein zehn Vergewaltigung pro Oktoberfest gezählt, die Dunkelziffer wird auf 200 geschätzt.“ Grundsätzlich geht diese Idee davon aus, dass nur jede zwanzigste Vergewaltigung angezeigt wird. Eine schwierige Schätzung, aber ich habe keine bessere. Doch woher hat stammt die Zahl von 10 angezeigten Vergewaltigungen? Im Taz-Artikel hieß es einmal „Rund zehn Vergewaltigungen pro Oktoberfest gehen in die Statistik ein – die Dunkelziffer wird auf 200 geschätzt.“. Das war 2009. Tatsächlich gab es damals sechs polizeilich gezählte Vergewaltigungen. Das ist mathematisch korrekt gerundet zehn, dann gab es allerdings im Vorjahr gerundet null Vergewaltigungen, nämlich vier. In den letzten Jahren sind es weniger geworden: nur noch durchschnittlich eine angezeigte Vergewaltigung. Im Bereich der Sexualdelikte gab es insgesamt 2015 20 Anzeigen, 2014: 11 und 2013: 16.  Nocheinmal zum Vergleich: Beim Oktoberfest gab es 2015 bei 5,9 Millionen Teilnehmenden 20 Anzeigen wegen Sexualdelikten. In Köln bei 2.000 Anwesenden 150. Dabei stimmt es, dass es beim Oktoberfest überdurchschnittlich viele solcher Vorkommnisse gibt. Aber warum versucht man damit die Silvesternacht in Köln zu verharmlosen?

Beim Vice-Artikel von Stefanie Lohaus und Anne Wizorek kommen noch weitere verstörende Punkte hinzu:

  1. „Sexualisierte Gewalt hat niemals etwas mit Sex zu tun.“ Dieser Satz von Stefanie Lohaus und Anne Wizorek ist nicht nur ideologisch und monokausal erklärend, er ist auch absurd. Sexuelle Gewalt hat fast immer etwas mit Sex zu tun. Auch wenn gelegentlich behauptet wird, es wäre nur ein Stolpern gewesen und man habe den Sex nie beabsichtigt. 

  2. Zur sexuellen Nötigung muss juristisch Gewalt, die Androhung von Gewalt oder die Ausnutzung einer schutzlosen Lage stattfinden. Das ist zurecht umstritten und das kann man verändern wollen, z.B. weil zu befürchten ist, dass Opfer absichtlich schon eine Bedrohungslage erkennen, ohne dass der Täter seine Drohung justiziabel ankündigt. Stefanie Lohaus und Anne Wizorek behaupten aber nun, dies wäre ausschließlich bei Vergewaltigungen so und keineswegs bei Diebstählen. Nur bei Vergewaltigung müsse das Opfer physisch Widerstand leisten. Die Autorinnen behaupten beim Stehlen einer Handtasche spiele es keine Rolle, ob das Opfer sie festhält und sich verteidigt. Dies ist schlicht falsch. In letzterem Fall ist der Tatbestand des Raubes erfüllt, wenn sie nur aus dem Fahrradkorb gemopst wird, ist es lediglich Diebstahl. Generell geht es immer um die Absicht des Täters und dessen Willen oder Fahrlässigkeit. Wenn also der Täter davon ausgeht, dass er sich etwas nehmen darf und dafür gute Gründe hat, bleibt er straffrei, unabhängig von der Intention des Opfers.

  3. „Wenn heutzutage immer noch aus Kindergärten zu vernehmen ist, dass ein Mädchen sich nicht beschweren darf, sobald sie von einem Jungen gehauen wird und dies mit ‚er mag dich halt und kann es nicht anders zeigen‘ erklärt wird, macht das deutlich, wie früh bereits schädliche Geschlechterstereotypen am Werk sein können.“ schreiben die Autorinnen. Das habe ich noch nie von Erzieherinnen und Erziehern in der Elementarpädagogik gehört. Aber das behauptet die Aussage auch nicht. Es ist ja bloß zu vernehmen. Genauso kann man sagen: „Wenn heutzutage immer noch aus Kindergärten zu vernehmen ist, dass es dort zu Vergewaltigungen kommt, dann werden schädliche Geschlechterstereotypien deutlich.“ Ebenfalls formal logisch völlig korrekt.

Die Übergriffe in Köln zeigen die Notwendigkeit linker Intervention. Gerade jetzt sind feministische und antirassistische Analysen gefragt. Schlechte und verharmlosende Analysen stärken Sexismus und Rassismus. In dem Vice-Artikel von Stefanie Lohaus und Anne Wizorek heißt es: „Genauso wie es journalistisch unverantwortlich ist, Zahlen zu verbreiten, die einfach nicht der Faktenlage entsprechen, dafür aber Pegida und Co. neues Futter geben.“ Genau das haben die beiden aber mit ihrem Oktoberfestbeispiel getan. Zahlen verbreitet, die nicht der Faktenlage entsprechen. Stattdessen kann man auch ganz sachlich darauf hinweisen, dass Sexismus ein grundsätzliches Problem ist.

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positiver rassismus ist in der deutschen linken manchmal echt ein problem.

Sexualisierte Gewalt hat niemals etwas mit Sex zu tun.“ Dieser Satz von Stefanie Lohaus und Anne Wizorek ist nicht nur ideologisch und monokausal erklärend, er ist auch absurd.

 

Diese Aussage ist nicht absurd, aber auch nicht richtig. Das sexualisierte Gewalt niemals was mit Sex zu tun hat, ist - und dabei stimm ich dir zu - nicht richtig. Allerdings steht der Sex - und das ist auch durch diverse Studien belegt - oft nicht an erster Stelle oder ist 'nur' Ausdrucksform von etwas anderem, nämlich Macht(ausübung).

Machtausübung ist allerdings häufig elementarer Teil von Sex - devote und dominante Rollenbilder finden sich in allen möglichen Ausprägungen in sexuellen Kontexten. Meist passiert das einvernehmlich und ist deshalb nicht weiter problematisch, doch recht schnell können natürlich hierbei individuelle Grenzen verletzt werden. Macht und Sex lassen sich also nicht immer sauber trennen, zumal in der klassischen männlichen Sozialisierung häufig Macht mit Sex assoziiert wird. Die Psychologie bietet hier viele spannende Thesen.

 

Ansonsten Lob für den Artikel, von linker Seite kam zu den Ereignissen in Köln einfach viel zu viel relativierender und (positiv-)rassistischer Mist.

Guter Text! Dachte schon auf eurer Seite wird das Geschehen in Köln (wo sich jede Relativierung von selbst verbietet) komplett ignoriert. Wo sind eigentlich die ganzen AntirassistInnen und AntisexistInnen? Ich bin schwer enttaeuscht von der radikalen Linken! Da braucht mensch sich nicht zu wundern, wenn das den Rechten die Menschen scharenweise in die Arme treibt. So wird das nie was mit der Revolution...

aber zu Kurdistan / Rojava machen sie eigentlich immer gute sachen:

 

http://www.vice.com/de/video/heimat-der-krieg-der-anderen-deutsche-kaemp...

Deine Kritik an dem Vice-Artikel enthält doch in der Essenz letztlich auch nur die Aussage, dass die Übergriffe in Köln der Beleg für einen besonderen Sexismus bzw. sexistische Gewalt bei Männern mit Migrationshintergrund seien. Oder wie soll sonst dein pro Deutsche Männer ausgelegter Vergleich mit dem Oktoberfest verstanden werden? Der ist im übrigen falsch, denn die Dunkelziffer auf dem Oktoberfest wird mit 200 angegeben und die Interpretation von "sexuellen Übergriffen" auf Veranstaltungen wie dem Oktoberfest dürfte im allgemeinen sehr großzügig ausfallen, denn die Frauen dort wissen von vornherein in was sie sich hineinbegeben und ich unterstelle ihnen eine gewisse Toleranz dem Oktoberfest-Milleu gegenüber, während die Frauen vorm Kölner Hauptbahnhof offensichtlich unbeabsichtigt und überraschend in eine ungewollte Situation gerieten und dies natürlich viel schneller zur Anzeige kommt, vor allem nachdem es durch die Medien massiv angeheizt wurde. Ich persönlich glaube nicht an die Geschichte vom neuen Phänomen eines besonders sexistisch-gewalttätigen Migrantenmobs bzw. kenne ich ähnliches von deutschtümelnden Veranstaltungen wie der Fussbald-WM etc. Hier einen Unterschied auszumachen zu gunsten der deutschen Männer - und nichts anderes machst du - ist rechter Kampf der Kulturen, und natürlich sollte die Linke da intervenieren, aber ganz und garnicht im Sinne deines Artikels.

1. Eigentlich befindet sich im Artikel nur eine Gegenüberstellung. Klar kann man sagen, es ist ein reines Anzeigenproblem, dass Frauen Übergriffe von "Ausländern" häufiger anzeigen. Das steht ja aber auch im Kommentar selbst. Trotzdem halte ich das Ausmaß für verschieden.

 

2. Klar gibt es Kulturen. Nicht alle Sachsen zünden Flüchtlingsheime an, sondern nur eine Minderheit. Trotzdem lohnt es sich die spezifischen Ursachen zu analysieren, warum das dort häufiger passiert als in Hessen, um dann zum Beispiel festzustellen, dass das geschaffene Klima durch Pegida daran einen Anteil hat und man deswegen sich dagegen engagieren sollte. Wenn Studien zeigen, dass es bei arabischen Migranten mehr oder anderen Sexismus oder Antisemitismus gibt, dann lohnt sich auch dort spezifisches Engagement. Die Frage ist, gibt es dazu soziologische Untersuchungen? Und wäre es nicht unsere Aufgabe das zu untersuchen?

 

In jedem Fall sollte man keine Ressentiments gegenüber Sachsen oder Syrern zeigen, es geht ja lediglich um spezifische Elemente dieser Kulturen. Einen rechten Kampf der Kulturen wie du meinst, fordert der Kommentar überhaupt nicht...

denn die Anzahl der angezündeten Flüchtlingeheime ist weit höher als in Hessen, pro Einwohner gerechnet. Sie ist auch höher als die Anzahl der sexuellen Übergiffe in Köln oder sonstwo. Ein hartes Durchgreifen gegenüber Sachsen ist erforderlich!

Das beharrliche Verweigern, dass Sozialisierung in allen Bereichen Auswirkungen auf das Verhalten von Menschen haben kann, verhindert hier nicht etwa Rassismus, sondern gibt den kompletten Diskursraum für Pegida & co frei.

Was bleibt sind die verzweifelten Versuche sich das Problem von der Hand zu reden - wie im Vice Artikel, in der taz, in deinem Kommentar. Deutschtümelnde Veranstaltungen wie die Fußball-WM sind unglaublich unangenehm, aber das gleichzusetzen mit [trigger warning] Männerhorden, die wehrlose Frauen festhalten, in sämtliche Körperöffnungen greifen und Unterwäsche abziehen ist eine Ohrfeige ins Gesicht der Betroffenen. 

Unter die Räder geraten also traurigerweise wieder zuallererst die Opfer, damit sich das linke Gewissen keinen unbequemen Diskussionen stellen muss. 

Alleine dein Vorwurf gegenüber dem Vice-Atrikel ist schon ein Ressentiment. Du vermutest hier die "beharrliche Verweigerung", sich mit "Sozialisierung" auseinanderzusetzen, doch gerade darum geht es in dem Vice-Artikel. Der Artikel hinterfragt nämlich die Sozialisierung der Menschen hierzulande und begreift die sexuellen Übergriffe als ein allgemeingesellschaftliches Phänomen, während DU mit Sozialisierung ganz offensichtlich die ethnische oder religiöse Sozialisierung von Migranten in Abgrenzung von Deutschen meinst und die Fussball-WM oder das Oktoberfest gegenüber dem angeblichen Kölner Migranten-Mob in Schutz nimmst, als ob es dort gesitteter zuginge. Du verlangst von der Linken, sich dieser "Diskussion zu stellen", ebenso wie Nazis und Pegida immer wieder versuchen, solche angeblichen "Diskussionen" zu eröffnen. Dein Speech von den "wehrlosen Frauen" sagt doch alles. Troll dich!

Anstatt auf sachliche Kritik einzugehen nur Aggression und Anfeindung...  So kann man vielleicht eine autoritäre Sekte auf Linie halten, bestimmt aber keine emanzipative Politik voranbringen.

Die Kommentare sind sachliche Kritik, von Aggression und Anfeindung keine Spur. Und Troll dich ist angebracht auf einen Beitrag, der 1:1 aus Kreisen von Pediga-AfD stammen könnte, denn nichts anderes ist die These, deutsche Männer seien weniger übergriffig als Migranten und darüber müsse man jetzt mal (auch in der Linken) Klartext reden... Schade nur, dass die Mods nicht bemerken was hier los ist.

Nein, Troll dich nicht! Sehr gut, dass du hier eine Diskussion entstand, viele  haben sich sicherlich gewundert, dass der Vorfall solange hier keinen Rückhall gefunden hat.
Zu meinem Vorredner: Aha, der Vorfall wurde "durch die Medien massiv angeheizt" Du verhöhnst die Opfer.  Davon abgesehen hat das ZDF noch nicht mal am Montag um 19:00 Uhr berichtet.
Und sorry, selbst bei der Fußball-WM und dem Oktoberfest gibt es derartige Übergriffe nicht.
Erinnert mich daran, dass man erst gegen Salfisten demonstrieren konnte, als die Kurden damit angefangen hatten. Oder als Linke sich gemeinsam mit Rechten auf "Palästina free"- Demos fanden....

Die Tagesschau hat am 2. Januar (Samstag!) dick und fett berichtet, Quelle war der WDR:

http://www1.wdr.de/themen/infokompakt/nachrichten/nrwkompakt/uebergriffe...

 

Der WDR hat in seinem ausführlichen Polizei-Bericht am 1. Janauar über die Ereignisse der Silvesternacht NICHTS von sexuellen Übergriffen erwähnt, dort gibt es nur eine polizeiliche Räumung des Platzes wegen Überfüllung: http://www1.wdr.de/themen/aktuell/silvesternacht-bilanz-100.html

 

Komisch ist das vor allem, weil laut Polizeiprotokoll die sexuellen Übergiffe schon vor der Räumung stattgefunden haben:

http://www1.wdr.de/themen/aktuell/dokumentation-koelner-polizeibericht-1...

 

Mein Fazit: Viel war da nicht los, die Sache wurde anschließend medial extrem aufgeblasen. Das Ziel ist klar, gegen Refuges, gestern hat die CDU in Mainz "hartes Vorgehen" und Verschärfung des Asylgesetzes beschlossen. Die Frage ist nun nach den Verantwortlichen für die Medienhetze.

Das was Du hier bietest ist reinste Verschwörungstheorie. Alu-Hut pur.

 

Zu viel Hegel gelesen? Wenn die Fakten nicht zur Theorie passen, umso schlimmer für die Fakten --> ist offenbar Deine Devise!

 

Fast 400 Anzeigen allein in Köln! Alles erfunden?

 

Du verhöhnst letztlich die Opfer.

in den 80er wären militanten Frauen - also die Vorkämpferinnen - dagegen massiv vorgegangen und niemand hätte ihre Berichte in frage gestellt, damals hätten Dealer genauso vor den Latz bekommen wie heute Dealer in Exarchia.

Praxis hilft gegen Vereinnahmung von rechts

fragt sich nur wogegen sollen sie vorgehen, wenn sexistische Gewalt alltäglich ist und sich nicht einfach auf Moslems reduzieren lässt?

Es wurde sehr sehr viel über die verkorkste Polizei-Pressemitteilung am 1. geschrieben, in der drinstand, dass nix los war und darüber, dass Medien erst spät berichtet haben.

http://www.sueddeutsche.de/medien/uebergriffe-an-silvester-warum-die-med...

Dazu kommt, dass die viele Anzeigen erst spät eingetrudelt sind, weil Betroffene erst dann in der Lage waren die zu stellen, sich das getraut haben oder warum auch immer.
Die späten Berichte beweisen also gar nichts, und die Behauptung, dass das alles nicht so schlimm war oder so nicht wirklich stattgefunden hat offenbaren eine recht traurige Weltanschauung.

Der Artikel in der SD schildert nur den zeitlichen Ablauf, liefert aber keinerlei Erklärung, warum die Polizei die Vorfälle erst garnicht erwähnte, dann das Ausmaß plötzlich immer krasser wurde. Nach deiner Theorie wurden die Frauen später überhaupt erst in der Lage oder haben sich die Anzeige getraut. Teilweise mag das sein. Trotzdem frage ich mich, warum die 150 Cops im und um den Hbf solche drastischen Vorfälle nicht mitbekommen haben, genausowenig wie die tausenden Feiernden. Normalerweise entsteht wegen sowas sofort ein Hype in den sozialen Netzwerken, dazu braucht es keinen Polizeibericht - diese Ansicht teilt übrigens auch die Süddeutsche.

Ich vermute es hat den üblichen sexistischen Mob gegeben, Migranten und Deutsche, zahlreiche Übergriffe, halt wie jedes Jahr. Da das alles in Dschland zum Bereich des Normalen gehört, genauso wie an Karneval, ist es den Cops nicht weiter aufgefallen. Erst die Kölner Rundschau hat sich überlegt, daraus eine größere Geschichte zu machen und das Ganze im Kontext der Flüchtlinge zu politisieren. Autor des ersten Artikels ist übrigens Stefan Sommer, Historiker mit Faible für Ostpreussen. Würde mich nicht wundern, wenn der ein AfDler ist. Jendenfalls weiß der Mann, worüber er schreibt und was das für Folgen hat.

Schon wieder dieser wahnsinnige Vergleich mit dem Oktoberfest.. Du willst und willst Opferaussagen aber einfach nicht ernstnehmen wenn sie nicht ins schwarz/weiße Weltbild passen.

Dabei gehen die Nazis so plump vor, dass es ein leichtes sein sollte dem entgegenzutreten. Aber weil das Gemengelage zwischen Antiseximus und Antiislamophie so unwegsam ist, wird sich lieber darauf zurückgezogen einfach das Gegenteil von dem zu sagen was die Nazis von sich geben.

 

Dabei geht es auch anders! Siehe z.B. "Die Anderen und unsere Frauen..." weiter oben im Newswire. Da muss mensch nicht zustimmen, aber das ist ein erheblich besserer Versuch dem Thema zu entgegnen als das "Troll Dich/Du bist Nazi" was du hier etwas erbärmlich von dir gibst.

Noch erbärmlicher sind nur die bereits zahlreich vorhandenen Ergüsse von antideutscher Seite (allen voran achgut), die sich nur durch ein intelektuelles Gewand noch von Pegida unterscheiden. 

Danke für den Artikel; sich alles zurechtzubiegen hilft nicht; eine linke Auseinandersetzung mit den Vorfällen an Silvester muss anders laufen, als Augen zu und schnell auf andere zeigen. Diese Art der Relativierung wird ja ansonsten zu Recht auch nicht akzeptiert...

Left-wing radicals I meet and talk to in germany are excluding people not perceived as germans, voluntarely or not, and thus excluding any interaction, idea exchange, as if there was nothing to learn from the remaining 7 billions people.

 

Not too say that you are wrong or right in what you say, but since you suddenly (on this topic ? surprise, surprise…) find vice interesting enough to open a dialog on indymedia, maybe you should position yourself regarding this topic and also try to learn from, for example, "arab and north-african"-perceived feminist/gender-queer.

 

When women refugees get abused by white german dudes, do you think they tell the police ? Do you think they get ANY attention from the media ? Why not emphasize this ?

to simply modify the topic at hand until it fits your narrative in order to avoid further cognitive dissonance? now that's pretty clever.

" Zahlen verbreitet, die nicht der Faktenlage entsprechen"

 

Und dann hier von 2000 Personen und 1000 Störern schwafeln wie ein PI-News-Pisser? Geh weg und komm wieder wenn du weißt was belastbare Zahlen sind.

Hint: Also nicht das was du und Kameraden euch aus dem Hintern zieht

516 anzeigen gingen bisher ein. das ist der neueste stand.

Keine Frage, in Deutschland gibt es sexuelle Gewalt und Übergriffe gegen Frauen en masse. Und immer wieder werden die Aussagen der Opfer angezweifelt oder verdreht, um das Thema kleinzureden oder die Täter zu schützen. Gerade deswegen erscheint die plötzliche riesige öffentliche Empörung über die Vorgänge in Köln merkwürdig, vor allem wenn man sie im Kontext der aktuellen Flüchtlingsdebatte sieht. Kritisches Nachfragen ist hier nicht nur angebracht sondern Pflicht. Bisher gibt es im Internet 5 Frauen, die von den Ereignissen berichten, ansonsten nur Polizeimeldungen und Bürgerpresse. Es gibt keine Videos, wo es doch sonst von jedem Scheiß ein Video gibt. Bei "massenhaften" Ereignissen ist das noch ungewöhnlicher. Ich vermute, dass hier einige tatsächlich stattgefundene Übergriffe gegen Frauen aus der Reihe von Menschen mit Migrationshintergrund extrem aufgebauscht werden, um große Stimmung gegen die Refugees in der aktuellen Flüchtlingsdebatte zu machen. Die Frauen sind den Empörten scheißegal, es geht um die Deutschen, um Grenzsicherung und Kontingente. Auch innerhalb der Linken gibt es einige, die versuchen, eine Debatte über einen besonderen Sexismus bei Einwanderern muslimischer Herkunft anzuheizen, z.B. wenn wie in obigem Artikel behauptet wird, auf deutschen Großveranstaltungen wie dem Oktoberfest gehe es gesitteter zu, als beim feiernden Migrantenmob. Auch hier ist die Frage angebracht, inwieweit es um emanzipatorische Ideologiekritik oder eher um Islamophobie geht.

Zu den belastbaren Zahlen: Durch das Eintreffen von Azeigen, die von Frauen nicht wohnhaft in KÖln bei anderen Polizeidienststellen aufgegeben wurden, ist die Anzahl zwischenzeitlich auf 279 gestiegen.   

http://www.sueddeutsche.de/panorama/nach-uebergriffen-zahl-der-anzeigen-...

Zum grundsätzlichen Thema hier: Wieso wird z. B. die aktuelle Gender-Politik, von Rechten als Kinder-Umprogrammierung angegriffen, hier in Frage gestellt? Denn mit dieser soll die Sozialisierung der Kinder und Jugendlichen ja veränder werden. Warum eigentlich wenn das es keine Auswirkungen hat? Seit wann hat Sozialisierung und Erziehung keine Auswirkung auf das menschliche Verhalten, insbesondere der bei Jungmänner?   
Ganz passender Artikel:   
http://www.heise.de/tp/artikel/47/47066/1.html

Woher kommen die Anzeigen, sind sie alle vom Kölner HBF oder aus Köln gesamt, aus NRW usw... Außerdem: Eine Anzeige sagt garnichts, ich kann sofort auch eine Anzeige wegen irgendwas stellen. Nach der Medienhetze rennen natürlich alle zur Polizei, vor allem Nazis. Die Bürgerpresse berichtete erst von Gruppen zwischen 2 und 20 Leuten vor dem HBF, später waren es angeblich Tausende. Bilder davon gibt es nicht. Die ganze Geschichte stinkt zum Himmel und wir wissen alle warum. Wir wissen auch, weshalb Leute wie du, die sich als Linke ausgeben, hier zum Thema rumbashen

klar, nazis rennen einfach mal so zur polizei um falschaussagen zum thema zu machen.

die vergewaltigten frauen waren auch alle nazis. wie tief kann man eigentlich noch sinken?

besorgter Bürger reicht aus. Beim Karneval werden die Frauen angegrabscht und lassen es über sich ergehen, jetzt sind sie dank der Migrantenhetze drauf gekommen, dass das ja eigentlich gar nicht geht und Zeit zum Handeln ist. Und da kommen schnell ein paar hundert Anzeigen zusammen, wenn man die Verhältnisse an Silvester in Köln kennt. Vielleicht wird es zum Karneval auch mehr Anzeigen geben, das wäre mal ein positiver Nebeneffekt.

 

Übrigens: Bei den Anzeigen handelt es sich nicht nur um sexuelle Übergiffe sondern um alle angezeigten Vorfälle der Nacht.

Die Zahlen sind eben nicht belastbar, der Link in der Süddeutschen tot und der Heise-Artikel stammt aus der Feder von Paulette Gensler, die regelmäßig für Bahamas und Jungle World schreibt. Wie zu erwarten gibt es zwischen Adorno Zitaten und vermeintlichem Aufzeigen einiger Widersprüche den gut verpackten Hinweis, dass es sich eben doch um eine neue Qualität migrantischer Gewalt vor dem Kölner Hbf gehandelt habe. So kann man rechtes Denken auch manchen Linken schmackhaft machen...

komm, hau ab!! echt mal, es reicht langsam mit den relativierungen.

das osten sacken und andere verkappte muslimhasser regelmäßig für den jungle w schreiben dürfte dir nicht entgenagen sein und die jungle w ist mindestens anschlussfähig an den bürgerlichen kapitalismus, denn akteure des system versucht sie tunlich nicht zu benenen, stattdessen werden überall nur kapitalistische widersprüche aufgezeigt, der kampf gegen nazis aber dann widerum losgelöst vom kapitalismus betrachtet.

du hast es verstanden.

 

wie wäre es denn mal mit irgendeinem beleg an dem text, der hier zitiert wurde?

Sobald man in einen ideologischen Konflikt kommt, schiebt man das Problem lieber auf die Bürger- bzw. Lügenpresse und wurschtelt weiter wie immer. Als aktiver Antifaschist sollte man sich lieber aktiv und kritisch mit dem Zeitgeschehen auseinandersetzen anstatt in Friedensdemo- und Pedigstendenkmuster zu versinken oder zu schweigen. Das betroffene Frauen sich aus Scham und Angst nicht im auf Youtube zeigen ist ja (leider) kein Wunder.

Wenn das alles so weitergeht wird das für die radikale Linke noch ein beschisseneres Jahr als 2015.

und fehlende Videos bei Hunderten Amateurfilmern mit Smartphones vor dem Hbf haben nichts mit der Scham der Opfer zu tun, sondern damit, dass die geschilderten Eregnisse aller Wahrscheinlichkeit nicht in dem angegebenen Ausmaß stattgefunden haben.

Der Uploader schreibt selbst dass das Video zwischen 19.00 - 20.00 aufgezeichnet wurde und nicht gegen Mitternacht, als die Übergriffe stattfanden.

die Facebook kiddies haben alle ihre Cams nach 20 Uhr weggepackt?

Jaja, Ken Jebsen spricht hier, alles eine Verschwörung, es gab gar keine Übergriffe. Oder es waren V-Männer, die für die Bundesregierung ein verschärftes Asylgesetz durchsetzen wollen...

würden wohl eher die Massenvergewaltigungsstories propagieren. So wie du ;-)

Aha. Die Frauen in Köln haben sich das alles nur ausgedacht. Du redest wie ein Macho in den 50er-Jahren.

Wenn oben jemand schreibt "nicht in dem geschilderten Ausmaß stattgefunden", weil es keinerlei Bilder gibt und auch im ersten Polizeibericht nichts von sexuellen Übergriffen steht, dann ist das ein berechtigtes Hinterfragen. Das was du hier machst ist der Versuch, notwendige Kritik und Hinterfragen mit Sexismusvorwürfen mundtot zu machen. Zumal es nicht um irgendwelche privaten Vergewaltigungen geht, sondern um einen massenhaften und öffentlichen Vorwurf gegen Menschen mit Migrationshintergrund. Wenn für dich der Fall klar ist, ohne dass es bisher auch nur eine Verurteilung gegeben hat, dann solltest du dich von Linksunten besser zurückziehen und besser bei welt.de oder bild posten.

"Gegen 17.30 Uhr schossen junge Männer Feuerwerkskörper unkontrolliert in die Menge."

Mit Deinen PEGIDAgleichen Verschwörungstheorien wirst Du hoffentlich nicht weit kommen.

 

Kauf Dir einen Alu-Hut und gut is...

 

Und als Filmtip empfehle ich heute: "Was nicht passt, wird passend gemacht."

Naja, also für eine Wochenendbilanz find ich das ganz schön heftig:

http://www.oktoberfest-live.de/wiesn/bavariaring-18-jaehrige-vergewaltig...

 

Und ich als Wiesenbesucher kenne den oft von jungen Männern gebrüllten Slogan "hoch den Rock, rein den Stock".

Erst im Laufe der letzten Jahre hat sich da etwas awareness um diese Vorfälle gebildet.