Für den 18.01.2016 rufen antifaschistische und kommunistische Gruppen aus Duisburg und NRW erneut zur Demo im "kleinen Dresden vom Ruhrgebiet" auf. Bereits Anfang Dezember demonstrierten mehrere hundert Antifas in der Stadt Duisburg gegen den all montaglichen Wahnsinn. Dabei kam es auch zu kleineren Ausschreitungen. Am 18.01.2016 will Pegida-NRW ihren ersten Geburtstag feiern...
Neben der Demonstration wird es ausserdem einer kleine Vortragsreihe geben, welche sich mit Themen rund um Pegida beschäftigt.
* Im folgenden der Aufruf:
We still hate Mondays
Gegen Pegida, Islamismus und Deutschland
Im Januar 2015 begann Pegida NRW in Duisburg montägliche „Abendspaziergänge“ durchzuführen. 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten damals dem Aufruf der Rassisten – es war zugleich das erste und letzte Mal, dass es nennenswerte Gegenproteste der Duisburger Zivilgesellschaft gab. Getrieben von der Sehnsucht nach dem volksgemeinschaftlichen Kollektiv und dem Wahn von der Islamisierung, rotten sich seither mal mehr, mal weniger Menschen hinter dem Pegida-Banner zusammen. Montag für Montag findet sich auf dem Bahnhofsvorplatz eine abscheuliche Melange aus Wutbürgern und kraftmeiernden Hooligans und Neonazis zusammen, um ihren Frust über die vermeintliche Übervorteilung des kleinen Mannes durch das Konglomerat von politischer Elite und „Lügenpresse“ in höchster verbaler – und mitunter physischer – Aggressivität zu entladen. Duisburg wurde im Laufe des Jahres von einer Hochburg der Bewegung zu ihrer letzten Bastion im Westen der Bundesrepublik.
Der Zusammenhalt dieses Gebräus, das auf eigentümliche Weise durchaus homogen daherkommt, wird kaum durch eine politische Agenda, sondern fast ausschließlich über das Bedürfnis nach nationaler Identität bestimmt. Programmatisch wie symptomatisch ist die notorisch vorgetragene Parole des versammelten Mobs: „Wir sind das Volk“. Eine Parole, die auch schon vom ritualisierten Gegenprotest dogmatischer Linker auf der anderen Seite der Absperrung aufgegriffen wurde und exemplarisch für dessen inhaltliche Leere steht. Auch wenn Neonazis bei den Rassistinnen und Rassisten gerne gesehen sind, darf Pegida nicht als faschistische Bewegung gegen den Staat missverstanden werden. Sie ist eine konformistische Revolte mit weiten Teilen der deutschen Gesellschaft. Sie schimpfen über „die da oben“, treten aber nur nach unten.
► Gegen Schreibtischtäter und den Mob auf der Straße
“Grenzen überwinden“ -Von Bundesratspräsident Volker Bouffier ausgegebenes Motto zum 25. Jubiläum der vereinigten BRD.
Tatkräftige Rassisten demonstrieren montags auf der Straße und zünden bei Nacht die Unterkünfte von Geflüchteten an. Tatkräftige Rassisten sind aber auch jene, die die militärische Abschottung der europäischen Außengrenzen organisieren – und so die tödlichste Grenze der Welt geschaffen haben. Und nicht zuletzt sind tatkräftige Rassisten die, die bei Nacht und Nebel Geflüchtete deportieren, oder sich in den Ausländerbehörden als Schreibtischtäter verdingen. Doch effektiven Standortschutz übernehmen auch andere – und zwar indem sie klatschend und winkend an Bahnhöfen stehen. Es waren schließlich jene Wilkommensweltmeister, die im kurzen Sommer deutscher Gastfreundlichkeit – teils intuitiv als PR-Agenten, teils in durchaus guter Absicht – die Risse in der brüchigen Fassade der Zivilisation verdeckten. Während dies von zahlreichen Medien, die sich sonst an rassistischer Hetze beteiligen, dankbar aufgegriffen wurde, konnten im Hauruckverfahren fast unbemerkt die Reste des Asylrechts noch weiter beschnitten werden. Wenn dann noch Teile der Presse und der Linken, in völliger Ignoranz der projektiven Elemente von Rassismus und Nationalismus, dagegenhalten, dass Zuwanderung doch dem Bruttosozialprodukt nutze – dass also auch Geflüchtete irgendwie noch verwertbar seien – ist die Infamie perfekt.
Das unverfrorene Deutschland zeigt sich indes in Duisburg. Sören Link, sozialdemokratischer Oberbürgermeister der scheußlichsten Stadt des Bundeslandes, wäre zwar durchaus bereit “das doppelte an Syrern” aufzunehmen, wenn er dafür nur “ein paar Osteuropäer abgeben könnte”. Schon des Öfteren haben die Stadtoberen die grassierende antiziganistische Stimmung in der Stadt aufgegriffen – nicht nur im Wahlkampf. Dennoch konnten PRO NRW, AFD und NPD bei der letzten Kommunalwahl mehr als 10 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Umso absurder wirkt die Parole “ganz Duisburg hasst die Nazis” – sie ist schlicht falsch. Es herrscht ein Klima, in dem auch militante Neonazis aktiv werden. Kürzlich ging, weitgehend unbemerkt, ein Prozess gegen Mitglieder der Duisburger Neonazi-Bande Legion 47 zu Ende, die rassistische Brandanschläge verübt und ein Waffenarsenal angelegt hatte. Politische Motive sollen – laut Staatsanwalt und Richter – nur am Rande eine bestenfalls untergeordnete Rolle gespielt haben. Schon in den Ermittlungen zeigte sich ein Widerwille der Polizei zur politischen Aufklärung. Ideologiekritische Gruppen wollen deshalb nicht die Stadt vor den Nazis schützen, sondern jene Strukturen in der Mitte der Gesellschaft angehen, die erst den Nährboden für sie schaffen.
► Gegen alle Anschläge auf die Freiheit
Schon vor einem Jahr, zur ersten Duisburger Pegida-Demo, schrieben wir: “Wir wollen Pegida nicht die Solidarität mit den Opfern des antifreiheitlichen und antisemitischen Terrors von Paris überlassen. Denn Pegida hat in der Redaktion von Charlie Hebdo, einem Organ der „Lügenpresse“, mitgeschossen. Die Reaktion auf den islamistischen Terror kann nicht der diffuse Hass auf den Islam sein, sondern muss in einer emanzipatorischen Religionskritik münden.” Kaum ein Jahr später mordeten in Paris erneut Islamisten, und wieder reagierten weite Teile der radikalen Linken mit ohrenbetäubendem Schweigen. Solidarität mit jenen, die auch vor dem Terror des IS fliehen, ist nur ein schlechter Witz, wenn sie nicht das entschiedene Engagement gegen Islamisten und ihre reaktionär-totalitäre Ideologie einschließt. Muslime werden in kulturrelativistischer Verve wahlweise zum Schutzobjekt degradiert, oder zur revolutionären Projektionsfläche hochgejazzt. Vielmehr aber muss die Kritik islamistischer Umtriebe, gegenaufklärerischer Strukturen und aller Akteure die hinter die Errungenschaften der bürgerlichen Gesellschaft zurück wollen, fester Bestandteil antifaschistischer Bestrebung sein.
Zum 1. Geburtstag von Pegida NRW bringen wir keine Blumen mit. Weder für den offen rassistischen Mob auf der Straße und seine willigen Vollstrecker in den Amtsstuben und im Bundestag – noch für islamistische Hetzer. Gegen alle Anschläge auf die Freiheit und das schöne Leben setzen wir unsere emanzipatorische Kritik.
– Crème Critique [Duisburg] und Emanzipatorische Antifa Duisburg
Vorträge:
„So geht sächsisch!“
Vortrag von Mark Haarfeldt am 5. Januar um 19.30 im Djäzz.
Gesellschaftliche Prozesse und ihre Konsequenzen im Freistaat Sachsen, dem Bundesland von Pegida, Freital und Heidenau.
"Deutschland im Flüchtlingswahn"
Vortrag und Diskussion mit Frank Kucharsky und Harald Finke am 12. Januar um 19.30 Uhr im Djäzz.
Weitere Infos findet ihr auf http://gesellschaftskritik-duisburg.org
Mobilisiert in Euren Städten für die Demonstration und beteiligt Euch an dieser. Für einen schwungvollen Start ins neue Jahr!
Gegen Pegida, Islamismus und Co. mit Argumenten und auf der Strasse!
Dissertationen woanders abgeben
..."Melange"... "Infamie" ..."Verve" ...
wenn "das kleine Dresden im Ruhrgebiet" da mal nicht gefahr läuft in duisburg-hochheide und anderswo etwas ganz anderes vorzufinden als neonazi-hoch(haus)burgen. und da unterscheidet sich sachsen/leipzig/dresden doch wohl um welten ? denkbarkeiten.
die situation im osten ist dass nazis auf crystal 50km große gebiete kontrollieren, und ihr seid euch zu schade denen die nur bloß migrantenkinder/enkel sind und nicht in die von euch affirmierte legitimationsformel "geflüchtete" passen um sie zu instrumentalisieren klartext zu sagen is zeit nu. anstelle dessen werden rühmliche "kleinere ausschreitungen" süffisant intern-konsumiert. auf hochschul-akademiker-deutsch. "dresden" ... und notwendigkeiten ...
What?
und was genau willst du uns nun sagen!?
Der dummer vergleich mit Dresden stammt übrigens aus der "Zeit" falls ich mich net irre...
What´s so funny about ?
Simpel: Der Text ist soetwas wie eine "kleinere Ausschreitung" in Hinblick auf die in Betrachtung der Entwicklung BRDweit notwendige Geschlossenheit einer Einheit der Antifaschisten/Innen. Wenn es heißt "Solidarität ... ist nur ein schlechter Witz" etc. ist das eine der genannten Unverfrorenheiten am Beispiel der Aufschlüsselung entweder Schutzobjekt oder der (allen Ernstes) "revolutionären" Projektionsfläche gegenüber Migranten oder migrantischen Gruppen.
Anfang der 1990er Jahre waren es gerade auch die Streetgangs die den Nazis effektiv etwas entgegenzusetzen wußten.
Ein solcher Text will nicht über sich hinaus verstanden werden, ist egozentrisch.
"Dissertationen woanders abgeben" heißt somit sowohl vercheckt es anders als auch vercheckt es gar nicht erst. Vercheckt?
pointe?
worauf willst du hinaus in deinem treppchenwortwitzgeseier?
Pointe
Apropos Wortwitz:
"Hochburg der Bewegung ... letzte Bastion im Westen der Bundesrepublik"
Ihr oder was ? Wie Dresden, Leipzig ...
Ach was Hamburg, Kreuzberg, Nicaragua ...
" scheußlichste Stadt des Bundeslandes"
http://synonyme.woxikon.de/synonyme/scheusal.php
Wahrhaft satanisch Euer Bürgermeister
Ungewollt Pointierte Phrasologie
"Konglomerat" wird vermutlich von Vielen durchaus nur als Apparat aus dem Kongo mißverstanden werden; "Wortspieler_In".
Demnach sind Verwendungen von Worten wie "Melange", "Infamie" und "Verve" mindestens als Klassenarroganz zu verstehen wenn es darum geht Dinge zu "Dresden" verlautbahren zu lassen. Wer ist denn der Rezipient? Die Flüchtlinge etwa? Die Arbeiter? Die Migranten? Oder doch nur der Uni-Prof welcher einem im Laufe der politischen Betätigung den Weg nach Oben freihält? Nein Nein, das was IHR "Szene" nennt natürlich; die Besserbildungsbürger ...
Was bedeutet eine Folgesatzbaustellung wie diese: " ...nennenswerte Gegenproteste der Zivilgesellschaft (gab). Getrieben von der Sehnsucht nach dem Volksgemeinschaftlichen Kollektiv ..." ?
- Ist damit gemeint dass Ihr die Zivilgesellschaft a) gutheißt oder b) sie mit dem Volksgemeinschaftlichen Kollektiv in Verbindung bringt ?
- Oder c) Ihr taktiert nur mal bloß so nach Gutdünken, die sind nur die unaufgeklärte Masse über die man, intellektuell versteht sich, erhaben ist oder zuwenigst schon ahnt dass sie wohlmöglich doch der völkischen Glücksverheißung zumindest anheim fallen könnte ? Ach nein, weiter unten wird klar dass es sich um "dogmatische Linke" handele welche einem Bedürfnis nach nationaler Identität hinterhereiferten um ihre Inhaltsleere zu übertünchen.
Ist die Verwendung von Fremdworten die ganz sicher nicht von dem nichtstudierenden Migrantenabkömmling verstanden werden da nicht ebenso eine Anheimelung an´s deutsche Kollektiv? Eine Selbstvergewisserung schon soweit sozial nicht abgleiten zu werden dass man sich gemein machen müsse mit den Unterschichten? Aber die können ja nachfragen was es heißt, nicht? Das wissen die auf ihre Art schon auch so, es ist Vormundschaft.
Somit geht die Abrgenzung gegen "dogmatische Linke" fehl an sich: Ihr beschwört Klassenzugehörigkeit und darin (deutsche) Vorherrschaft.
Eine "Kritik" gegen "alle Akteure die hinter die Errungenschaften der bürgerlichen Gesellschaft zurückwollen", nicht eine "Solidarität (die) nur ein schlechter Witz (ist)" soll fester Bestandteil antifaschistischer Arbeit sein. Wie wahr wie wahr .... Wo doch Eure Bildung schon eine Errungschaft darstellt welche in sich bereits weit über die bürgerliche Gesellschaft hinausreicht, Ihr derart historisch weiter seid als ... Wer alles eigentlich? Allzu Viele, oder ?
Igitt, Antideutsche!
Und jetzt auch noch diese pseudolinke Bourgeoisie.
Mensch geht in die Unis zum Arschkriechen zurück.
Pegida, Dügida und den Anti-Deutschen ein Lied zwo, drei:
https://www.youtube.com/watch?v=o2I84-A9duY