Stellungnahme zur Party am 7. November

*English version below* - Refugees Welcome Bonn e.V. möchte hiermit Stellung zu den Vorkommnissen auf der durch uns mit-organisierten Party am 7.11.2015 auf dem Township nehmen. Auf der Party wurden unserer Beobachtung nach, diverse Frauen von Männern belästigt, ungewollt angefasst oder unangebracht angegangen. Dafür möchten wir uns als Mit-Veranstalter in aller Form entschuldigen.

Wir haben bereits auf der Party versucht, die Täter zu identifizieren und der Party zu verweisen; zudem haben wir Ansagen gemacht und darum gebeten, dieses Verhalten sofort zu unterlassen. Leider waren wir mit diesen Maßnahmen nicht erfolgreich. Das tut uns sehr leid. Diese Männer werfen mit ihrem Fehlverhalten ein schlechtes Licht auf unsere Organisation und alle Männer sowie männliche Geflüchteten, die auf der Party waren. Dabei spiegelt dieses Fehlverhalten keineswegs die Haltung der Mehrzahl der Geflüchteten wider. Es verleitet jedoch zu einer Verallgemeinerung, der wir uns nicht anschließen wollen. Männer, die nicht wissen, wie sie sich zu benehmen haben und patriarchale Denkweisen, die sich in solchem Fehlverhalten Bahn brechen, gibt es leider in jedem Land und jeder Kultur. Jedoch wollen wir an dieser Stelle nicht verleugnen, dass es kulturelle Unterschiede gibt. Statt jedoch nur despektierlich mit dem Finger auf patriarchale Verhaltensweisen zu zeigen, halten wir es für unser aller Aufgabe, solche Unterschiede in der täglichen Begegnung anzugehen.

 

Aus diesem Grund wollen wir uns in Zukunft auch verstärkt auf unseren Partys und sonstigen Veranstaltungen darum bemühen, dass solchen Verhaltensweisen kein Raum gegeben wird. Wir halten es für zentral, dass der Umgang miteinander von gegenseitigem Respekt und dem Gedanken der generellen Gleichwertigkeit aller Menschen geprägt ist. Dazu gehört notwendigerweise, dass bei Annäherungsversuchen ein Nein akzeptiert wird, statt weiterhin zu versuchen, den eigenen Willen einer anderen aufzuzwingen.


Dafür stehen wir als Gruppe ein. Solches Verhalten wird unsererseits nicht mehr hingenommen werden.

 

Refugees Welcome Bonn e.V. wants to comment on the incidents that happened on party on the Township on Nov. 7th and was co-organized by our group. On the party we observed that some men molested, touched and harassed women. As co-organizer we want to apologize. During the party we tried to identify the offenders and make the leave the venue; also we made announcements where we asked to stop this behavior immediately. However, these measures were not successful. We apologize for that! Those men cast a negative light on our organization as well as on all men and male refugees, who were at our party. This misbehavior does not, however, reflect the attitude of the vast majority of the refugees. But it entraps to a generalization that we do not want to follow. Single men, who do not know how to behave, exist in every country and society as well as patriarchal structures which come to light through such behaviour. However, we do not want to deny that there are cultural differences¬¬. But instead of just adversely pointing fingers at those who misbehave, we believe it’s as important for everyone in our civil society to tackle these differences in the daily integration.

 

For that reason we will increase our efforts to give no space to such behaviour during our upcoming parties and other events. We believe it’s essential to treat each other with respect and share the idea of a general equality between all human beings. That necessarily includes, akzepting a „No“, when making advances to somebody, instead of forcing your will on another person.


We as a group campaign for this. Still it has to be said clearly, that this kind of behavior is not acceptable and not tolerated in our group.

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ich sag nur oktoberfest!

ja, es hat sicher auch mit dem kulturellen hintergrund von manchen geflüchteten zu tun, dieses abzuleugnen, wäre falsch.

polemik u.ä. ist unangebracht.

weder brauchen wir ein steinzeit frau/mann bild oder gar eine deutsche leitkultur.

helfen kan nur mehr kommunikation.

es reicht nicht, wasser zu reichen und betten zu machen, das machen schon die trottel von der bundeswehr und sollte ihnen auch überlassen werden.

wir als antifaschistische linke, stellen uns den integrativen herausforderungen, auch jemand, der aus einen archaischem kulturkreis kommt, kann und muss integriert werden-das ist unsere (!) aufgabe!

Da hatte der Mensch mit dem "Oktoberfest" mehr Verstand. In was sollen die Menschen denn bitte integriert werden? In die Oktoberfest-Kultur? Cool. Da können die scheiß Leute scheiße bleiben und die netten Leute müßen halt noch scheiße werden...

Unsere Aufgabe als Linke ist es emanzipatorische Standards zu verteidigen und zu verbreiten. Überall und unter allen Individuen.

für wen sprichst du da, du meinst, die antifaschistische linke kann fingerzeige betreiben und verweise auf kulturelle unterschiede? das klingt ja schon fast identitär. sexistische arschlöcher gibt es auch auf jeder betriebsfeier, in jedem verein, sogar an der uni. warum wurden  die störer nicht einfach rausgeschmissen? sexismus ist kulturübergreifend und man macht sich mitschuldig, wenn man nötigungen zuschaut. wir machen mal nichts, weil wir dann nicht mehr die tollen hilfsbereiten sind, reden aber nachher über die böse kulturelle prägung.

Im "Township", passt ja dem Namen nach. Du kannst was gegen den Menschen haben, der sich inakzeptabel verhält, ohne ein Rassist zu sein.   Wie man effektiv und angemessen auf Anmachen reagiert und mit welchen Erwartungen man auf eine Party geht und wie man "kulturelle Missverständnisse" vermeidet,  ist eine andere Frage. Damit kann sich ja jedeR mal selbst auseinandersetzen.

Nichts was nicht auch auf anderen Festen stattfinden würde, wenn man sich aber diverse Dagger Dagger Partys anguckt durchaus nachvollziehbar weil erlernt.Abzuwarten ist jetzt wie der Veranstalter darauf regieren will, letztendlich wird es aber auf dasselbe social profiling wie bei gewöhnlichen Discos hinauslaufen ODER eine andere soziale Kontrolle muss greifen.

Spannend und gleichzeitig tieftraurig

ich hab bestimmt besseres zu tun als aufzupassen ob Andere artgerecht an sich rumspielen. Als ob es gesellschaftlich keine anderen Baustellen gibt...

Traurig und macht in rechten Kreisen schon die Runde.

 

Sorry, aber wir wissen nun einmal, dass in manchen Ländern Frauen nicht als gleichgestellt gelten, dass muss erst vehement vermittelt werden. Den Schuh müsst Ihr Euch leider anziehen, dass das vermeidbar gewesen wäre.

in vielen der von dir angesprochenen Ländern gibt es eine Kultur den Frauen seine Liebe auf viel poetischeren Wegen zu umschreiben als in Dtl. 

... und es ist traurig, dass voreingenommenheit verhindert, dass dies überhaupt so wahrgenommen werden kann. ist mir auch schon passiert. liebe, begehren und leider oft sogar "praktische überlegungen" sind allerdings oft sehr schwer auseinanderzuhalten.

hauptsache ... Wasser auf rechte Mühlen

... ist die Unfähigkeit breiter Teile der linken Szene Refugees als normale Menschen zu begreifen, von denen viele eben auch einfach mal scheiße sind (genau wie im Rest der Gesellschaft).

why the fk you appologize for somone else? you may apologize for my actions sooon ... if some person did some stupid things.... shit happens