Am 17.10. will es die faschistische „Offensive für Deutschland“ nochmal wissen. Tatort wird diesmal ein altbekanntes Fleckchen vergangener Jahre sein – Leipzig-Grünau, eine Nazi-Hochburg in den 1990er Jahren. Die harten Auseinandersetzungen in der Betonwüste sind weitestgehend passé, jedoch kann vom Einzug subversiver Spannung ebenso wenig die Rede sein. Vielmehr herrscht Tristesse in einem Viertel, was als größtes Plattenbauviertel von Leipzig gilt und Langeweile den Rhythmus des Alltagslebens bestimmt.
Hier also will die OfD die faschistische Option zum Bestehenden verkünden und sich als Volkszorn gerieren. Das dabei zukünftige Kameraden für die anvisierte Volksgemeinschaft gefunden werden, scheint wenig überraschend. In medial stürmischen Zeiten scheint das vermutete verbindende Element der nationalen Identität für einige Existenzen eher schmackhaft als das Begehren zur freien Entfaltung des Einzelnen in der freien Assoziation Aller.
Nun kann der Einwand erhoben werden: Warum gerade dieser nichtige Aufmarsch einer faschistischen Gruppierung, wenn es doch dutzend andere Brennpunkte, insbesondere in Sachsen, gibt? Gegenfrage: Warum der stete Blick auf den vermeintlich richtigen Augenblick im Anblick des mehrheitlichen Scheiterns? Der Einwand kann maximal als taktische Frage geltend gemacht werden, verfehlt aber die notwendige Präsenz bei allerlei Zurschaustellung der negativen Aufhebung der gesamten Misere. Unschöne Szenarien oder bestenfalls die Verhinderung derselben sind weiterhin zu evozieren bis Kosten und Aufwand für den politischen Feind zu schwer verdaulich sind.
Der Aufmarsch vom 26.09. ließ punktuell einige Glanzpunkte aufrechter Gegenwehr erkennen. Im Resultat zu wenig und leider auch nachträglich vom eigenem Lager (zumindest stellte der Feind zum Zeitpunkt derselbe dar) diskreditiert. Möglicherweise gilt es diesmal deutlicher auf solidarische Rauchzeichen während des Tages hinzuweisen. Es muss nicht streng der Ort der Faschisten fokussiert werden. Flackerndes Feuer oder anderweitig materiell blockierte Zugangswege halten die Schweine im Galopp und gewährleisten langfristig keine klare Absicherung des Aufmarschs. Einzig Flexibilität und vorherige Spionage des Terrains sind Voraussetzungen für dieses Unterfangen.
Es ist Samstag und es ist Sachsen. Zwei gute Gründe auch weite Strecken auf sich zu nehmen und Faschismus das Terrain streitig zu machen. Andernorts scheint die Gefahr vergleichsweise unterminiert oder artikuliert sich an ein bis drei Events im Jahr. In Sachsen ist diese Anzahl geradezu wöchentlich feststellbar, wenngleich die nötige Gegenwehr vielerorts fehlt. Praktische Solidarität in Form physischer Präsenz ist daher so notwendig wie schon lange nicht mehr.
Daher: Kommt am 17.10. nach Leipzig und lasst antifaschistische Solidarität praktisch werden!
Attacke auf Büro von AfD-Abgeordneten in Leipzig-Grünau
Attacke auf Büro von AfD-Abgeordneten Wurlitzer in Leipzig-Grünau
In der Nacht zum Donnerstag haben bisher unbekannte Täter die Fensterscheibe des Büros eines AfD-Landtagsabgeordneten beschädigt und vermutlich Buttersäure in die Räume geträufelt.
Unbekannte haben das Bürgerbüro des sächsischen Landtagsabgeordneten Uwe Wurlitzer (AfD) in der Selliner Straße beschädigt. Laut Polizei wurde in der Nacht zwischen zwei Uhr und zehn Uhr am Donnerstagvormittag ein Loch im Fenster aus Sicherheitsglas verursacht. Anschließend wurde eine stark riechende Flüssigkeit in die Räume geträufelt. Der Vermutung nach handele es sich um Buttersäure. Die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest. Das Dezernat Staatsschutz der Leipziger Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
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